[QUOTE=Nereus;5225678] div....[/QUOTE
Ja. Im Mai 1940 waren (noch) keine sowjetischen Angriffsabsichten erkennbar. Man muss annehmen, dass den Russen ihr Finnland-Desaster irgendwie in den Knochen steckte. Allerdings darf auch nicht verkannt werden, dass die RA sich in China am Chalchin-Gol gegen japanische Truppen recht ordentlich geschlagen hatte. Auch DAS war der deutschen Führung bekannt.Kein Widerspruch, da Blitzkrieg geplant war.
Halder und Ciano erwarteten keinen langen Kampf: Höchstens einen Blitzerfolg in 11 Tagen bis zu 8 Wochen.
General Tippelkirchs OKH Geheimdienst “Fremde Heere Ost” hatte keine sowjetischen Angriffsabsichten gemeldet und der Finnlandkrieg hatte die Führungsmängel der Roten Armee aufgedeckt. So war das OKW mit Hitler und Keitel an der Spitze sich sicher, auch ohne vorherigen Waffenstillstand mit England, den Heß nicht erreichen konnte, die Sowjet Armee rasch überwunden werden kann.
Sie konnten alle nicht wissen, daß die unversöhnlichen antibolschewistischen Angloamerikaner, welche bisher die Sowjetregierung mit verschiedenen Geheimoperationen von außen und innen stürzen wollten, nun plötzlich mit ihrem antiimperialistischen Teufel ins Bett krochen und sich zu einem Militärbündnis vereinigten. Er galt riesige Gewinne für die Waffenlieferungen an die Sowjets zu kassieren. Die Rohstoffreserven der UdSSR machten sie als Leih-Pacht-Kunden kreditwürdig. Erst 1944 eröffneten die angloamerikanischen Kriegsgeschäftemacher eine Zweite Front, um die Rote Armme nicht bis zumAltlantk gelangen zu lassen, von wo sie später kaum noch zu vertreiben gewesen wäre.
Überhaupt macht die Bewertung des gesamten Krieges nur Sinn, wenn man ihn tatsächlich an von allen Seiten her betrachtet. So ist es zwar 1941 zwischen der SU und den „bislang unversöhnlichen antibolschewistischen Angloamerikanern“ zu einer Eheschließung gekommen, aber rumgefummelt hat man schon vor der Hochzeit. Und entgegen allen seinen Beteuerungen, dass er „sich große Sorgen machen um den Erhalt des Friedens in Europas“, tat Roosesvelt letztlich das Gegenteil von dem, was nötig dazu gewesen wäre, den Krieg zu verhindern. Warum auch sollte er Frieden gewollt haben? Sein „New Deal“ war letztlich „for the waste bin“. Da kamen die lockenden Gewinnaussichten in der Kriegswirtschaft gerade recht..
Nirgends wird soviel gelogen wie beim Militär und beim Sex.Es ist daher kein Wunder, daß die Bewertung der russischen Wehrmacht den hiermit betrauten Stellen aller Generalstäbe, nicht nur des deutschen, außergewöhnliche Schwierigkeiten machte. Aus dem Nachrichtenmaterial, das trotz schärfster Abschließung aus der Sowjet-Union herausfloß, und Erfahrungsgrundsätzen, die für die Beurteilung der Stärke jeder Wehrmacht anwendbar sind, wie zum Beispiel das konstante Verhältnis zwischen Bevölkerungszahl und Anzahl der aufstellbaren großen Verbände, entstand beim deutschen Generalstab ein ungefähres Bild dessen, was die Sowjet-Union im Kriegsfall etwa zu leisten vermochte. Der russisch-finnische Krieg lieferte weitere Anhaltspunkte, die allerdings zum Teil zu Trugschlüssen führten.
WAS die Sowjets militärisch gegen das Deutsche Reich zu bieten hatten, haben sie jedoch bereits im August 1939 den antichambrierenden Westmächten England und Frankreich offenbart. Am 15.8.1939 sichert Russland den Engländern und Franzosen zu, dass sie folgende Militärkapazitäten gegen Deutschland einsetzen wollen:
--- 136 Divisionen
--- 5.000 schwere Geschütze
--- 9-10.000 Panzer
--- 5.000-5.500 Flugzeuge
Nicht wenig Holz, was?
Stalin selbst hatte den Krieg mit Deutschland für die Zeit ab 1942 ins Auge gefasst.Daß die Sowjet-Union binnen kurzem von sich aus einen bewaffneten Konflikt mit Deutschland suchen würde, war aus politischen und militärischen Gründen höchst unwahrscheinlich, so berechtigt die Sorge sein mochte, daß die Sowjet-Union später unter günstigeren Verhältnissen ein recht unbequemer, ja gefährlicher Nachbar werden könnte.
Einstweilen lag jedoch für die Sowjet-Union keine Veranlassung vor, eine Politik aufzugeben, die ihr bisher nahezu kampflos die besten Erfolge gebracht hatte.
Das ist wohl wahr. Hitler hat in seinem Gespräch mit Molotov am 12. und 13. Nov 1940 wiederholt auf die Vorteile hingewiesen, die sich für die SU aus dem Ribbentrop-Molotov-Pakt vom 23.8.1939 ergeben hatten. Trotzdem hat sich die SU in mancherlei Hinsicht „ungeschickt“ gegenüber dem im Krieg befindlichen Deutschland verhalten. Wir waren ja bereits auf die gewünschten „Nachbesserungen des Paktes“ durch Stalin/Molotov zu sprechen gekommen. Was ich bisher noch gar nicht angesprochen habe, ist das russische Verhalten im Falle Jugoslawiens. Aber das ist, obwohl im Zusammenhang interessant und sicher wichtig, ein ganz besonderes Thema, zeigt es meiner Ansicht nach mehr als deutlich die „fortgesetzte Zusammenarbeit zwischen Russland, England und Frankreich“ noch VOR dem deutschen Angriff auf die SU vom 22.6.1941.
Unter den geschilderten Umständen und in Bezug auf Stalins Politik in den zurückliegenden 12 Monaten ist das nahezu eine selbstverständliche Entwicklung. Ich jedenfalls kann nicht erkennen, inwiefern Stalin nach dem Besuch Molotovs in Berlin im Nov 1940 irgendwelche Konsequenzen gezogen hätte, um Hitler entgegen zu kommen. Er wusste ja, das war ihm während des Molotov-Besuchs und auch später in Briefen verdeutlicht worden, dass Hitler keine andere Wahl blieb, wenn das Deutsche Reich nicht zwischen beiden Blöcken in Ost und West zerrieben werden sollte… was letztlich dann ja auch geschah, nach erheblicher Gegenwehr.Ein Angriff gegen ein Deutschland, das nur mit unbedeutenden Teilen des Heeres an anderen Fronten gebunden war, seine starke Luftwaffe jederzeit im Osten vereinigen konnte und dem man sich 1941 nicht einmal in der Verteidigung unbedingt gewachsen fühlte, konnte den vorsichtig und kühl abwägenden Politikern des Kreml nicht in den Sinn kommen. Sicher entging der russischen Aufklärung nicht, daß sich das deutsche militärische Schwergewicht zunehmend nach dem Osten verlagerte. Die russische Führung traf ihre Gegenmaßnahmen. Am 10. April beschloß der russische Kriegsrat unter dem Vorsitz von Timoschenko den Alarmzustand und erhöhte militärische Vorbereitungen für alle Einheiten der Westfront.
Am 1. Mai wurden weitere vordringliche Kriegsvorbereitungen und Maßnahmen zum Schutz der russischen Westgrenze getroffen.*
Aber die Tatsache allein, dass man bereits „im April 1941“ Kriegsvorbereitungen zum Schutze der russischen Westgrenze“ traf, beweisen letztlich nur, dass von einem Überraschungsangriff seitens der deutschen Wehrmacht nicht die Rede sein kann.
ER hat das so gesehen. Vielleicht war der Krieg ja wirklich unvermeidbar gewesen. Wenn ich mir bspw anschaue, wer da im August 1939 mit wem rumgekungelt hat, um Krieg führen zu können, dann mag ich wirklich niemanden ausnehmen bei der Aufzählung der Kriegsverbrecher.In einem seiner üblichen, langen Aufrufe wandte sich Hitler an das deutsche Volk, um ihm und der Welt die Notwendigkeit dieses neuen Konfliktes klarzumachen. In breit angelegten historischen Ausführungen gab er einen Überblick über die Zwangsläufigkeit der Geschehnisse seit dem Versailler Diktat, um sich dann gegen die russische Politik des vergangenen Jahres zu wenden. Sie habe darauf abgezielt, im geheimen Zusammenspiel mit England deutsche Kräfte im Osten zu fesseln. Ein letzter Versuch, durch die Einladung Molotows nach Berlin im November 1940 mit der Sowjet-Union zu einer Einigung zu kommen, sei an der Maßlosigkeit der sowjetischen Forderungen, besonders im Hinblick auf Finnland, Bulgarien und die Dardanellenfrage, gescheitert. Die Sowjet-Union habe ihre Truppen an der deutschen Ostgrenze ständig weiter verstärkt, in Jugoslawien im Verein mit England zu einer deutschfeindlichen Haltung geschürt und sei in den letzten Wochen zu immer unverhüllteren Grenzverletzungen geschritten. Deshalb habe er sich entschlossen, das Schicksal und die Zukunft des Deutschen Reiches und Volkes wieder in die Hände der Soldaten zu legen.
Hitler? Er wollte Danzig und den Korridor und nahm dabei den Krieg mit Polen in Kauf.
England? Den Briten passte die ganze Entwicklung auf dem Kontinent nicht, zumal sich dort mit Deutschland offenbar eine Hegemonialmacht zu etablieren schien. Und wenn man Deutschland und Russland gegeneinander in den Krieg treiben konnte, wäre das die gescheiteste aller Lösungen, jedenfalls in deren Augen.
Frankreich? Für Danzig sterben? Nein danke. Aber den Deutschen gemeinsam mit anderen Nationen eins einzuschenken, da machte man sicher nicht ungern mit.
Russland bzw die Sowjetunion? Die bolschewistische Welt-Diktatur war auch nur durch Kriege zu verwirklichen. Und je schneller man das Deutsche Reich, das im Wege war, vernichtete, desto eher konnte man das gesamte Europa sowjetisieren und damit bolschewisieren.
Polen? Es ist wohl wahr. Man machte sich im August 1939 zumindest verbal nicht ungern auf den "Marsch nach Berlin".
Und die USA? Roosevelt konnte nur gewinnen durch einen Krieg. Und in der Tat haben die USA nach dem Ende des Krieges am meisten profotiert, u.z. in jeder Hinsicht.
Hitler also die Alleinschuld am Weltkrieg zu geben, ist barer Unsinn. Wenn alle den Krieg wollten, musste er kommen, so oder so.