„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.”
(Jean-Claude Juncker erklärt seinen EU-Kollegen die Demokratie - SPIEGEL 52/1999)
Diese Angabe halte ich für eine Propagandabehauptung.
Erstens waren beim Angriff auf die Sowjetunion 1941 auch die Verbündeten Großdeutschlands beteiligt, wobei andere Stärken zu berücksichtigen sind.
Zweitens sind die Stärken der Angreifer den Historikern seit 1959 ungefähr bekannt und bis heute fast gleichlautend. Die sowjetischen Stärken waren dagegen 1959 noch lückenhaft. Auch heute noch hat die Forschung unterschiedliche Zahlen anzubieten, die aber kein Verhältnis 1:7 zulassen.
Installierung einer Kriegspartei
Der Freund von Montagu Norman (Chef der Bank von England) war Reichsbankleiter H. Schacht, der Hitler, mit seiner Eingabe von Nov. 1932 an Hindenburg, mit in die Regierungskoalition Papens und so 1933 an die Macht brachte.
Die Koalitionsverhandlungen zwischen v. Papen, Baron v. Schröder, Keppler, Hitler, Heß und Himmler fanden am 4. Jan. 1933 im Kölner Bankhaus Stein statt. Alle bürgerlichen Parteien im Reichstag ermächtigren Hitler diktatorisch mit den rebellischen Proletariern und ihrer Partei (KPD) im Reich abzurechnen und zum Schweigen zu bringen. Nachdem auch 1934 das rebellische SA-Proletariat ausgeschaltet war, konnte der Kriegswagen volle Fahrt aufnehmen.
Kriegsvorbereitungen
Die kriegswirtschaftliche Schulung zur Vorbereitung der Mobilmachung für den großen Angriffskrieg begann 1935.
Die Hamburger “Schriften zur kriegswirtschaftlichen Forschung und Schulung, herausgegeben mit Unterstützung amtlicher Stellen von Major Priv.-Doz. Dr. Kurt Hesse” enthielten u.a.:
“Der kriegswirtschaftliche Gedanke” (Hesse),
“Kriegsführung und Kriegswirtschaft” (Hesse)
“Die industrielle Kriegswirtschaft Englands 1914-18” (Römermann),
“Ölpolitik der Großmächte unter kriegswirtschaftlichen Gesichtspunkten” (Fetzer),
“Bevölkerungsentwicklung unter Kriegswirtschaftlichen Gesichtspunkten” (Mühlner),
“Krieg und Finanzen” (Pantlen),
“Energiewirtschaft als Grundlage der Kriegswirtschaft” (Czimatis),
“Die Statistik in der Kriegswirtschaft” (Lorenz),
“Die Organisation der Kriegsrohstoff-Bewirtschaftung im Weltkriege” (Wiedenfeld),
“Grundsätze der Wehrwirtschaftslehre” (Korfes),
“Die Facharbeiterfrage in der Kriegswirtschaft” (Studders), usw.
Die angeblichen Angriffsabsichten der Sowjetunion ab 1941 und die Verstärkung ihrer Grenztruppen, waren nur die Reaktion auf die lange vorher eingeleiteten Mobilmachungen in Westeuropa, die nicht zu verheimlichen waren. Durch den ergebnislosen Molotow-Besuch 1940 in Berlin, die Breslauer Heß-Rede im Febuar 1941, den Heß-Flug im Mai 1941 nach England und verschiedene Agentenmeldung, u.a. vom Spion Sorge in Japan, waren die Sowjets schon mißtrauisch geworden. Dagegen war die Masse der Sowjet-Divisionen in den baltischen Ländern, Ostpolens, Galiziens und im Südostraum nur sichernde Besatzungstruppen in den durch den Hitler-Stalin-Pakt gewonnenen neuen Territoren. “Danzig, Hitler-Stalin-Pakt mit geheimen Zusatzprotokoll über Interessensgebiete und der Polenfeldzug” waren nur politisch-strategische Manöver, um mit der Sowjetunion eine gemeinsame Grenze für den Einmarsch nach dem “Barbarossa-Plans” zu bekommen und um die Sowjets mit ihren Divisionen aus der befestigten Stalin-Linie an die neue Westgrenze auf dem unsicheren, feindlichen Boden der “erbeuteten” Territoren zu locken.
Der Aufmarsch im Osten:
Großdeutschland
Bis 20.7.1940 im Osten vorhanden 23 Div.
7.10 1940 im Osten vorhanden 30 Div.
26.10.1940 Neugliederung des Heeres (Auftakt des Ostaufmarsches)
21.12.40 im Osten vorhanden 34 Div.
Febr.-April 41 (1.-2. Aufmarschstaffel) 103 Div.
Bis 20. 5. 41 (3. Aufmarschstaffel) 120 Div.
Bis 2.6.41 ..... 129 Div.
vom 3.- 23.6.41: Zuführung von 12 Pz.- und 12 mot. Div.
Angriff mit 153 Div. = 75 % des Feldheeres
an anderen Fronten:
Norwegen... 8 Div.
Westfront... 28 Div.;
Südosten...7 Div.;
Afrika...2 Div.;
Heimat ...1 Div.;
Insgesamt... 209 Div.
Beginn der Offensive gegen die Sowjetunion am 22.06.1941, 3:15 Uhr
Deutsche Kräfte
Inf. Div. (einschl. Kav. Div.) 119
Mot. Div. 15
Pz. Div. 19
Mit 3.050.000 Mann
(bei einer Gesamtstärke der Wehrmacht v. 7,24 Mill.)
Mot. Fahrz.: 600.000
Pz. Kampfw.: 3580
Geschütze: 7184
Kampfflugzeuge: 1160
Jagdflugz.: 720
Aufkl. Flugz.: 120
(davon 70 % einsatzbereit)
Verbündete:
Rumänien:
12 Inf. Div.
4 Kav. Brigaden
1 Pz. Brigaden
2 Festungs Brig.
3 Gebirgs Brig.
Ungarn:
2 mot Brigaden
1 Kav. Brigade
Slowakei:
2 Inf. Div.
1 mot. Brig.
Italien:
3 mot. Div. (erst ab August 41)
Finnland:
rd. 18 Div.
Die Operationspläne gegen England - “Seelöwe” und “Felix” – waren nur Tarnung, um von dem hauptsächlichen Ostfeldzug abzulenken.
Sowjetunion: Westfront (geschätzt)
138 Inf. u. Kav. Div.
40 mot. und Pz. Brigaden
4,7 Mill. Mann an der europ. Front
über Fahrzeuge und Geschütze 1959 keine verläßlichen Angaben
1800 Kampfflugzeuge (davon 800 moderne)
2000 Jagdflugzeuge (300 moderne)
800 Aufklärungsflugzeuge
(1400 andere, größtenteils veraltet)
(Quelle Aufstellung: Hans-Adolf Jacobsen, “1939/1945 – Der Zweite Weltkrieg in Chronik und Dokumenten”, Wehr und Wissen, Darmstadt 1959)
Neuere Angaben:
Verschiedene Forscher-Angaben :Die Wehrmacht setzte allein 153 Divisionen mit fast 3,6 Millionen Soldaten zum Angriff gegen 140 Divisionen und 40 Brigaden mit etwa 2,9 Millionen Soldaten der Roten Armee ein. Sie hatte bei Kriegsbeginn 1941 also mehr Soldaten, aber weniger Stückzahlen bei allen Waffengattungen. Die durchschnittliche Kriegsstärke einer Infanteriedivision der Wehrmacht betrug 1941 etwa 16.500, einer der Roten Armee 10.855 Soldaten.
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Aus den Ciano-Tagebüchern
- Ostfeldzug -21. Juni 1941
Zahllose Anzeichen deuten darauf hin, daß der Beginn der Operationen gegen Rußland sehr nahe ist. Bismarck sagte im Vertrauen zu Filippo, daß er im Laufe der Nacht eine Nachricht Hitlers erwartet. Die Idee eines Krieges gegen Rußland ist an und für sich populär, insofern als der Zusammenbruch des Bolschewismus unter die bedeutsamsten Daten der menschlichen Zivilisation gerechnet werden muß. Aber als Symptom gefällt mir dieser Krieg nicht, denn es fehlt ihm ein einsichtiger und überzeugender Grund; die durchschnittliche Deutung dieses Krieges ist daß er ein "Faute de mieux" ist, der Versuch, einen Ausweg aus einer ungünstigen Tage zu finden, die sich anders als die Erwartungen entwickelt hat. Wie wird der Verlauf dieses Krieges sein? Die Deutschen denken, daß alles in acht Wochen fertig sein wird, und das ist möglich, weil ihre militärischen Berechnungen immer richtiger waren als die politischen. Aber wenn dem nicht so wäre? Wenn das sowjetische Heer eine größere Widerstandskraft als die bürgerlichen Länder hätte, welche Reaktion würde das in den proletarischen Massen der Welt hervorrufen?
(Dok.63 Jacobsen)
Aus dem Tagebuch des Chefs des Genst. d. Heeres (Gen. Oberst Halder)
Die Unterlegenheit von 1:7 bestand wohl mehr in der geistigen Stärke der realitätsfernen Blitz- und Glaubenskrieger.22.6.1941:
“Das Gesamtbild des ersten Angriffstages ist folgendes: Der Feind war von dem deutschen Angriff überrascht. Er war taktisch nicht zur Abwehr gegliedert. Seine Truppen in der Grenzzone waren in weiten Unterkünften verteilt. Die Bewachung der Grenze war im allgemeinen schwach. Die taktische Überraschung hatte zur Folge, daß der feindliche Widerstand unmittelbar an der Grenze schwach und ungeordnet war, und daß es gelang, überall die Brücken über die Grenzflüsse in die Hand zu nehmen und die in Grenznähe befindlichen Grenzschutzstellungen (Feldbefestigungen) zu durchstoßen.
Nach der ersten Schreckwirkung hat der Feind sich zum Kampf gestellt ... Der Angriff unserer Div. hat den Feind überall, wo angegriffen wurde, zurückgeworfen, im Durchschnitt 10 - 12 km unter Kampf. Damit ist den schnellen Verbänden der Weg geöffnet worden. .. .
30.6.1941:
.. nachm. 16. 30 Uhr Besuch des Führers im Lager. .. . Der Führer betont:
a) Den finnischen Meerbusen zu beherrschen, ist eilig. Denn nur dann, wenn russische Flotte beseitigt ist, ist freier Ostseeverkehr möglich (Erzzufuhr Lulea). Von der Beherrschung der russischen Seehäfen vom Lande her an muß man 3-4 Wochen rechnen, bis die feindlichen U-Boote endgültig tot sind. 4 Wochen bedeuten 2 Mill. t. Erz.
b) Ukraine Bedeutung für Ernährung und Industrie. Es erscheint ihm wichtig, möglichst bald mit Inf. Verbänden der HGr. Nord auf Leningrad vorzugehen, mit schnellen Verbänden aber darauf nicht zu warten ... Er rechnet damit, daß nach Erreichen von Smolensk Mitte Juli, Moskau erst im August (1941) durch Inf. Verbände genommen werden kann. Panz. Kräfte genügen dafür nicht. .. .
3. 7. (12. Tag des Ostfeldzuges):
... Feindnachrichten ... Im ganzen ist wohl, nachdem der Feind im Nowogrodeker Kessel sich nicht mehr gerührt hat, jetzt als sicher anzunehmen, daß der Feind im Bialystoker Bogen, den ein gefangener russischer kommand. Gen. auf 15 - 20 Div. schätzt, bis auf ganz geringfügige Trümmer erledigt. Vor der Front der HGr. Nord wird man auch 12 - 15 Div. als völlig aufgerieben ansehen müssen, und vor der HGr. Süd sind die Erscheinungen des Zurückweichens und Abbröckelns sicher nicht auf ein von der Führung gewolltes Absetzen, sondern darauf zurückzuführen, daß der Feind durch die ständigen harten Schläge zerhackt und zum großen Teil zerschlagen ist. Im ganzen kann man also schon jetzt sagen, daß der Auftrag, die Masse des russischen Heeres vorwärts Düna undDnjepr zu zerschlagen, erfüllt ist. Ich halte die Aussage eines gefangenen russischen kommandierenden Generals für richtig, daß wir ostwärts der Düna und Dnjeprs nur noch mit Teilkräften zu rechnen haben, die allein stärkenmäßig nicht in der Lage sind, die deutschen Operationen noch entscheidend zu hindern.
Es ist also wohl nicht zuviel gesagt, wenn ich behaupte, daß der Feldzug gegen Rußland innerhalb 14 Tagen gewonnen wurde. Natürlich ist er damit noch nicht beendet. Die Weite des Raumes und die Hartnäckigkeit des mit allen Mitteln geführten Widerstandes werden uns noch viele Wochen beanspruchen. .
Weitere Pläne:
b) Sobald die Kriegführung im Osten aus dem Bereich der Zertrümmerung der feindlichen Wehrmacht in den Bereich der wirtschaftlichen Lahmlegung des Feindes übergeht, werden die weiteren Aufgaben der Kriegführung gegen England wieder in den Vordergrund treten und eingeleitet werden müssen....(Quelle:Jacobsen)
Geändert von Nereus (05.03.2012 um 04:02 Uhr)
"A totalitarian society not only does not tolerate a freedom of opinion, but it cultivates by all means in its power a "received opinion," which all have to parrot, not only without checking it, but often without any understanding of what it means. " - David Cole
"A totalitarian society not only does not tolerate a freedom of opinion, but it cultivates by all means in its power a "received opinion," which all have to parrot, not only without checking it, but often without any understanding of what it means. " - David Cole
Ich zitiere mal hieraus, extra fuer den Genossen Tovarisch:
"In einer Stellungnahme zum Fortgang des Krieges erklärte Molotow am 29. März 1940:
Deutschland . . . ist offensichtlich zu einem gefährlichen Konkurrenten für die stärksten imperialistischen Mächte Europas geworden — für Großbritannien und Frankreich. Sie haben deshalb unter dem Vorwande der Erfüllung ihrer Verpflichtungen gegenüber Polen Deutschland den Krieg erklärt. Es liegt heute klarer denn je zu Tage, wie weit die wirklichen Ziele der Regierungen dieser Mächte von der Absicht entfernt sind, das zerfallene Polen oder die Tschechoslowakei zu verteidigen. Dieser Krieg wird geführt, um Deutschland zu schlagen und zu zerstückeln, obwohl man dieses Ziel gegenüber den Volksmassen mit den Losungen von der Verteidigung der „Demokratien“ und der „Rechte“ der kleinen Völker bemäntelt."
"A totalitarian society not only does not tolerate a freedom of opinion, but it cultivates by all means in its power a "received opinion," which all have to parrot, not only without checking it, but often without any understanding of what it means. " - David Cole
Die Wehrmacht hatte bereits wenige Monate nach dem Beginn des Angriffs partiell nicht unerhebliche Probleme , weil sie teilweise z. B. Probleme mit Ersatzteilen hatte . So sagte mir ein alter Schmied im Ort , daß sie teilweise dieses Equipment zurücklassen mussten .....
Ebenso machte mich dieser Mann ; der übrigens als Hufschmied ( ! ) an der Ostfront war , daß man in den meisten Fällen
in den berühmt berüchtigten Werbefilmen aus der Nazi - Zeit nur immer motorisierte Einheiten sieht ....
Tasächlich war es aber so , daß die Wehrmacht partiell nur mit Pferdewagen unterwegs war .....
Glaube nichts; egal wo Du es gelesen hast oder wer es gesagt hat; nicht einmal wenn ich es gesagt habe; es sei denn, es entspricht deiner eigenen Überzeugung oder deinem eigenen Menschenverstand. Der Fuchs ist Schlau und stellt sich dumm; bei den Gläubigen ist es genau andersrum!
Nicht nur partiell. Man geht von einer Motorisierung der gesamten Wehrmacht von 10-20 % aus. Fast alle Infanteriedivisionen der Ostfront waren nach Beginn der Operationen vor allem zu Fuß unterwegs. Alle anderen Achsenmächte, auch die Japaner hatten noch weniger Lastwagen u.ä. Transportmittel. Nur die westalliierten Truppen hatten einen hohen Motorisierungsgrad. Die Russen begannen auch größtenteils mit pferdegezogenen Verbänden, allerdings gelang es ihnen vor allem dank "Lend/Lease", den Motorisierungsgrad während des Krieges wesentlich zu erhöhen.
Das wichtigste Transportmittel für die Wehrmacht war aber die Eisenbahn, das wird oft etwas unterschätzt, weil Logistik für viele in den Diskussionsforen kein sehr interessantes Thema ist.
Freiheit oder AfD!
"nothing bad in your life is your fault its all those damn dirty minorities and you don't have to work to make things better just hate them enough and that will magically fix everything" - ein kluger Redditor
Glaube nichts; egal wo Du es gelesen hast oder wer es gesagt hat; nicht einmal wenn ich es gesagt habe; es sei denn, es entspricht deiner eigenen Überzeugung oder deinem eigenen Menschenverstand. Der Fuchs ist Schlau und stellt sich dumm; bei den Gläubigen ist es genau andersrum!
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