AW: Haltet ihr Selbstjustiz in gewissen Fällen für legitim?
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Gehirnnutzer
Falsch Revisor, denn hier entspringt die Selbstjustiz der Unzufriedenheit und als fehlerhafte Lösung mehrerer Probleme. Denn wenn du die Legitimation von Selbstjustiz an der Strafbemessung festmachst, hat das nichts mit Gerechtigkeit zu tun. Denn auch wenn unsere Richter Strafen mit der vollen Härte des Gesetzes verhängen würden, ist trotzdem bei einigen Menschen Unzufriedenheit damit vorprogrammiert.
Nehmen wir mal einen Totschlag im Affekt an, der Richter verhängt eine Freiheitsstrafe von 10 Jahren. Jeder rational denkende Mensch der keinen Bezug zu dem Opfer hat, würde diese Strafe durchaus als angemessen und gerecht ansehen, die Angehörigen des Opfers aber nicht, sie sehen Mord, die emotionalen Gründe dazu sind durchaus verständlich. Würden nun die Angehörigen zur Selbstjustiz greifen, hätte dies wenig mit Gerechtigkeit zu tun, sondern ist eine emotionale Handlung.
Wobei sich dabei dann aber die Frage stellt, warum soviel rumlaveriert wird.
Warum nennt man es Totschlag im Affekt wenn es Mord ist ?
Ein Sexualtäter, der sein Opfer danach ermordet macht das letztlich nicht im Affekt sondern er tut es knallhart kalkuliert eben damit er vom Opfer nicht identifiziert werden kann.
Das ist etwas anderes als z.B. eine Auseinandersetzung mit einer Keilerei, wo ein falscher Schlag zum Tode eines Menschen führt.
Und mal ehrlich, für einen Mord, ob nun im Affekt oder nicht sind lumpige 10 Jahre nicht wirklich viel.
AW: Haltet ihr Selbstjustiz in gewissen Fällen für legitim?
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henriof9
Nö, mit denen hätte ich ja keine Rechnung offen.
Das unsere Gesetze so sind wie sie sind, dafür können die auch nichts.
Unsere Gesetze dürften grundsätzlich für ein angemessenes Strafmaß ausreichen.
Aber wenn diese Gesetze immer wieder zugunsten der Täter massiv verbogen und wenn aus Mord plötzlich nur noch Körperverletzung mit Todesfolge und Bewährung geurteilt wird, ist nicht auszuschließen dass doch irgendwann jemand zur Selbstjustiz greift.
Dieses Risiko sollten allerdings die Staatsanwälte und Richter auch bedenken wenn sie wieder mal einen Totschläger mit Bewährung laufen lassen.
AW: Haltet ihr Selbstjustiz in gewissen Fällen für legitim?
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Daphne
Unsere Gesetze dürften grundsätzlich für ein angemessenes Strafmaß ausreichen.
Aber wenn diese Gesetze immer wieder zugunsten der Täter massiv verbogen und wenn aus Mord plötzlich nur noch Körperverletzung mit Todesfolge und Bewährung geurteilt wird, ist nicht auszuschließen dass doch irgendwann jemand zur Selbstjustiz greift.
Dieses Risiko sollten allerdings die Staatsanwälte und Richter auch bedenken wenn sie wieder mal einen Totschläger mit Bewährung laufen lassen.
Das ist ja das, was ich meine.
Wenn ein Gesetz soviel Spielraum zuläßt kann man zwar erbost auf die Richter sein, letztlich ist es aber der Gesetzgeber der diesen Spielraum ermöglicht.
Andererseits muß man aber auch sehen, daß nicht jeder Mord auch wirklich ein Mord ist sondern eben eine Affekthandlung bzw. Totschlag oder Körperverletzung mit Todesfolge.
AW: Haltet ihr Selbstjustiz in gewissen Fällen für legitim?
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henriof9
Wobei sich dabei dann aber die Frage stellt, warum soviel rumlaveriert wird.
Warum nennt man es Totschlag im Affekt wenn es Mord ist ?
Ein Sexualtäter, der sein Opfer danach ermordet macht das letztlich nicht im Affekt sondern er tut es knallhart kalkuliert eben damit er vom Opfer nicht identifiziert werden kann.
Sorry, henriof, du scheinst etwas missverstanden zu haben, es ging nur um ein allgemeines Beispiel für die Problematik die ich angesprochen habe. Was du aufführst ist kein Totschlag, sondern Mord (Mordmerkmal Verschleierung einer Straftat).
Es ging einfach nur darum aufzuzeigen, das die Ansichten über eine angemessene Strafe auseinander gehen, je nach Bezug zum Opfer.
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henriof9
Das ist etwas anderes als z.B. eine Auseinandersetzung mit einer Keilerei, wo ein falscher Schlag zum Tode eines Menschen führt.
Und mal ehrlich, für einen Mord, ob nun im Affekt oder nicht sind lumpige 10 Jahre nicht wirklich viel.
Henriof, das was du da schilderst kann abhängig von den Tatumständen Totschlag im Affekt, juristisch minderschwerer Fall von Totschlag sein.
Im Grunde genommen wollte ich nur darauf hinaus, das die Ansichten über eine gerechte Strafe selbst bei den Bürgern variieren können, eben ein Problem, das bei dem Legitimationsansatz von derRevisor besteht.
AW: Haltet ihr Selbstjustiz in gewissen Fällen für legitim?
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Gehirnnutzer
Sorry, henriof, du scheinst etwas missverstanden zu haben, es ging nur um ein allgemeines Beispiel für die Problematik die ich angesprochen habe. Was du aufführst ist kein Totschlag, sondern Mord (Mordmerkmal Verschleierung einer Straftat).
Es ging einfach nur darum aufzuzeigen, das die Ansichten über eine angemessene Strafe auseinander gehen, je nach Bezug zum Opfer.
Henriof, das was du da schilderst kann abhängig von den Tatumständen Totschlag im Affekt, juristisch minderschwerer Fall von Totschlag sein.
Im Grunde genommen wollte ich nur darauf hinaus, das die Ansichten über eine gerechte Strafe selbst bei den Bürgern variieren können, eben ein Problem, das bei dem Legitimationsansatz von derRevisor besteht.
Deshalb sollte man das Urteil bei Mord auch den Angehörigen des Getöteten überlassen, die Richter werden von viel zu viel Gefühlsduselei verwirrt.
AW: Haltet ihr Selbstjustiz in gewissen Fällen für legitim?
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Tantalit
Deshalb sollte man das Urteil bei Mord auch den Angehörigen des Getöteten überlassen, die Richter werden von viel zu viel Gefühlsduselei verwirrt.
Soweit will ich nun wirklich nicht gehen, auch wenn ich selbst evtl. auf meine Art für Gerechtigkeit sorgen würde.
Wenn wir das nämlich machen würden, wären wir selbst ja nicht besser als Jene, die z.B. Ehrenmorde begehen oder Blutrache betreiben.
Es würde völlig ausreichen, wenn es Strafen gäbe, welche nicht durch Tricks und Auslegungssache geschmälert werden und wenn es ein angemessenes Strafmaß wäre.
Für einen Mord eine lebenslange Strafe zu verhängen und diese nach 15 Jahren zu revidieren wird weder dem Opfer noch dem Gerechtigkeitsempfinden gerecht.
AW: Haltet ihr Selbstjustiz in gewissen Fällen für legitim?
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schastar
Selbstjustiz ist verboten, und das aus gutem Grund.
Das ist nichts weiter als eine hohle Phrase. Leider.
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henriof9
Wobei sich dabei dann aber die Frage stellt, warum soviel rumlaveriert wird.
Warum nennt man es Totschlag im Affekt wenn es Mord ist ?
Ein Sexualtäter, der sein Opfer danach ermordet macht das letztlich nicht im Affekt sondern er tut es knallhart kalkuliert eben damit er vom Opfer nicht identifiziert werden kann.
Das ist etwas anderes als z.B. eine Auseinandersetzung mit einer Keilerei, wo ein falscher Schlag zum Tode eines Menschen führt.
Und mal ehrlich, für einen Mord, ob nun im Affekt oder nicht sind lumpige 10 Jahre nicht wirklich viel.
Ja, schon richtig, aber 10 Jahre wird er niemals bekommen. Jugendstrafrecht ( darunter wird er wohl fallen ) gibt nur 10 Jahre als Höchsstrafe her. dann kommen die
strafmildernden Umstände, wie zum Beispiel, er sei bis zum 9. Lebensjahr Bettnässer gewesen und so weiter.
Das Urteil wird lauten : zwischen 6 und 7 Jahren Gefängnis....
AW: Haltet ihr Selbstjustiz in gewissen Fällen für legitim?
wenn sich jemand an , meinen Lieben oder meinem Hund zu schaffen machen würde, leider ist mir vom Regime verboten mich näher darüber auszulassen.........
AW: Haltet ihr Selbstjustiz in gewissen Fällen für legitim?
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Gehirnnutzer
Falsch Revisor, denn hier entspringt die Selbstjustiz der Unzufriedenheit und als fehlerhafte Lösung mehrerer Probleme. Denn wenn du die Legitimation von Selbstjustiz an der Strafbemessung festmachst, hat das nichts mit Gerechtigkeit zu tun. Denn auch wenn unsere Richter Strafen mit der vollen Härte des Gesetzes verhängen würden, ist trotzdem bei einigen Menschen Unzufriedenheit damit vorprogrammiert.
Nehmen wir mal einen Totschlag im Affekt an, der Richter verhängt eine Freiheitsstrafe von 10 Jahren. Jeder rational denkende Mensch der keinen Bezug zu dem Opfer hat, würde diese Strafe durchaus als angemessen und gerecht ansehen, die Angehörigen des Opfers aber nicht, sie sehen Mord, die emotionalen Gründe dazu sind durchaus verständlich. Würden nun die Angehörigen zur Selbstjustiz greifen, hätte dies wenig mit Gerechtigkeit zu tun, sondern ist eine emotionale Handlung.
Das ist doch purer Unsinn, dieses Beispiel ! 10 Jahre für Totschlag im Affekt, da ist ja wohl eher mit Bewährung zu rechnen ....