+ Auf Thema antworten
Seite 129 von 164 ErsteErste ... 29 79 119 125 126 127 128 129 130 131 132 133 139 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 1.281 bis 1.290 von 1636

Thema: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

  1. #1281
    GESPERRT
    Registriert seit
    20.11.2011
    Beiträge
    2.659

    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von Alfred Tetzlaff Beitrag anzeigen
    Der auf dem Bild macht mir aber einen sehr verblödeten Eindruck.
    die sind alle verblödet, sonst sehe es hier anders aus.......

  2. #1282
    Mitglied
    Registriert seit
    07.12.2010
    Beiträge
    9.300

    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von Swetlana Beitrag anzeigen
    Hervorragend !
    Die Brüder sollen nicht denken alle Deutsche sind so doof, wie die scheinnationalen Marktschreier die uns täglich in der Presse vorgestellt werden.
    Ach, da werden Nebelkerzen geworfen. In Wahrheit hat man Angst vor einem erneuten großen Krieg. Wer sehen will, der sieht, was da vor sich geht.

  3. #1283
    Mitglied
    Registriert seit
    07.12.2010
    Beiträge
    9.300

    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von Katranka Beitrag anzeigen
    Wenn Russland von den Aliierten als Bedrohung gesehen wurde, weshalb dann die enormen Waffenlieferungen aus den USA und auch aus Kanada an die Sowjetunion? Das kann ich mir nur dadurch erklären, dass diese Herren insgeheim den Gedanken hegten, dass sich Russland und Deutschland gegenseitig aufreiben sollten. Den Rest hätte man dann selbst erledigt.
    Das ist in der Tat der Fall und kann auch belegt werden. Ich habe es oben in meinem Beitrag [Links nur für registrierte Nutzer] bereits angedeutet. >>>

    England? Den Briten passte die ganze Entwicklung auf dem Kontinent nicht, zumal sich dort mit Deutschland offenbar eine Hegemonialmacht zu etablieren schien. Und wenn man Deutschland und Russland gegeneinander in den Krieg treiben konnte, wäre das die gescheiteste aller Lösungen, jedenfalls in deren Augen
    .

  4. #1284
    Mitglied
    Registriert seit
    14.11.2010
    Beiträge
    1.976

    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von RUMPEL Beitrag anzeigen
    Das ist in der Tat der Fall und kann auch belegt werden. Ich habe es oben in meinem Beitrag [Links nur für registrierte Nutzer] bereits angedeutet. >>>

    .
    Das habe ich wohl überlesen. Diese Tatsache erhärtet die Präventivkriegsthese ungemein.

  5. #1285
    Mitglied
    Registriert seit
    07.12.2010
    Beiträge
    9.300

    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von Swetlana Beitrag anzeigen
    Hervorragend !
    Die Brüder sollen nicht denken alle Deutsche sind so doof, wie die scheinnationalen Marktschreier die uns täglich in der Presse vorgestellt werden.
    Er kann nichts dafür

  6. #1286
    Dompteur Benutzerbild von Alfred Tetzlaff
    Registriert seit
    23.09.2009
    Ort
    Wilhelmshaven
    Beiträge
    4.455

    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von Katranka Beitrag anzeigen
    Wenn Russland von den Aliierten als Bedrohung gesehen wurde, weshalb dann die enormen Waffenlieferungen aus den USA und auch aus Kanada an die Sowjetunion? Das kann ich mir nur dadurch erklären, dass diese Herren insgeheim den Gedanken hegten, dass sich Russland und Deutschland gegenseitig aufreiben sollten. Den Rest hätte man dann selbst erledigt.
    Ursprünglich wollten die USA Deutschland für den Kampf gegen die weltweite Bedrohung des Kommunismus unterstützen. Hätten sie auch weiter gemacht, nuuur, als die Nazis ihre jüdischen Schwestern und Brüder umbrachten, wendete sich das Blatt gegen Deutschland. Habe ich das nicht logisch erklärt?

  7. #1287
    Mitglied
    Registriert seit
    14.11.2010
    Beiträge
    1.976

    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von Alfred Tetzlaff Beitrag anzeigen
    Ursprünglich wollten die USA Deutschland für den Kampf gegen die weltweiten Bedrohung des Kommunismus unterstützen. Hätten sie auch weiter gemacht, nuuur, als die Nazis ihre jüdischen Schwestern und Brüder umbrachten, wendete sich das Blatt gegen Deutschland. Habe ich das nicht logisch erklärt?
    Der Krieg wurde Deutschland schon 1933 seitens amerikanischer Juden erklärt, nebst umfangreicher Boykottaufrufe. Und zwar lange bevor auch nur irgendeinem Juden von einem Nazi ein Haar gekrümmt wurde. Wann soll angesichts dieser Umstände denn so ein Angebot seitens der USA gekommen und noch interessanter - wann soll es wieder zurückgezogen worden sein? Ich bin gespannt...

  8. #1288
    Mitglied
    Registriert seit
    07.12.2010
    Beiträge
    9.300

    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von Alfred Tetzlaff Beitrag anzeigen
    Ursprünglich wollten die USA Deutschland für den Kampf gegen die weltweite Bedrohung des Kommunismus unterstützen. Hätten sie auch weiter gemacht, nuuur, als die Nazis ihre jüdischen Schwestern und Brüder umbrachten, wendete sich das Blatt gegen Deutschland. Habe ich das nicht logisch erklärt?
    Nein. Hast Du nicht. Du hast Dir ins Knie geschossen.

    Am 23.8.1939 wurden noch keine jüdischen Schwestern und Brüder umgebracht. Im Gegenteil. Zu dem Zeitpunkt verhandelte man noch seitens der Reichsregierung (Eichmann) mit zionistischen Verbänden über Ausreisen von Juden nach Palästina. Später, nach dem Ende des Frankreich-Feldzuges am 22. 6. 1940, kam sogar die französische Kolonie Madagaskar ins Gespräch. Eigentlich wurde noch bis 1941 über Ausreisen der Juden mit den Zion-Verbänden verhandelt. Das, was Du als Holocaust jetzt meinst, findet erst ab 1941 statt.

    Allerdings fand gleich nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler 1933 in den USA in der dortigen Presse eine erste Hetz-Kampagne gegen das NS-Regime statt... obwohl bis dato von der NS-Seite noch keine Repressalien gegen Juden erfolgt waren. Aber das wäre wohl jetzt ein anderer Strang, und wenn ich es recht erinnere, ist das Thema hier schon behandelt worden.

  9. #1289
    Freigeist Benutzerbild von Nereus
    Registriert seit
    28.11.2011
    Ort
    Charlottenburg
    Beiträge
    9.706

    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von nethead Beitrag anzeigen
    @Nereus
    Kannst du zu "Tippelskirchs Nachkriegsbericht" bitte eine vernuenftige Quellenangabe machen!
    Gen. d.. Inf. Kurt von Tippelskirch (Chef „Fremde Heere“)
    Geschichte des Zweiten Weltkrieges, Athenäum-Verlag Junker und Dünnhaupt, Bonn 1956,
    auch in Russischer Übersetzung:
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Fortsetzung dieses Artikels:
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Die Rote Armee S. 178-181

  10. #1290
    Freigeist Benutzerbild von Nereus
    Registriert seit
    28.11.2011
    Ort
    Charlottenburg
    Beiträge
    9.706

    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von RUMPEL Beitrag anzeigen
    ...ER hat das so gesehen. Vielleicht war der Krieg ja wirklich unvermeidbar gewesen. Wenn ich mir bspw anschaue, wer da im August 1939 mit wem rumgekungelt hat, um Krieg führen zu können, dann mag ich wirklich niemanden ausnehmen bei der Aufzählung der Kriegsverbrecher.

    Hitler? Er wollte Danzig und den Korridor und nahm dabei den Krieg mit Polen in Kauf.

    England? Den Briten passte die ganze Entwicklung auf dem Kontinent nicht, zumal sich dort mit Deutschland offenbar eine Hegemonialmacht zu etablieren schien. Und wenn man Deutschland und Russland gegeneinander in den Krieg treiben konnte, wäre das die gescheiteste aller Lösungen, jedenfalls in deren Augen.

    Frankreich? Für Danzig sterben? Nein danke. Aber den Deutschen gemeinsam mit anderen Nationen eins einzuschenken, da machte man sicher nicht ungern mit.

    Russland bzw die Sowjetunion? Die bolschewistische Welt-Diktatur war auch nur durch Kriege zu verwirklichen. Und je schneller man das Deutsche Reich, das im Wege war, vernichtete, desto eher konnte man das gesamte Europa sowjetisieren und damit bolschewisieren.

    Polen? Es ist wohl wahr. Man machte sich im August 1939 zumindest verbal nicht ungern auf den "Marsch nach Berlin".

    Und die USA? Roosevelt konnte nur gewinnen durch einen Krieg. Und in der Tat haben die USA nach dem Ende des Krieges am meisten profotiert, u.z. in jeder Hinsicht.

    Hitler also die Alleinschuld am Weltkrieg zu geben, ist barer Unsinn. Wenn alle den Krieg wollten, musste er kommen, so oder so.
    Wir kommen der Sache näher. Aber da fehlt noch einer: Die Nummer 7!

    Zuerst bin ich über „Die blutige Internationale der Rüstungsindustrie“ von 1929 gestolpert.



    Der bekannte Pazifist Otto Lehmann-Russbüldt gab seine Dokumentation über die internationale Rüstungsindustrie im Fackelreiter-Verlag Berlin heraus, wo nachfolgender Artikel stand:

    (Auszug):

    »Unseren Reichstagsbarden steckt noch ein guter Schuß Romantik im Blut. Sie können sich nicht sinnlich von den Bildern in der Ruhmeshalle oder dem Ufafilm „Weltkrieg" trennen. Sie haben Söhne geopfert. Sie alle von der SPD bis zu den weit unterrichteteren Deutschnationalen tragen in irgendeinem Winkel ihres Herzens noch den Wunsch: „Siegreich wollen wir Frankreich schlagen."
    Damit muß endlich geräumt werden. Es muß in aller Deutlichkeit gesagt werden, was die Eingeweihten wissen und wonach sie handeln.
    Ein neuer Krieg beginnt mit einem furchtbaren Luft- und Gasbombenkampf. Das Objekt der Angriffe sind - nach Niederkämpfung der feindlichen Luftflotte - nicht Linien oder Festungen, sondern die Industriezentren und Hauptstädte.
    Dem siegreichen Angreifer folgen Tanks, motorisierte Geschütze und Fußvolk, aber nur zu dem Zweck, das feindliche Land zu besetzen und Nester letzten Widerstandes aufzuräumen.
    Es ist wichtig zu wissen, daß ohne den Betriebsstoff für Luftfahrzeuge und Motoren kein Land Krieg führen kann.

    Die Länder, die Petroleum haben, sind auch schnell zu der geringen Friedensstärke ihrer Heere zurückgekehrt: England und Amerika.
    Sie können tun, was ihnen gefällt. Sie können mobil machen, wann sie wollen. Sie können jederzeit ihren Rüstungsapparat beliebig verstärken. Mit ihnen anbinden kann keiner. Am allerwenigsten Frankreich. Frankreich besitzt keinen Tropfen Öl. Es streckt sogar seine Ölvorräte mit Spiritus. Der „nationale Brennstoff" ist ein scheußliches Gebräu.
    Die unverhältnismäßig großen Heere Frankreichs, Polens und Italiens sind reine Angstprodukte.

    Die Herren der Welt sind die Angelsachsen. Sie haben Öl, sie haben Eisen, sie haben Stickstoff. Sie brauchen uns nicht, sie brauchen auch Frankreich nicht. Natürlich ist dies cum grano salis zu verstehen.
    Die engverbundenen und durch besondere Industriepakte zusammengeschweißten deutschen und französischen Stahl- und Kaliindustrien haben natürlich ihre hohe weltwirtschaftliche Bedeutung. Das ändert aber nichts daran, daß Europa ohne Öl wehrlos ist.
    (Die Verbilligung des Verfahrens der Verflüssigung der Kohle in Öl (Bergius-Verfahren) ändert diese Sachlage von Tag zu Tag, bemerkt O. Lehmann-Russbüldt dazu in einer Fußnote.).

    Ölvorkommen gibt es allerdings auch in Galizien, das ist Polen, und in Rumänien. Dies Öl würde uns in einem Kriege, der Endland nicht paßt, nie zur Verfügung stehen, obwohl auch unsere Industriellen und Bankleute Interessen an den rumänischen und den polnischen Ölgebieten haben.
    Das russische Öl ist ein ganz besonderes Kapitel. Wir würden niemals ausreichend beliefert werden können. Es kann aber sein, daß wir gezwungen werden sollen, es für England erobern zu helfen.

    Die Abrüstungstendenzen der Völkerbundskommission werden ganz leise beiseite geschoben. Man schreibt darüber: Noch ist es nicht Zeit. Eine ruhige Entwicklung wird kommen usw.

    Solange am Kriege verdient wird, werden die industriellen Auftrageber der Politiker nicht zugeben, daß eine allgemeine Abrüstung erfolgt. Sie könnten dazu nur durch das werktätige Volk und durch die proletarisierte Intelligenz gezwungen werden. Die Haltung der letzteren ist aber mehr wie zweifelhaft.
    Man wird einwenden, daß nach dem vorher Gesagten eine allgemeine Abrüstung und damit der Abbau der Rüstungsindustrie zwangsläufig kommen müßte. Irrtum! Die Rüstungsindustrie hat ihren Umfang erweitert. Fast alle Industrien sind Rüstungsindustrien geworden. Alle verdienen durch Aufrüstung. Mehr wie bei einem Kriege können diese Industrien gar nicht verdienen.
    Die Ölraffinerien verdienen bei der geringsten überplanmäßigen Flottenbewegung Millionen. Alle modernen Kriegsschiffe sind auf Ölfeuerung eingestellt. Es ist gar nicht möglich, ein modernes Heer stets mit den modernsten Waffen auszurüsten. Die Waffen veralten in einem früher unvorstellbaren Tempo.

    Die Heeresverwaltungen müssen sich daher immer mehr zu einem Zusammengehen mit der Industrie bequemen, eine weitgehende Normalisierung und Typisierung der Fabrikation für ihre Zwecke durchsetzen und Zuschüsse leisten.
    Die Industrie muß sich darauf einstellen, schnellstens im Bedarfsfalle alles Nötige zu liefern.
    Dies bedarf ungeheuer umsichtiger Vorbereitung.
    Über diese Frage hat in neuerer Zeit General von Seeckt im Aprilheft 1928 der Zeitschrift „Nord und Süd" in einem Aufsatz „Neuzeitliche Heere" geschrieben (später erschienen in „v. Seeckt, Gedanken eines Soldaten", Berlin 1928):

    »Für die Massenbewaffnung gibt es nur einen Weg: die Feststellung des Typs der Waffe zusammen mit der Vorbereitung der Massenanfertigung im Bedarfsfalle. Die Armee in Verbindung mit der Technik ist in der Lage, durch dauerndes Studium in Versuchsanstalten und Übungsplätzen den jeweilig besten Typ der Waffe festzustellen. Mit der Industrie ist die Vereinbarung zu treffen, daß dieser festgesetzte Typ sofort und in dem erforderlichen Umfang in Arbeit genommen werden kann. Hierfür bedarf es eingehender Vorbereitungen, die der gesetzlichen Basis nicht werden entbehren können. Diese Vorbereitungen sind in engster Zusammenarbeit zwischen Soldaten und Wirtschaftlern zu treffen und beziehen sich nach der Feststellung und Sicherung der erforderlichen Rohstoffe auf die Auswahl und Einrichtung der Fabriken für alle Teile der Bewaffnung und Ausrüstung. Die Vorbereitung der Umstellung der Fabriken vom Friedens- zum Kriegsbetrieb, Bereithaltung von Material und Maschinen verlangen naturgemäß schon im Frieden staatliche Subventionierung, die aber immer noch vorteilhafter für den Staat sein wird als die Beschaffung und Unterhaltung von großen und veraltenden Rüstungsvorräten. Wenn die militärischen Forderungen auf die Voraussetzungen schneller Massenanfertigung durch Verzicht auf das Allerfeinste zugunsten des möglichst Einfachen Rücksicht nehmen, so kann auch die Zeitspanne, die zwischen Auftragerteilung und Beginn der Lieferung liegt, abgekürzt werden, eine Zeit, die ja durch den Kampf der Operationsarmee gewonnen werden soll.«
    Diesen Ausführungen sei beigefügt die Übersetzung einer Stelle aus einem Buche des bekannten englischen Generals J. H. Morgan aus dem Jahre 1924:
    S. 96:
    »Ich bin oft gefragt worden, ob Deutschland entwaffnet sei, und meine Antwort auf diese Frage war die Gegenfrage: 'Was verstehen Sie unter Entwaffnung?' Wir zerstörten deutsche Kanonen, so was wie 35 000 Stück, wir verschrotteten Gewehre - so einige Millionen, wir ließen Festungen auffliegen, sprengten Pulverfabriken, fegten Krupp still. Aber es gibt drei Dinge, die man nicht zerstören kann: Mensch, Industrie und Wissenschaft.«
    S. 98:
    »Was die Industrie betrifft, so ist der einzige Weg, eine große, industrietreibende Nation zu entwaffnen - die Zerstörung der gesamten Industrie. Der Krieg ist so technisch, so mechanisch geworden, daß jeder große Ingenieurbetrieb ein potentielles Arsenal ist. Die Fabrik, die Druckzylinder oder Propeller macht, ist jederzeit fähig, eine Granatpatrone herzustellen .«
    Dem Leser sei der Vergleich dieser Sätze mit den Ausführungen des Generals von Seeckt überlassen.
    In dieser Art ist das ganze Buch geschrieben. 1924!

    Die Kardinalfrage bleibt also stets die Rohstofffrage.
    Diese ist, wie oben gesagt, für die beiden angelsächsischen Großmächte gelöst, für alle anderen, mit Ausnahme Rußlands!, ohne England oder Amerika unlösbar.
    England ist sich dieser Stärke voll bewußt, posaunt es aber nicht aus, wie es z. B. der „Alldeutsche Verband", der „Flottenverein" und ähnliche Gebilde bei uns getan haben.

    England ist das Zentrum der eigentlichen europäischen Waffenindustrie geworden - nachdem Krupp zerstört und Schneider-Creuzot Dominion Englands geworden ist.

    Die mächtigsten Kräfte dieser Welt, nämlich die Royal-Dutch-Shell Comp., die Bank of England, die Schroederbank London einerseits, die Standard Oil Comp., General Electric, Bethlehem Steel Co., die Morganunternehmungen totaliter daneben arbeiten am Sturze des Bolschewismus, um danach ungestört im Trüben fischen zu können.

    Der Privatkrieg Sir Henri Deterdings, (Rothschilds und Samuels Shell-Manager, der die Frau eines weißgardistischen russischen Generals geheiratet hat) gegen Sowjetrußland ist mißlungen.
    Einmal im Jahre 1919, als er mit gefälschten Noten einen Aufstand der Kabardiner und Mingrelier anzetteln wollte, um den Asserbeidschan in seine bzw. merry old Englands Hände zu bekommen.
    1923, als er die Kaukasusvölker wieder in einen Aufstand gehetzt hatte, der aber blutig von den Bolschewisten „liquidiert" wurde.
    1927, als er Tscherwonzy fälschen ließ und die Sowjetwährung von der Berliner Polizei wieder gerettet wurde.

    Die Pipeline- (Röhren-) Leitung von der Ölstadt Baku nach Batum als Ausfuhrhafen am Schwarzen Meer quer über den Isthmus hinweg ist zu verlockend.
    Nun ist eine ständige Hetze gegen die „Ölräuber" im Gange. Ölräuber sind die Bolschewiki, die natürlich auch die englischen und amerikanischen Vorkriegsölkonzessionen verstaatlicht haben.
    Daß Lenin den Urquarth-Vertrag 1922 zerrissen hat, war schon der Beginn des neuen Weltkrieges - mit anderen Mitteln.
    Langsam bereitet man diesen Krieg vor. Man hat gelernt. Man wird nicht mehr englische Knochen zu Millionen opfern. Man wird verdienen.
    Die „Soldaten Gottes", die Franzosen, wird man diesmal kaum gen Moskau treiben können, wozu auch? Sie sind genug geschlagen. Zweikindersystem und allgemeine Müdigkeit arbeiten schon daran, daß die Bäume nicht in den englischen Himmel wachsen. Also Deutschland !

    Die Politik Deutschlands - absichtlich sage ich nicht Außenpolitik - wird in großen Zügen von der Foreign Office geleitet. Lange Zeit geschah es durch den Lord Protector von Deutschland, Lord d'Abernon, der noch etwas mehr zu sagen hatte als der viel verlästerte Parker Gilbert. Die kleinen Privatspäße, die der Staatssekretär Gregory mit den deutschen Putschisten hatte, kann man unberücksichtigt lassen.
    Auch heute noch trifft Gustav Stresemann den Lord zufällig irgendwo an der Riviera.
    Die großen und kleinen Geschäftsreisenden für deutsche Politik (man denke an Dr. Luther, Prinz Heinrich, Exzar Ferdinand von Bulgarien vulgo Graf Murany) haben immer ein bißchen mit England zu tun. Auch General von Seeckt soll sich „1000 Worte Englisch" gekauft haben.
    Der Erfolg sind nicht zu kleine Konzessionen über den Vertrag von Versailles hinaus. Die Franzosen müssen mit Zähneknirschen und Locarnogeist zusehen.

    Die politischen Ausblicke des militärischen Fachmannes gehören an sich nicht in den Rahmen dieses Werkes. Vielleicht treffen sie zu, vielleicht ändern neue politische Momente ihre Ausreifung. Denn es gibt in Osteuropa und auf dem Balkan verschiedene Kriegsmöglichkeiten, die noch eher zur Austragung kommen können als der englisch-russische Gegensatz.«

    Die vollständige Broschüre:
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    So in Russbüldts 1. Auflage von 1929; in der 5. Auflage 1933 fehlte dieser prophetische Artikel des bekannten Pazifisten. Der Warner wurde dann auch nach dem Reichstagsbrand sofort mundtot gemacht, verhaftet und in ein KZ eingesperrt.
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Dann fiel mir eine Broschüre von 1927 in die Hände, wo der britischer Weltwirtschaftler Paish den hauptsächlichen Grund für die internationalen Handelsstörungen nennt: Die Sowjetunion. Sein Manifest zur „Gesundung der Weltwirtschaft“ unterschrieben alle maßgeblichen und führenden Männer der internationalen Banken-, Börsen- und Indutrie-Hochfinanz. Das war der Startschuß für die Vorarbeiten zum großen Krieg für die „Gesundung der Weltwirtschaft“, der auf dem Hoffmann-Rechberg-Plan aufbaute.

    Darüber später mehr.

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Die Kriegsbereitschaft Deutschlands 1939 für einen Weltkrieg
    Von Lichtblau im Forum Geschichte / Hintergründe
    Antworten: 58
    Letzter Beitrag: 29.05.2014, 15:22
  2. Stalin plante bereits 1939 die Zerstückelung Deutschlands
    Von Candymaker im Forum Geschichte / Hintergründe
    Antworten: 13
    Letzter Beitrag: 14.10.2010, 07:55
  3. Hat Hitler einen Angriffskrieg gegen Sowjetrußland geplant?
    Von Aufpasser im Forum Geschichte / Hintergründe
    Antworten: 13
    Letzter Beitrag: 16.09.2004, 20:13
  4. Umfrage: Ging es 1939 um Polen oder um die Vernichtung Deutschlands?
    Von Aufpasser im Forum Geschichte / Hintergründe
    Antworten: 10
    Letzter Beitrag: 13.03.2004, 21:50

Nutzer die den Thread gelesen haben : 3

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben