AW: Kriegsschuldfrage 1914: Historiker fordern das Umschreiben von Schulbüchern
Zitat:
Zitat von
Rüganer
Und wie kommst du darauf?
fritz fischer hat die akten des AA ausgiebig studiert. ich hab sein buch »griff nach der weltmacht«.
aber nicht nur das. wiki hätte dich schon auskünfte bieten können. erst 1915 wurde die forderungen laut.
Zitat:
m 9. September 1914 legte
Kanzler Bethmann Hollweg in seinem „
Septemberprogramm“ die Kriegsziele fest. Deutschland wollte seine seit der
Reichsgründung stark gewachsene Machtstellung sichern und seine Ansprüche auf eine Weltpolitik geltend machen.
„Sicherung des Deutschen Reichs nach West und Ost auf erdenkliche Zeit. Zu diesem Zweck muß Frankreich so geschwächt werden, daß es als Großmacht nicht neu erstehen kann,
Rußland von der deutschen Grenze nach Möglichkeit abgedrängt und seine Herrschaft über die nichtrussischen Vasallenvölker gebrochen werden.
Die Ziele des Krieges im einzelnen:
- Frankreich: Abtretung des Erzbeckens von Briey […]. Ein Handelsvertrag, der Frankreich in wirtschaftliche Abhängigkeit von Deutschland bringt […].
- Belgien: Angliederung von Lüttich und Verviers an Preußen, eines Grenzstriches der Provinz Luxemburg an Luxemburg. Zweifelhaft bleibt, ob Antwerpen mit einer Verbindung nach Lüttich gleichfalls zu annektieren ist. Gleichviel, jedenfalls muß ganz Belgien, wenn es auch als Staat äußerlich bestehen bleibt, zu einem Vasallenstaat herabsinken, […] wirtschaftlich zu einer deutschen Provinz werden.
- Luxemburg wird deutscher Bundesstaat und erhält einen Streifen aus der jetzt belgischen Provinz Luxemburg und eventuell die Ecke von Longwy.
- Es ist zu erreichen die Gründung eines mitteleuropäischen Wirtschaftsverbandes durch gemeinsame Zollabmachungen, unter Einschluss von Frankreich, Belgien, Holland, Dänemark, Österreich-Ungarn, Polen und eventl. Italien, Schweden und Norwegen. Dieser Verband, wohl ohne gemeinsame konstitutionelle Spitze, unter äußerlicher Gleichberechtigung seiner Mitglieder, aber tatsächlich unter deutscher Führung, muß die wirtschaftliche Vorherrschaft Deutschlands über Mitteleuropa stabilisieren.
- Die Frage der kolonialen Erwerbungen, unter denen in erster Linie die Schaffung eines zusammenhängenden mittelafrikanischen Kolonialreichs anzustreben ist, desgleichen die Rußland gegenüber zu erreichenden Ziele werden später geprüft […].
- Holland. Es wird zu erwägen sein, durch welche Mittel und Maßnahmen Holland in ein engeres Verhältnis zu dem Deutschen Reiche gebracht werden kann […].“
– Septemberprogramm: konzipiert vermutlich von
Kurt Riezler, 9. September 1914.
[12]
etwas weiter findest du einen interessanten absatz. adi sollte sich das realisiert haben müssen.
Zitat:
Einen Krieg zu beginnen und einem fremden Staat Gebiete abzunehmen, war von jeher das unbezweifelte Recht des souveränen Staates gewesen. Zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert bahnte sich jedoch in aller Welt ein Umschwung in Politik und öffentlicher Meinung an.
Das Recht, Gebietsgewinne als vornehmlich 'imperial' begründbares Kriegsziel anzustreben, wurde zunehmend in Frage gestellt. Die politisch-militärischen Entscheidungsträger des Kaiserreichs verkannten jedoch die Bedeutung dieses Umschwungs. Sie formulierten stattdessen nach Beginn des Krieges mit großer Selbstverständlichkeit weitgehende Gebietsgewinne als Kriegsziel und strebten diese Gebietsgewinne militärisch mit allen zu Gebote stehenden Mitteln an.
[46]
AW: Kriegsschuldfrage 1914: Historiker fordern das Umschreiben von Schulbüchern
hat eigentlich jemand hier Christopher Clarks Buch?
Ich halte diese Sendung übrigens für sehenswert:
http://www.phoenix.de/content/765675
AW: Kriegsschuldfrage 1914: Historiker fordern das Umschreiben von Schulbüchern
Zitat:
Zitat von
herberger
Wer den 1.Weltkrieg verschuldet hat,ist eigentlich nicht so wichtig,sondern wer den Krieg unnötig weiter geführt hat.Ein Krieg kann jeder Zeit beendet werden,wenn es alle kriegsführenden Länder möchten,aber warum geschah das nicht.Nach dem Kriegsminister von Falkenhayn das Amt des Oberbefehlshabers übernahm,sondierte er nach Friedensmöglichkeiten,denn die deutsche Seite erkannte bereits Ende 1914 das sie gescheitert sind.Nach dem es keine Möglichkeit zum Frieden gab beschloss Falkenhayn die Schlacht um Verdun.
Die Westallierten dachten nicht an Frieden,da sie von den US Banken unterstützt wurden und in den USA Waffen kauften.Allerdings nach dem sich der Sieg 1916 nicht einstellte,dachten auch diese Westmächte über Frieden nach.Nun boten die US Banken den Westmächten unbegrenzte Unterstützung gegen Deutschland an.Von da an gaben sie die Losung aus "Kein Frieden ohne Sieg"!
Ja wieder am lügen Herberger?
Tatsächlich waren die Siegesaussichten des Deutschen Reiches derart gering, daß sich Reichskanzler Theodor von Bethmann Hollweg schon zu Weihnachten 1915 mit den Alliierten über einen Frieden verständigen wollte – wäre ihm nicht General Erich von Falkenhayn in den Arm gefallen. In seiner berühmten Weihnachtsdenkschrift überzeugte der Generalstabschef den Kaiser, daß Deutschland bei Verdun noch einmal das Kriegsglück versuchen müsse.......
......Übrigens hatte Bethmann Hollweg schon beiläufig bei Falkenhayns Vertrautem, Kriegsminister Wild, vorgefühlt, was die Heeresleitung davon hielte, auf dem derzeitigen militärischen Höhepunkt „Friedensgedanken in die Welt zu schicken“, aber er hatte sich eine solche Abfuhr geholt, daß es ihn nicht sonderlich reizen konnte, mit allem Nachdruck auf einer Friedensaktion zu bestehen....
....So einfach freilich konnte es sich der Generalstabschef nicht machen. Im Gegensatz zum Politiker war seine vornehmliche Aufgabe nicht der Frieden, sondern der militärische Sieg, was immer man darunter verstehen mochte. Einziges Kriterium für ihn war die Frage, bis zu welchem Zeitpunkt das deutsche Heer den Krieg noch gewinnen konnte. Falkenhayn gab sich, wie immer, sehr selbstsicher. Für ihn schien es gar keinen Zweifel zu geben (noch in seinen Memoiren verfocht er diese Ansicht), daß der Sieger Deutschland heißen werde, da es von allen am längsten aushalten könne – vorausgesetzt, es führte den Krieg streng nach dem Rezept Falkenhayns!
http://www.zeit.de/1966/52/der-verpasste-friede/seite-2
Du siehst daß weder Deutschland noch die Allierten kriegsmüde waren. Zumindest die führenden Militärs und viele Politiker. Leichtfertig wurden Millionen geopfert um die eigene Stellung in der Welt zu vergrößern. Auf allen Seiten.
AW: Kriegsschuldfrage 1914: Historiker fordern das Umschreiben von Schulbüchern
Ende 1914 betrachtete sich die oberste Heeresführung als gescheitert an,das hatte mit Kriegsmüdigkeit nichts zu tun,sondern das keine Ziele durch Krieg erreicht werden können.
Zitat:
Du siehst daß weder Deutschland noch die Allierten kriegsmüde waren. Zumindest die führenden Militärs und viele Politiker. Leichtfertig wurden Millionen geopfert um die eigene Stellung in der Welt zu vergrößern. Auf allen Seiten
AW: Kriegsschuldfrage 1914: Historiker fordern das Umschreiben von Schulbüchern
Zitat:
Zitat von
herberger
Ende 1914 betrachtete sich die oberste Heeresführung als gescheitert an,das hatte mit Kriegsmüdigkeit nichts zu tun,sondern das keine Ziele durch Krieg erreicht werden können.
Auch das ist wieder falsch. Das Versagen wurde Moltke angelastet. Ein glorreicher Sieg aber weiterhin angestrebt.
AW: Kriegsschuldfrage 1914: Historiker fordern das Umschreiben von Schulbüchern
Zitat:
Zitat von
herberger
Wer den 1.Weltkrieg verschuldet hat,ist eigentlich nicht so wichtig,sondern wer den Krieg unnötig weiter geführt hat.Ein Krieg kann jeder Zeit beendet werden,wenn es alle kriegsführenden Länder möchten,aber warum geschah das nicht.Nach dem Kriegsminister von Falkenhayn das Amt des Oberbefehlshabers übernahm,sondierte er nach Friedensmöglichkeiten,denn die deutsche Seite erkannte bereits Ende 1914 das sie gescheitert sind.Nach dem es keine Möglichkeit zum Frieden gab beschloss Falkenhayn die Schlacht um Verdun.
Die Westallierten dachten nicht an Frieden,da sie von den US Banken unterstützt wurden und in den USA Waffen kauften.Allerdings nach dem sich der Sieg 1916 nicht einstellte,dachten auch diese Westmächte über Frieden nach.Nun boten die US Banken den Westmächten unbegrenzte Unterstützung gegen Deutschland an.Von da an gaben sie die Losung aus "Kein Frieden ohne Sieg"!
Uns sollte vor allem interessieren, wer den kommenden (3.) Weltkrieg anzetteln wird... :pfeif:
AW: Kriegsschuldfrage 1914: Historiker fordern das Umschreiben von Schulbüchern
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Zitat von
Bruddler
Uns sollte vor allem interessieren, wer den kommenden (3.) Weltkrieg anzetteln wird... :pfeif:
das passt nicht wirklich in diesen Strang...
aber ich tippe auf USA mittels "false flag" gegen China oder ein mittelgroßer Krieg (kein Weltkrieg) von int. Muselmanistan gegen eine Koalition aus den paar Staaten, die in 30 Jahren nicht mit internem Bürgerkrieg beschäftigt sind =)
AW: Kriegsschuldfrage 1914: Historiker fordern das Umschreiben von Schulbüchern
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Zitat von
Alter Stubentiger
Auch das ist wieder falsch. Das Versagen wurde Moltke angelastet. Ein glorreicher Sieg aber weiterhin angestrebt.
Du störst mit deinem geplapper.
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Zitat von
herberger
Du störst mit deinem geplapper.
Möchtest wohl ungestört Märchen erzählen was?
AW: Kriegsschuldfrage 1914: Historiker fordern das Umschreiben von Schulbüchern
Die deutsche Kriegsschuld hat sich erst ab den 70iger Jahren verankert. Natürlich wurde das in das Versailles Diktat aufgenommen, aber natürlich, weil es nicht stimmte. Wahrheiten muß man sich nicht vertraglich vom Verlierer zusichern lassen. Niemand in der Zwischenkriegszeit (von Rechts bis zur äußersten Linke) hat die Kriegsschuld bei Deutschland gesehen. Und auch in der Nachkriegszeit (zumindest im Westen) hat das kein Deutscher so gesehen. Erst mit den 68igern wurde das allmählich so postuliert und in Behörden und Medien verankert. Aber jeder, der sich ein bißchen damit beschäftigt hat, wußte das natürlich immer. Aber jeder, der das in den letzten 20, 30 Jahren gesagt hat, wurde natürlich als Faschist verschrieen.
slo, die Kriegsschuldthese ist eine relativ neue Entwicklung in Deutschland. Aber Wahrheit setzt sich letzlich doch irgendwann durch. Man muß nur (viel) Geduld haben.