Papst: "Gute Atheisten kommen in den Himmel"
Tja. Nicht nur, daß der Heilige Vater erst gerade die eigenen Schäfchen an das Gebot zur Religionsfreiheit erinnert hat (weil nämlich jeder Mensch Abbild und Kind Gottes ist), er will auch ansonsten so gar nicht in das Zerrbild vom blutbefleckten Massenmörder passen, das unsere hiesigen Atheistenfreunde gerne von kirchlichen Verantwortlichen zeichnen (auch meine bescheidene Person durfte sich hierzuforum ja bereits die Attribution als "Täter" abbholen). Der Papst erinnerte im weiteren an die einfache kirchliche Lehre, daß Jesus alle Menschen erlöst hat und damit jedem Menschen prinzipiell der Weg in den Himmel offensteht. Das gelte ausdrücklich auch für Atheisten. Ein Denken à la "der ist nicht von uns, also kann von ihm nicht Gutes kommen" sei intolerant und falsch.
Ein schönes Wort. Für dieses Wochenende wünsche ich mir, daß Christgläubige wie Atheisten von diesem schönen Gedanken ein wenig berührt werden und eher das Gemeinsame zu suchen bereit sind als sich gegenseitig mit Vorwürfen und Unterstellungen einzudecken.
http://cdn.salzburg.com/nachrichten/...1-46942152.jpg
http://www.salzburg.com/nachrichten/...reiheit-59505/
http://www.huffingtonpost.com/2013/0...n_3320757.html
http://www.guardian.co.uk/world/2013...ts-can-be-good
AW: Papst: "Gute Atheisten kommen in den Himmel"
Zitat:
von diesem schönen Gedanken ein wenig berührt werden
Gerne wollen wir in Berührung kommen, in Berührung mit guten Christen, die schon im Himmel sind.
Lasst uns zurückkehren, in den Schoß der katholischen Kirche:
Und da dieser neue Bischof der Stadt Rom aus Ibero-Amerika kommt wollen wir unser Wissen auffrischen.
Dazu bemühen wir eines der besten Quellen, was die deutsche Nachrichtenlandschaft zu bieten hat: DER SPIEGEL, der hier so manchem gut bekannt ist.
Zitat:
Sie werden alle ausgerottet
Zitat:
Das Beweismaterial war so aufsehenerregend, daß mehrere Staaten In der Menschenrechtskonferenz der Vereinten Nationen Brasilien anklagten, den Massenmord an Indianern zu dulden.
Zitat:
Zwölf Millionen Indianer wurden in Lateinamerika getötet
ALLES aus einem Bewußtsein heraus, daß das Christentum die einzig richtige Religion sei, und die anderen Kulturen des Lebens nicht wert seien. Aus diesem Bewußtsein heraus wurden innerhalb weniger Wochen mehr als 12 Millionen Menschen gekillt, zu Ehren der christlichen Religion, zu Ehren des Christentums.
Darf man bei diesem Wissen noch diese Killerorganisation, die die Zeiten stets überlebt hat, unterstützen?
Man darf nicht in Vorhaltungen denken, da die Vergangenheit unser aller Vergangenheit ist, aber die Zukunft, die können wir über unserer Gegenwart gestallten, dahingehend, ob wir diesem Terrororgan eine weitere Zukunft ermöglichen oder auf Bildung setzen, auf Humanismus, auf Philosophie, um aus jener Vergangenheit lehren zu ziehen, die sich nicht wiederholen sollen.
--
DER SPIEGEL 44/1969
Sie werden alle ausgerottet
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45520508.html
ht tp://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45520508.html
AW: Papst: "Gute Atheisten kommen in den Himmel"
Dann muß er aber den Katechismus umschreiben lassen und Benedikts Dominus Iesus verbrennen lassen, wenn er wirklich der Meinung ist, Atheisten könnten in den Himmel kommen, ohne wenigstens noch auf dem Sterbebett "den Erlöser anzunehmen".
Na ja, statistisch gesehen werde ich es in 35 Jahren wissen. Mal auf vatican.va schauen, was er gesagt hat.
AW: Papst: "Gute Atheisten kommen in den Himmel"
Es geht nur um "gutes Verhalten", und Glaubensinhalte jeglicher Art sind Nebensache? Und die Auffassung, falsche Glaubensinhalte versperrten den Weg in den Himmel, ist zu verwerfen - weil das intolerant wäre?
Ich kann nicht leugnen, dass, bei aller gebotenen Zurückhaltung, eine gewisse Skepsis meinerseits gegenüber unserem neuen Oberhirten erwacht.
Oder ging es ihm nur darum, dass auch Atheisten gute Menschen sein können? Das hat ja nun wohl keiner bestritten.
Ich glaube, ich stelle mal sämtliche Äußerungen meinerseits unter den Vorbehalt einer genaueren Prüfung, was er eigentlich genau gesagt hat.
AW: Papst: "Gute Atheisten kommen in den Himmel"
Zitat:
Zitat von
Gärtner
Tja. Nicht nur, daß der Heilige Vater erst gerade die eigenen Schäfchen an das Gebot zur Religionsfreiheit erinnert hat (weil nämlich jeder Mensch Abbild und Kind Gottes ist), er will auch ansonsten so gar nicht in das Zerrbild vom blutbefleckten Massenmörder passen, das unsere hiesigen Atheistenfreunde gerne von kirchlichen Verantwortlichen zeichnen (auch meine bescheidene Person durfte sich hierzuforum ja bereits die Attribution als "Täter" abbholen). Der Papst erinnerte im weiteren an die einfache kirchliche Lehre, daß Jesus alle Menschen erlöst hat und damit jedem Menschen prinzipiell der Weg in den Himmel offensteht. Das gelte ausdrücklich auch für Atheisten. Ein Denken à la "der ist nicht von uns, also kann von ihm nicht Gutes kommen" sei intolerant und falsch.
Ein schönes Wort. Für dieses Wochenende wünsche ich mir, daß Christgläubige wie Atheisten von diesem schönen Gedanken ein wenig berührt werden und eher das Gemeinsame zu suchen bereit sind als sich gegenseitig mit Vorwürfen und Unterstellungen einzudecken.
http://cdn.salzburg.com/nachrichten/...1-46942152.jpg
http://www.salzburg.com/nachrichten/...reiheit-59505/
http://www.huffingtonpost.com/2013/0...n_3320757.html
http://www.guardian.co.uk/world/2013...ts-can-be-good
Gute Atheisten kommen in den Himmel....
Stimmt auch nach meinem Glauben voll und ganz.
Ob sie an Gott glauben oder nicht, ist vollkommen irrelevant.
AW: Papst: "Gute Atheisten kommen in den Himmel"
Zitat:
Zitat von
Bulldog
Gute Atheisten kommen in den Himmel....
Stimmt auch nach meinem Glauben voll und ganz.
Ob sie an Gott glauben oder nicht, ist vollkommen irrelevant.
Die deutschen Christen haben es nicht leicht da wurde gerade klar gestellt das man ohne Kirchensteuer von der Kirche ausgeschlossen wird aber eben nicht von Gott.
Dumm gelaufen.
AW: Papst: "Gute Atheisten kommen in den Himmel"
Zitat:
Zitat von
Sauerländer
Es geht nur um "gutes Verhalten", und Glaubensinhalte jeglicher Art sind Nebensache? Und die Auffassung, falsche Glaubensinhalte versperrten den Weg in den Himmel, ist zu verwerfen - weil das intolerant wäre?
Ich kann nicht leugnen, dass, bei aller gebotenen Zurückhaltung, eine gewisse Skepsis meinerseits gegenüber unserem neuen Oberhirten erwacht.
Oder ging es ihm nur darum, dass auch Atheisten gute Menschen sein können? Das hat ja nun wohl keiner bestritten.
Ich glaube, ich stelle mal sämtliche Äußerungen meinerseits unter den Vorbehalt einer genaueren Prüfung, was er eigentlich genau gesagt hat.
Du überinterpretierst m.E. gerade etwas. Es geht um Demut. Es ist ein schlichtes Axiom der Erkenntnistheorie, daß niemand die absolute Wahrheit kennt. Wenn überhaupt, sind wir Christen Diener der Wahrheit. Wir haben keinen Grund, uns als Herren aufzuspielen, denn Jesus sagt:
"Ihr wisst, die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder, und ihre Mächtigen tun ihnen Gewalt an. Aber so ist es unter euch nicht; sondern wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein; und wer unter euch der Erste sein will, der soll aller Knecht sein."
Mk, 10, 42b-44
Es geht darum, das Gute, Wahre auch in dem zu erkennen, das uns fremd ist.
AW: Papst: "Gute Atheisten kommen in den Himmel"
Zitat:
Zitat von
Gärtner
Du überinterpretierst m.E. gerade etwas. Es geht um Demut. Es ist ein schlichtes Axiom der Erkenntnistheorie, daß niemand die absolute Wahrheit kennt. Wenn überhaupt, sind wir Christen
Diener der Wahrheit. Wir haben keinen Grund, uns als Herren aufzuspielen, denn Jesus sagt:
"Ihr wisst, die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder, und ihre Mächtigen tun ihnen Gewalt an. Aber so ist es unter euch nicht; sondern wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein; und wer unter euch der Erste sein will, der soll aller Knecht sein."
Mk, 10, 42b-44
Es geht darum, das Gute, Wahre auch in dem zu erkennen, das uns fremd ist.
Dagegen ist ja auch überhaupt nichts zu sagen.
Gefährlich wird es meines Erachtens allerdings, wenn der Punkt erreicht wird, an dem die Relativierung des Eigenen beginnt.
Insofern ist es gar keine Frage, dass selbstverständlich auch Menschen mit anderen Glaubensinhalten gute Taten vollbringen können (und auch, wer wäre man, das zu bestreiten, dass die eigenen Glaubensinhalte durchaus noch kein Garant für solche Taten sind). Wenn ich mich hinstelle und, sagen wir, für die Obdachlosen in der Stadt ne Suppenküche organisiere, fragt die Suppenkelle auch nicht danach, ob mein Nebenmann, der damit gerade Teller befüllt, womöglich dem Glauben an die Nichtexistenz Gottes anhängt. Da geht es erstmal nur darum, dass wir beide die armen, verfrorenen Kerls satt kriegen. Auf DER Ebene ist ja gegen einen nüchternen Pragmatismus gar nix zu sagen.
Die Frage ist, ob das das ist, was hier gemeint ist.
Wenn ja - hab ich damit kein Problem, und das ist eigentlich auch gar keine irgendwie sensationelle Äußerung.
Daher, wie gesagt, der Vorbehalt.
AW: Papst: "Gute Atheisten kommen in den Himmel"
Zitat:
Zitat von
Sauerländer
Es geht nur um "gutes Verhalten", und Glaubensinhalte jeglicher Art sind Nebensache? Und die Auffassung, falsche Glaubensinhalte versperrten den Weg in den Himmel, ist zu verwerfen - weil das intolerant wäre?
Ich kann nicht leugnen, dass, bei aller gebotenen Zurückhaltung, eine gewisse Skepsis meinerseits gegenüber unserem neuen Oberhirten erwacht.
Oder ging es ihm nur darum, dass auch Atheisten gute Menschen sein können? Das hat ja nun wohl keiner bestritten.
Ich glaube, ich stelle mal sämtliche Äußerungen meinerseits unter den Vorbehalt einer genaueren Prüfung, was er eigentlich genau gesagt hat.
Frere Roger, der verstorbene Prior der Gemeinschaft von Taizé schreibt, das auch im Nichtglaubenden der Heilige Geist am Grunde der Seele wartet und diese zum Gebet ruft.
AW: Papst: "Gute Atheisten kommen in den Himmel"
Zitat:
Zitat von
Sauerländer
Dagegen ist ja auch überhaupt nichts zu sagen.
Gefährlich wird es meines Erachtens allerdings, wenn der Punkt erreicht wird, an dem die Relativierung des Eigenen beginnt.
Insofern ist es gar keine Frage, dass selbstverständlich auch Menschen mit anderen Glaubensinhalten gute Taten vollbringen können (und auch, wer wäre man, das zu bestreiten, dass die eigenen Glaubensinhalte durchaus noch kein Garant für solche Taten sind). Wenn ich mich hinstelle und, sagen wir, für die Obdachlosen in der Stadt ne Suppenküche organisiere, fragt die Suppenkelle auch nicht danach, ob mein Nebenmann, der damit gerade Teller befüllt, womöglich dem Glauben an die Nichtexistenz Gottes anhängt. Da geht es erstmal nur darum, dass wir beide die armen, verfrorenen Kerls satt kriegen. Auf DER Ebene ist ja gegen einen nüchternen Pragmatismus gar nix zu sagen.
Die Frage ist, ob das das ist, was hier gemeint ist.
Wenn ja - hab ich damit kein Problem, und das ist eigentlich auch gar keine irgendwie sensationelle Äußerung.
Daher, wie gesagt, der Vorbehalt.
Kannst du bitte den Punkt konkretisieren der auch gemeint sein könnte du beschreibst es wohl mit "Relativierung des Eigenen"?