+ Auf Thema antworten
Seite 132 von 164 ErsteErste ... 32 82 122 128 129 130 131 132 133 134 135 136 142 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 1.311 bis 1.320 von 1636

Thema: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

  1. #1311
    Mitglied
    Registriert seit
    07.12.2010
    Beiträge
    9.300

    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von Nereus Beitrag anzeigen
    Wie im vorhergehenden Beitrag schon angedeutet, sollte Deutschland im Auftrage der Weltwirtschaft die Sowjetunion mit einem Angriffskrieg strafen und verheeren für die Enteignung der Ölfelder im Kaukasus. Hitler war u.a. vom SHELL-Manager Sir Deterding finanziert worden. Nicht zufällig erschien dann Zischkas „Ölkrieg“ im Dezember 1939, um zu signalisieren, um was es künftig geht: „Blut für Öl“






    Das Öljoch lastet auf Deutschland (1939)

    Deutschlands Ölbedarf.
    »Wenn auch Deutschland nicht eine so sprunghafte Entwicklung des Verbrennungsmotors aufzuweisen hat, wie Amerika, England und Frankreich, weil ihm nicht die großen Ölvorräte zur Verfügung stehen, wie diesen Ländern, so ist doch der Ölverbrauch im Maße des Wachsens der Zahl der Kraftwagen von Jahr zu Jahr auch bei uns sehr gestiegen und erfordert erhebliche Mittel für die Öleinfuhr. So betrug der Wert des nach Deutschland eingeführten Mineralöles 1928: 302,6 Mill. RM, 1929: 362,8 Mill. RM, 1930: 429,5 Mill. RM, 1931: 256,8 Mill. RM, 1932: 143,6 Mill. RM,
    1935: 144,6 Mill. RM, 1937: 190.2 Mill. RM.
    Außer für Ölfrüchte und Spinnstoffe mußte Deutschland bisher für Mineralöl den höchsten Betrag für die Einfuhr aufwenden. In normalen Zeiten bedurfte Deutschland bisher durchschnittlich für 300-400 Mill. RM ausländischen Öles. Sein mengenmäßiger Bedarf beträgt durchschnittlich jährlich 3 Mill. t. Diese Menge deckte es bisher durch die Einfuhr von durchschnittlich 2 Mill. t aus dem Auslande, durch eigne Gewinnung von 250 000 t Erdöl, durch Hydrierung der Kohle in Höhe von 105 000 t. durch Verschwelung der Braunkohle in Höhe von 120 000 t. durch Benzolgewinnung von 275 000 t und durch Beimischung von 100 000 t Spiritus.

    Die deutsche Eigenerzeugung an Öl.
    Nach einer schon 1934 ausgesprochenen Ansicht von Fachleuten kann die deutsche Mineralölwirtschaft in den kommenden Jahren mit einer jährlichen Erzeugung von 1,5 Mill. t ÖI aus eigner Wirtschaft rechnen, die sich wie folgt zusammensetzen:
    Benzin und Dieselmotoröl aus eignem Erdöl und Kohlenschwelerei: 300 000 t Benzin durch Kohlehydrierung nach dem Ausbau vorhandener und nach Errichtung der begonnenen Hydrierwerke: 400 000 t
    Benzol, Spiritus und Alkohole unter Berücksichtigung eines Beimischungszwanges von 20%: 800 000 t

    Im Jahre 1938 zeigte sich, daß trotz der großen Zunahme der Kraftwagen, die Öl verbrauchen, nicht nur die Öleinfuhr sich auf der erheblich gesenkten Ebene der letzten Jahre gehalten hat, sondern daß auch die oben erwähnte Schätzung der Eigenerzeugung an Treibstoffen weit überschritten wurde. Das bedeutet für die deutsche Kraftwagenwirtschaft ein erhebliches Plus, wenn man berücksichtigt, laß sich im Altreich die Zahl der Kraftfahrzeuge von 1936 bis 1. Juli 1938 von 2,47 Mill. auf 3,36 Mill. Stück gesteigert hat.
    Angesichts des Tempos unserer Zeit, des Gebietszuwachses durch Österreich und das Sudetenland und der Reichsautobahnen ist damit zu rechnen, daß der Ölverbrauch in Deutschland eher zunimmt als abnimmt. Die deutsche Wirtschaft hat deshalb allen Anlaß, einerseits die Öleinfuhr in mäßigen Grenzen zu halten, andererseits die Eigenerzeugung zu fördern.

    Deutschlands bisherige Öllieferanten.
    Deutschland war mit seiner großen Öleinfuhr bisher von den drei grollen Öltrusts der Standard-Oil, der Royal-Dutsch-Shell und Anglo-Persian abhängig, die es infolgedessen auch wagen konnten, viele Millionen Mark in die Ölverteilungsanlagen und Organisationen Deutschlands zu investieren. Da für die deutsche Wirtschaft eine derartige Abhängigkeit auf die Dauer untragbar gewesen wäre, mußte sie in der eigenen Ölversorgung den Weg finden, um das ausländische Öljoch erträglicher zu gestalten. Wirtschaftlich schwer belastend wäre es aber gewesen, wenn man eine ganz neue Verteilungsorganisation hätte aufbauen wollen. Aus wirtschaftlichen Gründen bediente man sich dann der vorhandenen Verteilungswege der drei Öllieferanten, mit denen man entsprechende Abkommen traf.

    Auf dieser sicheren Wirtschaftsgrundlage war die wilde Konkurrenz des Auslandes ausgeschaltet und der deutschen Ölgewinnung der Weg frei für eine gesunde Entwicklung. Deutschland geht zur Erreichung dieses Zieles vier Wege, und zwar:
    1. Gewinnung von Erdöl aus eignem Boden;
    2. Verölung der deutschen Stein- und Braunkohle;
    3. Beimischung von Alkoholen;
    4. Neukonstruktion von Verbrennungsmotoren für die
    außerhalb des Öles liegenden Brennstoffe.«
    (Anmerkung: Holzgas und Propangas)
    Quelle: Anton Lübke, Das deutsche Rohstoffwunder, Verlag für Wirtschaft u. Verkehr, Forkel & Co, Stuttgart, Jan. 1939, S. 206-208.
    * * *
    Deutsche
    Mineralöleinfuhr.............Menge in Tonnen:
    aus:...................................1937....... ...1938

    Venezuela...................... 1.614.891.....2.232.776
    USA...............................1.000.755.....1. 183.396
    Rumänien..........................532.334........ 450.311
    Mexiko..............................352.958....... .434.381
    Iran..................................148.265..... ...188.094
    Niederländisch-Indien..........129.492........157.864
    Peru..................................149.997..... ...130.069
    Sonstige............................301.436....... ...78.589
    Rußland..............................82.839...... ...101.270*
    Ingesamt.................... 4.312.957......4.956.750

    Nicht Länder liefen, sondern drei internationale Ölfirmen.
    * Die Sowjetunion liefert über „DEROP“ AG Öl gegen Waren.

    Deutscher Benzin-Bedarf
    >.......................1937............1938
    Eigenproduktion...1.260.000 t...1.350.000 t
    Benzol...................485.000 t......540.000 t
    Einfuhr................1.058.200 t...1.357.100 t

    Quelle: Handbuch der Internationalen Petroleum-Industrie 1940, Die Deutsche Kraftstoffwirtschaft, Industrieverlag von Hernhaussen K.-G. Berlin
    * * *

    Hitlers Denkschrift über die Aufgaben eines Vierjahresplans (1936)
    Der Denkschrift Hitlers über die Aufgaben eines Vierjahresplans vom August 1936 kommt in dessen Entstehungsgeschichte eine ganz besondere Bedeutung zu (36). Die Denkschrift stellt die „Generalanweisung für die Durchführung” (37) dar und hatte damit eine auslösende Funktion. Daneben aber zeigt sie in aller Deutlichkeit wie kaum ein anderes Dokument, welche Absichten und Hoffnungen Hitler mit diesem Wirtschaftsplan verband.
    Die Denkschrift ist bereits mehrfach Gegenstand von Untersuchungen und Interpretationen geworden (38). Die folgende Betrachtung kann sich daher auf die Stellungnahme Hitlers zur deutschen Treibstofferzeugung im Zusammenhang mit der Frage der Gesamtversorgung an Rohstoffen beschränken. Diese ist in dem Abschnitt über die „wirtschaftliche Lage Deutschlands" (S. 10 ff. der Denkschrift) enthalten.
    Hier heißt es:
    Der Gedankengang Hitlers ist hier von einer außergewöhnlichen Klarheit. Die endgültige Lösung (das heißt doch wohl, die Beseitigung der gegenwärtigen Mangellage) behält sich Hitler selbst vor (39). Der deutschen Wirtschaft weist er den ersten Schritt zu, eine „vorübergehende Entlastung" herbeizuführen. Damit drängt sich ein ganzer Fragenkomplex auf: Sah Hitler im Ausbau der deutschen Rohstoff- (und damit der Treibstoff-) Wirtschaft nicht einen für sein rohstoffarmes Land zwangsläufigen und „organischen" Vorgang, sondern lediglich ein Mittel zum Zweck, etwas Vorläufiges? Sollte die deutsche Industrie nur die Möglichkeit schaffen, mit denen die „endgültige Lösung" herbeigeführt werden konnte, um dann nach dem Gewinn von „natürlichen" Rohstoffen wieder zurückzutreten? Ist der Vierjahresplan, die Ausschöpfung aller einheimischen Rohstoffgrundlagen und Möglichkeiten einer synthetischen Erzeugung, also nur Vorbereitung für die „Erweiterung des Lebensraumes"? Liegen hier Hitlers geheimste Absichten und Pläne, die er mit dem Vierjahresplan verband, offen?
    Hitler gibt zunächst auf diese Fragen keine Antwort. In den unmittelbar anschließenden Ausführungen scheint er im Gegenteil eine völlig andersartige Begründung vorzutragen: Ausbau der innerdeutschen Möglichkeiten zur Sicherung des Devisenbedarfs.
    Das durch Steigerung des Exports erreichen zu können, erscheint Hitler „praktisch ... kaum wahrscheinlich". Den Weg, die Ernährung durch Sparmaßnahmen bei Rohstoffimporten zu sichern, lehnt Hitler aufs schärfste ab, besonders, wenn dies „auf Kosten der nationalen Aufrüstung" geschehen sollte.
    Die folgenden Ausführungen schweifen vom Thema ab und sind überwuchert von einer Polemik gegen Schacht und - vielleicht – Gördeler (40). Die logische Fortsetzung des oben verlassenen Gedankens, nämlich einen anderen Weg als Exportsteigerung oder Einsparung von Devisen zu Aufrüstungszwecken aufzuzeigen, findet sich erst auf Seite 21 des Dokuments:
    Im folgenden werden diese Gebiete aufgeführt: Treibstoffe, synthetischer Kautschuk, Eisen, Leichtmetalle, Ersatzstoffe. Hitler gibt hier also eine Motivierung für den künftigen Vierjahresplan, die einzig und allein darin zu liegen scheint, Devisen für die Einfuhr von Lebensmitteln und in Deutschland nicht erzeugbaren Rohstoffen einzusparen. Damit könnte die Frage nach seinen Absichten als gelöst und die zuvor in diesem Sinne gedeutete Formulierung als eine der vielen gedanklichen Abschweifungen in dieser Denkschrift erscheinen.
    Mit dieser Motivierung sind jedoch die eigentlichen Absichten Hitlers nur überdeckt. In einer eigentümlichen Weise verschlingt sich mit ihr die Weiterführung seiner einleitenden Gedanken. Sie taucht zuerst in voller Deutlichkeit auf Seite 20 des Dokuments auf:

    Mit dieser Wiederaufnahme seiner Wendung gibt Hitler eine eindeutige Antwort auf die Frage nach den Plänen und Absichten, die er mit dem Vierjahresplan verband. Die Wirtschaftslage Deutschlands 1936 enthielt genügend Züge, die einen verstärkten Ausbau der innerdeutschen Rohstoff- und Treibstofferzeugung aus rein wirtschaftlichen Gründen berechtigt erscheinen lassen konnten. Für den „Führer" aber ging es von vornherein um die wirtschaftliche Mobilmachung zur Erweiterung des deutschen Lebensraums.
    Daß die Begründung des Ausbaus der deutschen Rohstoffwirtschaft mit der Devisennot die eigentlichen Motive Hitlers nur überdeckte und von bestenfalls sekundärer Bedeutung war, ergibt sich in aller Deutlichkeit aus einer anderen Stelle der Denkschrift. Nachdem Hitler ausführlich zu den einzelnen Ausbaugebieten (Treibstofferzeugung usw.) Stellung genommen und seine Forderungen detailliert hat, fährt er fort:
    Damit ist der wirtschaftlichen Mobilmachung die Vorrangigkeit zuerkannt worden. Den letzten Beweis liefert die Formulierung des Zieles am Ende der Denkschrift:

    Am 20. Juni 1941, zwei Tage vor Beginn des Rußlandfeldzuges, legte General Thomas in einer Aktennotiz nieder:

    Hitlers Auffassung war nicht neu. Nur schien ihm jetzt der Augenblick gekommen zu sein, die in seiner Denkschrift für „dereinst" angekündigte, „endgültige Lösung der deutschen Lebensnot" herbeizuführen.
    Welche Bedeutung Hitler in seiner Denkschrift der inländischen Treibstofferzeugung beimaß, ist schon rein äußerlich daran zu erkennen, daß er die „Brennstoffe" stets an erster Stelle vor allen anderen Rohstoffen nennt (43).
    Während er bei der Anführung der einzelnen Ausbaubereiche seine Forderungen lediglich in die Form von Superlativen kleidet - er kommt dabei zu sprachlichen Mißbildungen wie „auf das außerordentlichste zu steigern" und „in kürzester Schnelligkeit ... unabhängig zu machen" -, stellt er für die Treibstofferzeugung ein genaues Programm auf:

    Mit der Formulierung, „die deutsche Brennstofferzeugung ... zum restlosen Abschluß zu bringen", ist eindeutig die volle Selbstversorgung, also die Treibstoffautarkie Deutschlands gefordert (44). Hitler hatte diese Selbstversorgung schon mehrfach als Aufgabe der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik genannt. So erklärte er bei der Eröffnung der Internationalen Automobil- und Motorradausstellung am 8. Mai 1934: In seiner Proklamation zum Nürnberger Parteitag von 1935 heißt es:
    Neu ist die Forderung, die Selbstversorgung innerhalb von 18 Monaten zu erreichen. Hier hat also Hitler begierig die auf Grund sehr wirklichkeitsferner Besprechungen eines Nichtfachmannes aufgestellte Angabe sich zu eigen gemacht. Er war offensichtlich davon überzeugt, daß „Härte", „Rücksichtslosigkeit" und die Bekundung seines „unabänderlichen Entschlusses" vollkommen genügten, um in der Wirtschaft Unmögliches durchzusetzen. Anders ist es nicht zu erklären, daß Hitler diesen völlig irrealen Termin am 27. September 1936 auch in der Öffentlichkeit bei der Eröffnung der Reichsautobahnstrecke Breslau-Kreibau nannte (48).
    Der heftige Ausfall gegen die Bevorratung ist ein Teil der Polemik gegen Schacht, der die Treibstoffeinlagerung sehr gefördert und zu diesem Zweck die Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft gegründet hatte (49).
    Nach seinen Anweisungen für die Buna- und Erzgewinnung kommt Hitler noch einmal auf ein im Bereich der Treibstoffwirtschaft liegendes Problem zurück:

    Hitler übersieht hier zunächst, daß nur ein Teil der Spirituserzeugung als Treibsprit verwendet wurde. Auch zieht er nicht in Betracht, daß einmal im wesentlichen für die menschliche Ernährung unbrauchbare Kartoffelbestände „verbrannt" wurden, zum anderen das Abfallprodukt, die sog. Schlempe, noch ein gutes tierisches Ernährungsmittel bildete. Hier empört sich ganz einfach sein „natürliches Empfinden" gegen den (scheinbaren) Widersinn, daß ein Teil der einheimischen Erzeugung eines der wichtigsten Nahrungsmittel seiner Bestimmung entzogen wurde, während große Devisenmengen für den Lebensmittelimport bereitgestellt werden mußten.
    Den Illusionismus in der Auffassung Hitlers von den Möglichkeiten der Wirtschaft spiegelt der letzte Absatz der Denkschrift:
    Dieser Zahlenrausch beruhte offensichtlich auf den Erwartungen, die Hitler an die Hydrierung knüpfte.
    Wie stand es in Wirklichkeit?
    Eine Planung von Fachleuten im Jahre 1933 hatte errechnet, daß die innerdeutsche Erzeugung mit Hilfe der Hydrierung innerhalb von vier Jahren auf 1,8 Mill. to steigerungsfähig war (50). Es ist anzunehmen, daß ein derartiger Ausbau, wenn überhaupt, nicht ohne schärfste staatliche Eingriffe und schwere Störungen der Gesamtwirtschaft möglich gewesen wäre. Ein Ausbau auf 3 Mill. t aber war in der gegebenen wirtschaftspolitischen Situation und dem deutschen Wirtschaftssystem völlig illusorisch. Daß die gesamte Benzinproduktion in Deutschland 1939 nach den Anstrengungen des Vierjahresplanes noch nicht einmal die Zweimillionengrenze überschritten hatte, ist der deutlichste Beweis (51)
    Im ganzen hinterlassen die Ausführungen Hitlers über das Treibstoffproblem das bedrückende Bild der Ignoranz. Wesentlich für diesen Eindruck ist nicht das Fehlen sachlichen Wissens, sondern der Wahnwitz eines Glaubens, mit Befehlen und Drohungen jedes „Unmöglich" überwinden zu können. Die Denkschrift gibt Einblick in eine phantastische Scheinwelt, die sich Hitler nach den tatsächlichen und scheinbaren Erfolgen der letzten Jahre vorgaukelte und die er in die Realität umsetzen zu können glaubte.
    Fußnoten:
    36) Das Dokument liegt vor als Schacht-Exhibit 48. Es handelt sich hierbei um die beglaubigte Photokopie einer Abschrift, die Speer für sein Archiv anfertigen ließ, nachdem ihm das Original 1944 von Hitler persönlich übergeben worden war. Die drei Originalexemplare, von denen das erste in die Hand Görings, das zweite an den Reichskriegsminister gelangte, sind nicht wieder zum Vorschein gekommen.
    In der Datierung wird allgemein der Annahme Speers (August 1936) gefolgt. Wahrscheinlich ist die Entstehung auf die Tage um den 1. September einzugrenzen.
    37) Göring vor dem Ministerrat am 4. September 1936 (Dok.EC-416, S. 2).
    38) Dokumentation: Treue, Wilh., Hitlers Denkschrift zum Vierjahresplan 1936, Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 3 (1955), S. 184-203; Meinck, Hitler und die deutsche Aufrüstung, S. 164-173.
    39) Daß daraus schon Rückschlüsse auf Kriegsabsichten möglich sind, ist bereits an anderer Stelle dargelegt worden; vgl. Treue, S. 197, Meinck, S. 170.
    40) Vgl. hierzu Gerhard Ritter, Carl Gördeler und die deutsche Widerstandsbewegung, Stuttgart 1954, S. 78 f.
    41) Die Zielsetzung des sog. ersten Vierjahresplans formulierte Hitler in seinem Aufruf vom 1. Februar 1933 in auffälliger Parallelität: „Binnen vier Jahren muß der deutsche Bauer der Verelendung entrissen sein. Binnen vier Jahren muß die Arbeitslosigkeit endgültig überwunden sein" (Die deutsche Volkswirtschaft 1934, 5.97).
    42) Dok.PS-1456 (JMT XXVII, S. 220 f.), ebenfalls überliefert von Thomas, Wehrwirtschaftsgeschichte, S. 441. Ergänzend dazu Fall XI, Prot. 23 370 ff.: Aussage Hünermann.
    43) Beispiele auf S. 19, 20, 30 des Dokuments.
    44) Treue hält diese Interpretation der unzulänglichen Ausdrucksweise Hitlers nur für „wahrscheinlich" (a. a. 0., S. 198). Sie ist jedoch nach dem vorliegenden Material als gesichert anzunehmen.
    45) Vollgas voraus! Drei Reden gehalten aus Anlaß der Internationalen Automobil- und Motorradausstellung 1934, Berlin o. J., S. 11.
    46) Der Parteitag der Freiheit vom 10.-16. September 1935, München 1936, S. 37.
    47) Fall XI, Prot. 15 191: Aussage Gramsch.
    48 „Der Führer verkündet unter brausendem Beifall, daß ... in 18 Monaten Deutschland von jedem Zwang zur Benzineinfuhr frei sein werde" (Schultheß' Europäischer Geschichtskalender 1936, S. 128). Offenbar hat Hitler jedoch einsehen müssen, daß dieser Termin nicht einzuhalten war. Bei der Eröffnung der Internationalen Automobil- und Motorradausstellung 1937 formulierte er sehr viel vorsichtiger: „Es ist daher mein unabänderlicher Entschluß, die deutsche Kraftverkehrswirtschaft von der Unsicherheit der internationalen Importe unabhängig zu machen ... " (Der Vierjahresplan 1937, S. 129).
    49 Vgl. oben S. 58.
    50) Vgl. S. 62 dieser Arbeit.
    51) 1939 betrug die deutsche Erzeugung an „Flug- und sonstigem Motorenbenzin" - und davon spricht Hitler - zusammen 1.935.000 t, und zwar innerhalb des Gebietsstandes von 1936, der hier bei einem Vergleich zugrunde gelegt werden muß (nach: Die deutsche Industrie im Kriege 1939-1954,
    Berlin 1954, S. 18).
    Quelle: Wolfgang Birkenfeld, Der synthetische Treibstoff 1933-1945, Ein Beitrag zur nationalsozialistischen Wirtschafts- und Rüstungspolitik, Musterschmidt-Verlag, Göttingen 1964, S. 84-89

    Zischka, Anton: Englands Bündnisse. Sechs Jahrhunderte britischer Kriege mit fremden Waffen


    Da sieht man mal, wieviel Mühe er sich gemacht hat mit seinem "4-Jahres-Plan". In den USA hat man das Konzept übernommen und es dort als Programm geführt unter dem Titel:


    KICK THEIR ASS... AND TAKE THEIR GAS !


  2. #1312
    Freigeist Benutzerbild von Nereus
    Registriert seit
    28.11.2011
    Ort
    Charlottenburg
    Beiträge
    9.706

    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von RUMPEL Beitrag anzeigen
    ....Was lernen wir aus alledem? "Welt"politik betreibt derjenige am besten, der auch weitweit die Fäden und Strippen ziehen kann.
    Und wer waren DIE? Mach mal eine Andeutung über die Zunft der Strippenzieher und Marionetten-Spieler.... .

  3. #1313
    Mitglied
    Registriert seit
    07.12.2010
    Beiträge
    9.300

    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von Nereus Beitrag anzeigen
    Und wer waren DIE? Mach mal eine Andeutung über die Zunft der Strippenzieher und Marionetten-Spieler.... .
    Ist das nicht irgendwie offenkundig?

  4. #1314
    Mitglied
    Registriert seit
    07.12.2010
    Beiträge
    9.300

    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von Nereus Beitrag anzeigen
    Und wer waren DIE? Mach mal eine Andeutung über die Zunft der Strippenzieher und Marionetten-Spieler.... .
    Oha... mit der "Offenkundigkeit" führe ich die geneigten Leser womöglich aufs Glatteis. Nein, das sollte man nicht tun. Aber ein paar Hinweise wären vielleicht angebracht. Der 1. Weltkrieg wurde von den Alliierten gewonnen auf "einer Woge von Öl". Nur leider waren u.a. die Ölfelder von Baku bspw zerstört worden und die alten Ölfelder im zaristischen Russland nunmehr verstaatlicht und die Besitzer - die sog. "sieben Schwestern" - enteignet worden. Man brauchte also eine "Konferenz", u.z. so schnell wie möglich.

    Im April 1922 traf man sich in Genua. Die Briten hatten es verstanden, auch die SU einzuladen. Die Ziele, die England dabei verfolgte, waren klar. Man wollte erstens diplomatische Beziehungen zur SU anknüpfen. Zweitens war England damals daran gelegen, wieder zum Goldstandard zurückzukehren, den die Bank von England ja vor dem Krieg bestens kontrollieren konnte. Drittens war es das Ziel, die USA von dieser Konferenz fernzuhalten, denn man wollte lieber selbst mit Russland über die Öllizenzen verhandeln. SHELL spielte damals unter den Ölmultis die größte Rolle, und so sollte es auch möglichst bleiben. In Vorgesprächen hatten die Kommis den Briten bereits deutliche Zusagen gemacht hinsichtlich des Zugangs zu den Ölfeldern von Baku. Man wollte ihnen die alten Förderkonzessionen wieder einräumen.

    Nun wäre England aber nicht England, wenn es sich nicht "absichern" würde. Und deshalb hat es sich nicht auf die Zusagen der Sowjets verlassen, sondern gleichzeitig auch die weissrussische Revolution unterstützt. Man rechnete ohnehin mit dem baldigen Zusammenbruch der frisch entstandenen Sowjetunion. Übrigens tat dies auch Hitler, der just um die Zeit in Landsberg einsaß und seinen "Kampf" verfasste. Die ganze Welt war damals überzeugt, dass die SU nicht lange Bestand haben würde. Man teilte sogar schon heimlich die Torte unter sich auf. England, Frankreich, USA und einige andere schauten begehrlich nach Russland und Zentralasien und planten bereits die Aufteilung des Riesenreiches. Und genau DAS war damals auch Hitlers Überlegung, als er Hess seine "Lebensraum"-Philosophien in die Maschine diktierte. Die anderen nannten es nur nicht "Lebensraum". Für sie waren es stinknormale "Wirtschaftsinteressen". Sie hatte man ja auch nicht von einer Lebensmittelversorgung abgeschnitten wie Deutschland. Die Ziele waren unterschiedlich. Der eine wollte "Lebensraum" für sein Volk, wobei er in der Hauptsache an die Kornkammer Ukraine dachte, die anderen wollten Öl.

    Aber nicht nur die weissrussische Revolution wurde von GB bzw Deterdings unterstützt, sondern auch eine kaukasische Separatistenbewegung. Aber 4 Jahre an Umsturzversuchen brachten nicht den gewünschten Erfolg. Man musste sich also was neues in GB einfallen lassen. So kam es dann zu der bereits angesprochenen Konferenz in Italien 1922. Alles lief bestens nach britischen Wünschen, und man hob schon die Gläser zum fröhlichen "Nasderowje", als Walther Rathenau und Geogij Tschitscherin mit ihrem "Rapallo-Vertrag" eine Bombe platzen liessen.

    Und das ging gar nicht.

    Von Stund an gabs Schwierigkeiten für das ohnhin darniederliegende Deutsche Reich noch und noch. Man wollte unbedingt verhindern, dass Deutschland die Versailler Reparationsforderungen bezahlen konnte. Warum? Darauf kommt man so schnell gar nicht. Der Grund war das Sykes-Picot-Abkommen, das GB revidieren wollte. Die Franzosen sollten nämlich auf die ihnen in diesem Abkommen zugesagten Ölfelder (wieder ÖL !!!) von Mosul verzichten, und England wollten den Franzosen dies durch das Zugeständnis der geplanten militärischen Besetzung des Rheinlandes schmackhaft machen. Aus diesem Grunde rührte sich bei der dann durch Frankreich erfolgten Rheinlandbesetzung auch kein britischer Widerstand außer einer diplomatischen Pflichtübung.

    Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.. Ich hab keine Lust mehr und geh schlafen.. Macht endlich Eure Hausaufgaben, Ihr Faulpelze !!!! :nacht:

  5. #1315
    Freigeist Benutzerbild von Nereus
    Registriert seit
    28.11.2011
    Ort
    Charlottenburg
    Beiträge
    9.706

    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?



    Aus Jeso von Puttkamer’s Vorwort von 1935:
    In den 75 Jahren, während deren man das Erdöl technisch und kaufmännisch, zuerst als Leuchtöl, dann als Kraftstoff ausnutzt, hat es Kampfe gegeben, die zu Kriegen und Revolutionen führten, zu wirtschaftlichen Repressalien und die es zeigten, daß kein zivilisiertes Land ohne Erdöl sein kann.
    Hat es im (Ersten) Weltkrieg eine entscheidende Rolle gespielt (Ludendorff), so wird es in künftigen Kriegen noch größere Bedeutung haben. Denn ohne Benzin kann weder ein Flugzeug fliegen, noch ein Tank fahren.
    Die gigantischen Versuche im Dritten Reich, uns auch auf diesem absolut lebenswichtigen Gebiet auf eigene Füße zu stellen, lassen es noch berechtigter erscheinen, dieses Buch jetzt herauszugeben. Es soll die Augen auf ein wichtiges Problem lenken, dem Staaten ihren Aufschwung und andere ihren Niedergang verdanken.
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Ein Jahr vor Hitlers Denkschrift über den Vierjahresplan von 1936, erschien wie auf Hitler zugeschnitten, Puttkamers Buch, um ihn wohl auf den zukünftigen “Ölkrieg” vorzubereiten und die Mineralölrüstung in Angriff zu nehmen. Neben der wohlwollenden Schilderung der Geschäftskämpfe der Ölgiganten Standard Oil und Royal-Dutsch-Shell, mit denen Deutschland Öl-Abnahmeverträge hatte, werden deren gemeinsame Konkurrenz und Billiganbieter in den westlichen Demokratien, die Sowjets, als “bolschewistische Ölräuber” verteufelt und als “Gefahr aus dem Osten” angeprangert. Darauf scheint Hitler mit seiner verschärften Mineralölrüstung im Vierjahresplan einen Krieg am Ende dieser Zeit angedacht zu haben. Dafür spricht auch, daß das Hydriewerk Pölitz ab 1937 von der IG Farben, in Verbindung mit Esso und Shell, am linken Oderufer bei Stettin aufgebaut wurde und am 1.9. 1939 in Betrieb gehen sollte! Der Anlauftermin konnte aber nicht eingehalten werden, weil das benötigte Kraftwerk nicht rechtzeitig fertig gestellt worden war. Es sollten dort Ölrückstände, zugeliefert mit Seetankschiffen, verkrackt werden. Auch Kohle aus Schlesien sollte für die Hydrierung angeliefert werden. Pölitz war zum Schluß, neben dem nicht mehr fertiggestellten Hydrierwerk Auschwitz, die zweitgrößte Hydrieranlage und lieferte über 550.000 Jahrestonnen synthetischen Treibstoff.
    Hier Auszüge Puttkamers zum Feindbild “Ölräuber Bolschewismus”:

    Die russische Öloffensive.
    »Zu einer Zeit als das Petroleumfieber über die Welt raste, standen die russischen Erdölvorkommen plötzlich im Vordergrund des öffentlichen Interesses. Die schwerfällige russische Wirtschaft wurde durch die Initiative ausländischer Interessenten befruchtet. In den neunziger Jahren überflügelte die russische Produktion sogar die amerikanische und ist erst nach der Jahrhundertwende zurückgegangen.
    Der schwedische Dynamitkönig Nobel und sein Bruder waren eigentlich die ersten, die mit großen Kapitalien bereits 1879 nach Rußland gingen. Ein Stab von ausgesuchten Fachleuten begleitete ihr Unternehmen, das von außerordentlichem Erfolg sein sollte.
    Binnen kurzem kontrollierte Nobel 40 Prozent der russischen Produktion. Um die Transportschwierigkeiten zu überwinden, baute er mit Hilfe amerikanischer Spezialisten die große Rohrleitung von Baku nach Batum, dem bekannten Hafen am Schwarzen Meer. Das war für die damaligen russischen Wirtschaftsverhältnisse schon eine gewaltige Leistung.
    Diese Rohrleitung konnte täglich bis zu 3300 Tonnen nach Batum pumpen, von wo die Tankdampfer verschiedenster Nationen das kostbare Öl aufnahmen. Oder aber es wurde in die ebenfalls nach amerikanischen Mustern gebauten Raffinerien geleitet und in gereinigtem Zustand verladen. Interessenten und Spekulanten aus aller Welt interessierten sich plötzlich für Naphtha, wie das viel leichtere, hellere und schneller entzündliche Erdöl hier genannt wurde.
    Nobel kontrollierte 40 Prozent, dann kam 1886 die französische Dreyfuß-Gruppe, die etwa 12 Prozent Anteil an der Produktion hatte. Sie war besonders am Export interessiert und leistete hier Außergewöhnliches.
    Selbstverständlich durfte die Royal-Dutch-Shell-Gruppe auch nicht fehlen. Allerdings erschien sie erst nach der Jahrhundertwende und besaß rund 15 Prozent der Erzeugung. Gegen die 67 Prozent in ausländischem Besitz befindlichen Anteile nahm sich der Rest von 33 Prozent, den die Herren des Landes, die Russen, bewirtschafteten, nicht besonders stattlich aus.
    Um die Quellen haben sich oft erbitterte Kämpfe abgespielt. Leider gibt es hierüber nur wenig aufschlußreiches Material. (Anmerkung: Stalin hatte Arbeiterstreiks auf den Ölfeldern der Rothschilds geleitet.)

    Erdölgebiet ist fast ausschließlich der Kaukasus. Hauptquellengcbiet mit zur Zeit (1935) 5000 Quellen ist Baku, wo drei Viertel der Gesamtproduktion gewonnen werden; dann kommt das Grosny-Gebiet im Nordkaukasus und schließlich das Kubangebiet. Weiter sind die Gebiete von Emba Torgang am Nordabhang des Pamirgebirges zu nennen, Uchta bei Archangelsk, in der Nähe des Baikalsees. Auch auf Sachalin sind reiche Vorkommen, aber dieses Gebiet ist praktisch an die Japaner verloren.

    Die Russische Revolution machte mit den Konzessionen an andere Staaten ein Ende. Um Baku spielten sich heftige Erdölkämpfe ab, die an Blutigkeit und Opfern alle übrigen Schlachten um die Rohstoffe zunächst in den Schatten stellten. Trotz des heißen Widerstandes der weißen Truppen gelang es den Roten, im März 1918 Baku im Sturm zu nehmen. Am 28. März erklärten die Russen die Sozialisierung der gesamten Petroleumindustrie und nahmen die Produktion wieder auf.

    Die deutsche Oberste Heeresleitung hatte mit immer größeren Schwierigkeiten zu kämpfen, um den erforderlichen Betriebsstoff für die motorisierte Waffe heranzubefördern.
    Es war zwar gelungen, die zerstörten Öltürme in Rumänien wieder zu errichten und tüchtig Öl zu bohren. Aber trotz dieser Quelle erschien der Besitz der Bakuquellen der Obersten Heeresleitung als unerläßlich für die Fortsetzung des Krieges.
    Wenn man sich vergegenwärtigt, was es für eine kriegführende Nation heißt, sich immer wieder erst eine Rohstoffbasis erobern zu müssen, dann kann man die ungeheueren Schwierigkeiten ermessen, mit denen, ganz abgesehen von sonstigen Operationen, gekämpft werden mußte.
    So erhielt denn eine türkische Armee den Befehl, Baku zu erobern und die dortigen Ölvorkommen schleunigst den Mittelmächten zu eröffnen.

    Aber so schnell, wie das in Hinsicht auf die beabsichtigte große Frühjahrsoffensive erforderlich war, sollte es doch nicht gehen.
    Die bolschewistische Armee setzte der unter deutscher Führung stehenden, heraneilenden türkischen Truppe einen erbitterten Widerstand entgegen.
    Es gelang den Türken jedoch, die Russen vernichtend zu schlagen, und in Eilmärschen rückte eine türkische Kerntruppe auf Baku zu. Am 14. September 1918 wurde Baku erobert, und damit war die bedeutende Petroleumstadt in Händen der Mittelmächte. Leider zu spät.

    15 Prozent der Weltproduktion werden in Baku gewonnen, gewiß war das eine Menge von Erdöl, die den Bedarf der Truppen hätte voll und ganz befriedigen können.
    Die Sozialisierung wurde wieder abgeschafft, und die Türken setzten die Regierung von Aserbeidschan ein. Inzwischen geht der Krieg an der Westfront zu Ende.
    Wenn die Türken auch nur drei Monate früher Baku erobert hätten, dann hätten die geförderten Erdölmengen sicher noch ein Wort mitreden können, bei der im Sommer in Frankreich vorgetragenen Durchbruchsschlacht.

    Der Besitz von Baku schien den Engländern so wichtig, daß sie nun eine Armee vorschickten, die Baku am 17. November 1918 eroberte. Die von den Türken in den Sattel gehobene Regierung wurde abgesetzt, die Engländer setzten eine neue Regierung ein und übergaben die Petroleumquellen ihren früheren Besitzern.
    So schien in Baku der Vorkriegsstand wieder hergestellt zu sein, aber die Freude sollte nicht lange dauern.

    Im Jahre 1920 müssen die Engländer Baku räumen, und nun ziehen die Bolschewisten wieder ein, die nun endgültig das Feld behaupten.
    Seit dieser Zeit steht auch das Bakugebiet wieder unter russischer Gewalt.
    Heute stellt Rußland das größte geschlossene Erdölgebiet der Welt dar. Nach 1930 wurde im Zusammenhang mit dem Fünfjahresplan die Erdölwirtschaft von Grund auf neu organisiert. Für jedes Erdölgebiet wurde eine besondere Abteilung gegründet. Für Baku heißt sie Asneft, in Grosny Grosneft und so weiter. Der Handel geht über das Allsowjetistische Naphthasyndikat mit dem Sitz in Moskau. Im Auslande wurden Tochtergesellschaften gegründet, die in enger Zusammenarbeit mit der Moskauer Zentrale die Verteilungs- und Absatzorganisation durchführen.

    In Deutschland war es die [b]Derop[/b (Deutsche Vertriebsgesellschaft für russische Erdölprodukte A.-G.).
    In Frankreich die Societe des produits du naphte russe und die Societe anonyme Franco-russe des produits de naphte, genannt Petro-Naphte.
    In England Rop, Russia oll products Ltd. In Schweden die Svenska Naphthasyndikat Aktiebolaget.
    So schufen sich die Russen als wesentliches Absatzgebiet den Markt von Westeuropa. Trotzdem sie in Amerika die doppelte Konkurrenz von Standard und Shell zu fürchten haben, sind sie jetzt auch drüben auf dem Vormarsch. Die von ihnen getriebene Preispolitik hat es möglich gemacht, sich auch dort einen Platz zu erobern.

    Ehe sie aber in die allgemeine Konvention, die im Benzinwesen die Preise reguliert, eingetreten sind, haben sie sehr erbitterte Preiskämpfe zu führen gehabt und sich mit rücksichtslosen Dumpingsmethoden durchgesetzt.
    Man wird es zunächst nicht recht verstehen, wenn man wahrnimmt, daß sogar Nordpersien von Rußland mit Erdöl versorgt wird. Dahinter stecken wieder ein
    mal bedeutsame Ziele der Weltpolitik. Anscheinend will Persien den Anschluß an das außerordentlich wichtige russische Wirtschaftsgebiet auf diese Weise gewinnen. Das von Persien erzwungene Erdölabkommen mit England, das sehr nach einem strategischen Rückzug der Engländer aussieht, diente dazu, für Rußland Gebiete frei zu machen.

    Für den Erfolg der russischen Wirtschaftspolitik ist Erdöl der ausschlaggebende Faktor. Um die notwendigen Devisen hereinzubekommen, wird jeder verfügbare Tropfen Benzin oder Petroleurn exportiert. Anders wäre es sonst nicht zu erklären, daß sogar in Baku, in der Stadt der 5000 Ölquellen, die Leute nach Petroleum anstehen müssen. Oft genug wird auch gar nichts abgegeben. 1932 exportierte Rußland 600.000 Tonnen nach Italien, 600.000 nach England, 500.000 nach Deutschland, 400.000 nach Spanien, 370.000 nach Japan, 270.000 nach Belgien, 270.000 nach Ägypten, 190.000 nach Indien, 100.000 nach der Türkei.

    1934 wurden ans Ausland geliefert 500.000 Tonnen Rohöl, 1.900.000 Tonnen Benzin, 800.000 Tonnen Petroleum, 1.900.000 Tonnen Schweröl, 200.000 Tonnen Schmieröl, 500.000 Tonnen Gasöl.

    Trotz der intensiven Bewirtschaftung und der hohen Geldeingänge brauchen die Russen Kredite. Unentwegt halten sie an der Verstaatlichung fest und geben keinerlei Konzessionen. Aber die Engländer geben keine Kredite. Deterding ist der Todfeind der Russen. Gerüchte brachten ihn mit der großen Fälscheraffäre der Georgier zusammen, die im Jahre 1926 vor einem Berliner Kriminalgericht spielte. Aber es blieb bei unbewiesenen Gerüchten. Ein paar vaterlandsliebende Georgier hatten sich im Pariser Exil zusammengeschlossen und standen mit Deterding durch einen Agenten des englischen Intelligence Service in unmittelbarer Verbindung, der seinerseits anscheinend direkt dem Foreign Office unterstellt war.
    Damals wurde in großen Zügen ein Feldzug gegen die Bolschewiken geplant. General Wrangel reiste zur Front, und in Belgrad sammelten sich die alten getreuen Kämpfer der weißrussischen Armee Denikin und Awaloff-Bermondt.
    Deterding sprach immer davon, daß man ihm Millionen durch die Enteignung der ihm gehörigen Quellen in Baku gestohlen habe. Bekanntlich waren es 15 Prozent des Gesamtvorkommens; da konnte er schon einiges Geld riskieren, um eine Armee auszurüsten.

    Wie weit England diesen Plan der leidenschaftlichen Georgier zunächst billigte, ist nicht klar geworden. Es scheint tatsächlich so, als ob Deterding im Ernst entschlossen war, mit großen Geldmitteln einen Vernichtungsfeldzug gegen die Sowjets zu finanzieren. War es die ungewisse Haltung Frankreichs, Karumidze, der Führer der ganzen Aktion, bekam das Geld nicht. Sang- und klanglos zerstreute sich die Armee in alle Winde. Vielleicht mochten auch die Intrigen gewisser Kliquen innerhalb dieser neuen weißrussischen Armee den Rückzug Deterdings veranlaßt haben. Die leidenschaftliche Stimmung der Georgier blieb bestehen. Sie zergrübelten sich die Köpfe, wie Rußland zu stürzen sei. Ein junger Nationalökonom machte den Vorschlag. In Rußland stand es schlecht. Hungersnöte kosteten Tausenden von Menschen das Leben, der Tscherwonz, die russische Münze, fiel rapide. Und da entwickelte der junge Georgier seinen Plan. Eine Fälscherwerkstatt wurde von ihm in Deutschland gegründet, wo mit den modernsten Mitteln der Graphik eine absolut täuschende Imitation der echten Tscherwonznoten hergestellt wurde.
    Überall tauchten diese Noten in großen Mengen auf. Sie waren so gut hergestellt, daß selbst Großbanken sie anstandslos wechselten.
    Die russische Währung sollte erschüttert werden bis zum Zusammenbruch. Und wenn die Währung erst erledigt war, dann war das Ende der Sowjets nicht mehr weit, so dachten sie.

    Es sickerte durch, daß die in Massen auftauchenden russischen Noten nicht echt seien, die Falschgeldstelle des Berliner Polizeipräsidiums wurde eingesetzt. Und bald darauf wurden die Täter gefaßt. Sie hatten, wie sich in der Verhandlung ergab, in Deutschland zu hohen Offizieren Verbindungen gesucht und von ihrem Plan gesprochen, mit einer Armee den Bolschewismus zu zerbrechen, aber man hatte sie vorsichtig zur Seite geschoben und glaubte nicht an den Ernst der Dinge. Wie recht die Offiziere daran getan hatten, sich mit den Georgiern nicht einzulassen, sollte sich bald darauf durch diese Fälscheraffäre ergeben. So endete dieses Abenteuer nur im Zuchthaus.

    Frankreich besitzt nicht viel Ölquellen, mit ein entscheidender Grund seiner rußlandfreundlichen Politik der letzten Zeit.
    Aber bereits 1926 verhandelte man mit Rußland über eine gemischt russisch-französische Gesellschaft zur Ausbeutung der Grosnyquellen. Bekanntlich waren französische Privatleute vor dem Kriege im größten Maße Geldgeber Rußlands. Millionen hat Frankreich eingebüßt, als Rußland sich nach dem Kriege weigerte, irgend welche Schulden oder Anleihen zu zahlen.
    Um diesen Rentnern ihr verloren gegangenes Vermögen teilweise wieder zuzuführen, machte Frankreich 1926 den Vorschlag, eine gemischt französisch-russische Gesellschaft zur Ausbeutung der Erdölkonzessionen im Grosnygebiet zu schaffen. Die Russen sollten dafür ein absolutes Einfuhrmonopol für Petroleum nach Frankreich erhalten. Außerdem wollte die französische Flotte ihren Bedarf an Heizöl aus den Quellen dieser Gesellschaft decken.
    Die Aktien sollten den Besitzern der russischen Vorkriegsanleihen zur Abfindung ihrer Ansprüche abgetreten werden.

    Wieder spielen hier nicht ganz durchsichtige Machinationen hinein. Der eifrigste Befürworter dieses Planes war die Bank de Paris et des Pays Bas, von der wir gehört haben. An ihr ist der Standard-Oil-Konzern interessiert. Deterding verstand diese Wendung und protestierte energisch. Er packte die Franzosen bei der Ehre. Das den Franzosen angebotene Öl sei ja bekanntlich den Engländern als Konzessionsinhabern enteignet, also gestohlen worden. Käme das Abkommen zustande, dann würden die Franzosen also Nutznießer des gestohlenen Erdöls sein.
    Trotzdem wurden die Verhandlungen mit Energie weitergefördert. Die Tagungen in Paris schienen außerordentlich befriedigend zu verlaufen. Die russischen Delegierten kabelten nach Moskau, daß man Ende des Jahres mit dein Abschluß rechnen könnte. Schon atmeten Tausende von Sparern auf, denen die Möglichkeit greifbar erschien, ihr in Russenanleihe angelegtes Geld doch wieder zu bekommen.
    Den Russen andererseits lag außerordentlich viel an dem schnellen Abschluß, weil sie dringende Geldsorgen hatten und hofften, durch die Aktion nun freizukommen. Vielleicht waren die Herren Russen ein wenig zu nervös, als die letzte Sitzung mit der Regelung der Bedingungen stattfinden sollte, vielleicht, daß einer von ihnen ein wenig nur die Ruhe verlor, - die Franzosen haben eine sehr feine Witterung für so etwas, plötzlich erhöhte Poincare die Forderungen.
    Es läßt sich kaum erklären, wieso Poincare nun durch dauerndes Überschrauben der Forderungen den Russen die Annahme des Planes unmöglich machte. Wohl zögerten die Unterhändler, warteten von einem Tag zum anderen. Dann kam das Telegramm aus Moskau: „Verhandlungen abbrechen. Zurückkommen."

    In den Tagen der Entscheidung, als die Zentrale den Zuschlag immer wieder hinauszögerte, flogen die Funksprüche und Kabel zwischen New-York und Moskau hin und her. Und selbst der gewiegteste Dechiffrierer hätte vergebens nach dem Schlüssel dieser Geheimsprache gesucht. (Hebräisch ?)
    Damals beim Scheitern dieses französisch-russischen Planes wurde der Grund gelegt zu dem Abkommen vom Jahre 1927, als im Mai die Socony (Standard Oil
    von New-York) das russische Öl in die gute Gesellschaft einführte, d. h. dem russischen Naphthasyndikat jährlich 500.000 Tonnen abzunehmen garantierte.
    Die Kreditnot hatte die Russen dazu gezwungen, und da sie bei den recht feindseligen Engländern keine Sympathie fanden, gingen sie zur Standard.
    Dieser Einigung ging ein kühner Feldzug Deterdings voraus.

    Die Standard vertrat die Interessen der Nobel-Gruppe in den internationalen Petroleumfragen. Die Royal Dutch hingegen verteidigte die Rechte ihrer eigenen enteigneten Quellen, dazu die der Vorkriegsrussengruppe Mantascheff-Lianosoff-Tsaturoff (Grosny). Sie hatte mit den Sowjets auf das heftigste argumentiert, um ihre Ansprüche anerkennen zu lassen; als aber die Russen endgültig und schroff ablehnten, rief Deterding das internationale Petroleumkapital auf, um den wirtschaftlichen Boykott und damit verbunden den Ausschluß der Russen von den europäischen Ländern zu erzwingen. In London liefen die Fäden dieser gewaltigen Einheitsfront gegen Rußland zusammen. Die Vorbereitungen zu einem Preiskrieg wurden getroffen, der alles in den Schatten stellen sollte, was bisher an Unterbietungen dagewesen war.

    Wie ein Schlag zerriß das eben erwähnte Abkommen der Socony mit Rußland das sorgfältig gesponnene Netz, das den Russen schwer zu schaffen gemacht hätte.
    Näheres über den Preiskrieg, den Deterding nun gegen diese Gesellschaft auf deren Spezialmärkten in Indien und Ostasien zu führen begann, später. Auf das äußerste erbittert erklärte er öffentlich, daß er „die Standard Oil in jedem Lande bekämpfen werde, in das diese „gestohlenes" russisches Petroleum einführen würde".
    Er vertrat den unbestechlichen Rechtsstandpunkt, daß die Russen durch Enteignung der in Privatbesitz befindlichen Felder um Grosny einen Diebstahl begangen hätten und daß die Socony sich daran nun mitschuldig machte.
    Die Standard Oil Co. of New-York antwortete mit einer Kampfansage, die an Schärfe nichts zu wünschen übrig läßt. Aus diesem Russenscharmützel sollte in der Tat ein gewaltiger Petroleumkrieg entstehen. Hier war der Grund zu suchen, daß zahlreiche Märkte plötzlich einen so außerordentlich niedrigen Benzinpreis hatten.
    Je mehr sich Amerika und England ineinander verbissen, desto mehr bemühten sich die Russen darum, in den europäischen Markt einzudringen. Die Absicht der Shell-Deterding-Gruppe, Rußland endgültig niederzukonkurrieren, scheiterte in erster Linie an diesem Kampf, dessen große Nutznießer schließlich die Russen waren. Langsam fühlten sie nach Spanien und Italien vor und eroberten wichtige Domänen. Weiter glückte ihnen ein Vormarsch in Jugoslawien und auch in Bulgarien.
    Die Engländer empfanden also die Vereinbarung zwischen der Socony und den Russen als einen Schlag ins Gesicht, umsomehr als sie die diplomatischen Beziehungen mit Rußland abgebrochen hatten.
    Der Vorwurf Englands ging dahin, daß Amerika, also die Standard, die Niederringung der wachsenden russischen Kräfte durch die Verständigung glatt verhindert habe.
    Hierbei spielt wohl auf seiten Englands nicht so sehr die Geldfrage, sondern hauptsächlich die moralische Entrüstung eine Rolle, daß man den Todfeinden der westlichen Zivilisation im Augenblick schwerer Krisen wieder auf die Beine half. Was Poincare durch seine Durchkreuzung der Rußland-Frankreich-Pläne erreicht hatte, das wurde durch den reinen Business-Geist der Standard wieder verdorben.
    Die Verständigung zwischen den beiden Konkurrenten und der dadurch erledigte Preiskrieg ließ es 1929 endlich zu einer Verständigung zwischen der Shell und dem Naphthasyndikat in Moskau kommen.
    Man kann dieses Abkommen als den größten wirtschaftspolitischen Erfolg der Russen bezeichnen.
    England fürchtet den russischen Einfluß vor allem in Indien, denn es ist eine weltpolitische Selbstverständlichkeit, daß England allein den indischen Markt mit Petroleum beliefert. Außerdem ist der Besitz von Ölstützpunkten für die Flotte im Indischen Ozean unerläßlich.
    Selbstverständlich dauert der Kampf England gegen Rußland weiter an.

    Einen sichtbaren Beweis für diesen teils oberirdisch geführten, teils unterirdisch schwelenden Krieg gab die Kündigung der Konzession der Anglo-Persian durch die Perser im Jahre 1932.
    Wie England mit einem Weitblick, der der Fähigkeit seiner Diplomatie alle Ehre macht, unerwarteter Weise nachgab, wird in dem Kapitel über die Anglo-Persian behandelt.
    Wenn die Motorisierung und Mechanisierung Rußlands weitere Fortschritte macht, wenn die Eisenbahn immer mehr dazu übergeht, Dieselmotorenbetrieb einzuführen, dann läßt sich der Zeitpunkt unschwer berechnen, wann die russischen Erdölvorräte gerade den Bedarf im eigenen Lande zu decken im Stande sind.
    Vorläufig gehört das Erdöl aber zu den wichtigsten Devisenbeschaffungsrohstoffen, die Rußland besitzt.
    Und aus diesem Grunde ist die russische Petroleumhandelsgesellschaft so aktiv, wie nur irgend möglich, um weitere Märkte zu erschließen, um immer mehr für Absatz zu sorgen.
    Schon strecken sich die Fühler nach den reichen Schätzen Persiens aus, wo eine reiche Reserve, für Rußland wie geschaffen, wartet.
    Die Neuregelung der Märkte wird sich mit den Jahren automatisch vollziehen. Damit werden auch die wichtigen Transportwege und -mittel sich angleichen müssen.
    Die technische Zukunft bestimmt den Einfluß des Erdöls. Auch für Rußland ist der Besitz von Erdöl eine absolute Lebensfrage.

    Russisches Öl in Spanien.
    Von besonderer Bedeutung für die Politik haben sich die Wirtschaftsmaßnahmen Spaniens ausgewirkt, die politisch und sozial von nicht zu unterschätzender Bedeutung sind.
    Seit durch die Regierung Primo de Riveras die Russen in das Land gezogen wurden, haben die Unruhen nicht aufgehört.
    Es gab damals noch kaum Kommunisten, nur die ins Land strömenden russischen Interessenvertreter mit dem Ziel der Errichtung einer Handelsvertretung mit propagandistischen Vollmachten (ähnlich wie s. Zt. in Berlin).
    Die Agenten der Sowjets haben ununterbrochen in Spanien gewühlt, und die von Zeit zu Zeit aufflammenden Aufstände, die Attentatsversuche, die plötzlich ausbrechenden Streiks, das sind die besten Beweise, wie man versucht, zu unterminieren.
    Das vom Handelsminister Prieto geschaffene Petroleumabkommen mit Rußland, wie bekannt eine Folge des Petroleummonopols, hat sich als außerordentlich ungünstig für das Land ausgewirkt. Spanische Wirtschaftspolitiker denken, daß 90 Prozent der inneren Unruhen darauf zurückzuführen sind. Es ist erschreckend, wenn man sieht, was für Folgen dieses Paktieren mit Rußland hatte.
    Die Sozialisten, die heute die Machthaber Spaniens sind, wollen die kommunistische Gefahr nicht sehen. Aber wie anders sind die immer neu aufflammenden Aufstände zu erklären? Es sei erinnert, daß kurz hintereinander die Revolten durch das ganze Land gingen in Malaga, Sevilla, Jaen, Valencia, Barcelona, Zaragoza, Guipuzcoa, Vizcaya, Asturien, Estremadura und schließlich in Madrid.
    In klarer Erkenntnis dieser Sachlage sind einsichtige Kreise der spanischen Volksvertretung bemüht, einesteils eine Änderung der Ölgesetzgebung herbeizuführen, andererseits diejenigen Wirtschaftskreise zu unterstützen, die im Ausland versuchen, unabhängige Quellen aufzukaufen.«

  6. #1316
    Mitglied
    Registriert seit
    07.12.2010
    Beiträge
    9.300

    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von Nereus Beitrag anzeigen
    Und wer waren DIE? Mach mal eine Andeutung über die Zunft der Strippenzieher und Marionetten-Spieler.... .
    Mir ist mittlerweile etwas eigefallen, was mir bereits zu Beginn der 90er Jahre schon mal durch den Kopf ging, als ich Zischkas "Ölkrieg" das erste mal in der Hand hielt. Ich habe ein Buch von Frank Hanighen unter dem Titel "The Secret War" vorher gelesen und den Eindruck, dass Zischka dort weitestgehendst auf Hanighen zurückgreift, aber in seinem "Ölkrieg" keinerlei Hinweise darauf gibt. Kannst Du es mir evtl erklären?

  7. #1317
    Freigeist Benutzerbild von Nereus
    Registriert seit
    28.11.2011
    Ort
    Charlottenburg
    Beiträge
    9.706

    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von RUMPEL Beitrag anzeigen
    Mir ist mittlerweile etwas eigefallen, was mir bereits zu Beginn der 90er Jahre schon mal durch den Kopf ging, als ich Zischkas "Ölkrieg" das erste mal in der Hand hielt. Ich habe ein Buch von Frank Hanighen unter dem Titel "The Secret War" vorher gelesen und den Eindruck, dass Zischka dort weitestgehendst auf Hanighen zurückgreift, aber in seinem "Ölkrieg" keinerlei Hinweise darauf gibt. Kannst Du es mir evtl erklären?
    Kann einfach erklärt werden:

    Engdahl, Mit der Ölwaffe zur Macht, Dr. Böttinger Verlags-GmbH, Wiesbaden, 2. Auflage 1993:
    BRITISCH-AMERIKANISCHER SCHULTERSCHLUSS S.133
    Anmerkungen
    2. Hanighen, Frank C.: The Secret War, siehe oben.
    4. Zischka, Anton: Ölkrieg: Wandlung der Weltmacht Öl. Leipzig, 1939, bei Wilhelm Goldmann. (Zischka stützt sich stark auf die früheren Untersuchungen von Hanighen, ohne sich allerdings auf sie zu beziehen. Welche Gründe er hat, Hanighen nicht zu erwähnen, ist unklar.)
    16. Zu den nützlicheren Darstellungen dieser selten behandelten Hintergründe gehören folgende Bücher:
    Pool, J.& S.: Hitlers Wegbereiter zur Macht: Die geheimen deutschen und internationalen Geldquellen, die Hitlers Aufstieg zur Macht ermöglichten. München 1979, bei Scherz. Pentzlin, Heinz: Hjalmar Schacht. Berlin, 1980, bei Ullstein.
    Chaitkin, Anton: Treason in America. New York, 1985, bei Benjamin Franklin House. James, Harold: The German Slump: Politics and Economics, 1924-1936. Oxford, 1986, bei Clarendon Press.
    Nichts ist unklar:



    1933 Zischka, Anton E.: La guerre secrète pour le Pétrole (Payot, Paris 1933)
    Weitere Informationen :
    [Links nur für registrierte Nutzer]



    1934 Frank Cleary Hanighen, The secret war, The John Day company, 1934
    Weitere Informationen:[Links nur für registrierte Nutzer]

    1935 The Secret War for Oil, by F. C. Hanighen and A. Zischka, 1935. This book was published by Geo. Routledge & Sons but withdrawn from circulation about one week later.

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    I found this freely accessible online here:
    [Links nur für registrierte Nutzer]
    (gebrochener Link)
    The Secret War, The War for Oil. By Frank C. Hanighen & Anton Zischka, 1935

    Much of the text is by Anton Zischka from his famous 1934 book, a copy of
    which I inherited from my grand father, a Shell employee.

    The fascinating story of Standard Oil and Royal Dutch Shell, The wars, the
    military coups, the never ending intrigues throughout the world from Iran and
    Iraq to Venezuela and Mexico and the role of the British, US, Russian and
    French governments and their Intelligence Services.
    The cold war strategies were, in many respects, learned in the secret war for oil.
    Regards, Hans
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Hier auch und noch mehr erwähnt (!):
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Auszug aus Engdahl »Das Projekt Hitler« (ein paar interessante Einblicke)
    [Links nur für registrierte Nutzer]

  8. #1318
    Mitglied Benutzerbild von nethead
    Registriert seit
    03.06.2008
    Ort
    Suedost-Asien
    Beiträge
    4.721

    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Ihr kommt etwas sehr weit vom Thema ab.....
    "A totalitarian society not only does not tolerate a freedom of opinion, but it cultivates by all means in its power a "received opinion," which all have to parrot, not only without checking it, but often without any understanding of what it means. " - David Cole

  9. #1319
    Mitglied
    Registriert seit
    07.12.2010
    Beiträge
    9.300

    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von Nereus Beitrag anzeigen
    Kann einfach erklärt werden:



    Nichts ist unklar:



    1933 Zischka, Anton E.: La guerre secrète pour le Pétrole (Payot, Paris 1933)
    Weitere Informationen :
    [Links nur für registrierte Nutzer]



    1934 Frank Cleary Hanighen, The secret war, The John Day company, 1934
    Weitere Informationen:[Links nur für registrierte Nutzer]

    1935 The Secret War for Oil, by F. C. Hanighen and A. Zischka, 1935. This book was published by Geo. Routledge & Sons but withdrawn from circulation about one week later.

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    [Links nur für registrierte Nutzer]


    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Hier auch und noch mehr erwähnt (!):
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Auszug aus Engdahl »Das Projekt Hitler« (ein paar interessante Einblicke)
    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Danke, Nereus. Das macht die Sache deutlicher. Ich hatte seinerzeit eher den Eindruck, dass Zischka bei Hanighen abgeschrieben hat. Nun schauts so aus, als ist es umgekehrt. Vielleicht hat NETHEAD recht. Wir sollten das Thema "Ölkrieg" nicht weiter in diesem Strang behandeln.

  10. #1320
    Mitglied
    Registriert seit
    07.12.2010
    Beiträge
    9.300

    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von nethead Beitrag anzeigen
    Ihr kommt etwas sehr weit vom Thema ab.....
    Ja. Du hast Recht. Man solte vielleicht einen eigenen Strang einrichten, falls Interesse besteht.

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Die Kriegsbereitschaft Deutschlands 1939 für einen Weltkrieg
    Von Lichtblau im Forum Geschichte / Hintergründe
    Antworten: 58
    Letzter Beitrag: 29.05.2014, 15:22
  2. Stalin plante bereits 1939 die Zerstückelung Deutschlands
    Von Candymaker im Forum Geschichte / Hintergründe
    Antworten: 13
    Letzter Beitrag: 14.10.2010, 07:55
  3. Hat Hitler einen Angriffskrieg gegen Sowjetrußland geplant?
    Von Aufpasser im Forum Geschichte / Hintergründe
    Antworten: 13
    Letzter Beitrag: 16.09.2004, 20:13
  4. Umfrage: Ging es 1939 um Polen oder um die Vernichtung Deutschlands?
    Von Aufpasser im Forum Geschichte / Hintergründe
    Antworten: 10
    Letzter Beitrag: 13.03.2004, 21:50

Nutzer die den Thread gelesen haben : 5

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben