Hier sagt der Alte mal was Richtiges:
"Höchstes Gut ist wie das Wasser.
Des Wassers Güte ist es,
allen Wesen zu nützen ohne Streit."
Dann aber wirds schon wieder etwas dümmlich:
"Es weilt an Orten, die alle Menschen verachten.
Drum steht es nahe dem Sinn."
Eingefleischte Taoisten werden jetzt natürlich wieder sagen, ich sei nur zu dämlich, das zu verstehn. Wenn ich aber an die Orte denke, wo man sauberes Wasser findet, dann verachte ich die keineswegs. Ich halte das also für Spinnerei eines mit der Natur nicht unbedingt vertrauten Uralt-Philosophen. Und dass es (das Wasser) deshalb "nahe dem Sinn stehen soll, weil es "an Orten weilt, die alle Menschen verachten", ist auch nicht grad nachvollziehbar.
Aber wie schrieb doch unser Foren-Taoist so schön? "Es stimmt jeder Satz!"
Der Rest des Kapitels ist "frei von Tadel":
"Beim Wohnen zeigt sich die Güte an dem Platze.
Beim Denken zeigt sich die Güte in der Tiefe.
Beim Schenken zeigt sich die Güte in der Liebe.
Beim Reden zeigt sich die Güte in der Wahrheit.
Beim Walten zeigt sich die Güte in der Ordnung,
Beim Wirken zeigt sich die Güte im Können.
Beim Bewegen zeigt sich die Güte in der rechten Zeit.
Wer sich nicht selbst behauptet,
bleibt eben dadurch frei von Tadel."
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