Kommt euch das nicht irgendwie bekannt vor...

18. März 2007

'Schwarzer Jesus' wurde verhaftet

Papua-Neuguinea - Der Polizei von Papua-Neuguinea ist es kürzlich in Zusammenarbeit mit Dörflern gelungen, den Führer eines mysteriösen Kultes festzunehmen. Der Mann, der sich selbst "Schwarzer Jesus" nennt, wurde wegen mehrerer grausamer Verbrechen gesucht.

Gefasst und überwältigt worden war Steven Tari von den Bewohnern eines Dorfes im östlichen Papua-Neuguinea. Die Bewohner hatten den Mann festgehalten und später den Polizeibeamten übergeben.

Schon seit Längerem wurde Tari wegen etlicher Verbrechen gesucht. Unter anderem werden ihm zahlreiche Ritualmorde und grausame Opferungen sowie Vergewaltigungen angelastet. Auch soll er für mehrere Tötungen an Personen verantwortlich sein, welche sich gegen seine Glaubensbewegung wandten.

Steven Tari ist ein gescheiterter Religionsstudent, welcher schließlich in der Bergregion des Landes seine eigene Religion gründete und behauptete, der "wahre Christus" zu sein. Seinen tausenden Anhängern werden kannibalistische Praktiken und obskure Riten nachgesagt.

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Tja - Kein Kommentar.

Da stellt sich die Frage bei mir, wäre der gescheiterte Religionsstudent Mohamed, gäbe es ihn heute, auch verhaftet worden, wenn er Kinder vergewaltigt hätte und Menschen umgebracht hätte die sich seiner neuen Religion abgewandt hätten?

Wahrscheinlich. Mohammed hatte das Glück, in einem praktisch rechts- und staatsfreien Umfeld zu wirken. Im oströmischen Reich auf jeden Fall und im persischen vielelicht wäre er hingerichtet worden.

Menschen mit abartigen Neigungen gibt es immer und überall. Wirklich erklärungsbedürftig erscheint mir eher, warum solche Leute es schaffen, Anhänger hinter sich zu scharen.

In diesem Fall muss man aber auch sagen, dass Kannibalismus und "obskure Riten" in Neuguinea nicht ganz und gar kulturfremde Praktiken sind, um es vorsichtig auszudrücken.

Trotzdem: Warum sind Menschen überhaupt bereit, einem "Propheten" zu folgen?

Ich vermute einmal Redegabe und Überzeugungskraft spielen dabei die entscheidende Rolle.
Wenn die Show zieht, dann kann man das gemeine Fussvolk nicht mehr aufhalten.

Zitat:

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Zitat von Nachtfalke

Ich vermute einmal Redegabe und Überzeugungskraft spielen dabei die entscheidende Rolle.
Wenn die Show zieht, dann kann man das gemeine Fussvolk nicht mehr aufhalten.

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So eine Art Lawineneffekt also?

Ich frage mich aber immer häufiger, ob es nicht eine genetische Veranlagung zur Religiösität gibt und diese Veranlagung in verschiedenen Ecken der Welt verschieden häufig ist. Mir fällt z.B. Skandinavien ein, das heute ja als mehrheitlich "heidnisch" gilt. Aber nicht nur das: Es hat meines Wissens dort auch nie religiös motivierte Auseinandersetzungen oder Vertreibungen gegeben. Die Reformation ist dort z.B. praktisch ohne Konflikte eingeführt worden. Das gibt einem schon zu denken.

Ich lasse mich aber auch gerne eines Besseren belehren, da ich kein Experte für skandinavische Geschichte bin.

Zitat:

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Zitat von Aldebaran

So eine Art Lawineneffekt also?

Ich frage mich aber immer häufiger, ob es nicht eine genetische Veranlagung zur Religiösität gibt und diese Veranlagung in verschiedenen Ecken der Welt verschieden häufig ist. Mir fällt z.B. Skandinavien ein, das heute ja als mehrheitlich "heidnisch" gilt. Aber nicht nur das: Es hat meines Wissens dort auch nie religiös motivierte Auseinandersetzungen oder Vertreibungen gegeben. Die Reformation ist dort z.B. praktisch ohne Konflikte eingeführt worden. Das gibt einem schon zu denken.

Ich lasse mich aber auch gerne eines Besseren belehren, da ich kein Experte für skandinavische Geschichte bin.

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Ich hatte vor sehr langer zeit mal in einer Dokumentation über so etwas gesehen. Das es ein bestimmtes Gen gibt, das Menschen glauben macht, das Gott oder eine andere unerklärliche Macht anwesend sei.

Frag mich aber nichts genaueres. Meine Erinerungen daran sind sehr begrenzt. Das ist halt sehr lange her.

Zitat:

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Zitat von Aldebaran

So eine Art Lawineneffekt also?

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Völlig irrelevant ob es das was man propagiert gibt oder nicht, wer ein guter Redner und Showmensch ist, der kann die Leute so auf seine Seite bringen.
Wie die Quacksalber eben.
Und Menschen tauchen gerne in irgendwelche Scheinrealitäten ab, um vor ihrer schäbigen Realität zu flüchten. Das vielleicht noch als weiterer Antrieb dazu.

Zitat:

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Zitat von leuchtender Phönix

Ich hatte vor sehr langer zeit mal in einer Dokumentation über so etwas gesehen. Das es ein bestimmtes Gen gibt, das Menschen glauben macht, das Gott oder eine andere unerklärliche Macht anwesend sei.

Frag mich aber nichts genaueres. Meine Erinerungen daran sind sehr begrenzt. Das ist halt sehr lange her.

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Dergleichen muss es geben, denn ich kann von mir behaupten, dass ich genau am andere Ende stehe. Ich kann mit Religion überhaupt nichts anfangen. Für mich war die Bibel in dem Moment nicht mehr glaubwürdig, als ich erfuhr, dass da nichts von den Dinosauriern steht. Da bin ich vielleicht 8 Jahre alt gewesen. Wenn ich ehrlich bin, will ich auch gar nicht, dass es einen Gott gibt, der absolute Macht über mich hat. Und wenn es einen gäbe, würde ich ihn auch nicht als einen Gott anbeten, sondern einfach nur als ein Wesen betrachten, das große Macht hat, sozusagen ein Super-Alien.

Religiöse Menschen müssen anders ticken als ich, sonst wäre das alles nicht möglich. Natürlich hat das auch viel mit Gemeinschaft zu tun, aber es gibt ja Menschen, die "aus heiterem Himmel" religiös werden oder sogar eine neue Religion gründen - siehe oben.

Vielleicht bleibt das nicht mehr lange ein Rätsel. Die Entdeckung eines Religionsgens wäre allerdings ein ziemliches Problem...