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Thema: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

  1. #1251
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    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Das Thema "WK 2 Angriff auf die SU" wird in einem andern Strang unter dem Titel " Va Banque Spiel Barbarossa" derzeit abgehandelt. Ich habe dort unter #233 den Historikerstreit zwischen Benz und Dr Scheil in voller Länge präsentiert.

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    Wenn wir einmal die Möglichkeit geheimer Abkommen Londons, Washingtons und Moskaus unbeachtet lassen wollen, so bleibt doch durch die Ereignisse seit Aug 1939 bis zum Ausbruch der Kriegshandlungen mit Russland Wesentliches verbürgt, was vielleicht so nicht direkt in dem angesprochenen Historikerstreit zum Ausdruck kommt.

    Noch vor der sich abzeichnenden militärischen Niederlage Frankreichs im Juni 1940 besprachen am 28. Mai 1940 Hitler und von Brauchitsch die zukünftige FRIEDENSARMEE des Reiches. (Franz Halder, Tagebuch, 28. Mai 1940). So war zunächst in Planung, die Armee nach der Kapitulation Frankreichs um 40 Divisionen zu reduzieren. Mit einem Wort: Abrüstung.

    Dieser Gedanke wich indes im Laufe des Monats Juni 1940 offenbar einer Änderung wegen der sich abzeichnenden Verhältnisse im Osten, denn es war danach nur noch die Rede von 17 aufzulösenden Divisionen.

    So heißt es in der Zusammenfassung des Vortrags des Oberbefehlshabers der Marine im Führerhauptquartier vom 4. Juni 1940:
    Ob.d.M. beim Führer: Führer legt als sein weiteres
    Ziel dar
    : nach Niederwerfung Frankreichs Verminderung des Heeres, Entlassung
    älterer Jahrgänge, insbesondere Facharbeiter. Schwerpunktbildung Luftwaffe—
    Marine." Der Chef des Generalstabs des Heeres kommentierte die Weisung zur
    Vorbereitung des Heeresumbaus auf 120 Divisionen, die am 15. Juni im Generalstab
    eintraf, wie folgt
    : „Voraussetzung für diese Weisung ist die Annahme, daß mit dem
    bevorstehenden endgültigen Zusammenbruch des Feindes die Aufgabe des Heeres
    erfüllt ist und wir im Feindesland diesen Umbau als Grundlage für die künftige
    Friedensorganisation in Ruhe durchführen können
    . Der Kriegsmarine und der
    Luftwaffe wird dann die Aufgabe zufallen, den Krieg gegen England allein weiterzuführen."
    Zur gleichen Zeit wurde über die Verlegung von mehreren Divisionen aus dem Westen nach dem Osten gesprochen. Am 16. Juni 1940 sprachen Halder und Brauchitsch über 15 nach dem Osten zu verlagernde Divisionen, wenige Tage danach wurden aus den 15 am 25. Juni dann 24 Divisionen, die man nach Osten bringen wollte. Die ersten Truppentransporte wurden so um den 22. Juli 1940 herum angeordnet. Die Einzelheiten über die Truppenverlegungen nach Osten sind vielleicht hier nicht so interessant

    Von Bedeutung ist eher, was hinter dieser neuen Tendenz der Überlegungen Hitlers und der NS-Führung steckte. Warum wurde einerseits erörtert, 17 Divisionen aufzulösen und andererseits wenig später bereits Mitte Juli 1940 das Armee Oberkommando 18 nach Ostpreußen verlegt und seine Truppen in den Wochen und Monaten danach sukzessive gen Osten verlagert?

    Versuchen wir, zu rekapitulieren:

    Zum gleichen Zeitpunkt mit der Kapitulation Frankreichs, also Anfang Juli 1940, machte man sich im Hauptquartier darüber Gedanken, wie es mit dem Krieg im Westen gegen England weitergehen sollte. Auf die Friedensinitiative Hitlers vom 19. Juli 1940 kam nicht das von Hitler erhoffte Friedenszeichen Londons, obgleich Frankreich bereits kapituliert hatte und England praktisch den Krieg allein nicht weiterführen konnte .(Hitler später: "Irgendetwas muss in London geschehen sein. Die Engländer waren schon völlig down, und jetzt sind sie wieder obenauf...")

    Am 13. Juli waren Brauchitsch und Halder bei Hitler und diskutierten die Planungen für eine Invasion Englands, was Halder danach in seinem Tagebuch wie folgt niederlegt: „Den Führer beschäftigt am stärksten die Frage, warum England den Weg zum Frieden noch nicht gehen will. Er sieht ebenso wie wir (also er, Halder, und Brauchitsch) die Lösung dieser Frage darin, daß England noch eine Hoffnung auf Rußland hat. Er rechnet also damit, England mit Gewalt zum Frieden zwingen zu müssen. Er tut so etwas aber nicht gern." ( Halder, Tagebuch, 15. Juni 1940)

    Soweit die Überlegungen Hitlers und der NS-Führung nach der Niederlage Frankreichs am 22. Juni. Es folgte noch das bereits angesprochene Friedensangebot Hitlers vom 19. Juli, auf das England nicht einging.

    Kommen wir jetzt zu dem m. A. nach recht bedeutenden Thema Russland/Rumänien im Sommer 1940, welches zwar immer wieder von den Historikern heruntergespielt und als von Hitler angeblich nicht besonders bedeutsam angesehen worden sei. Ich halte diese Auffassung für unsinnig, u. z. aus mehreren Gründen.

    Zum einen hatte sich die Sowjetunion zu dem Zeitpunkt bereits in Finnland und dem Baltikum festgesetzt und dort Stützpunkte eingerichtet - Stützpunkte zu welchem Zweck übrigens? - was bei Hitler durchaus unangenehme Gefühle hervorrufen musste in Bezug auf die Fortsetzung des Krieges, falls Russland die Erzversorgungen für Deutschland aus Skandinavien unterbinden würde und nach wie vor England sich nicht friedensbereit zeigte.

    Zum anderen kamen die nunmehr mit Nachdruck vorgetragenen russischen Forderungen nach Rückführung der ehemals russischen Gebiete – sie waren 1918 von Russland an Rumänien abgetreten worden – Bessarabiens incl. der Nordbukovina just zu einem Zeitpunkt als sich die Niederlage Frankreichs abzeichnete, Zwar hatte die SU schon unmittelbar nach Abschluss des Molotov-Ribbentrop-Paktes vom August 1939 auf Rückführung dieser Gebiete bestanden, und Hitler hatte dieser russischen Forderung nie widersprochen. Immer wieder versuchte Moskau, das Bessarabien-Problem am Köcheln zu halten. So erschien Anfang Dez 1939 ein Artikel von Boris Stefanow in der „Kommunistischen Internationale“, in dem sich der Verfasser für eine Eingliederung Bessarabiens in die SU aussprach.

    Die rumänische Regierung, nunmehr elektrisiert, wurde beim deutschen Botschafter in Bukarest vorstellig, aber die anschließend aus Berlin erteilten Weisungen lassen in keiner Weise erkennen, dass Deutschland der SU gegenüber seine Besorgnis bezgl. Bessarabiens zum Ausdruck gebracht hat. Im Gegenteil. Es wurde der rumänischen Regierung nicht verhehlt, dass Deutschland der Auffassung sei, die besagten Gebiete gehörten eigentlich zu Russland. Man empfahl der Regierung in Bukarest, sich Russland gegenüber entgegenkommend zu zeigen. (Bericht Fabricius an AA, 22. 12. 1939, nachzulesen IfZG 1963)

    Russland schien es ernst zu meinen. Eine Aufzeichnung von Weizsäckers vom 30. 12. 1939 belegt, dass er seitens des italienischen Botschafters in Berlin, Attolico, informiert wurde, dass der italienische Militärattache in Moskau Information darüber hatte – Indizien zunächst – dass Russland im Frühjahr des kommenden Jahres, also 1940, in Bessarabien einmarschieren würde. (Aufzeichnung Weizsäckers, 30. 12. 1939, Heft 4, 1963 IfZG)

    Auf Grund von Informationen aus der Umgebung Mussolinis hatte Botschafter von
    Mackensen Weizsäcker am 11. Januar 1940 (Mackensen an Weizsäcker 11.1.1940, zit nach VjHfZG) in einem Privatbrief mitgeteilt, dass Italien nicht ruhig zusehen könne, wenn Rußland einmal gegen Rumänien oder Ungarn aggressiv würde. In seinem Antwortschreiben vom 18. Januar ging Weizsäcker über den Hinweis auf Ungarn hinweg und erklärte in bezug auf Rumänien — wohl zur Beschwichtigung des italienischen Regimes, „man habe im Augenblick keine sicheren Anzeichen dafür, daß der Balkan demnächst „dran"- kommen solle.“

    Neue Beunruhigung verursachte in Bukarest bald darauf Molotows Anspielung
    auf Bessarabien
    in seinem außenpolitischen Bericht vor dem Obersten Sowjet vom
    29. März 1940. Mit Rumänien, so erklärte er, habe die Sowjetunion keinen Nichtangriffspakt.
    „Der Grund ist die Existenz eines unbereinigten Konflikts, die Frage
    von Bessarabien, dessen Wegnahme durch Rumänien die Sowjetunion niemals anerkannt hat, wiewohl wir niemals die Frage der Wiedergewinnung Bessarabiens
    mit militärischen Mitteln aufgeworfen haben."
    ( Jane Degras (Hrsg.), Soviet Documents on Foreign Policy 1917-1941, Vol. III, London) 1953, S. 447; Heft 4, 1963 VjH IfZG)

    In Heft 4, 1963 der Vj-Hefte des IfZG) heisst es hier: Fabricius, Botschafter in Bakurest, schickte eine Warnung an Berlin folgenden Inhalts. „Jeder russische Druck führe zu einem Schielen Rumäniens nach Hilfe von Seiten der Westmächte und der Türkei. Man wisse zwar, dass im Augenblick von dort nichts zu erwarten sei. Werde aber Rumänien Kampfgebiet, so müsse Deutschland infolge Ausfalls des rumänischen Rohöls den Krieg verlieren, und Rumänien werde dann mit alliierter Hilfe aus den Trümmern wiedererstehen. Der Gesandte Killinger (der Fabricius' Amtsnachfolger wurde) sei der Meinung, die geplante Zerstörung der Ölproduktion durch Rumänien und die Engländer im Falle eines russischen Angriffs werde sich nicht verhindern lassen.

    Berlin ließ sich von alledem aber offenbar nicht beeindrucken. Eine interne Aufzeichnung
    des Auswärtigen Amtes vom 7. Mai erkannte zwar den Ernst einer Bedrohung der Rohstoffbezüge aus Rumänien an, man verhielt sich jedoch weiterhin zurückhaltend.

    Am 23. Mai hielt es der Staatssekretär von Weizsäcker angesichts von Berichten über Truppenzusammenziehungen an der sowjetisch-rumänischen Grenze für geboten, Ribbentrop vorzuschlagen, von Moskau beruhigende Zusagen zu verlangen. Ob eine entsprechende Demarche erfolgte, weiß ich nicht.

    In Berlin scheint man gewußt zu haben, daß Moskau sich in der Lage, wie sie
    durch den deutschen Sieg im Westen bestimmt wurde, zu einem Schlag gegen
    Rumänien entschließen würde
    , denn in der Nacht vom 21. auf den 22. Juni erging
    ein Telegramm des Auswärtigen Amtes an den Militärattache in Moskau
    ( AA an Militärattaché Moskau, 21. 6. 1940, Film 380 (Deutsche Botschaft Moskau.
    Politik. Polit. Beziehungen d. Sowjetunion zu den Balkanstaaten. Pol. 2, Nr. 3, Bd. 3)
    S. 210 502.; zit. nach VjHfZG)
    , er möge Gerüchte über angebliche Verhandlungen wegen Bessarabien genau beobachten und Anzeichen sowjetischer Aggressivität gegen Rumänien sofort melden, „da Chef des Generalstabs dringend interessiert". Man war denn auch schwerlich überrascht, als Molotow dem deutschen Botschafter Graf Schulenburg am 23. Juni tatsächlich mitteilte, die Lösung der bessarabischen Frage gestatte nunmehr keinen weiteren Aufschub (Schulenburg an AA, 23. 6. 1940, Carroll-Epstein, Nr. 146; DGFP, X, Nr. 4., nach VjHfZG) obwohl der sowjetische Außenminister seiner routinemäßigen Erklärung, man wolle die Sache friedlich regeln, inzwischen die ungewöhnliche Wendung folgen ließ, seine Regierung sei „entschlossen, Gewalt anzuwenden, falls die rumänische Regierung eine friedliche Einigung ablehne". Überraschend war jedoch Molotows weitere Bemerkung, daß sich der sowjetische Anspruch „auch auf die Bukowina erstrecke, die ukrainische Bevölkerung habe".

    Hier muss allerdings die Frage erlaubt sein, warum nach inzwischen über 20 Jahren – also seit 1918 - nunmehr diese Frage keinen weiteren „Aufschub mehr duldete“, wie sich Molotov ausdrückte. Jedenfalls ging dieses rumänisch-russische Gezänk unter den Augen der Weltöffentlichkeit den ganzen Monat Juni des Jahres 1940 weiter.

    Immer wieder versuchte die rumänische Regierung Berlin dazu zu bewegen, sich hinter die Position Rumäniens zu platzieren, was gleichwohl von Hitler abgelehnt wurde mit dem Hinweis auf die „berechtigten Forderungen Russlands“.

    Hieraus ergibt sich für mich folgendes: Man hatte in Berlin durchaus erkannt, dass die Gefahr bestand, durch einen russisch-rumänischen Krieg – Rumänien hatte bekanntermaßen darauf beharrt, sich gegen Russland militärisch zur Wehr setzen zu wollen im Falle eines russischen Angriffs – auf die Öllieferungen aus Ploesti, die zur von England geforderten Fortsetzung des Krieges lebenswichtig waren, verzichten zu müssen., womit der Krieg für das Reich mit einer militärischen Niederlage beendet werden musste. Nicht nur, dass Russland in erpresserischer Weise die Hand über die Ölquellen in der Bukovina halten konnte, würde das Öl-Gebiet als Kriegsgebiet auch durch Rumänien, wie angedroht, und durch England bombardiert werden.

    Hitler hatte also gar keine Wahl. Er musste dem Vertrag mit Moskau den Vorzug geben und Rumänien dazu bewegen, sich dem nunmehr durch Moskau erfolgten Ultimatum beugen und dem Einmarsch der Roten Armee seine Zustimmung geben.

    Zitat VjHfZG
    „Unter Berufung auf die mündlichen Erläuterungen Davidescus verlangte
    die Sowjetregierung eine ausdrückliche rumänische Zustimmung bis zur
    Mittagsstunde des 28. zur Besetzung des umstrittenen Gebietes
    innerhalb von
    vier Tagen; Czernowitz, Kischinew und Akkerman (rumänisch: Cetatea Alba,
    russisch: Belgorod Dnestrovski) sollten bereits am 28. in sowjetische Hände übergehen.
    (Von Herta und zwölf weiteren abzutretenden Dörfern der Moldauprovinz
    war in den sowjetischen Noten nie die Rede, doch waren sie auf der Karte, die dem
    ursprünglichen Ultimatum angeschlossen war, als zum abzutretenden Gebiet gehörend
    eingezeichnet. Am 28. Juni um 11 Uhr vormittags wurde Molotow informiert,
    daß Rumänien sich unterwerfe, aber um Verlängerung der viertägigen
    Räumungsfrist bitte. Molotow wollte aber höchstens von einem Aufschub von
    einigen Stunden hören.
    Ohne Rücksicht auf alle Bitten Rumäniens begann jedoch die Besetzung der abzutretenden Landesteile einschließlich der Gegend um Herta im Laufe desselben Tages.

    Nach außen hin schien das Hauptinteresse der deutschen Reichsregierung Russlands gegenüber darin zu bestehen, die in Bessarabien/Bukovina befindlichen Deutschen vor Repressalien aller Art seitens Russlands und evtl auch enttäuschter Rumänen zu schützen. So erging am 27. Juni 1940 eine Weisung Fabricius’ an die „Führung der deutschen Volksgruppen Bessarabiens und der Bukovina wie folgt: „

    „Solchen Volksdeutschen, welche aktiv antibolschewistisch hervorgetreten sind und befürchten müssen, auf der GPU-Liste
    zu stehen, ist sofort schnellstens Abreise nach Siebenbürgen anzuraten. Im übrigen bleiben alle Volksdeutschen auf den Höfen, geben sich russischem Militär als Deutsche zu erkennen und aufnehmen Verbindung mit russischen Befehlshabern, welche bis zur Aussiedlung Schutz
    übernehmen . . . Kirchenbücher sind sofort zu vergraben."
    (Fabricius an AA, 28. 6. 1940, Film 271, S. 176 200.)

    Am 10. Juli drahtete Ribbentrop aus Fuschl an Schulenburg: „Konsul
    Schellhaus Czernowitz berichtet die Verhaftung einer größeren Anzahl Volksdeutscher. Bitte
    bei Molotow Vorstellungen in freundschaftlicher Form zu erheben und darum bitten, daß
    entsprechende Weisungen an russische Militärbehörde ergehen." (Ribbentrop an Schulenburg, 10. 7. 1940, Film 271, S. 176 061., zit. nach VjhfZG)

    Über die dann erfolgte erste große Völkerwanderung des 20. Jahrhunderts gibt es eine Fülle an Literatur. Die meisten Deutschstämmigen zogen eine Rückkehr ins Land ihrer Vorfahren einer kommunistisch-bolschewistischen Diktatur vor. Aber zuvor gab es noch wochenlange Verhandlungen zwischen russisch-sowjetischen und deutschen Dienststellen, u.z. nicht nur erfreuliche, wie der deutsche Diplomat Dr Peter Kleist ausführt: „ Wir fühlten uns in der Lage von Leuten, die mit Räubern über das Lösegeld von Gefangenen verhandelten.“ Die Schikanen des NKWD-Generals Osokin sind bekannt und sollen hier nicht weiter ausgeführt werden.

    Am 13. Juli 1940 (s.a.u.a. Besprechung mit Bruchitsch und Halder s.o.) dann erwähnt Hitler das erste Mal, dass es möglicherweise die Hoffnung auf Unterstützung seitens der Sowjets ist, die England so kriegslüstern machte. Dann, am 31. Juli 1940, teilt Hitler in einer „Führerbesprechung“ auf dem Berghof den versammelten Wehrmachtschefs mit, dass er sich mit dem Gedanken trage, die Sowjetunion anzugreifen. Hitler gibt die Schuld für das Verhalten Englands den Russen, von denen er nach den letzten Erfahrungen befürchtet, dass sie im Begriff seien, die Front zu wechseln.

    Für mich ist nicht wirklich entscheidend, ob Russland am 22. Juni 1941 „angriffsbereit“ mit der Roten Armee parat stand. Der Begriff Präventivkrieg impliziert irrigerweise, dass „man jeweils mit dem Angriff eines Nachbarn“ rechnet und man demzufolge als erster zu den Waffen greift. Zum Erhalt des Friedens gehört m. A. nach ein unbedingter Wille dazu und die Schaffung von Vertrauen bzw vertrauensbildenden Maßnahmen. Letztes ist in der Politik Stalins seit Ende 1939 bis Sommer 1941 durchaus nicht erkennbar gewesen. Das Gegenteil ist der Fall..

    Es ist m. E. nach auch falsch, den Entschluss Hitlers, die SU anzugreifen, bereits auf Juli 1940 zu datieren. Es gab von seiner Seite noch Versuche, Molotov nach Berlin einzuladen, der, nach einigem Zögern, dann endlich Mitte November 1940 in Berlin eintraf und seine, Stalins, Forderungen nochmals kess wiederholte. Auch hier wiederum kein Einlenken oder das Schaffen einer Situation des Vertrauens. Im Gegenteil. Wer sich die Ausführungen von Schmidt, nachzulesen in den Unterlagen des AA, durchliest, der muss die Gefahr deutlich spüren, die wie ein Damokles-Schwert über diesen „Verhandlungen“ schwebte. Sie sind in „Aufzeichnung über die Unterredung zwischen dem Führer und dem Vorsitzenden des Rats der Volkskommissare der UdSSR und Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten W. M. Molotow in Anwesenheit des Reichsaußenministers und des stellvertretenden Volkskommissars Dekanosow in Berlin am 12.(und 13.) November 1940“
    Geheime Reichssache…….
    nachzulesen.
    Hitler ist nach dem 12./13.11.1940 ehrlich erschrocken und mehr denn je davon überzeugt, es mit einem Gegner zu tun zu haben, der über kurz oder lang angreifen wird.

    Und die bisherige Bilanz ist auch nicht gerade beruhigend für die Reichsregierung: Finnland wurde von den Sowjets überfallen, die „Karelofinnische Sowjetrepublik“ auf dem eroberten Gebiet Finnlands installiert, Litauen, Estland, Lettland überfallen und der SU einverleibt, von Polen gar nicht zu reden, dann Bessarabien und die Nordbukovina besetzt. Und jetzt, im November 1940, noch die zusätzlichen Forderungen Molotovs bzgl der Süd-Bukovina (mit den Ploetsti-Ölkquellen), der „Bereinigung der finnischen Frage“ (also Besetzung Finnlands und somit Beherrschung des Ostseeraumes), der russischen Interessen im Dardanellengebiet (dass Molotov da wohl erst Bulgarien und die Türkei fragen müsste, ignoriert Molotov), und dann die skandinavischen Meerengen (Kleiner und Grosser Belt, Kattegat und Skagerak, „über die geredet werden müsse..“)

    Wer mochte da noch daran denken, dass Stalin nur Gutes im Schilde führte?

    DAS alles zusammen genommen waren meiner Meinung nach die Gründe für Hitlers eher langsam reifende Entscheidung, die Sowjetunion anzugreifen.

    Aber bitte, Weihnachtsmänner mögen meinetwegen gern weiter an die Lebensraums-These glauben.
    Geändert von RUMPEL (06.03.2012 um 22:28 Uhr)

  2. #1252
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    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von RUMPEL Beitrag anzeigen
    Aber bitte, Weihnachtsmänner mögen meinetwegen gern weiter an die Lebensraums-These glauben.
    Das eine muss das andere nicht unbedingt ausschliessen.

    Übrigens, in Bessarabien betrieb die IG Farben ihren primären Anbau der Soja-Bohne. Auch Fleischbohne genannt. Sie sollte auf Grund ihrer hohen Proteingehalts Fleisch in der deutschen Ernährungsbilanz ersetzen.
    Es liegt nahe das sie der Autarkie diente. Autarkie braucht man im Kriegsfall und man kann über Autarkie sich aus der Weltwirtschaft zurückziehen.
    Schon komisch, dass die IG Farben eine so für Deutschland existenzielle Ressource an die Grenze zur Sowjetunion legt.
    Aber ich schaffe es nicht Schlussfolgerungen daraus zu ziehen.
    backward never.

    ignore: Lichtblau

  3. #1253
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    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von htc Beitrag anzeigen
    Das eine muss das andere nicht unbedingt ausschliessen.

    Übrigens, in Bessarabien betrieb die IG Farben ihren primären Anbau der Soja-Bohne. Auch Fleischbohne genannt. Sie sollte auf Grund ihrer hohen Proteingehalts Fleisch in der deutschen Ernährungsbilanz ersetzen.
    Es liegt nahe das sie der Autarkie diente. Autarkie braucht man im Kriegsfall und man kann über Autarkie sich aus der Weltwirtschaft zurückziehen.
    Schon komisch, dass die IG Farben eine so für Deutschland existenzielle Ressource an die Grenze zur Sowjetunion legt.
    Aber ich schaffe es nicht Schlussfolgerungen daraus zu ziehen.
    Das eine muss das andere nicht unbedingt ausschliessen.
    Sicher nicht, besonders, nachdem die endgültige Entscheidung bzgl des Angriffs getroffen worden war. Wenn man schon Krieg führen muss, will man schließlich davon auch etwas haben.

    Übrigens, in Bessarabien betrieb die IG Farben ihren primären Anbau der Soja-Bohne. Auch Fleischbohne genannt. Sie sollte auf Grund ihrer hohen Proteingehalts Fleisch in der deutschen Ernährungsbilanz ersetzen.
    Es liegt nahe das sie der Autarkie diente. Autarkie braucht man im Kriegsfall und man kann über Autarkie sich aus der Weltwirtschaft zurückziehen.
    Schon komisch, dass die IG Farben eine so für Deutschland existenzielle Ressource an die Grenze zur Sowjetunion legt.
    Aber ich schaffe es nicht Schlussfolgerungen daraus zu ziehen.
    Die Politik des NS-Staates hinsichtlich Südosteuropa als Lieferant für Ressourcen aller Art war nicht neu. Das geschah schon vorher, auch unter der Weimarer Regierung. Das waren aber überwiegend bi-laterale Abmachungen mit div. Ländern, was übrigens von diesen Ländern gern gesehen wurde und dem Handel, eben auch mit Deutschland als Industrieproduktionsort, diente. Verwerfliches ist da nicht zu erkennen. Eher das Gegenteil.

    Wenn Du Schlussfolgerungen daraus ziehen willst, dass "man wegen der Lage zur SU in Bessarabien da was vor hatte", wirst Du natürlich nicht weiterkommen. Der NS-Staat hatte seit seiner Gründung 1933 bereits mit fast 30 anderen Staaten bilaterale Handelsabkommen getroffen. Falsch war daran wohl nichts.

  4. #1254
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    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von RUMPEL Beitrag anzeigen
    ... wie der deutsche Diplomat Dr Peter Kleist ausführt: „ Wir fühlten uns in der Lage von Leuten, die mit Räubern über das Lösegeld von Gefangenen verhandelten.“ Die Schikanen des NKWD-Generals Osokin sind bekannt und sollen hier nicht weiter ausgeführt werden. [...]
    Für mich ist nicht wirklich entscheidend, ob Russland am 22. Juni 1941 „angriffsbereit“ mit der Roten Armee parat stand. Der Begriff Präventivkrieg impliziert irrigerweise, dass „man jeweils mit dem Angriff eines Nachbarn“ rechnet und man demzufolge als erster zu den Waffen greift. Zum Erhalt des Friedens gehört m. A. nach ein unbedingter Wille dazu und die Schaffung von Vertrauen bzw vertrauensbildenden Maßnahmen. Letztes ist in der Politik Stalins seit Ende 1939 bis Sommer 1941 durchaus nicht erkennbar gewesen. Das Gegenteil ist der Fall.. [...}
    Es ist m. E. nach auch falsch, den Entschluss Hitlers, die SU anzugreifen, bereits auf Juli 1940 zu datieren. Es gab von seiner Seite noch Versuche, Molotov nach Berlin einzuladen, der, nach einigem Zögern, dann endlich Mitte November 1940 in Berlin eintraf und seine, Stalins, Forderungen nochmals kess wiederholte. Auch hier wiederum kein Einlenken oder das Schaffen einer Situation des Vertrauens. Im Gegenteil. ...
    Und die bisherige Bilanz ist auch nicht gerade beruhigend für die Reichsregierung: Finnland wurde von den Sowjets überfallen, die „Karelofinnische Sowjetrepublik“ auf dem eroberten Gebiet Finnlands installiert, Litauen, Estland, Lettland überfallen und der SU einverleibt, von Polen gar nicht zu reden, dann Bessarabien und die Nordbukovina besetzt. Und jetzt, im November 1940, noch die zusätzlichen Forderungen Molotovs bzgl der Süd-Bukovina (mit den Ploetsti-Ölkquellen), der „Bereinigung der finnischen Frage“ (also Besetzung Finnlands und somit Beherrschung des Ostseeraumes), der russischen Interessen im Dardanellengebiet (dass Molotov da wohl erst Bulgarien und die Türkei fragen müsste, ignoriert Molotov), und dann die skandinavischen Meerengen (Kleiner und Grosser Belt, Kattegat und Skagerak, „über die geredet werden müsse..“)
    Hallo Rumpler, wen willst Du überrumpeln?
    Wenn man schon Kleist von Seite 112 f zitiert, dann müßte man auch die Dokumente ab Seite 259 kennen: den Brief Hitlers vom 20.8.1939, nach dem erfolgreichen Handelsabkommen an Stalin, und dessen Antwort, sowie den „Hitler-Stalin-Vertrag mit dem geheimen Zusatzprotokoll vom 23.8.1939.

    Diese vertrauensbildenden Maßnahmen haben doch zu den von Dir unverständlich erscheinenden Tatsachen in der Neuordnung des Ostraumes mit seinen Grenzziehungen geführt!

    Heutige Historiker oder Propagandisten ahmen offenbar Hitler vom 22.6.41 nach und schelten die UdSSR wegen „Verrat“ und „imperialer Gelüste“: Darauf vertrauend, daß keiner die Absprachen aus den Geheimprotokollen kennt, wird behauptet
    1)
    Finnland wurde von den Sowjets überfallen,
    die „Karelofinnische Sowjetrepublik“ auf dem eroberten Gebiet Finnlands installiert,
    Litauen, Estland, Lettland überfallen und der SU einverleibt,
    von Polen gar nicht zu reden,
    dann Bessarabien und die Nordbukovina besetzt.
    der „Bereinigung der finnischen Frage“ (also Besetzung Finnlands und somit Beherrschung des Ostseeraumes),
    2)
    Und jetzt, im November 1940, noch die zusätzlichen Forderungen Molotovs bzgl. der Süd-Bukovina (mit den Ploetsti-Ölkquellen),
    der russischen Interessen im Dardanellengebiet (dass Molotov da wohl erst Bulgarien und die Türkei fragen müsste, ignoriert Molotov), und
    dann die skandinavischen Meerengen (Kleiner und Grosser Belt, Kattegat und Skagerak, „über die geredet werden müsse..

    1) War alles so mit Hitler, laut Zusatzprotokoll, abgesprochen. Nach den großzügigen Gebietszusicherungen Hitlers an die Sowjets beim Freundschafts- und Grenzvertrag, wurde Stalin mißtrauisch. Laut Botschafterin Kolontai sagte er, nach der Abreise Ribbentrops, zu Molotow: „Das war die Kriegserklärung Hitlers an die Sowjetunion!“ (Kleist S. 229)

    2) Um das zu prüfen, kam Molotow Ende 1940 nach Berlin und stellte Testfragen. Da im „Hitler-Stalin-Vertrag“ die großdeutsche Interessenlosigkeit an Rumänien behauptet worden war und durch den Handelsvertrag russische Öllieferungen vereinbart waren, zeigte Molotow u.a. Test-Interesse für Verträge über die Südbokowina mit dem Ölgebiet.

    Wer nun in vertraglicher Freundschaft russisches Öl geliefert bekommen wollte, benötigte nicht die rumänische Konkurrenz, es sei denn, er habe Böses im Schilde und wolle oder müsse über kurz oder lang auf die russischen Lieferungen verzichten. Als Hitler in die Falle ging und nun Interesse an Rumänien zeigte, wußte der Fuchs Molotow Bescheid.

    Daher wurden auch bald, nach Zunahme der großdeutschen Militärbewegungen an der deutsch-sowjetischen Grenze, verstärkt sowjetische Sicherungsdivisionen an diese Grenze verlegt und ihnen ab 1.5.41 erhöhte Alarmbereitschaft verordnet, ohne einen sowjetischen Präventivangriff erkennen zu lassen.
    So sahen es auch die Lageberichte der Wehrmachtsaufklärung „Fremdeheere Ost“ des Generals Tippelskich.

    Da Angriff die beste Verteidigung ist, enthielten die „Roten Taschen“ der Alarmdivisionen, die erst auf Codewort bei einem deutschen Angriff zu öffnen waren, auch Angriffspläne auf deutsches Gebiet für die Vorausverteidigung. Aber der Angriff auf die Sowjetunion kam so plötzlich, wuchtig und vernichtend, daß keine Zeit zur Codewortausgabe und Vorausverteidigung blieb.

    Aus den erbeuteten Alarmmappen bastelten die Goebbels-Propaganda und spätere Präventivkriegs-Theoretiker einen, durch den großdeutschen Angriff zuvorgekommenen, geplanten sowjetischen Großangriff“, was von keinem fachkundigen Militärhistoriker, wie Tippelskirch, vertreten wird.
    Die großen militärischen Erfolge der Blitzangreiffer gleich nach dem Einmarsch, die auf einen gelähmten und verteidigungsschwachen Gegner trafen, widerlegen jede Präventivkriegsthese:

    Sowjetische Verluste vom 22.6.-1.7.41 (10 Tage):
    bis:....Panzerkw...Geschütze..Flugzeuge..Gefangen e Pz.Züge
    1.7.......5774..........2330...........4725....... 160.000......4
    10.7.....7615..........4423...........6233........ 400.000
    6.8.....13145........10388...........9082........8 95.000
    21.8...14000........15000.........11250.....1.250. 000
    14.10............................................. .üb.3.000.000
    9.11.............................................. ......3.632.000

    Chronik der Ereignisse aus zeitgenössischen Quellen
    1939
    22.3. Litauen beschließt Rückgabe des Memelgebietes an Deutschland.
    23.3. Deutsch-litauischer Staatsvertrag über die Rückgabe des Memelgebietes.
    20.8. Deutsch-sowjetrussisches Handelsabkommen.
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    22.8. Unterzeichnung des deutsch-sowjetrussischen Nichtangriffspaktes.
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    Mit geheimen Zusatzprotokoll über Gebietsinteressen.
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    Hintergrund:
    Beiderseitige Wiedergewinnung der nach 1914, durch Krieg oder durch Versailler Vertrag und Völkerbundentscheidungen, verloren gegangenen Gebiete Großrusslands, Deutsches und Österreichisches Kaiserreich und Ordnung der Volkstumsgrenzen.

    Großdeutsches Interessensgebiet (Deutsches Reich u. Österreich-Ungarn):
    - Posen und Westpreußen mit Danzig, Ostoberschlesien
    - Litauen wegen Memelgebiet
    - Westgalizien
    - ehemaliges Russischpolen bis Weichsel-San im Gebietstausch mit Österreichisch-Ostgalizien und österreichisch-ungarisches Buchenland (Bukowina, ab 1918 von Rumänien annektiert) wegen mehrheitlich ukrainischer Bevölkerung dort an Russland.

    Sowjetunion als Nachfolgerin des Zarenreiches interessiert an:
    - Ehemalige großrussische Provinzen Estland, Lettland und Finnland
    - Bessearabien (mit Ukrainern, ab 1918 von Rumänien annektiert)
    - Bukowina u. Ostgalizien im Tausch gegen Russischpolen.
    - „Ostpolen“ (mit Weißrussen, Ukrainern, nach 1919 von Polen annektiert)

    Die Polenaufteilung erfolgte entlang der Flüsse Pissa, Narew, Weichsel und San.

    1.9. Deutscher Angriff gegen Polen beginnt. Angeblich wegen Wiedervereinigung Danzigs mit dem Reich.
    3.9. England und Frankreich erklären Krieg gegen Deutschland. Sowjetrussland wird später nur als Angreifer gerügt und muß den Völkerbund verlassen. Die USA erklären ihre Neutralität.
    17.9. Sowjetrussische Truppen marschieren in Ostpolen,, von der Düna bis zum Dnjestr, mit zwei Heeresgruppen ein und besetzen ihr Interessengebiet bis zur Weichsel.
    18.9. Erstes Zusammentreffen deutscher und sowjetischer Truppen bei Brest - Litowsk. Die Sowjetarmee eroberte bis zum 26. 9. alle von den Polen 1918/20 besetzten Gebiete.
    27.9. Warschau ergibt sich. Reichsaußenminister Ribbentrop fliegt nach Moskau.
    29.9. Deutsch-sowjetrussischer Grenz- und Freundschaftsvertrag durch den der Raum in Ost-Mitteleuropa neu geordnet wird. Die Interessengrenze verläuft von der Südspitze Litauens in westlicher Richtung nördlich von Augustowo zur deutschen Reichsgrenze, an dieser entlang bis zum Fluß Pisia (Pissa), diesem entlang bis zu Ostrolenka, dann nach Süden nach Nur am Bug, diesem entlang bis Kristnopol, dann in westlicher Richtung zum San, diesem entlang bis zur Quelle.
    Aus geopolitischen Erwägungen bietet Sowjetrussland das Restkongreßpolen, mit Warschau und den Woiwodschaften Warschau Land und Lublin mit ca. 4 Millionen Menschen, Großdeutschland zum Tausch an gegen die ehemalige zaristische Provinz Litauen. Großdeutschland nimmt an. Neuer Grenzverlauf am Bug.
    Das am 23. August 1939 unterzeichnete Geheime Zusatzprotokoll wird in seiner Ziffer 1 dahin abgeändert, dass das Gebiet des litauischen Staates in die Interessensphäre der UdSSR fällt, weil andererseits die Woywodschaft Lublin und Teile der Woywodschaft Warschau in die Interessensphäre Deutschlands fallen (vergl. die Karte zu dem heute unterzeichneten Grenz- und Freundschaftsvertrage). Sobald die Regierung des UdSSR auf litauischem Gebiet zur Wahrnehmung ihrer Interessen besondere Massnahmen trifft, wird zum Zwecke einer natürlichen und einfachen Grenzziehung die gegenwärtige deutsch-litauische Grenze dahin rektifiziert, dass das litauische Gebiet. das südwestlich der in der anliegenden Karte eingezeichneten Linie liegt, an Deutschland fällt.


    Im deutsch-sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag mit geheimen und vertraulichen Zusatzprotokollen werden u.a. Verabredungen über beiderseitige Bevölkerungsumsiedlungen getroffen:
    Die Regierung der UdSSR wird den in ihren Interessengebieten ansässigen Reichsangehörigen und anderen Persönlichkeiten deutscher Abstammung, sofern sie den Wunsch haben, nach Deutschland oder in die deutsche Interessegebiete überzusiedeln, hierbei keine Schwierigkeiten in den Weg legen. Sie ist damit einverstanden, dass diese Übersiedlung von Beauftragten der Reichsregierung im Einvernehmen mit den zuständigen örtlichen Behörden durchgeführt wird und dass dabei die Vermögensrechte der Auswanderer gewahrt bleiben.
    Eine entsprechende Verpflichtung übernimmt die Deutsche Reichsregierung hinsichtlich der in ihren Interessengebiet ansässigen Personen ukrainischer oder weissrussischer Abstammung.
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    Die Bahnstationen auf den grenzüberschreitenden Bahnstrecken Lublin-Lemberg und Cholm-Brest-Litowsk, Warschau-Bialystock wurden, neben anderen Grenzübergängen zwischen dem Generalgouvernement und Sowjetrussland, zu Durchgangs- und Übersiedlerlager mit Zoll- und Polizeistationen und Entlausungsanstalten.



    Über die Mitnahme erlaubter Habe und Wertgegenstände siehe Katalog im Vertrag vom 5.9.40. Erst mit dem Angriff auf die Sowjetunion verloren diese Grenzbahnhöfe ihre Funktion als Polizei- und Zollstationen.
    Der Austausch von politischen Häftlingen des NKWD und der Gestapo erfolgte über Brest-Litowsk. (z.B. Buber–Neumann)

    10.10. Erfolgreicher Abschluß sowjetisch-litauischer Verhandlungen:
    - Übergabe des bisher polnischen Wilna-Gebietes an Litauen
    - Unterzeichnung eines Beistandsvertrages
    - Errichtung sowjetischer Militärstützpunkte auf litauischem Gebiet
    (sowjetische Truppenstationierung und Einrichtung von acht Flugplätzen)
    11.10.Beginn sowjetisch-finnischer Verhandlungen zur Überlassung von Stützpunkten auf finnischem Gebiet.
    15.10. Deutsch-estnische Verhandlungen über die Umsiedlung der Volksdeutschen.
    16.10. Die Besetzung der Interessengrenze durch deutsche Truppen beendet. Die ersten deutschen Rückwanderer aus Lettland in Gotenhafen (Gdingen).

    19.10. Ratifizierung der deutsch-russischen Vertrages.
    25.10. Einlaufen von drei sowjetischen Kriegsschiffen in Libau ( Lettland ), dem neuen Flottenstützpunkt der Sowjetflotte. Eingliederung Ostpolens in die UdSSR. Lieferung von 1 Million Tonnen Futtergetreide aus der Sowjetunion nach Deutschland.
    25.10. Reichsführer-SS Himmler Beauftragter für die Rückwanderung.
    3.11. Deutsch-russisches Umsiedlungsabkommen (Ähnlich wie Vertrag unter 5.9.40 mitgeteilt.)
    Umfang des Personenkreises:
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    4.11. Sowjetische Truppen marschieren in Litauen ein.
    29.11. Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Finnland und der Sowjetunion
    30.11. Beginn der sowjetischen Kampfhandlungen (bis. 12. 3. 1940), um das Interessensgebiet einzunehmen.
    2.12. Rücksiedlung der Baltendeutschen beendet.
    9.12. Umsiedlung der ca. 100.000 Volksdeutschen in Ostpolen (jetzt UdSSR) begonnen.
    22.12. Die ersten Volksdeutschen aus Wolhynien eingetroffen.
    26.12. Aufnahme des Güterverkehrs mit der Sowjetunion.

    1940
    1.1 Aus dem ehemaligen Ostpolen sind bis jetzt 20.405 Volksdeutsche in den Lagern um Litzmannstadt (Lodz) eingetroffen.
    12.1. Die Umsiedlung der 70.000 Balten-Deutschen aus Estland und Lettland ist reibungslos abgeschlossen; über 17.000 von ihnen sind bereits im Warthegau angesetzt.
    28.1. Die Aussiedlungsaktion der Wolhynien-Deutschen aus dem ehemaligen Ostpolen ist abgeschloaasen: insgesamt 135.000 Deutsche sind heimgekehrt.
    12.2. Abschluß eines deutsch-russischen Wirtschaftsabkommens.
    22.2. Rückkehr der Wolhynien-Deutschen beendet. Nach Abschluß der Rückführung der Volksdeutschen aus Wolhynien, Galizien und dem Narewgebiet beginnt die Rücksiedlung der weißrussischen und ukrainischen Volksangehörigen aus dem Generalgouvernement in die russischen Gebiete.
    15. 6.die Rote Armee marschiert in Litauen ein und nimmt das Interessengebiet in Besitz. Die Regierung wird durch moskautreue Politiker wie Antanas Sniečkus ersetzt, die Litauen zur Sozialistischen Republik erklärten und um Aufnahme in die Sowjetunion ersuchten.
    26.6. In einem Ultimatum an Rumänien fordert die Sowjetunion sofortige Rückgabe Bessarabiens und der nördlichen Bukowina.
    28.6. Rumänien fügt sich in die Abtretung Bessarabiens und der Nordbukowina.
    17.7. In Lettland, Estland und Litauen Wahlsiege der Einheitslisten der „Verbände des werktätigen Volkes“ und damit der Sowjetunion.
    20.7. Von den rückgesiedelten Wolyhnien- und Galizien-Deutschen sind
    10.700 Bauernfamilien in ihre Höfe im Warthegau eingewiesen und damit seßhaft geworden.
    21.7. Litauen beschließt die Annahme der Räteverfassung und damit die Eingliederung in die Sowjetunion. Einen gleichen Beschluß fassen Estland und Lettland.
    3.8. Litauen als 14. Bundesrepublik in die Sowjetunion eingegliedert.
    5.8. Lettland wird 15. Bundesrepublik der Sowjetunion.
    6.8. Estland als 16. Bundesrepublik in die Sowjetunion aufgenommen.
    5.9. Deutsch-sowjetisches Abkommen über die Umsiedlung der deutschstämmigen Bevölkerung in Bessarabien und Nordbukowina. (z.B. Ex-Bundespräsident Horst Köhler)
    Umsiedlungsvertrag, Katalog für Polizei- und Zollstellen:
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    21.9. Beginn der Umsiedlung der 30.000 Volksdeutschen aus dem östlichen Generalgouvernement nach dem Warthegau, erstmals in Form des Tausches gegen polnische Bauern.
    23.9. Deutsch-sowjetische Verhandlungen in Kaunas über die Umsiedlung der Volksdeutschen in Litauen, in Riga über die Nachumsiedlung von Volksdeutschen aus Estland und Lettland.
    18.10. Bis jetzt sind 100.000 Volksdeutsche aus Bessarabien ausgesiedelt worden.
    19. 10. Bisher haben 77.324 ausgesiedelte Volksdeutsche die rumänisch-russische Grenze überschritten.
    22.10. Deutsch-rumänischer Vertrag über die Umsiedlung der 47.000 Volksdeutschen aus der Südbokuwina und der Dobrudscha.
    20.11. Die Umsiedlung von 90.050 Volksdeutschen aus Bessarabien und 44.731 aus der Nordbukowina ist abgeschlossen.
    26.11. Die Umsiedlung der 14.000 Volksdeutschen aus der Dobrudscha ist abgeschlossen.

    1941
    10.1. Abkommen mit der Sowjetunion über die Umsiedlung der Reste der Volksdeutschen in Lettland und Estland (12.000) und der gesamten deutschen Volksgruppe in Litauen (etwa 45.000).
    26.1. Beginn der Umsiedlung der deutschen Volksgruppe in Litauen, deren größter Teil im Regierungsbezirk Zichenau und im Kreis Sudauen (Suwalki) angesiedelt wird.
    3.3. Einbürgerung von 5000 Buchenlanddeutschen. Seit 7.10.38 sind nunmehr rund 550.000 Deutsche ins Reich zurückgeführt worden.
    25.3. Beendigung der Umsiedlung der Baltendeutschen aus Litauen, Lettland und Estland. Insgesamt sind über 60.000 Deutsche ins Reich umgesiedelt worden im Austausch gegen 20.000 Litauer, Russen und Weißruthenen nach der Sowjetunion.
    22.6. Aufruf des Führers an das deutsche Volk bei Beginn des Kampfes gegen die Sowjetunion; Tagesbefehl an die Soldaten der Ostfront: „Europas Schicksal liegt in der Hand der deutschen Soldaten.“
    Beginn des Kampfes gegen die Sowjetunion. Aufruf des Führers an das deutsche Volk und die Soldaten der Ostfront. Adolf Hitler berichtet über die britisch-sowjetrussische Zusammenarbeit, den Treuebruch der Sowjets und den drohenden Aufmarsch der Sowjetarmee an Deutschlands Ostgrenze. Nach berichten des Oberkommandos der Wehrmacht waren bereits am 1.5.1941 zum Angriff gegen das Großdeutsche Reich an unserer Ostgrenze zusammen gezogen: 118 Schützendivisionen, 20 Kavalleriedivisionen 40 motorisierte und Panzerbrigaden, zusammen also 158 Divisionen.
    Italien betrachtet sich als im Kriegszustand mit der Sowjetunion befindlich.
    General Antonescu ruft Rumänien zum Kampf gegen Sowjetrußland auf.
    Die Slowakei erklärt ihre Bereitschaft zu höchstem Einsatz an der Seite Großdeutschlands (Schlag nach 1941, S. 18)
    1.8. Eingliederung Ostgaliziens mit der Hauptstadt Lemberg als (5.) Distrikt Galizien in das Generalgouvernement.
    Gauleiter Greiser erklärt im Auftrage des Führers, daß eine Rücksiedlung der Baltendeutschen in ihre alte Heimat nicht in Frage komme.
    9.9. Die etwa ½ Million zählenden Wolgadeutschen werden unter grundlosen Beschuldigungen nach Mittelsibirien und Kasachstan „umgesiedelt“.
    25.9. Auflösung der Autonomen Sewjetrepublik der Wolgadeutschen.
    1.11. Die Polizei – und Zollgrenze zwischen dem neuen Distrikt Galizien und dem übrigen Gebiet des Generalgouvernements ist aufgehoben.
    (Quelle: u.a. Schlag nach über das Jahr 1939, 40, 41, Bibliographisches Institut AG., Leipzig, Jg. 1940, 41, 42)
    Geändert von Nereus (08.03.2012 um 00:08 Uhr)

  5. #1255
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    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von Nereus Beitrag anzeigen
    Hallo Rumpler, wen willst Du überrumpeln?
    Wenn man schon Kleist von Seite 112 f zitiert, dann müßte man auch die Dokumente ab Seite 259 kennen: den Brief Hitlers vom 20.8.1939, nach dem erfolgreichen Handelsabkommen an Stalin, und dessen Antwort, sowie den „Hitler-Stalin-Vertrag mit dem geheimen Zusatzprotokoll vom 23.8.1939.

    Diese vertrauensbildenden Maßnahmen haben doch zu den von Dir unverständlich erscheinenden Tatsachen in der Neuordnung des Ostraumes mit seinen Grenzziehungen geführt!

    Heutige Historiker oder Propagandisten ahmen offenbar Hitler vom 22.6.41 nach und schelten die UdSSR wegen „Verrat“ und „imperialer Gelüste“: Darauf vertrauend, daß keiner die Absprachen aus den Geheimprotokollen kennt, wird behauptet
    1)
    Finnland wurde von den Sowjets überfallen,
    die „Karelofinnische Sowjetrepublik“ auf dem eroberten Gebiet Finnlands installiert,
    Litauen, Estland, Lettland überfallen und der SU einverleibt,
    von Polen gar nicht zu reden,
    dann Bessarabien und die Nordbukovina besetzt.
    der „Bereinigung der finnischen Frage“ (also Besetzung Finnlands und somit Beherrschung des Ostseeraumes),
    2)
    Und jetzt, im November 1940, noch die zusätzlichen Forderungen Molotovs bzgl. der Süd-Bukovina (mit den Ploetsti-Ölkquellen),
    der russischen Interessen im Dardanellengebiet (dass Molotov da wohl erst Bulgarien und die Türkei fragen müsste, ignoriert Molotov), und
    dann die skandinavischen Meerengen (Kleiner und Grosser Belt, Kattegat und Skagerak, „über die geredet werden müsse..

    1) War alles so mit Hitler, laut Zusatzprotokoll, abgesprochen. Nach den großzügigen Gebietszusicherungen Hitlers an die Sowjets beim Freundschafts- und Grenzvertrag, wurde Stalin mißtrauisch. Laut Botschafterin Kolontai sagte er, nach der Abreise Ribbentrops, zu Molotow: „Das war die Kriegserklärung Hitlers an die Sowjetunion!“ (Kleist S. 229)

    2) Um das zu prüfen, kam Molotow Ende 1940 nach Berlin und stellte Testfragen. Da im „Hitler-Stalin-Vertrag“ die großdeutsche Interessenlosigkeit an Rumänien behauptet worden war und durch den Handelsvertrag russische Öllieferungen vereinbart waren, zeigte Molotow u.a. Test-Interesse für Verträge über die Südbokowina mit dem Ölgebiet.

    Wer nun in vertraglicher Freundschaft russisches Öl geliefert bekommen wollte, benötigte nicht die rumänische Konkurrenz, es sei denn, er habe Böses im Schilde und wolle oder müsse über kurz oder lang auf die russischen Lieferungen verzichten. Als Hitler in die Falle ging und nun Interesse an Rumänien zeigte, wußte der Fuchs Molotow Bescheid.

    Daher wurden auch bald, nach Zunahme der großdeutschen Militärbewegungen an der deutsch-sowjetischen Grenze, verstärkt sowjetische Sicherungsdivisionen an diese Grenze verlegt und ihnen ab 1.5.41 erhöhte Alarmbereitschaft verordnet, ohne einen sowjetischen Präventivangriff erkennen zu lassen.
    So sahen es auch die Lageberichte der Wehrmachtsaufklärung „Fremdeheere Ost“ des Generals Tippelskich.

    Da Angriff die beste Verteidigung ist, enthielten die „Roten Taschen“ der Alarmdivisionen, die erst auf Codewort bei einem deutschen Angriff zu öffnen waren, auch Angriffspläne auf deutsches Gebiet für die Vorausverteidigung. Aber der Angriff auf die Sowjetunion kam so plötzlich, wuchtig und vernichtend, daß keine Zeit zur Codewortausgabe und Vorausverteidigung blieb.

    Aus den erbeuteten Alarmmappen bastelten die Goebbels-Propaganda und spätere Präventivkriegs-Theoretiker einen, durch den großdeutschen Angriff zuvorgekommenen, geplanten sowjetischen Großangriff“, was von keinem fachkundigen Militärhistoriker, wie Tippelskirch, vertreten wird.
    Die großen militärischen Erfolge der Blitzangreiffer gleich nach dem Einmarsch, die auf einen gelähmten und verteidigungsschwachen Gegner trafen, widerlegen jede Präventivkriegsthese:

    Sowjetische Verluste vom 22.6.-1.7.41 (10 Tage):
    bis:....Panzerkw...Geschütze..Flugzeuge..Gefangen e Pz.Züge
    1.7.......5774..........2330...........4725....... 160.000......4
    10.7.....7615..........4423...........6233........ 400.000
    6.8.....13145........10388...........9082........8 95.000
    21.8...14000........15000.........11250.....1.250. 000
    14.10............................................. .üb.3.000.000
    9.11.............................................. ......3.632.000

    Chronik der Ereignisse aus zeitgenössischen Quellen
    1939
    22.3. Litauen beschließt Rückgabe des Memelgebietes an Deutschland.
    23.3. Deutsch-litauischer Staatsvertrag über die Rückgabe des Memelgebietes.
    20.8. Deutsch-sowjetrussisches Handelsabkommen.
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    Mit geheimen Zusatzprotokoll über Gebietsinteressen.
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    Hintergrund:
    Beiderseitige Wiedergewinnung der nach 1914, durch Krieg oder durch Versailler Vertrag und Völkerbundentscheidungen, verloren gegangenen Gebiete Großrusslands, Deutsches und Österreichisches Kaiserreich und Ordnung der Volkstumsgrenzen.

    Großdeutsches Interessensgebiet (Deutsches Reich u. Österreich-Ungarn):
    - Posen und Westpreußen mit Danzig, Ostoberschlesien
    - Litauen wegen Memelgebiet
    - Westgalizien
    - ehemaliges Russischpolen bis Weichsel-San im Gebietstausch mit Österreichisch-Ostgalizien und österreichisch-ungarisches Buchenland (Bukowina, ab 1918 von Rumänien annektiert) wegen mehrheitlich ukrainischer Bevölkerung dort an Russland.

    Sowjetunion als Nachfolgerin des Zarenreiches interessiert an:
    - Ehemalige großrussische Provinzen Estland, Lettland und Finnland
    - Bessearabien (mit Ukrainern, ab 1918 von Rumänien annektiert)
    - Bukowina u. Ostgalizien im Tausch gegen Russischpolen.
    - „Ostpolen“ (mit Weißrussen, Ukrainern, nach 1919 von Polen annektiert)

    Die Polenaufteilung erfolgte entlang der Flüsse Pissa, Narew, Weichsel und San.

    1.9. Deutscher Angriff gegen Polen beginnt. Angeblich wegen Wiedervereinigung Danzigs mit dem Reich.
    3.9. England und Frankreich erklären Krieg gegen Deutschland. Sowjetrussland wird später nur als Angreifer gerügt und muß den Völkerbund verlassen. Die USA erklären ihre Neutralität.
    17.9. Sowjetrussische Truppen marschieren in Ostpolen,, von der Düna bis zum Dnjestr, mit zwei Heeresgruppen ein und besetzen ihr Interessengebiet bis zur Weichsel.
    18.9. Erstes Zusammentreffen deutscher und sowjetischer Truppen bei Brest - Litowsk. Die Sowjetarmee eroberte bis zum 26. 9. alle von den Polen 1918/20 besetzten Gebiete.
    27.9. Warschau ergibt sich. Reichsaußenminister Ribbentrop fliegt nach Moskau.
    29.9. Deutsch-sowjetrussischer Grenz- und Freundschaftsvertrag durch den der Raum in Ost-Mitteleuropa neu geordnet wird. Die Interessengrenze verläuft von der Südspitze Litauens in westlicher Richtung nördlich von Augustowo zur deutschen Reichsgrenze, an dieser entlang bis zum Fluß Pisia (Pissa), diesem entlang bis zu Ostrolenka, dann nach Süden nach Nur am Bug, diesem entlang bis Kristnopol, dann in westlicher Richtung zum San, diesem entlang bis zur Quelle.
    Aus geopolitischen Erwägungen bietet Sowjetrussland das Restkongreßpolen, mit Warschau und den Woiwodschaften Warschau Land und Lublin mit ca. 4 Millionen Menschen, Großdeutschland zum Tausch an gegen die ehemalige zaristische Provinz Litauen. Großdeutschland nimmt an. Neuer Grenzverlauf am Bug.



    Im deutsch-sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag mit geheimen und vertraulichen Zusatzprotokollen werden u.a. Verabredungen über beiderseitige Bevölkerungsumsiedlungen getroffen:

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    Die Bahnstationen auf den grenzüberschreitenden Bahnstrecken Lublin-Lemberg und Cholm-Brest-Litowsk, Warschau-Bialystock wurden, neben anderen Grenzübergängen zwischen dem Generalgouvernement und Sowjetrussland, zu Durchgangs- und Übersiedlerlager mit Zoll- und Polizeistationen und Entlausungsanstalten.



    Über die Mitnahme erlaubter Habe und Wertgegenstände siehe Katalog im Vertrag vom 5.9.40. Erst mit dem Angriff auf die Sowjetunion verloren diese Grenzbahnhöfe ihre Funktion als Polizei- und Zollstationen.
    Der Austausch von politischen Häftlingen des NKWD und der Gestapo erfolgte über Brest-Litowsk. (z.B. Buber–Neumann)

    10.10. Erfolgreicher Abschluß sowjetisch-litauischer Verhandlungen:
    - Übergabe des bisher polnischen Wilna-Gebietes an Litauen
    - Unterzeichnung eines Beistandsvertrages
    - Errichtung sowjetischer Militärstützpunkte auf litauischem Gebiet
    (sowjetische Truppenstationierung und Einrichtung von acht Flugplätzen)
    11.10.Beginn sowjetisch-finnischer Verhandlungen zur Überlassung von Stützpunkten auf finnischem Gebiet.
    15.10. Deutsch-estnische Verhandlungen über die Umsiedlung der Volksdeutschen.
    16.10. Die Besetzung der Interessengrenze durch deutsche Truppen beendet. Die ersten deutschen Rückwanderer aus Lettland in Gotenhafen (Gdingen).

    19.10. Ratifizierung der deutsch-russischen Vertrages.
    25.10. Einlaufen von drei sowjetischen Kriegsschiffen in Libau ( Lettland ), dem neuen Flottenstützpunkt der Sowjetflotte. Eingliederung Ostpolens in die UdSSR. Lieferung von 1 Million Tonnen Futtergetreide aus der Sowjetunion nach Deutschland.
    25.10. Reichsführer-SS Himmler Beauftragter für die Rückwanderung.
    3.11. Deutsch-russisches Umsiedlungsabkommen (Ähnlich wie Vertrag unter 5.9.40 mitgeteilt.)
    Umfang des Personenkreises:
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    4.11. Sowjetische Truppen marschieren in Litauen ein.
    29.11. Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Finnland und der Sowjetunion
    30.11. Beginn der sowjetischen Kampfhandlungen (bis. 12. 3. 1940), um das Interessensgebiet einzunehmen.
    2.12. Rücksiedlung der Baltendeutschen beendet.
    9.12. Umsiedlung der ca. 100.000 Volksdeutschen in Ostpolen (jetzt UdSSR) begonnen.
    22.12. Die ersten Volksdeutschen aus Wolhynien eingetroffen.
    26.12. Aufnahme des Güterverkehrs mit der Sowjetunion.

    1940
    1.1 Aus dem ehemaligen Ostpolen sind bis jetzt 20.405 Volksdeutsche in den Lagern um Litzmannstadt (Lodz) eingetroffen.
    12.1. Die Umsiedlung der 70.000 Balten-Deutschen aus Estland und Lettland ist reibungslos abgeschlossen; über 17.000 von ihnen sind bereits im Warthegau angesetzt.
    28.1. Die Aussiedlungsaktion der Wolhynien-Deutschen aus dem ehemaligen Ostpolen ist abgeschloaasen: insgesamt 135.000 Deutsche sind heimgekehrt.
    12.2. Abschluß eines deutsch-russischen Wirtschaftsabkommens.
    22.2. Rückkehr der Wolhynien-Deutschen beendet. Nach Abschluß der Rückführung der Volksdeutschen aus Wolhynien, Galizien und dem Narewgebiet beginnt die Rücksiedlung der weißrussischen und ukrainischen Volksangehörigen aus dem Generalgouvernement in die russischen Gebiete.
    15. 6.die Rote Armee marschiert in Litauen ein und nimmt das Interessengebiet in Besitz. Die Regierung wird durch moskautreue Politiker wie Antanas Sniečkus ersetzt, die Litauen zur Sozialistischen Republik erklärten und um Aufnahme in die Sowjetunion ersuchten.
    26.6. In einem Ultimatum an Rumänien fordert die Sowjetunion sofortige Rückgabe Bessarabiens und der nördlichen Bukowina.
    28.6. Rumänien fügt sich in die Abtretung Bessarabiens und der Nordbukowina.
    17.7. In Lettland, Estland und Litauen Wahlsiege der Einheitslisten der „Verbände des werktätigen Volkes“ und damit der Sowjetunion.
    20.7. Von den rückgesiedelten Wolyhnien- und Galizien-Deutschen sind
    10.700 Bauernfamilien in ihre Höfe im Warthegau eingewiesen und damit seßhaft geworden.
    21.7. Litauen beschließt die Annahme der Räteverfassung und damit die Eingliederung in die Sowjetunion. Einen gleichen Beschluß fassen Estland und Lettland.
    3.8. Litauen als 14. Bundesrepublik in die Sowjetunion eingegliedert.
    5.8. Lettland wird 15. Bundesrepublik der Sowjetunion.
    6.8. Estland als 16. Bundesrepublik in die Sowjetunion aufgenommen.
    5.9. Deutsch-sowjetisches Abkommen über die Umsiedlung der deutschstämmigen Bevölkerung in Bessarabien und Nordbukowina. (z.B. Ex-Bundespräsident Horst Köhler)
    Umsiedlungsvertrag, Katalog für Polizei- und Zollstellen:
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    21.9. Beginn der Umsiedlung der 30.000 Volksdeutschen aus dem östlichen Generalgouvernement nach dem Warthegau, erstmals in Form des Tausches gegen polnische Bauern.
    23.9. Deutsch-sowjetische Verhandlungen in Kaunas über die Umsiedlung der Volksdeutschen in Litauen, in Riga über die Nachumsiedlung von Volksdeutschen aus Estland und Lettland.
    18.10. Bis jetzt sind 100.000 Volksdeutsche aus Bessarabien ausgesiedelt worden.
    19. 10. Bisher haben 77.324 ausgesiedelte Volksdeutsche die rumänisch-russische Grenze überschritten.
    22.10. Deutsch-rumänischer Vertrag über die Umsiedlung der 47.000 Volksdeutschen aus der Südbokuwina und der Dobrudscha.
    20.11. Die Umsiedlung von 90.050 Volksdeutschen aus Bessarabien und 44.731 aus der Nordbukowina ist abgeschlossen.
    26.11. Die Umsiedlung der 14.000 Volksdeutschen aus der Dobrudscha ist abgeschlossen.

    1941
    10.1. Abkommen mit der Sowjetunion über die Umsiedlung der Reste der Volksdeutschen in Lettland und Estland (12.000) und der gesamten deutschen Volksgruppe in Litauen (etwa 45.000).
    26.1. Beginn der Umsiedlung der deutschen Volksgruppe in Litauen, deren größter Teil im Regierungsbezirk Zichenau und im Kreis Sudauen (Suwalki) angesiedelt wird.
    3.3. Einbürgerung von 5000 Buchenlanddeutschen. Seit 7.10.38 sind nunmehr rund 550.000 Deutsche ins Reich zurückgeführt worden.
    25.3. Beendigung der Umsiedlung der Baltendeutschen aus Litauen, Lettland und Estland. Insgesamt sind über 60.000 Deutsche ins Reich umgesiedelt worden im Austausch gegen 20.000 Litauer, Russen und Weißruthenen nach der Sowjetunion.
    22.6. Aufruf des Führers an das deutsche Volk bei Beginn des Kampfes gegen die Sowjetunion; Tagesbefehl an die Soldaten der Ostfront: „Europas Schicksal liegt in der Hand der deutschen Soldaten.“

    1.8. Eingliederung Ostgaliziens mit der Hauptstadt Lemberg als (5.) Distrikt Galizien in das Generalgouvernement.
    Gauleiter Greiser erklärt im Auftrage des Führers, daß eine Rücksiedlung der Baltendeutschen in ihre alte Heimat nicht in Frage komme.
    9.9. Die etwa ½ Million zählenden Wolgadeutschen werden unter grundlosen Beschuldigungen nach Mittelsibirien und Kasachstan „umgesiedelt“.
    25.9. Auflösung der Autonomen Sewjetrepublik der Wolgadeutschen.
    1.11. Die Polizei – und Zollgrenze zwischen dem neuen Distrikt Galizien und dem übrigen Gebiet des Generalgouvernements ist aufgehoben.
    (Quelle: u.a. Schlag nach über das Jahr 1939, 40, 41, Bibliographisches Institut AG., Leipzig, Jg. 1940, 41, 42)

    Ja.Und? Soll ich jetzt den "Grossen Plötzlich" kopieren? Was soll das alles. Ich habe die Zeit aufgezeichnet von Ende Mai 1940 bis Ende des Jahres 1940 und dabei Teile aus den VjH des IfZG zitiert. Man kommt nicht drum herum. Das war eben die Zeit der "Entscheidung".

    Aus den von Dir hier eingestellten Karten vom 28.9.39 hab ich schon Papierschiffchen gefaltet als es Dich vermutlich noch gar nicht gab. Ich habe in Teilen auch nicht Kleist zitiert, sondern überwiegend Dr Zentner aus dem Jahr 1967. Kleist kam bei mir nur einmal vor in Bezug auf die kommunistischen "Schwei..rigkeiten" bei der Übersiedelung der Deutschstämmigen.

    Abgesehen von Deiner hier zur Diskussion gestellten Meterware, die weit über die von mir angesprochende Zeit hinaus geht, kann ich nicht erkennen, dass mein Beitrag in irgendeiner Weise falsch sein soll. Dein Elaborat deckt sich ja sogar überwiegend mit den Angaben in meinem Beitrag.

    Ich habe nicht die Absicht, irgend jemanden zu überrumpeln. Wieso auch? Geschichte ist wie sie ist... und sie ist und war nun mal so wie ich sie oben dargestellt habe.

    Allerdings will ich nicht verhehlen, dass mir die sowjetische Propaganda-Geschichts-"Aufarbeitung" nicht so gut geläufig ist wie möglicherweise Dir. Aber mit der setzen sich ja inzwischen - auch in Russland - ganz andere Kaliber auseinander als Du es bist. Warten wir doch einfach ab, was da noch kommt.

    Ich hab momentan nicht so sehr viel Zeit, mich hier noch im einzelnen zu Deinem Elaborat zu äußern, weil mir da so einiges aufgefallen ist, was - obwohl nicht direkt mit meinem eigenen Beitrag in Verbindung - zu klären und zu erläutern wäre. Ein Beispiel gebe ich Dir hier aber mal. Du zitierst den Molotov-Ribbentrop-Pakt mit seinem geheimen Zusatz-Protokoll, in dem es u.a. heisst: "Hinsichtlich des Südostens Europas wird von sowjetischer Seite das Interesse an Bessarabien betont. Von deutscher Seite wird das völlige politische Desinteressement an diesen Gebieten erklärt."

    Genau das, ich habe das in meinem Betrag sogar besonders hervorgehoben, wurde von der Reichsregierung nie geleugnet. Sie hat sich auch Rumänien gegenüber entsprechend ablehnend verhalten, als von der Seite eine deutsche Unterstützung erwartet wurde. Der Punkt ist allerdings, dass die Süd-Bukovina mit den Ölgebieten eben nicht zu Bessarabien gezählt worden war.

    Überdies mache ich jedenfalls, Du magst das anders halten, immer noch einen Unterschied zwischen Interessensphäre und Besetzung. Aber das kennt man ja schon. Auch im Falle Polen hat Deine Sowjetunion ja ihren Einmarsch dort mit der "Verhinderung weiterer deutscher Machinationen" begründet. Schlau. Aber es reicht mir halt nicht Auf Propaganda falle ich schon lange nicht mehr herein. Das solltest Du inzwischen bemerkt haben.
    Geändert von RUMPEL (08.03.2012 um 15:11 Uhr)

  6. #1256
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    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von Nereus Beitrag anzeigen
    Hallo Rumpler, wen willst Du überrumpeln?
    Wenn man schon Kleist von Seite 112 f zitiert, dann müßte man auch die Dokumente ab Seite 259 kennen: den Brief Hitlers vom 20.8.1939, nach dem erfolgreichen Handelsabkommen an Stalin, und dessen Antwort, sowie den „Hitler-Stalin-Vertrag mit dem geheimen Zusatzprotokoll vom 23.8.1939.

    Diese vertrauensbildenden Maßnahmen haben doch zu den von Dir unverständlich erscheinenden Tatsachen in der Neuordnung des Ostraumes mit seinen Grenzziehungen geführt!

    Heutige Historiker oder Propagandisten ahmen offenbar Hitler vom 22.6.41 nach und schelten die UdSSR wegen „Verrat“ und „imperialer Gelüste“: Darauf vertrauend, daß keiner die Absprachen aus den Geheimprotokollen kennt, wird behauptet
    1)
    Finnland wurde von den Sowjets überfallen,
    die „Karelofinnische Sowjetrepublik“ auf dem eroberten Gebiet Finnlands installiert,
    Litauen, Estland, Lettland überfallen und der SU einverleibt,
    von Polen gar nicht zu reden,
    dann Bessarabien und die Nordbukovina besetzt.
    der „Bereinigung der finnischen Frage“ (also Besetzung Finnlands und somit Beherrschung des Ostseeraumes),
    2)
    Und jetzt, im November 1940, noch die zusätzlichen Forderungen Molotovs bzgl. der Süd-Bukovina (mit den Ploetsti-Ölkquellen),
    der russischen Interessen im Dardanellengebiet (dass Molotov da wohl erst Bulgarien und die Türkei fragen müsste, ignoriert Molotov), und
    dann die skandinavischen Meerengen (Kleiner und Grosser Belt, Kattegat und Skagerak, „über die geredet werden müsse..

    1) War alles so mit Hitler, laut Zusatzprotokoll, abgesprochen. Nach den großzügigen Gebietszusicherungen Hitlers an die Sowjets beim Freundschafts- und Grenzvertrag, wurde Stalin mißtrauisch. Laut Botschafterin Kolontai sagte er, nach der Abreise Ribbentrops, zu Molotow: „Das war die Kriegserklärung Hitlers an die Sowjetunion!“ (Kleist S. 229)

    2) Um das zu prüfen, kam Molotow Ende 1940 nach Berlin und stellte Testfragen. Da im „Hitler-Stalin-Vertrag“ die großdeutsche Interessenlosigkeit an Rumänien behauptet worden war und durch den Handelsvertrag russische Öllieferungen vereinbart waren, zeigte Molotow u.a. Test-Interesse für Verträge über die Südbokowina mit dem Ölgebiet.

    Wer nun in vertraglicher Freundschaft russisches Öl geliefert bekommen wollte, benötigte nicht die rumänische Konkurrenz, es sei denn, er habe Böses im Schilde und wolle oder müsse über kurz oder lang auf die russischen Lieferungen verzichten. Als Hitler in die Falle ging und nun Interesse an Rumänien zeigte, wußte der Fuchs Molotow Bescheid.

    Daher wurden auch bald, nach Zunahme der großdeutschen Militärbewegungen an der deutsch-sowjetischen Grenze, verstärkt sowjetische Sicherungsdivisionen an diese Grenze verlegt und ihnen ab 1.5.41 erhöhte Alarmbereitschaft verordnet, ohne einen sowjetischen Präventivangriff erkennen zu lassen.
    So sahen es auch die Lageberichte der Wehrmachtsaufklärung „Fremdeheere Ost“ des Generals Tippelskich.

    Da Angriff die beste Verteidigung ist, enthielten die „Roten Taschen“ der Alarmdivisionen, die erst auf Codewort bei einem deutschen Angriff zu öffnen waren, auch Angriffspläne auf deutsches Gebiet für die Vorausverteidigung. Aber der Angriff auf die Sowjetunion kam so plötzlich, wuchtig und vernichtend, daß keine Zeit zur Codewortausgabe und Vorausverteidigung blieb.

    Aus den erbeuteten Alarmmappen bastelten die Goebbels-Propaganda und spätere Präventivkriegs-Theoretiker einen, durch den großdeutschen Angriff zuvorgekommenen, geplanten sowjetischen Großangriff“, was von keinem fachkundigen Militärhistoriker, wie Tippelskirch, vertreten wird.
    Die großen militärischen Erfolge der Blitzangreiffer gleich nach dem Einmarsch, die auf einen gelähmten und verteidigungsschwachen Gegner trafen, widerlegen jede Präventivkriegsthese:

    Sowjetische Verluste vom 22.6.-1.7.41 (10 Tage):
    bis:....Panzerkw...Geschütze..Flugzeuge..Gefangen e Pz.Züge
    1.7.......5774..........2330...........4725....... 160.000......4
    10.7.....7615..........4423...........6233........ 400.000
    6.8.....13145........10388...........9082........8 95.000
    21.8...14000........15000.........11250.....1.250. 000
    14.10............................................. .üb.3.000.000
    9.11.............................................. ......3.632.000

    Chronik der Ereignisse aus zeitgenössischen Quellen
    1939
    22.3. Litauen beschließt Rückgabe des Memelgebietes an Deutschland.
    23.3. Deutsch-litauischer Staatsvertrag über die Rückgabe des Memelgebietes.
    20.8. Deutsch-sowjetrussisches Handelsabkommen.
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    22.8. Unterzeichnung des deutsch-sowjetrussischen Nichtangriffspaktes.
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    Mit geheimen Zusatzprotokoll über Gebietsinteressen.
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    Hintergrund:
    Beiderseitige Wiedergewinnung der nach 1914, durch Krieg oder durch Versailler Vertrag und Völkerbundentscheidungen, verloren gegangenen Gebiete Großrusslands, Deutsches und Österreichisches Kaiserreich und Ordnung der Volkstumsgrenzen.

    Großdeutsches Interessensgebiet (Deutsches Reich u. Österreich-Ungarn):
    - Posen und Westpreußen mit Danzig, Ostoberschlesien
    - Litauen wegen Memelgebiet
    - Westgalizien
    - ehemaliges Russischpolen bis Weichsel-San im Gebietstausch mit Österreichisch-Ostgalizien und österreichisch-ungarisches Buchenland (Bukowina, ab 1918 von Rumänien annektiert) wegen mehrheitlich ukrainischer Bevölkerung dort an Russland.

    Sowjetunion als Nachfolgerin des Zarenreiches interessiert an:
    - Ehemalige großrussische Provinzen Estland, Lettland und Finnland
    - Bessearabien (mit Ukrainern, ab 1918 von Rumänien annektiert)
    - Bukowina u. Ostgalizien im Tausch gegen Russischpolen.
    - „Ostpolen“ (mit Weißrussen, Ukrainern, nach 1919 von Polen annektiert)

    Die Polenaufteilung erfolgte entlang der Flüsse Pissa, Narew, Weichsel und San.

    1.9. Deutscher Angriff gegen Polen beginnt. Angeblich wegen Wiedervereinigung Danzigs mit dem Reich.
    3.9. England und Frankreich erklären Krieg gegen Deutschland. Sowjetrussland wird später nur als Angreifer gerügt und muß den Völkerbund verlassen. Die USA erklären ihre Neutralität.
    17.9. Sowjetrussische Truppen marschieren in Ostpolen,, von der Düna bis zum Dnjestr, mit zwei Heeresgruppen ein und besetzen ihr Interessengebiet bis zur Weichsel.
    18.9. Erstes Zusammentreffen deutscher und sowjetischer Truppen bei Brest - Litowsk. Die Sowjetarmee eroberte bis zum 26. 9. alle von den Polen 1918/20 besetzten Gebiete.
    27.9. Warschau ergibt sich. Reichsaußenminister Ribbentrop fliegt nach Moskau.
    29.9. Deutsch-sowjetrussischer Grenz- und Freundschaftsvertrag durch den der Raum in Ost-Mitteleuropa neu geordnet wird. Die Interessengrenze verläuft von der Südspitze Litauens in westlicher Richtung nördlich von Augustowo zur deutschen Reichsgrenze, an dieser entlang bis zum Fluß Pisia (Pissa), diesem entlang bis zu Ostrolenka, dann nach Süden nach Nur am Bug, diesem entlang bis Kristnopol, dann in westlicher Richtung zum San, diesem entlang bis zur Quelle.
    Aus geopolitischen Erwägungen bietet Sowjetrussland das Restkongreßpolen, mit Warschau und den Woiwodschaften Warschau Land und Lublin mit ca. 4 Millionen Menschen, Großdeutschland zum Tausch an gegen die ehemalige zaristische Provinz Litauen. Großdeutschland nimmt an. Neuer Grenzverlauf am Bug.



    Im deutsch-sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag mit geheimen und vertraulichen Zusatzprotokollen werden u.a. Verabredungen über beiderseitige Bevölkerungsumsiedlungen getroffen:

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    Die Bahnstationen auf den grenzüberschreitenden Bahnstrecken Lublin-Lemberg und Cholm-Brest-Litowsk, Warschau-Bialystock wurden, neben anderen Grenzübergängen zwischen dem Generalgouvernement und Sowjetrussland, zu Durchgangs- und Übersiedlerlager mit Zoll- und Polizeistationen und Entlausungsanstalten.



    Über die Mitnahme erlaubter Habe und Wertgegenstände siehe Katalog im Vertrag vom 5.9.40. Erst mit dem Angriff auf die Sowjetunion verloren diese Grenzbahnhöfe ihre Funktion als Polizei- und Zollstationen.
    Der Austausch von politischen Häftlingen des NKWD und der Gestapo erfolgte über Brest-Litowsk. (z.B. Buber–Neumann)

    10.10. Erfolgreicher Abschluß sowjetisch-litauischer Verhandlungen:
    - Übergabe des bisher polnischen Wilna-Gebietes an Litauen
    - Unterzeichnung eines Beistandsvertrages
    - Errichtung sowjetischer Militärstützpunkte auf litauischem Gebiet
    (sowjetische Truppenstationierung und Einrichtung von acht Flugplätzen)
    11.10.Beginn sowjetisch-finnischer Verhandlungen zur Überlassung von Stützpunkten auf finnischem Gebiet.
    15.10. Deutsch-estnische Verhandlungen über die Umsiedlung der Volksdeutschen.
    16.10. Die Besetzung der Interessengrenze durch deutsche Truppen beendet. Die ersten deutschen Rückwanderer aus Lettland in Gotenhafen (Gdingen).

    19.10. Ratifizierung der deutsch-russischen Vertrages.
    25.10. Einlaufen von drei sowjetischen Kriegsschiffen in Libau ( Lettland ), dem neuen Flottenstützpunkt der Sowjetflotte. Eingliederung Ostpolens in die UdSSR. Lieferung von 1 Million Tonnen Futtergetreide aus der Sowjetunion nach Deutschland.
    25.10. Reichsführer-SS Himmler Beauftragter für die Rückwanderung.
    3.11. Deutsch-russisches Umsiedlungsabkommen (Ähnlich wie Vertrag unter 5.9.40 mitgeteilt.)
    Umfang des Personenkreises:
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    4.11. Sowjetische Truppen marschieren in Litauen ein.
    29.11. Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Finnland und der Sowjetunion
    30.11. Beginn der sowjetischen Kampfhandlungen (bis. 12. 3. 1940), um das Interessensgebiet einzunehmen.
    2.12. Rücksiedlung der Baltendeutschen beendet.
    9.12. Umsiedlung der ca. 100.000 Volksdeutschen in Ostpolen (jetzt UdSSR) begonnen.
    22.12. Die ersten Volksdeutschen aus Wolhynien eingetroffen.
    26.12. Aufnahme des Güterverkehrs mit der Sowjetunion.

    1940
    1.1 Aus dem ehemaligen Ostpolen sind bis jetzt 20.405 Volksdeutsche in den Lagern um Litzmannstadt (Lodz) eingetroffen.
    12.1. Die Umsiedlung der 70.000 Balten-Deutschen aus Estland und Lettland ist reibungslos abgeschlossen; über 17.000 von ihnen sind bereits im Warthegau angesetzt.
    28.1. Die Aussiedlungsaktion der Wolhynien-Deutschen aus dem ehemaligen Ostpolen ist abgeschloaasen: insgesamt 135.000 Deutsche sind heimgekehrt.
    12.2. Abschluß eines deutsch-russischen Wirtschaftsabkommens.
    22.2. Rückkehr der Wolhynien-Deutschen beendet. Nach Abschluß der Rückführung der Volksdeutschen aus Wolhynien, Galizien und dem Narewgebiet beginnt die Rücksiedlung der weißrussischen und ukrainischen Volksangehörigen aus dem Generalgouvernement in die russischen Gebiete.
    15. 6.die Rote Armee marschiert in Litauen ein und nimmt das Interessengebiet in Besitz. Die Regierung wird durch moskautreue Politiker wie Antanas Sniečkus ersetzt, die Litauen zur Sozialistischen Republik erklärten und um Aufnahme in die Sowjetunion ersuchten.
    26.6. In einem Ultimatum an Rumänien fordert die Sowjetunion sofortige Rückgabe Bessarabiens und der nördlichen Bukowina.
    28.6. Rumänien fügt sich in die Abtretung Bessarabiens und der Nordbukowina.
    17.7. In Lettland, Estland und Litauen Wahlsiege der Einheitslisten der „Verbände des werktätigen Volkes“ und damit der Sowjetunion.
    20.7. Von den rückgesiedelten Wolyhnien- und Galizien-Deutschen sind
    10.700 Bauernfamilien in ihre Höfe im Warthegau eingewiesen und damit seßhaft geworden.
    21.7. Litauen beschließt die Annahme der Räteverfassung und damit die Eingliederung in die Sowjetunion. Einen gleichen Beschluß fassen Estland und Lettland.
    3.8. Litauen als 14. Bundesrepublik in die Sowjetunion eingegliedert.
    5.8. Lettland wird 15. Bundesrepublik der Sowjetunion.
    6.8. Estland als 16. Bundesrepublik in die Sowjetunion aufgenommen.
    5.9. Deutsch-sowjetisches Abkommen über die Umsiedlung der deutschstämmigen Bevölkerung in Bessarabien und Nordbukowina. (z.B. Ex-Bundespräsident Horst Köhler)
    Umsiedlungsvertrag, Katalog für Polizei- und Zollstellen:
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    21.9. Beginn der Umsiedlung der 30.000 Volksdeutschen aus dem östlichen Generalgouvernement nach dem Warthegau, erstmals in Form des Tausches gegen polnische Bauern.
    23.9. Deutsch-sowjetische Verhandlungen in Kaunas über die Umsiedlung der Volksdeutschen in Litauen, in Riga über die Nachumsiedlung von Volksdeutschen aus Estland und Lettland.
    18.10. Bis jetzt sind 100.000 Volksdeutsche aus Bessarabien ausgesiedelt worden.
    19. 10. Bisher haben 77.324 ausgesiedelte Volksdeutsche die rumänisch-russische Grenze überschritten.
    22.10. Deutsch-rumänischer Vertrag über die Umsiedlung der 47.000 Volksdeutschen aus der Südbokuwina und der Dobrudscha.
    20.11. Die Umsiedlung von 90.050 Volksdeutschen aus Bessarabien und 44.731 aus der Nordbukowina ist abgeschlossen.
    26.11. Die Umsiedlung der 14.000 Volksdeutschen aus der Dobrudscha ist abgeschlossen.

    1941
    10.1. Abkommen mit der Sowjetunion über die Umsiedlung der Reste der Volksdeutschen in Lettland und Estland (12.000) und der gesamten deutschen Volksgruppe in Litauen (etwa 45.000).
    26.1. Beginn der Umsiedlung der deutschen Volksgruppe in Litauen, deren größter Teil im Regierungsbezirk Zichenau und im Kreis Sudauen (Suwalki) angesiedelt wird.
    3.3. Einbürgerung von 5000 Buchenlanddeutschen. Seit 7.10.38 sind nunmehr rund 550.000 Deutsche ins Reich zurückgeführt worden.
    25.3. Beendigung der Umsiedlung der Baltendeutschen aus Litauen, Lettland und Estland. Insgesamt sind über 60.000 Deutsche ins Reich umgesiedelt worden im Austausch gegen 20.000 Litauer, Russen und Weißruthenen nach der Sowjetunion.
    22.6. Aufruf des Führers an das deutsche Volk bei Beginn des Kampfes gegen die Sowjetunion; Tagesbefehl an die Soldaten der Ostfront: „Europas Schicksal liegt in der Hand der deutschen Soldaten.“

    1.8. Eingliederung Ostgaliziens mit der Hauptstadt Lemberg als (5.) Distrikt Galizien in das Generalgouvernement.
    Gauleiter Greiser erklärt im Auftrage des Führers, daß eine Rücksiedlung der Baltendeutschen in ihre alte Heimat nicht in Frage komme.
    9.9. Die etwa ½ Million zählenden Wolgadeutschen werden unter grundlosen Beschuldigungen nach Mittelsibirien und Kasachstan „umgesiedelt“.
    25.9. Auflösung der Autonomen Sewjetrepublik der Wolgadeutschen.
    1.11. Die Polizei – und Zollgrenze zwischen dem neuen Distrikt Galizien und dem übrigen Gebiet des Generalgouvernements ist aufgehoben.
    (Quelle: u.a. Schlag nach über das Jahr 1939, 40, 41, Bibliographisches Institut AG., Leipzig, Jg. 1940, 41, 42)

    Sodele, jetzt nehm ich mir noch ein wenig Zeit für Deinen Beitrag.

    Nun ist es sicher sehr interessant, dass am "22.12.1939 die ersten Volksdeutschen aus Wolhynien eingetroffen" sind, für den Kriegsverlauf halte ich dies allerdingfs eher für belanglos.

    Viel hübscher finde ich Deine Bemerkung zu meinem Para 2, den Du wie folgt kommentierst:

    "War alles so mit Hitler, laut Zusatzprotokoll, abgesprochen. Nach den großzügigen Gebietszusicherungen Hitlers an die Sowjets beim Freundschafts- und Grenzvertrag, wurde Stalin mißtrauisch. Laut Botschafterin Kolontai sagte er, nach der Abreise Ribbentrops, zu Molotow: „Das war die Kriegserklärung Hitlers an die Sowjetunion!“ (Kleist S. 229)

    Allein daran erkennst Du die ganze Hinterfotzigkeit Stalins. Es war die - allerdings durch Stalin vorweggenommene - Kriegserklärung Hitlers an die Sowjetunion. Stalin wusste nämlich genau, was er wollte. Durch seine scheinheilige Vertragsgestaltung (des geheimen Abkommens) hat er Ribbentrop veranlasst anzunehmen, dass die Russen lediglich an Bessarabien Interesse hatten, da nur Bessarabien in dem Abkommen Erwähnung findet. Da er bereits am Tage der Abreise Ribbentrops davon spricht, dass dies eine "deutsche Kriegserklärung" gewesen sei, als Ribbentrop unterschrieb, darf angenommen werden, dass er den Vertrag ganz bewusst so gestaltet hat. Das würde im übrigen auch zahlreichen "Verschwörungs"-Theorien entgegen kommen, die davon ausgehen, dass Stalin ein falsches Spiel spielte und zu dem Zeitpunkt bereits andere Abkommen mit seinen späteren Alliierten getroffen hatte. Für mich ist es sogar DER Beweis dafür. Wie sagt man so schön: Danke.. für die Flanke.

    Naja, ich lass es für heute genug sein. Es ist immer dasselbe mit euch selbsternannten "Nazi"-Jägern der Linken Fakultät. Ihr pastet und postet seitenweise "Beweismaterial" .. und stellt euch dabei immer wieder selbst ein Bein, um anschliessend auf die Schnauze zu fallen.

  7. #1257
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    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von Nereus Beitrag anzeigen

    2) Um das zu prüfen, kam Molotow Ende 1940 nach Berlin und stellte Testfragen. Da im „Hitler-Stalin-Vertrag“ die großdeutsche Interessenlosigkeit an Rumänien behauptet worden war und durch den Handelsvertrag russische Öllieferungen vereinbart waren, zeigte Molotow u.a. Test-Interesse für Verträge über die Südbokowina mit dem Ölgebiet.

    Wer nun in vertraglicher Freundschaft russisches Öl geliefert bekommen wollte, benötigte nicht die rumänische Konkurrenz, es sei denn, er habe Böses im Schilde und wolle oder müsse über kurz oder lang auf die russischen Lieferungen verzichten.
    Nach diesem Absatz habe ich aufgehoert zu lesen.

    Welcher Staat der im Krieg steht macht sich von genau einem Partner fuer Oellieferungen abhaengig? Waere Hitler darauf eingegangen und haette "den Russen" die rumaenischen Oelquellen ueberlassen, waere Deutschland Russland hilflos ausgeliefert gewesen. Die Russen haetten Deutschland jederzeit den Oelhahn abdrehen und damit den Krieg beenden koennen. Auf solch eine Forderung kann ein Staat im Krieg nicht eingehen, es ist unmoeglich, es waere Selbstmord.

    Das ist trivial und nicht wirklich schwer zu verstehen. Dann auch noch zu versuchen der damalig deutschen Regierung zu unterstellen sie wuerde "boeses im Schilde fuehren" weil sie sich nich von russischne Oellieferungen abgaenghig machen will ist hochgradig laecherlich und diskreditiert den ganzen, im uebrigen viel zu langen und unuebersichtlichen Beitrag voellig.
    "A totalitarian society not only does not tolerate a freedom of opinion, but it cultivates by all means in its power a "received opinion," which all have to parrot, not only without checking it, but often without any understanding of what it means. " - David Cole

  8. #1258
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    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von nethead Beitrag anzeigen
    Nach diesem Absatz habe ich aufgehoert zu lesen.

    Welcher Staat der im Krieg steht macht sich von genau einem Partner fuer Oellieferungen abhaengig? Waere Hitler darauf eingegangen und haette "den Russen" die rumaenischen Oelquellen ueberlassen, waere Deutschland Russland hilflos ausgeliefert gewesen. Die Russen haetten Deutschland jederzeit den Oelhahn abdrehen und damit den Krieg beenden koennen. Auf solch eine Forderung kann ein Staat im Krieg nicht eingehen, es ist unmoeglich, es waere Selbstmord.

    Das ist trivial und nicht wirklich schwer zu verstehen. Dann auch noch zu versuchen der damalig deutschen Regierung zu unterstellen sie wuerde "boeses im Schilde fuehren" weil sie sich nich von russischne Oellieferungen abgaenghig machen will ist hochgradig laecherlich und diskreditiert den ganzen, im uebrigen viel zu langen und unuebersichtlichen Beitrag voellig.
    Im Prinzip richtig, was Du schreibst. Allerdings beinhaltet der Beitrag von NEREUS einen Fehler. Molotov kam auf Einladung oder Ersuchen von Hitler und Ribbentrop nach Berlin. Darüberhinaus stand im Ribbentrop-Molotov-Vertrag nicht Rumänien, wie von NEREUS behauptet, sondern genannt war ausdrücklich Bessarabien, 1918 von Russland an Rumänien abgetreten. Das für Hitlers Krieg so wichtige Öl kam aus der Süd-Bukovina, über die zuvor überhaupt nicht gesprochen worden war, nicht einmal vor und während der militärischen Besetzung beider Landesteile durch die SU Ende Juni 1940. Die Forderung nach der Süd-Bukovina stellte Molotov erst während seines Besuchs in Berlin im Nov 1940., wenngleich er schon vorher gelegentlich Andeutungen gemacht hatte.

    Der Hintergrund ist doch der: Während Hitler am 23./24.Aug 1939 beim Abschluss des Paktes durch Ribbentrop davon ausging, dass sein Einmarsch in Polen ohne nachhaltige Folgen bleiben würde, weil er nicht damit rechnete, dass GB noch F wegen Danzig bzw Polen gegen D in den Krieg ziehen würden, wusste Stalin ganz offenbar mehr als er. Das wird deutlich u.a. an NEREUS Einwurf bzgl der "Kriegerklärung Hitlers" bei Abluss des Hitler-Stalin-Paktes. ER, Stalin, wusste offenbar, dass England den Krieg nach erfolgter Besetzung Polens weiterführen würde, und ganz offensichtlich war ihm auch klar (vielleicht klar gemacht worden?), ganz im Gegensatz zu Hitler, dass auch nach der militärischen Niederlage Frankreichs am 22. Juni 1940 England nicht gewillt war, das Friedensangebot Hitlers anzunehmen. Der Krieg sollte also nach dem 22. Juni 1940 trotz allem weitergehen. Und jetzt erst wurde Hitler klar, dass er von Stalin hereingelegt worden war. Deshalb auch die Einladung an Molotov, nämlich um genau das bestätigt zu bekommen, was er insgeheim schon seit Juni/Juli befürchtete: Russland legte die Hand an die Ölquellen in der Süd-Bukovina. So hat nicht Molotov getestet, was Hitler vor hatte - das wusste man ja, weil man wusste, dass der Krieg weitergehen sollte - sondern Hitler hat abgetestet, was Stalin/Molotov in Rumänien vor hatten.

    Es ging sogar noch weiter. Kaum war Molotov in Moskau zurück, flatterten schon die nächsten Forderungen bzw "neuen Vertrags-Vorschläge" Stalins auf Hitlers Schreibtisch, u.a. auch die "Erweiterung der sowjetischen Einflussspäre Richtung Skandinavien (Skagerak, Kleiner und Grosser Belt, Kattegat...), vom evtl Plan eines erneuten russischen Vorstoß gen Finnland ganz zu schweigen. Alles von dem im Krieg befindlichen Deutschen Reich von ungeheurer strategischer Bedeutung.

    Es gibt noch ein paar andere mir wichtig erscheinende Punkte, die m. E. nach nicht den Schluss zulassen, dass es Stalin um den Erhalt oder die Rückgewinnung des Friedens in Europa ging. Man kann das geheime Zusatz-Protoll des Hitler-Stalin-Paktes sehen wie man will. Es waren aber keineswegs konkrete kriegerische Handlungen und Zielsetzungen in dem Protoll festgelegt worden, sondern es wurde der jeweils anderen Seite "freie Hand garantiert" in jenem für sie als "Einflussshäre" beschrieben Gebiet. Allerdings konnte Hitler auch nicht so naiv gewesen sein anzunehmen, dass Stalin das Abkommen nicht in seinem Sinne interpretieren und sich die ihm, Stalin, "zustehenden" Ländereien unter den Nagel reissen würde. Aber das sollte Hitler auf der anderen Seite "freie Hand im Westen" sichern, was bedeutete, dass sich Stalin nicht einmischen würde in einen Krieg im Westen gegen F und GB z. B. Aber gerade DAS war nach dem Krieg gegen Finnland und den erneuten Drohungen in die gleiche Richtung sowie nach der Forderung der Süd-Bukovina nicht mehr durch Russland gewährleistet.

  9. #1259
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    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von nethead Beitrag anzeigen
    Nach diesem Absatz habe ich aufgehoert zu lesen.

    Welcher Staat der im Krieg steht macht sich von genau einem Partner fuer Oellieferungen abhaengig? Waere Hitler darauf eingegangen und haette "den Russen" die rumaenischen Oelquellen ueberlassen, waere Deutschland Russland hilflos ausgeliefert gewesen. Die Russen haetten Deutschland jederzeit den Oelhahn abdrehen und damit den Krieg beenden koennen. Auf solch eine Forderung kann ein Staat im Krieg nicht eingehen, es ist unmoeglich, es waere Selbstmord.

    Das ist trivial und nicht wirklich schwer zu verstehen. Dann auch noch zu versuchen der damalig deutschen Regierung zu unterstellen sie wuerde "boeses im Schilde fuehren" weil sie sich nich von russischne Oellieferungen abgaenghig machen will ist hochgradig laecherlich und diskreditiert den ganzen, im uebrigen viel zu langen und unuebersichtlichen Beitrag voellig.
    Die unnützen Karten sollen darüber hinwegtäuschen, das ein neuer "Hannes Heer für Arme" auf Dummenfang geht.
    Jeder kleine Landser konnte sich damals von der Richtigkeit des deutschen Präventivfeldzuges mit eigenen Augen überzeugen.

  10. #1260
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    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Wer nun in vertraglicher Freundschaft russisches Öl geliefert bekommen wollte, benötigte nicht die rumänische Konkurrenz, es sei denn, er habe Böses im Schilde und wolle oder müsse über kurz oder lang auf die russischen Lieferungen verzichten.
    So muß die russische Denkrichtung gewesen sein nach der Kollontai-Schilderung. (Kleist)
    Rumänien war ein bürgerlicher Staat mit einer Privatwirtschaft im Gegensatz zur Sowjetunion. Welche ausländischen Ölfirmen hatte Lenin entschädigungslos in Rußland verstaatlicht? Wem gehörten die Ölgebiete oder wer hatte 100jährige Ausbeutungskonzessionen in Rumänien? Konnten diese angloamerikanischen, französischen usw. Ölfirmen nicht auch den Hahn zudrehen, wenn sie wollten?
    Als die Angriffsarmeen schon die russische Grenze überschritten, rollten noch die russischen Tank- und Getreidezüge auf Brest-Litowsk zu, um die deutsch-russischen Handelverpflichtungen zu erfüllen. Ohne das sowjetische Erdöl wären vorher die Kriegszüge gegen Norwegen und Frankreich und die Luftschlacht über England kaum möglich gewesen!

    Aber verlieren wir uns nicht in Einzelheiten. Solange die deutschen Akten in Moskauer und Londoner Archiven vergraben und gesperrt sind, so lange kann nur in alle Richtungen spekuliert werden:

    Auch den russischen Politiker und Historiker Valentin Falin interessierte besonders die Vorgeschichte des Krieges gegen die Sowjetunion.
    Falins historisches Interesse galt in seinem Buch „Zweite Front – Die Interessenkonflikte in der Anti-Hitler-Koalition“ (Knaur 1997) besonders den Kriegsjahren 1939-1945. Zuerst untersuchte er andere Schriftsteller und wie die die Ereignisse sehen. Deren gegensätzliche Auffassungen und Auslegungen historischer Ereignisse belustigte ihn.
    Aus Falins Prolog:
    »Churchills Krieg. Band 1 - Der Kampf um die Macht. Ein umfangreiches Werk mit diesem Titel aus der Feder David Irvings erschien im Jahre 1987.
    Nein, den Brand hat nicht Churchill gelegt, widerspricht Ernst Topitsch. Stalins Krieg heißt sein Buch aus dem Jahre 1990. Deutschland und Japan waren für Topitsch "Werkzeuge" einer langfristigen Moskauer Strategie gegen "Imperialisten, vor allem die angelsächsischen".
    Dirk Bavendamm zweifelt sowohl die Hypothesen Irvings als auch die Topitschs an: Es war in seiner Vor- und Darstellung Roosevelts Krieg. Bavendamm nennt sogar das Datum des Kriegsausbruchs - das Jahr 1937.
    Dazu gibt es Varianten. Unter den "Hauptschuldigen" trifft man auf Edward Benesch und Leon Blum. David L. Hoggan vertritt mit Elan und wortreich - auf 931 Seiten - die Version, an der Zerstörung des Friedens seien vor allem der britische Lord Halifax und der polnische Außenminister Oberst Jozef Beck schuld. Natürlich nicht ohne Mitwirkung der Großen Drei.
    Wenn das so weitergeht, bleibt für den "größten Revolutionär des 20. Jahrhunderts" (Hitler) fast nichts mehr übrig. Ein paar Holocausts vielleicht. Und eine Menge politischer Versäumnisse sowie Fehler im Felde.
    Mussolini entsteigt dem Fegefeuer nahezu blütenweiß. In den kürzlich aufgetauchten Tagebüchern des Duce (britische Experten neigen nicht dazu, sie als eine jüngste Schöpfung Kujaus - Fälscher der Hitler Tagebücher- zu betrachten) sind seine Seelenqualen bei der Verabschiedung schicksalsschwerer Entschlüsse eindrucksvoll festgehalten. Sollten die Originalbriefe Winston Churchills und einiger anderer Politiker des Westens, die vor und nach Ausbruch des Krieges Mussolini ihre Aufmerksamkeit nicht versagten, plötzlich auftauchen, dann wird jedermann aufgehen, daß der italienische Diktator nicht allein litt.
    Vor dem Hintergrund der angerissenen sensationellen Entdeckungen der letzten Jahrzehnte nehmen sich die japanischen Militaristen profillos aus. In neuesten Ergüssen erinnern sie eher an politische Hohlköpfe, die von abgefeimten Widersachern in die Falle gelockt und über den Tisch gezogen wurden.
    Wie zweifelhaft dieses Genre quasi historischer Literatur auch sein mag, die sich Dogmen verpflichtet fühlt oder an der aktuellen Mode orientiert, bleibt sie doch nicht ohne Ertrag. Gewollt oder ungewollt bestätigen ihre Verfasser die alte Weisheit: Einseitigkeit bedeutet das Ende des Denkens. Jede Einseitigkeit, auch jene, die den Siegern Engelsflügel verleiht. Jegliche Einseitigkeit, die von der Wahrheit wegführt und diese durch immer höhere und mächtigere Mauern abschirmt, nährt geschichtlichen Extremismus.
    Nachzutragen wären noch:
    Gerd Schultze-Rohndorf „1939 - Der Krieg, der viele Väter hatte“
    Klappentext
    "Was hat die Generation meines Vaters dazu bewegt, nur 20 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg Adolf Hitler in einen neuen Krieg zu folgen?" Die Suche des Autors nach einer Antwort führt zu überraschenden Ergebnissen. Dokumente beteiligter Außenministerien, Notizen und Memoiren englischer, französischer, italienischer und amerikanischer Regierungschefs, Minister, Diplomaten und Armeeoberbefehlshaber belegen: Es war eine ganze Anzahl von Staaten, die den Zweiten Weltkrieg angezettelt haben. Zusammenhänge werden deutlich, die bislang schlichtweg übergangen wurden.

    Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.11.2003
    Haarsträubend findet Christian Hartmann dieses Buch zum Zweiten Weltkrieg, undwas der Rezensent ihm entnommen hat, ist es in der Tat: "Versailles, so lautet die Botschaft, sei das Grundübel. Hitlers Wille zum Krieg scheint dahinter zu verblassen." Und die eigentlichen Schuldigen am Zweiten Weltkrieg? Frankreich und Großbritannien. Die historische Forschung gestattet sich der Autor, der eine Einführung in das Thema für junge Leser schreiben zu wollen vorgibt, komplett zu ignorieren - diese sei von der subjektiven Sicht der Siegermächte geprägt. Stattdessen hat Hartmann im Anhang des Buches Arbeitsmaterialien vom "dtv-Atlas zur Weltgeschichte" über ein "Schulbuch für Gymnasien" bis hin zu "politisch höchst bedenkliche Traktate von David Hoggan und Erich Kern" gefunden. Erschreckend sei jedoch, konstatiert der Rezensent, weniger die altbekannte revisionistische Legende als die Tatsache, dass ein pensionierter Generalmajor der Bundeswehr derartiges verfasst.

    Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.05.2009
    Kritisch geht Rainer F. Schmidt mit Gerd Schultze-Rhonhofs Buch "Das tschechisch-deutsche Drama 1918-1939" ins Gericht, das aus eher unerfindlichen Gründen seinen Platz auf den Sachbuch-Seiten der FAZ gefunden hat. Die Darstellung der ethnischen und territorialen Grundlagen der Tschechoslowakei, der revolutionären Entstehungsbedingungen des Staates bis 1920, der "Tschechisierung" des Gebiets und des Integrationsdefizit der Tschechoslowakei gehen für den Rezensenten dabei halbwegs in Ordnung. "Problematisch" aber findet er das Buch, wenn es um die Vorgeschichte und Folgen der Münchener Konferenz vom September 1938 geht. Schmidt hält dem Autor vor, die seriöse Forschung zu diesem Thema zu ignorieren und sich stattdessen auf höchst "zweifelhafte Literatur" zu stützen. Auch kommt er nicht umhin, ihm einen "Drall ins Zwielicht des Revisionismus" sowie zahlreiche "unhaltbare" Urteile anzukreiden. Außerdem bedient das Buch nach seiner Einschätzung Klischees, "die von rechtsradikaler Seite hochgehalten werden".
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    Sergei Kowaljow
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    Kowaljow: Rote Armee war ein Heer von Vergewaltigern
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    Erdichtungen und Fälschungen bei der Einschätzung der Rolle der UdSSR am Vorabend und zu Beginn des Zweiten Weltkriegs (Kowaljow)
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    Suworow
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    Pro
    Am 21. Juni 1941 hatte Stalin 24 000 Panzer. Am 22. Juni 1941 hatte Hitler 3410 Panzer an der Ostfront. Eigentlich hätte Stalins Panzer-Armada am 23. Juni durch Warschau rollen müssen, eigentlich hätten Hitlers Panzerdivisionen am 23. Juni nicht auf Minsk rollen dürfen. Eigentlich.
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    Kontra
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    Von mir wird noch eine andere These vertreten:
    In der großen Politik werden die Anführer der Völker wie Figuren auf einem Schachbrett bewegt:
    Zbigniew Brzezinski, „Die einzige Weltmacht“ - Amerikas Strategie der Vorherrschaft,
    Veröffentlicht im Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main, Mai 1999
    Die amerikanische Originalausgabe erschien 1997 unter dem Titel The Grand Chessboard. American Primary and Its Geostrategie Imperatives

    Siehe auch Henry Kissinger, “Die sechs Säulen der Weltordnung” Siedler Verlag 1992

    Wer sind die wirklichen Schachspieler?
    An Hand einer nüchternen Untersuchung der Wege zum Zweiten Weltkrieg von 1916 bis zum 22.6.1941 ließe sich das feststellen, wenn diese historische Aufgabe nicht durch zu viele Nebelwerfer anderer Suchender und sich Verbergender erschwert wird.
    Im Plötz und im Boog 4.Band wird auch nur Oberflächliches oder Falsches berichtet.
    Der letzte Weltkrieg hat zu einem Substanzverlust von 12,5 Millionen deutschen Menschen geführt. Welche globalen Schachspieler haben das zu verantworten?

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