Die deutschen Ostgebiete - Das gelöschte Gedächtnis
Ich kann mich an die Geschichtsstunde erinnern, als der Lehrer fragte warum Deutschland auf dieser alten Karte in dem Geschichtsbuch so anders aussieht. Da wussten genau zwei Leute in etwa die Antwort.
Zitat:
Der Bundesmichel übt sich in apolitischer Sentimentalität
Zur politischen Lageerkennung müßte gehören, daß die Nachkriegssituation durch die totale Niederlage, durch die Verstümmelung und Teilung Deutschland bestimmt wurde, an der andere Mächte ein lebhaftes Interesse hatten. Es wäre zu analysieren, ob und in welcher Weise die Lage Deutschlands als politisches Objekt über die staatliche Vereinigung hinaus andauert.
Doch der Bundesmichel übt sich lieber in apolitischer Sentimentalität. Von der Vorgeschichte der Bundesrepublik weiß er nur, daß seine Vorfahren sich mutwillig in ein schwarzes bzw. braunes Loch plumpsen ließen und von dort die Nachbarn mit Unrat bewarfen – was diese am Ende nicht hinderte, ihnen von allen Seiten hilfreich die Hände entgegenzustrecken.
Er will sich den Glauben nicht nehmen lassen, daß sein Land seit 1945 aus Altruismus mit ungeheuren Geschenken bedacht worden ist: mit der Demokratie, der Entnazifizierung, mit Care-Paketen, dem Marshallplan, dem militärischen Schutz durch die Nato. Er ist wahrhaft davon überzeugt, seinen Ehrgeiz daran setzen zu müssen, sich seiner Geschenke würdig zu erweisen, zum Beispiel durch eine menschenrechtlich orientierte Ausländerpolitik oder durch einen Militäreinsatz am Hindukusch.
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Wenn jemand Ostpreußen nicht kennt (mehr als nur den Namen!), dann fehlt ihm Allgemeinbildung. Ich habe mehrere Bild- und Länderkundebücher wie dieses hier über das Sudetenland. Sehr empfehlenswert, die Bücher von Bernd G. Längin.
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Gott Florian, auf was für einer Schule warst du? Ich komme aus dem ehemligen Zonenrandgebiet und ich kann mich erinnern, daß wir schon in der zweiten Klasse eindeutige Karten eines dreigeteilten Deutschlands bekamen.
Das war noch vor der Maueröffnung aber unsere Lehrerin sagte in etwa folgendes:
"So Kinder, jetzt nehmt eure Stifte und malt Deutschland aus. Den linken Teil, die Bundesrepublik, wo wir wohnen malt ihr blau, den mittleren Teil rot. Dort sind die Kommunisten die unser Volk dort unterdrücken und den rechten Teil, den malt ihr nicht aus. Das ist das, was uns die Polen und Russen weggenommen haben. Da müssen wir immer dran denken!"
Später hatte ich dann einen ostpreußischen Geschichtslehrer. Wenn man den bat über die Ostgebiete zu reden, dann fing der vom Pferdemarkt zu Insterburg an zu erzählen und von seinen Kanutouren durch Masuren.
Ich kann nicht sagen, daß ich in meiner Schulzeit nichts über die Ostgebiete gehört habe.
Erst auf der Uni wurde dieses Bewusstsein des Unrechts unterdrückt. Allerdings war es da schon zu spät und ich hatte ellenlange Diskussionen mit Dozenten und Studenten.
Schlimm wenn man nicht mit den Wölfen heulen kann und will...
AW: Die deutschen Ostgebiete - Das gelöschte Gedächtnis
einerseits ist es allgemeinbildung, andererseits tuts heute nichts mehr zur sache. die deutsch-polnische grenze wurde in mehreren verträgen eindeutig festgelegt und daran ist nichts zu rütteln...
es kann nicht schaden, wenn man weiß, dass gewisse gebiete im osten mal zu deutschland gehören. kritisch wird es erst, wenn man revisionistisch veranlagt ist.
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Zitat:
Zitat von
Dracula
einerseits ist es allgemeinbildung, andererseits tuts heute nichts mehr zur sache. die deutsch-polnische grenze wurde in mehreren verträgen eindeutig festgelegt und daran ist nichts zu rütteln...
es kann nicht schaden, wenn man weiß, dass gewisse gebiete im osten mal zu deutschland gehören. kritisch wird es erst, wenn man revisionistisch veranlagt ist.
Die Vetriebenen waren an diesen Veträgen nicht beteiligt.
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Zitat:
Zitat von
Hexenhammer
Die Vetriebenen waren an diesen Veträgen nicht beteiligt.
das ist schade für die vertriebenen
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Zitat:
Zitat von
Dracula
das ist schade für die vertriebenen
Nun ja, bestohlen zu werden und diesen Diebstahl noch von der eigenen Regierung legetimieren lassen, ist bestimmt nicht schön.
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Besonders wichtig, weil es die größte und beispielloseste Vertreibung einer seit Jahrhunderten eingesesessenen Bevölkerung in Europa war. Und weil man Deutschland auch heute nich versteht wenn man nicht weiß daß es lange Zeit mehr war als ein westeuropäischer Rumpftstaat. Von der Zukunft nicht zu reden...
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Zitat:
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Krzyzak
Gott Florian, auf was für einer Schule warst du? Ich komme aus dem ehemligen Zonenrandgebiet und ich kann mich erinnern, daß wir schon in der zweiten Klasse eindeutige Karten eines dreigeteilten Deutschlands bekamen.
Das war noch vor der Maueröffnung aber unsere Lehrerin sagte in etwa folgendes:
"So Kinder, jetzt nehmt eure Stifte und malt Deutschland aus. Den linken Teil, die Bundesrepublik, wo wir wohnen malt ihr blau, den mittleren Teil rot. Dort sind die Kommunisten die unser Volk dort unterdrücken und den rechten Teil, den malt ihr nicht aus. Das ist das, was uns die Polen und Russen weggenommen haben. Da müssen wir immer dran denken!"
Später hatte ich dann einen ostpreußischen Geschichtslehrer. Wenn man den bat über die Ostgebiete zu reden, dann fing der vom Pferdemarkt zu Insterburg an zu erzählen und von seinen Kanutouren durch Masuren.
Ich kann nicht sagen, daß ich in meiner Schulzeit nichts über die Ostgebiete gehört habe.
Erst auf der Uni wurde dieses Bewusstsein des Unrechts unterdrückt. Allerdings war es da schon zu spät und ich hatte ellenlange Diskussionen mit Dozenten und Studenten.
Schlimm wenn man nicht mit den Wölfen heulen kann und will...
Da hattest Du wirklich Glück, denke ich.
Meine Schule fand ich ganz gut, nur der Geschichtsunterricht war, bis auf Ausnahmen, sehr schlecht.
Im Erdkunde-Unterricht wurde uns noch beigebracht, wie böse die kommunistischen Chinesen sind, weil sie ihre Bevölkerung nicht explodieren lassen und so ihr Land in Elend stürzen.
Schule sollte zur Wissensvermittlung und zur tugendhaften Erziehung da sein. Politische Erziehung und Geschichtsklitterung gehört da nicht hin. Da ist die BRD nicht anders als alle anderen Staaten.
AW: Die deutschen Ostgebiete - Das gelöschte Gedächtnis
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Krzyzak
Gott Florian, auf was für einer Schule warst du? Ich komme aus dem ehemligen Zonenrandgebiet und ich kann mich erinnern, daß wir schon in der zweiten Klasse eindeutige Karten eines dreigeteilten Deutschlands bekamen.
Das war noch vor der Maueröffnung aber unsere Lehrerin sagte in etwa folgendes:
"So Kinder, jetzt nehmt eure Stifte und malt Deutschland aus. Den linken Teil, die Bundesrepublik, wo wir wohnen malt ihr blau, den mittleren Teil rot. Dort sind die Kommunisten die unser Volk dort unterdrücken und den rechten Teil, den malt ihr nicht aus. Das ist das, was uns die Polen und Russen weggenommen haben. Da müssen wir immer dran denken!"
Später hatte ich dann einen ostpreußischen Geschichtslehrer. Wenn man den bat über die Ostgebiete zu reden, dann fing der vom Pferdemarkt zu Insterburg an zu erzählen und von seinen Kanutouren durch Masuren.
Ich kann nicht sagen, daß ich in meiner Schulzeit nichts über die Ostgebiete gehört habe.
Erst auf der Uni wurde dieses Bewusstsein des Unrechts unterdrückt. Allerdings war es da schon zu spät und ich hatte ellenlange Diskussionen mit Dozenten und Studenten.
Schlimm wenn man nicht mit den Wölfen heulen kann und will...
Weiß ja nicht, wann das war, doch allerspätestens in den frühen siebzigern, oder:D Unserem Geschichtslehrer Mitte der Achtziger, 68er-gestählt wäre eher die Hand abgefault als daß er uns sone Karte gegeben hätte.