Ich kenne so etwas aus meiner Zeit aus Hauptschullehrer in Neukölln. Und höre das auch von Kollegen. Da mobben Schüler alles, was anders ist als man selbst. Da gilt es leider auch als uncool, sich in der Schule um Leistung zu bemühen.
Wie äußert sich diese Deutschenfeindlichkeit?
Ich habe selbst erlebt, dass türkischstämmige Schüler ihre deutschen Mitschüler
„köpekler“ nennen, also
Hunde. Das wurde gezielt und nahezu ausschließlich benutzt. Wenn diese Schüler von mir darauf angesprochen wurden, haben sie gesagt, es sei ein Scherz, haben das Wort aber immer wieder benutzt. Zudem gibt es immer wieder Fälle, wo Lehrerinnen massiv und wiederholt als „Deutschen-Schlampen“ bezeichnet wurden. Andere, noch drastischere Begriffe will ich nicht in den Mund nehmen. Das zeugt auch von einem mangelnden Respekt gegenüber Frauen.
Ist „Schweinefleischfresser“ inzwischen in Kreuzberger Schulen ein oft verwendetes Schimpfwort?
Das ist offenkundig so. Als Arbeitslehre-Lehrer habe ich es beim Kochen in Schulküchen erlebt, wie groß die Vorbehalte sind. Schüler weigerten sich, in einem Kochtopf etwas zuzubereiten, weil darin zuvor Schweinefleisch zubereitet worden sein könnte. Mitunter hatten diese Schüler erst kurze Zeit in Deutschland gelebt. „Ihr seid doch alle Schweinefleischfresser“, hieß es dann.