vollständiger Artikel: [Links nur für registrierte Nutzer]Deutschland wird zum Zahlmeister der Eurozone.
Diese Botschaft senden nicht populistische EU-Skeptiker, sondern die nüchternen Kapitalmärkte. Seit Zuspitzung der Irland-Krise hat sich ausgerechnet die Bonität der Bundesrepublik verschlechtert, obwohl die hiesige Wirtschaft boomt.
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Nach Einschätzung von Marktbeobachtern bereitet die Bundesregierung einer Art Umverteilungspolitik innerhalb der Eurozone den Weg. Wie beim deutschen Länderfinanzausgleich, bei dem die finanziell stärkeren Bundesländer die schwächeren alimentieren, könnten dann permanent Gelder vom Kern in die Peripherie der Eurozone transferiert fließen. Deutschland müsste für das Gros der Hilfsleistungen aufkommen. Was der Freistaat Bayern in der Bundesrepublik, wäre Deutschland innerhalb der Europäischen Union.
Allerdings sind die Unterschiede im Lebensstandard und auch der Produktivität ungleich größer als innerhalb der der relativ geschlossenen deutschen Volkswirtschaft. Das Pro-Kopf-Einkommen liegt in der Slowakei, dem ärmsten Euro-Land, bei 12.000 Euro und in Portugal bei 15.000 Euro. Die Luxemburger als reichste Europäer erwirtschaften im Jahr hingegen 78.000 Euro pro Kopf.
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Deutschland hat im Rahmen des Hilfspakets für Griechenland und des Rettungsschirms von EU und IWF bereits Garantien von rund 170 Mrd. Euro übernommen. Das entspricht knapp sieben Prozent der bundesrepublikanischen Wirtschaftsleistung. Im Falle von Staatenpleiten innerhalb der Währungsunion könnten sich diese Milliarden in Luft auflösen.
Mahlzeit!
Die Ausplünderung Deutschlands ist anscheinend eine beschlossene Sache.