Diogenes - Der erste Asoziale ?
Er lebte in einem Faß und verbrachte einen Großteil seiner Zeit damit, andere zu provozieren.
Diogenes von Sinope lebte bis 323 v.Chr. Über das Jahr seiner Geburt sind Historiker sich nicht einig. Er dürfte irgendwann zwischen 412 und 391 v. Chr. geboren sein. Während ihn die einen für einen Verrückten hielten, verehrten ihn die anderen als Philosophen. Die Geschichten, die sich um ihn ranken wirken heute amüsant. Doch Diogenes war nicht nur ein durchgeknallter Hippie und Revoluzzer, sondern auch ein Philosoph und Denker, der eben auch das lebte, was er predigte.
Seine Philosophie war: Demjenigen, der nichts besitzt und der keine Bedürfnisse hat, kann auch nichts genommen werden. Daher könne der Mensch nur ohne jeglichen Besitz und ohne Wünsche glücklich sein. Die meisten Menschen um sich herum verachtete er, weil er sie nicht als Menschen sondern als Sklaven ihrer Wünsche und ihrer Gier sah.
Auch die Aufhebung der Ehe befürwortete Diogenes, da er sie als unnatürliches, gesellschaftliches Konstrukt verstand.
Eine andere Anekdote erzählt, dass er bei helllichtem Tage mit einer Laterne auf dem Marktplatz von Athen nach " Menschen " gesucht habe.
http://upload.wikimedia.org/wikipedi..._Tischbein.jpg
Wofür man sich zu Hause nicht schäme, brauche man sich auch in der Öffentlichkeit nicht zu schämen, war seine Devise. So soll er nicht nur am Marktplatz Athens gegessen (was sich damals nicht gehörte), sondern auch öffentlich onaniert haben.
" Wenn es doch nur so leicht wäre, den Hunger loszuwerden, indem man sich den Bauch reibt. "
http://upload.wikimedia.org/wikipedi...a_di_Atene.jpg
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Weiß man, wie oft er sich gewaschen hat? Die Leute stehen so eng um ihn herum...
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Für so einen alten Kerl, hatte der aber eine echt ordentliche Bodybuilderfigur!
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Das Bild mit der Lampe lasse ich mir jetzt malen.
Der Mann war genial.
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Lichtsucher http://www.philosophy.gr/hellinistic...r_diogenes.gif
Diogenes und Alexander
Seit dem Altertum wird die angebliche Begegnung zwischen Alexander dem Großen und dem Kyniker Diogenes erzählt. Alexander war gerade zum obersten Feldherrn gewählt worden und nahm von allen Seiten Gratulationen entgegen, rechnete aber auch mit dem Erscheinen des Diogenes. Als dieser nicht kommen wollte, beschloss Alexander, ihn in Begleitung einiger Offiziere aufzusuchen. Diogenes lag gerade in der Sonne, als Alexander mit seinem Gefolge erschien und fragte, ob er etwas für ihn tun könne. Der bedürfnislose Diogenes habe ihm jedoch nur geantwortet:
Zitat:
Geh mir ein wenig aus der Sonne.
(altgriechisch: Μικρὸν ἀπὸ τοῦ ἡλίου μετάστηθι. - Mikron apo tou hēliou metastēthi.)
Alexander antwortete darauf zu seinen Leuten:
Zitat:
Wäre ich nicht Alexander, wollte ich Diogenes sein.
(altgriechisch: Εἰ μὴ Ἀλέξανδρος ἤμην, Διογένης ἂν ἤμην. - Ei mē Alexandros ēmēn, Diogenēs an ēmēn.)
Was ist nun vom Wahrheitsgehalt dieser oft erzählten und von Plutarch überlieferten Anekdote zu halten? Auf der Website der Universität Göttingen heißt es:
Zitat:
Es ist unwahrscheinlich, dass König und Philosoph einander je begegnet sind. Die Anekdote charakterisiert jedoch treffend den Unterschied zwischen dem König im vollen Bewusstsein seiner Macht und dem Philosophen, der dafür nur leise Verachtung übrig hatte.
Ihre Beliebtheit verdankt diese Anekdote wohl der Faszinationskraft des Philosophenlebens.
http://de.wikipedia.org/wiki/Anekdot..._und_Alexander
Diogenes von Sinope (ca. 400 v.Chr. - 323 v.Chr.)
„Die Griechen [...] beschlossen, mit Alexander gegen die Perser einen Kriegszug zu unternehmen, wobei er auch zum Oberfeldherrn ernannt worden war. Da bei dieser Gelegenheit viele Staatsmänner und Philosophen ihm die Aufwartung machten und Glück wünschten, dachte er, daß auch Diogenes von Sinope, der sich eben in Korinth aufhielt, ein Gleiches tun würde. Aber dieser blieb ungestört in seiner Ruhe im Kraneion [Platz in Korinth], ohne sich im geringsten um Alexander zu kümmern; daher begab der sich zu Diogenes hin. Diogenes lag eben an der Sonne. Als aber so viele Leute auf ihn zukamen, reckte er sich ein wenig in die Höhe und sah Alexander starr an. Dieser grüßte ihn freundlich und fragte, womit er ihm dienen könnte. ‚Geh mir nur‘, versetzte er, ‚ein wenig aus der Sonne!‘ Davon soll Alexander so sehr betroffen gewesen sein und, ungeachtet der ihm bewiesenen Verachtung, den Stolz und die Seelengröße des Mannes so sehr bewundert haben, daß er, als seine Begleiter beim Weggehen darüber scherzten und lachten, ausrief: ‚Wahrlich, wäre ich nicht Alexander, ich möchte wohl Diogenes sein.‘“
– PLUTARCH: Alexandros 14
http://de.wikipedia.org/wiki/Diogenes_von_Sinope
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Der "erste" Asoziale ?
Wohl eher der "erste moderne Grieche" .....rumliegen und freche Sprüche ablassen ......mit Arbeiten hatten sie es schon damals nicht - dafür gabs Sklaven und Heloten .....heute gibts dafür "Deutsche"......:ironie:
AW: Diogenes - Der erste Asoziale ?
Die philosophische Richtung, der man ihn zuordnet, nennt sich Kynismus – oder auch Zynismus. Und nicht zufällig bezeichnen wir heute Menschen, die sich über andere spöttisch lustig machen, als Zyniker. Bezeichnender Weise bedeutet das griechische Wort kyon “Hund” - und das war auch der Spitzname Diogenes.
http://jetzt.sueddeutsche.de/upl/ima...lar/712617.jpg
AW: Diogenes - Der erste Asoziale ?
Zitat:
Zitat von
Stättler
Der "erste" Asoziale ?
Wohl eher der "erste moderne Grieche" .....rumliegen und freche Sprüche ablassen ......mit Arbeiten hatten sie es schon damals nicht - dafür gabs Sklaven und Heloten .....heute gibts dafür "Deutsche"......:ironie:
Das scheint sich wirklich durchgesetzt zu haben. :)) Aber...
Aus heutiger Sicht war Diogenes der Wegbereiter einer neuen Lebensweise, in der das Streben nach Luxus und Macht keinen Platz hat. Er war sozusagen der erste berühmte “Aussteiger”.
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Schade, dass diese Art von alten Griechen heute fast allein in Griechenland leben! :128:
Von den anderen alten Griechen bräuchte Griechenland dringend ein paar Typen.
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Zitat:
Zitat von
Makkabäus
Aus heutiger Sicht war Diogenes der Wegbereiter einer neuen Lebensweise, in der das Streben nach Luxus und Macht keinen Platz hat. Er war sozusagen der erste berühmte “Aussteiger”.
Ich würde das insgesamt als intelligenten Weg ansehen , sich der Mühe eigener Anstrengungen zu entziehen ohne sich als "Bettler" sehen zu lassen .....
Also eine Frühform des heute üblichen Sponsorings aller Spielarten der " sozialen Industrie " - das hat er für sich bewirkt.....mit angeblicher " Entsagung".....
Heute hocken die in Baumhäusern , schottern und werfen Molotow -Cocktails - um anschließend in ihre förderungswürdigen Wohnprojekte zum Kiffen zurückzukehren....