10. April 2011 16.00 Uhr, B.Z./dapd/dpa
Eine Frau (58) hat sich vor dem Reichstag selbst entzündet.
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Schockierende Bilder auf dem Platz der Republik vor dem Reichstag: Eine aus Lettland stammende Frau zündete sich Sonntagmittag gegen 12.30 Uhr selbst an, übergoss ihre Unterschenkel mit einer brennbaren Flüssigkeit.

Ein Objektschützer bemerkte die Zündelei und versuchte, der Frau Hilfe zu leisten. Sie wurde mit Verbrennungen zweiten Grades an den Beinen in ein Krankenhaus gebracht.

Möglicher Hintergrund der Selbstverstümmlung sind offenbar persönliche Konflikte der Frau in Lettland. Auf mehreren Transparenten hatte sie Probleme mit politischen Verhältnissen in Lettland thematisiert. Dabei ging es auch um den Umgang mit der Mutter der Frau in dem baltischen Staat.

Es war der erste Versuch einer Selbstverbrennung vor dem Reichstag seit mehreren Jahren. Im Jahr 2000 war dort ein 29-jähriger Türke gestorben, nachdem er sich auf den Stufen zum Sitz des Bundestags angezündet hatte.

2003 verhinderte die Polizei, dass eine 28-jährige Türkin sich und ihre zwei Kinder anzündete. Sie hatte ihr Vorhaben mit Angst vor einer Abschiebung begründet. Ein Jahr später übergoss sich ein Mann mit Diesel. Er hatte zuvor einen türkischen Fernsehsender angerufen und gedroht, sich zu verbrennen. Die Polizei verhinderte, dass er seinen Plan umsetzen konnte.
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Erschütternd! Offensichtlich dient das Reichstagsgebäude als prominente Kulisse.

(Als "Selbstentzündung" im physikalischen Sinne - wie die BZ schreibt - würde ich die verzweifelte Tat allerdings nicht bezeichnen.)