AW: Die Japanische Edo-Zeit
Oh Mann, wie haben Japanische Nationalisten in dieses Forum gefunden??
AW: Die Japanische Edo-Zeit
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borisbaran
Oh Mann, wie haben Japanische Nationalisten in dieses Forum gefunden??
Japan dürfte das einzige Land der Welt sein, das nicht vernegert, versüdländert und versifft ist.
AW: Die Japanische Edo-Zeit
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SAMURAI
Japan dürfte das einzige Land der Welt sein, das nicht vernegert, versüdländert und versifft ist.
Die haben auch ihre Probleme.
AW: Die Japanische Edo-Zeit
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borisbaran
Die haben auch ihre Probleme.
Stimmt! Gerade in Tokyo und Osaka (wie auch in Kyoto und Nagoya) rennen heutzutage schon viel zu viele von deiner Sorte herum.....
AW: Die Japanische Edo-Zeit
Na ja, die abschottung japans von der Außenwelt hat aber langfristig gesehen zu einem riesigen Rückstand zu den entwickelteren Ländern geführt, Japan konnte damals nur mit ungeheuren Anstrengungen verhindern, auf den Status einer Kolonie herabzusinken.
AW: Die Japanische Edo-Zeit
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Chronos
Stimmt! Gerade in Tokyo und Osaka (wie auch in Kyoto und Nagoya) rennen heutzutage schon viel zu viele von deiner Sorte herum.....
Von "meiner Sorte"? Könntest du das bitte näher erläutern?
AW: Die Japanische Edo-Zeit
@Nationalix: Zunächst mal freue ich mich, daß es noch andere gibt, welche sich ernsthaft für Japan interessieren. Bin ja selber kein Japanologe und beherrsche außer ein paar minimalen Grundkenntnissen die japanische Sprache nicht. Aber seit meiner Studienzeit las ich immer wieder Bücher über Japan und mich fasziniert das Land, obwohl ich noch nie dort war (immerhin hatte ich hier bei uns japanische Bekannte).
Es ist richtig, dass nach der Schlacht bei Sekigahara eine lange Friedenszeit herrschte. Nach meinem Wissen gab es aber immer mal wieder regionale Aufstände wegen Hungersnot.
Die Abschließung des Landes ("sakoku" - wörtlich: geschlossenenes Land) hatte aber auch Schattenseiten: Es herrschte eine technologische Rückständigkeit und eine feudalistische Gesellschaftsstruktur. Man lese den Roman "Shogun" von James Clavell. Trotz einiger schriftstellerischer Freiheiten halte ich den für sehr realistisch: Die Samurai hatten im Auftrag ihrer Lehnsherren das Sagen und konnten theoretisch Bürger und Bauern ungestraft enthaupten, nur um die Schärfe ihrer Klingen zu überprüfen.
Mich faszinierte sehr wohl die Treue der Samurai zu ihrem Lehnsherrn, für denn sie auch in den Tod gingen. Man lese auch die Geschichte von den "sieben Samurai". Der Avatar von unserem Foruumskollegen Samurai, Toshiro Mifune, hat ja in dem Film dazu mitgespielt (Regisseur: Aklira Kurosawa), ebenso spielte er Fürst Toranaga (die literarische Entsprechung für Tokugawa Ieyasu)in der US-Fernsehserie "Shogun".
Auf der anderen Seite fehlen mir bei einer solchen Gesellschaftsstruktur "checks and balances". Brutale Lehnsherren und ihre Samurais konnten eigentlich machen, was sie wollten, solange sie nicht einem noch Mächtigeren in die Quere kamen.
Bewunderswert ist, wie schnell sich Japan nach der durch Perry erzwungenen Öfnung den technologischen Standard des Westens aneignete, ebenso auch das politische System.
Leider aber muß man wohl davon ausgehen, daß es sich bis 1945 nur vordergründig um eine Demokratie mit Ministerpräsidenten, Kabinetten, Parlament und Kaiser handelte. Darunter herrschte immer noch eine halbfeudale, miilitaristische Struktur. Wie sonst war es möglich, daß Japan im Fernen Osten sich imperalistisch betätigte (Korea, China, Vasallen-Staat Mandschukuo usw.) und später im Pazifischen Krieg General Tojo Hideki (Tojo ist der Familienname) und die anderen Militärs das Sagen hatten? Die Militärs konnten vom Parlament unkontrolliert agieren.
Denken wir auch an das grauenhafte Massaker von Nanking und andere Kriegsverbrechen (Todesmarsch von Bataan) und Menschenrechtsverletzungen (man google bitte mal nach "Shiro Ishii" und "Unit 731").
Noch mal: Ich bewundere die Japaner, das Japan von heute ist nicht mehr das Japan vomn Tojo und Konsorten, aber man muß eben auch die Schattenseiten ihrer Geschichte bedenken.
Bin davon überzeugt: Hätte sich Japan früher dem Westen geöffnet und schon früher demokratische Strukturen kennengelernt oder zm Beispiel humanistische Bewegungen wie Dunants Rotes Kreuz, dann wären Nanking etc. etc., die extrem schlechte Behandlung von Kriegsgefangenen und alles weitere vermutlich nie passiert.
AW: Die Japanische Edo-Zeit
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Nationalix
In der Geschichte Japans wird der Zeitraum von 1603 bis 1868 gemeinhin als Edo-Zeit bezeichnet, nach der damaligen Hauptstadt Edo (heute Tokio). Dieser Zeitraum gilt als die längste ununterbrochene Friedensperiode eines Landes in der Neuzeit.
http://de.wikipedia.org/wiki/Edo-Zeit
Der in der Schlacht von Sekigahara (21. Oktober 1600) siegreiche General Tokugawa Ieyasu einigte Japan und begründete die Dynastie der Tokugawa, die das Land mehr als 250 Jahre beherrschen sollte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Tokugawa_Ieyasu
Unter der Herrschaft des Hauses Tokugawa wurde Japan nahezu vollständig von der Außenwelt isoliert und erlebte eine wirtschaftliche Blüte und einen starken Bevölkerungszuwachs.
Der Anfang vom Ende dieses Zeitalters wird auf die Jahre 1853 und 1854 datiert, als der US-amerikanische Navyoffizier Matthew Perry in gewohnt US-imperialistischer Manier mit einer Flotte anlandete und den Shogun Tokugawa Iesada zur Annahme des "Vertrag über Frieden und Freundschaft" zwang.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Schiffe
Ein Ende fand die Edo-Zeit schließlich im Jahre 1868 mit der Meiji-Restauration. Hierzu der Wikipediabeitrag:
http://de.wikipedia.org/wiki/Meiji-Restauration
Das Fazit: Die Einigung einer völkisch homogenen Gesellschaft ohne fremde Einflüsse und unter einem starken Herrscher führte zu einer lang dauernden Friedensperiode und einer wirtschaftlichen Blüte. Beendet wurde diese Glanzzeit erst durch imperialistische Einflüsse von außen.
Da waren doch die Jesuiten aus Japan verbannt und nur die Holländer durften einreisen. Kein Wunder,dass da Frieden war.
AW: Die Japanische Edo-Zeit
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Don Pacifico
@Nationalix: Zunächst mal freue ich mich, daß es noch andere gibt, welche sich ernsthaft für Japan interessieren. Bin ja selber kein Japanologe und beherrsche außer ein paar minimalen Grundkenntnissen die japanische Sprache nicht. Aber seit meiner Studienzeit las ich immer wieder Bücher über Japan und mich fasziniert das Land, obwohl ich noch nie dort war (immerhin hatte ich hier bei uns japanische Bekannte).
Es ist richtig, dass nach der Schlacht bei Sekigahara eine lange Friedenszeit herrschte. Nach meinem Wissen gab es aber immer mal wieder regionale Aufstände wegen Hungersnot.
Die Abschließung des Landes ("sakoku" - wörtlich: geschlossenenes Land) hatte aber auch Schattenseiten: Es herrschte eine technologische Rückständigkeit und eine feudalistische Gesellschaftsstruktur. Man lese den Roman "Shogun" von James Clavell. Trotz einiger schriftstellerischer Freiheiten halte ich den für sehr realistisch: Die Samurai hatten im Auftrag ihrer Lehnsherren das Sagen und konnten theoretisch Bürger und Bauern ungestraft enthaupten, nur um die Schärfe ihrer Klingen zu überprüfen.
Mich faszinierte sehr wohl die Treue der Samurai zu ihrem Lehnsherrn, für denn sie auch in den Tod gingen. Man lese auch die Geschichte von den "sieben Samurai". Der Avatar von unserem Foruumskollegen Samurai, Toshiro Mifune, hat ja in dem Film dazu mitgespielt (Regisseur: Aklira Kurosawa), ebenso spielte er Fürst Toranaga (die literarische Entsprechung für Tokugawa Ieyasu)in der US-Fernsehserie "Shogun".
Auf der anderen Seite fehlen mir bei einer solchen Gesellschaftsstruktur "checks and balances". Brutale Lehnsherren und ihre Samurais konnten eigentlich machen, was sie wollten, solange sie nicht einem noch Mächtigeren in die Quere kamen.
Bewunderswert ist, wie schnell sich Japan nach der durch Perry erzwungenen Öfnung den technologischen Standard des Westens aneignete, ebenso auch das politische System.
Leider aber muß man wohl davon ausgehen, daß es sich bis 1945 nur vordergründig um eine Demokratie mit Ministerpräsidenten, Kabinetten, Parlament und Kaiser handelte. Darunter herrschte immer noch eine halbfeudale, miilitaristische Struktur. Wie sonst war es möglich, daß Japan im Fernen Osten sich imperalistisch betätigte (Korea, China, Vasallen-Staat Mandschukuo usw.) und später im Pazifischen Krieg General Tojo Hideki (Tojo ist der Familienname) und die anderen Militärs das Sagen hatten? Die Militärs konnten doch machen, was sie wollten.
Denken wir auch an das grauenhafte Massaker von Nanking und andere Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen (man google bitte mal nach "Shiro Ishii" und "Unit 731").
Noch mal: Ich bewundere die Japaner, das Japan von heute ist nicht mehr das Japan vomn Tojo und Konsorten, aber man muß eben auch die Schattenseiten ihrer Geschichte bedenken.
Bin davon überzeugt: Hätte sich Japan früher dem Westen geöffnet und schon früher demokratische Strukturen kennengelernt, dann wäre Nanking und alles weitere vermutlich nie passiert.
Perry war ein Verbrecher indem er die Japaner zwang, sich dem Westen zu öffnen, das wollte Rom.
Das Argument von Rechtsverletztungen ist auch keines, denn die anderen Staaten hatten das genauso. Klar war man auch rückständig, das hätten sie aber auch ohne den
Westen beseitigen können.