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Thema: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

  1. #1381
    forward ever Benutzerbild von Lichtblau
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    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Mit Nereus haben wir endlich mal wieder einen Neuzugang der unser Forum bereichert.

    Wilkommen im Club der "Mens on a mission"! :]
    backward never.

    ignore: Lichtblau

  2. #1382
    Mitglied Benutzerbild von Oasenfritz
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    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von Nereus Beitrag anzeigen
    Hier die „Friedensrede“ Hitlers vom 6.10.1939 vor dem Reichstag nach dem Ende des Polenfeldzugs.
    Da steht nichts von einer Räumung des eroberten Gebietes, sondern nur etwas von Raumneugestaltung und von Bevölkerungsumsiedelungen. ............
    Sehr interessante Infos & Links! Danke!

  3. #1383
    Wehrwolf Benutzerbild von Seligman
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    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von Nereus Beitrag anzeigen
    »Zum Angebot gehörte die Räumung Polens durch die Wehrmacht, bis auf Danzig und den „Korridor“, « behauptest Du über den Inhalt eines angebliches Friedensangebots Hitlers an England und Frankreich nach dem erfolgten Polenfeldzug.
    Woher hast Du das? Bitte gibt eine genaue Quelle an wann, wo und wie Hitler das gesagt hat.

    Wenn Du Deine Behauptung nicht belegen kannst, bekommen Deine weiteren Punkte 2-4 eine andere Bedeutung und belegen gerade Hitlers Absicht, durch diplomatische und psychologische Tarnung, einen "Blitzkriegsüberfall" auf die Sowjetunion starten zu wollen.

    Ferner, bei fehlendem Quellennachweis, müßte man Dich künftig als Desinformanten und unglaubwürdigen Enten-Verbreiter, oder gar Spamer, einschätzen.

    Nur auf ein Buch zu verweisen hilft nichts. Du muß schon sagen was dort steht und welche Quelle dort dafür genannt wird.
    Das sind nicht meine Behauptungen sondern das habe ich von dieser Webseite:
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    Da ich diese Theorien auch auf anderen seiten gelesen hatte nahm ich an es ist alles beweisbar. Auf dein posting hinauf hab ich gleich selbst recherchiert, z.B Hab ich mir die Reichstagsrede vom 6.10. angehoert, und im Weissbuch nachgesucht. Leider konnte ich auch nichts stichhaltiges finden das dies Beweist.
    Jedoch finde ich persoenlich das wenn man viele Punkte in Betracht zieht man auf diese Moeglichkeit kommen koennte.
    z.B:
    Die Plaene der Deutschen Wehrmacht waren immer den Korridor und Danzig dem Deutschen Reich hinzuzufuegen.
    +
    Friedensappell an England und Frankreich in der Reichstagsrede vom 6.Oktober 1939.
    +
    Angebote an Polen (Warschau) :
    1. Die Aufnahme Polens in den Antikomminternpakt und militärischer Schutz für Polen im Falle eines sowjetischen Angriffs.
    2. Rückkehr Danzigs zum Deutschen Reich und Bau einer exterritorialen Autobahn durch den Korridor.
    3. Garantie der polnischen Grenzen.
    4. Der deutsch-polnische Vertrag wird von 10 auf 25 Jahre verlängert.
    +
    Polen werde jede Intervention der Reichsregierung
    in Danziger Angelegenheiten, die die dortigen polnischen Rechte und Interessen schädige, als
    Angriffshandlung ansehen (Anlage 5).
    +
    Er (Hitler) empfing am 25. August
    den Britischen Botschafter, legte ihm noch einmal in aller Offenheit seine Auffassung über die Lage
    dar und teilte ihm die Grundlinien einer umfassenden, auf weite Sicht bemessenen Verständigung
    zwischen Deutschland und England mit, die er nach Bereinigung des Danzig- und Korridorproblems
    der Britischen Regierung anbieten werde (Anlage 8).
    +
    und schlieslich auch aus dieser Schrift:
    Vorschlag für eine Regelung des Danzig-Korridor-Problems sowie der deutsch-polnischen
    Minderheitenfrage.

    Jedoch kann ich nicht mit dir uebereinstimmen das die anderen Punkte dann auch nicht wahr sein sollten, oder gibt es dafuer auch keine Beweise Dokumente ?

    Ferner wundert es mich das da vorher noch keiner draufgekommen ist, denn hier im Forum gibts auch einen thread der genau diesen einen Punkt behandelt.
    EVENT 201 - Beweist die PLandemie. - Geplante Wirklichkeit. Lernt die Fakten über EVENT 201 !

  4. #1384
    Freigeist Benutzerbild von Nereus
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    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von Seligman Beitrag anzeigen
    Das sind nicht meine Behauptungen sondern das habe ich von dieser Webseite:
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    Danke für die "Quelle". Dort gibt es aber auch Gegenmeinungen. Aber ich gebe nichts auf Meinungen, Spekulationen oder Hellseherei. So habe ich also die Originalrede gesucht und oben mitgeteilt. Zweitens mein Verweis auf "Mein Kampf" 2.Teil Kapitel 14 und mein Hinweis auf Hitlers geopolitischen "Lehrer" Karl Haushofer und dessen Zeitschrift Geopolitik. Das Kapitel 14 ist der Härtefall, das werde ich hier wohl kaum einstellen können. Du kannst es bei etwas Suche im Internet finden. Die entsprechenden Artikel aus der Geopolitik werde ich gelegentlich hier mal einstellen. Daraus ergibt sich eindeutig, was geplant war. Nur wurde Hitler von Haushofer mit der Lebensraumidee verladen. Das war es, was Albrecht Haushofer in seiner Moabiter Sonette meinte. ("Mein Vater hat den Dämon entfesselt") Mit dieser phantastischen Lebensraumidee sollte er nur gezwungen werden, die Sowjetunion anzugreifen und seine Hand nach den Erdölfeldern im Kaukasus auszustrecken, um mit dem "Kommissariat Kaukasus" den "autarken" Europakontinent unter deutscher Führung mit Öl versorgen zu können. (Daitz-Plan "Lebensraum und gerechte Weltordnung"). Doch die Erdölfelder wurden noch von anderen, früheren Interessenten beansprucht. Die unterstützten nun Stalin gegen Hitler, um für ihre Hilfe nach dem Krieg wieder ihre Schürfrechte zurückzuerhalten, die ihnen durch Lenins Verstaatlichungen genommen worden waren. Aber nach dem Krieg ging Molotow nicht zur Londoner Außenministerkonferenz, um sich mit Marshallplanhilfen abhängig zu machen. "Da ging der Eiserne Vorhang runter", wurde gesagt und der Kalte Krieg begann. Erst nach dem Zerfall der Sowjetunion konnten die alten Interessenten Baku besetzen und ihre Ölpolitik weiter betreiben, wie vor der russischen Revolution. Nun ist nur noch der Fall Chordokowski und sein Pakt mit den Rothschilds (1/3 Eigner von Shell-Royal Dutch) zu bereinigen...
    Geändert von Nereus (14.04.2012 um 21:36 Uhr)

  5. #1385
    Wehrwolf Benutzerbild von Seligman
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    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Ist diese Erdoel these so zu verstehen das es Hitler hauptsaechlich um Schuerfrechte ging ?
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  6. #1386
    Freigeist Benutzerbild von Nereus
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    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von Seligman Beitrag anzeigen
    Ist diese Erdoel these so zu verstehen das es Hitler hauptsaechlich um Schuerfrechte ging ?
    Entscheide selber!

    1926 erschienen im Januar und Februar in Haushofer, Obst und Vowinckels englandfreundlicher Zeitschrift für Geopolitik, Aufsätze des Georgiers Viktor Nosade über „Die Petroleumpolitik der Welt und das Schicksal Kaukasiens“. Nosade erwähnt die Kämpfe verschiedener Interessengruppen um die Erdölfelder des Kaukasus und die bolschewistische Unterdrückung der einheimischen Bevölkerung.
    Im Oktober wird das Manifest zur Gesundung der Weltwirtschaft vom britischen Wirtschaftswissenschaftler Paish veröffentlicht. Mit ihren Unterschriften streben die führenden internationalen Bankiers ein Witschafts-Locarno an, um die Probleme im Handel und im Kreditgeschäft zu beheben. Diese seien durch wirtschaftliche Unvernunft einzelner Länder, durch Schutzzölle, Reparationen, die Einstellung des sowjetischen Tilgungs- und Zinsendienstes und Verstaatlichungen entstanden. Die anglo-amerikanische Ausgabe besorgt Stamp, die deutsche Schacht.

    1927 berichtet Stamp in der Zeitschrift für Geopolitik über die teilweise kritische Aufnahme des Weltwirtschaftmanifestes in der Öffentlichkeit.
    Vom 14. bis 23. Mai fand dann die Wirtschaftskonferenz des Völkerbunds in Genf statt. Die Sowjets waren auch eingeladen. Die 47 Teilnehmerstaaten verabschieden mehrere Resolutionen zur Senkung der Zölle und zum Abbau der Handelsschranken. Zu einer Einigung mit den Sowjets kam es aber nicht. Anschließend tagten die Weltwirtschaftler und Bankiers, ohne die Sowjets, in Skandinavien.
    Darauf wird in der Zeitschrift für Geopolitik über weiterhin bestehende Probleme in der Weltwirtschaft berichtet. Gemäß Wilsers Artikel „Das Erdöl in der Weltwirtschaft und Weltpolitik“ reichen angeblich die Ölvorkommen US-Amerikas nur noch für 13 Jahre, die der Sowjetunion noch für 615 Jahre. Daraus leitete 1934 Zischka in seinem Buch „Der Kampf um die Weltmacht Öl“ vermutlich ab, daß es um 1940 einen Ölkrieg geben würde.

    Der in Deutschland ansässige Chemiekonzern I.G. Farben hat das Bergius-Patent für synthetischen Treibstoff aus Kohle und Wasser und versorgt den Markt mit der Benzinmarke Gasolin, an der auch Standard Oil und Shell beteiligt sind. Die Sowjets sind mit ihrem billigen Benzin aus kaukasischer Produktion auf dem westeuropäischen Markt eine unliebsame Konkurrenz für die privaten Öl-Großkonzerne. Der Shell-Royal Dutch Manager, Sir Deterding, möchte daher die Sowjetunion kriegerisch vernichtet lassen, da durch die Verstaatlichung der kaukasischen Shell-Erdölfelder, er die Sowjets für Ölräuber hält. Sir Deterding unterstützt nun alle antisowjetischen Gruppen, Bestrebungen und Parteien, so auch die aufkommende Hitler-Partei.

    Noch 1927 schließt die I.G.Farben mit der Standard Oil Co. of New Jersy einen Pakt zur Marktaufteilung und zur Auswertung von Patenten. Standard Oil und I.G.Farben haben große Aktienpakete der Dynamit- und Ölgesellschaft Nobel, deren Investitionen in Rußland von den Sowjets verstaatlicht wurden.

    1927 ist vermutlich auch das Jahr in dem das »Projekt Hitler« gestartet wurde.

    Die Sowjetunion wurde von den Weltwirtschaftlern in der Zeitschrift Geopolitik als zukünftiges unselbständiges Kolonialland im kontinentalen Wirtschaftsraum der romanischen und germanischen Europäer bezeichnet.

    Daraus fabrizierte der Geopolitiker Karl Haushofer als Guru Hitlers die nationalsozialistischen „Wege zur völkischen Wirtschaft und zur europäischen Großraumwirtschaft“ und setzte Hitler so den Floh vom „Lebensraum“ ins Ohr in Anlehnung an das Buch „Volk ohne Raum“ des Kolonialpolitikers und Schriftstellers Hans Grimm.
    “Bereits vier Tage nach der Machtübernahme der NSDAP ließ Adolf Hitler die Spitze der Reichswehr wissen, er werde mit der Eroberung und Germanisierung von „Lebensraum im Osten“ nicht zögern und eine großdeutsche Volkstumspolitik betreiben, um alle Deutschen in einem Reich zu vereinigen.“
    Jörg K. Hoensch: Nationalsozialistische Europapläne im zweiten Weltkrieg. In: Plaschka, Richard Georg et al. (Hrsg.): Mitteleuropa-Konzeptionen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1995, S. 307–325.
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    Nationalsozialistische Pläne für einen kontinentalen Wirtschaftsraum Europa mit einem „Reichskommissariat Kaukasus“ (Karte):
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    Im August 1940 erstellt das Institut für Konjunkturforschung eine „Rohstoffbilanz der Europäischen Länder“ („Nur für den Dienstgebrauch“ Nummerierte Exemplare) mit dem Vorwort:
    ”Inmitten einer zerfallenden Weltwirtschaft bahnen sich neue Formen der zwischenstaatlichen Zusammenarbeit an. Die Wirtschaft der europäischen Staaten hat begonnen, einen einheitlich gelenkten und in den Teilgliedern eng zusammenwirkenden Großraum zu bilden, in welchem dem Großdeutschen Reich als führender europäischer Wirtschaftsmacht besondere Aufgaben zufallen.
    Im Hinblick auf diese Frage hat das Institut für Konjunkturforschung im folgenden das wichtigste Zahlenmaterial über die Ernährungs- und Rohstoffwirtschaft der einzelnen europäischen Länder zusammengestellt.
    Die Arbeit wurde dem Herrn Reichswirtschaftsminister und Reichsbankpräsidenten Watther F u n k zum 50. Geburtstag gewidmet.
    Berlin, im August 1940
    Wagemann
    Auf Seite 80 steht die Erölstatistik für Kontinental-Europa in Mill. t. (1938 ohne Ersatzstoffe)
    GROSSDEUTSCHES REICH (Altreich, ehem. Österreich, ehem. Tschochoslow., ehem. Polen ohne das jetzt sowjetrussische Gebiet)
    Förderung: 0,8 Verbrauch: 6,0 Zuschußbedarf: 5,2
    NORD-EUROPA (Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland)
    Förderung: 0,0 Verbrauch: 3,2 Zuschußbedarf: 3,2
    SÜDOST-EUROPA (Ungarn, Jugoslawien, Rumänien, Bulgarien, Griechenland)
    Förderung: 6,5 Verbrauch: 3,0 Überschuß: 3,5
    SÜD-EUROPA (Italien mit Albanien, Spanien, Portugal)
    Förderung: 0,1 Verbrauch: 3,6 Zuschußbedarf: 3,5
    WEST-EUROPA: Schweiz, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Niederlande)
    Förderung: 0,1 Verbrauch: 9,2 Zuschußbedarf: 9,1
    KONTINENTAL-EUROPA
    Förderung: 7,5 Verbrauch: 25,0 Zuschußbedarf: 17,5
    Woher also 17,5 Millionen Tonnen Erdöl nehmen?



    Daitz, Werner: Lebensraum und gerechte Weltordnung: Grundlagen einer Anti-Atlantikcharta, ausgewählte Aufsätze, Amsterdam: De Amsterdamsche Keurkamer, 1943.
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    Gesellschaft für europäische Wirtschaftsplanung und Großraumwirtschaft
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    NATIONALE WIRTSCHAFTSORDNUNG
    UND GROSSRAUMWIRTSCHAFT

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    Oesterheld, Alfred. Wirtschaftsraum Europa m. 12 Karten. 11.-20. Tsd. Oldenburg, 470 S. Bln., Stalling, 1943:
    Inhaltsverzeichnis, Vorwort
    Einleitung. Raumgestaltung als europäische Idee
    I. Entwicklungslinien der Wirtschaftsräume
    A. Von der Hanse bis zur Kristallisation des europäischen Staatensystems
    1. Die Kontinentalpolitik der Hanse
    2. Spanisches Weltreich Einleitung der Westwanderung
    3. Holländischer Versuch eines Handelsraums
    4. Die Epoche des französischen Sonnensystems
    5. Raummotive des britischen Empire
    6. Europa im Einschnitt der Kontinentalsperre
    7. Bildung des deutschen Wirtschaftsraumes
    B. Die Kraftfelder im 20. Jahrhundert
    1. Weltwirtschaft zwischen Rationalisierung und Nationalisierung
    2. Der Rückzug Britanniens auf das Empire
    3. Vereinigte Staaten zwischen Ost und West
    4. Frankreichs letzte Blockbildung
    5. Europäisch-afrikanisches Imperium Italiens
    6. Europäisch-asiatische Sowjet-Planung
    7. Japan im großasiatischen Raum
    C. Kontinentale Wirtschaftspolitik unter deutscher Führung
    1. Wandlung bis zum Beginn des Krieges
    2. Die Methoden moderner Wirtschaftsverflechtung
    3. Probleme der wirtschaftlichen Eingliederung
    4. Der kontinentale Reichsmarkblock
    5. Afrika als europäisches Vorfeld
    6. Wirtschaft im Einfluß von Sprache und Wissenschaft
    II. Volk und Wirtschaftskräfte der europäischen Gebiete
    A. Die Länder des kontinentalen Wirtschaftsraumes
    1. Großdeutscher Raum im Zentrum der Kraftlinien
    2. Der Westraum
    Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Elsaß-Lothringen, Schweiz, Spanien, Portugal
    3. Der Nordraum
    Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland
    4. Der Südostraum
    Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Jugoslawien, Griechenland, Türkei
    5. Der italienische Raum
    6. Der sowjetische Raum
    B. Wirtschaftsstatistik des Kontinents:
    1. Bevölkerung
    Volkszahl und Gebiet, Großstädte des Kontinents
    2. Ackerbau
    Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Mais, Reis, Kartoffeln, Zuckerrüben, Zucker, Leinsaat, Sojabohnen, Olivenöl, Zellstoff
    3. Viehzucht
    Pferde, Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Butter, Kasein
    4. Kraftstoffe
    Steinkohle, Braunkohle, Koks, Erdöl
    5. Metalle:
    Eisenerz , Eisen und Stahl, Kupfer, Nickel, Zink, Blei, Zinn, Quecksilber, Silber, Gold, Bauxit, Aluminium, Magnesium, Schwefelkies
    6. Spinnfasern
    Baumwolle, Wolle, Seide, Flachs, Hanf. Kunstseide, Zellwolle
    7. Außenhandel
    Niederlande, Belgien-Luxemburg, Frankreich, Schweiz, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Jugoslawien, Griechenland, Türkei, Italien
    8. Afrikanische Wirtschaft
    Ausfuhr Afrikas, Die deutschen Kolonien, Ausfuhrleistungen der deutschen Kolonien
    C. Quellen der statistischen Angaben
    Nationalsozialistische Europapläne
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  7. #1387
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    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von Nereus Beitrag anzeigen
    Hä? Hitler sollte nicht die Welt erobern, nur Stalin, den Feind der Weltwirtschaft, ins Bein beißen!

    Ich habe mal die ersten 70 Pro- und Kontra-Beiträge im Strang nachgelesen. Da prallten nur bekannte Nato- und Ostblockpropagandageschichten aufeinander. Die einen sahen den „deutschen“ Imperialismus am Werke, wo doch Imperialismus eine internationale Sache ist und „als höchste Form des Kapitalismus“ von Finanzleuten, Wirtschaftsakteuren und ihren Konzernen ausgeht und nicht von Ländern oder Völkern. Andere wollen die „guten Deutschen sein“ in deren Namen Schreckliches geschehen sei und möchten ein bißchen abmildern oder rechtfertigen. Quatsch, warum ziehen sie sich den Propaganda-Schuh an? Hitler war der „Dämon aus der Flasche“, warum will sich jemand mit Haushofers Flaschengeist identifizieren?
    Haushofers Sohn Albrecht, enger Freund des Rudolf Heß, lieferte 1945 einen Schlüssel zur Rolle seines Vaters hinter dem NS-Reich..
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    Über Prof. Karl Haushofers dunkles Treiben kann ein unten zitiertes Sonett gelten, das aus der Sammlung der „Moabiter Sonette” stammt; diese schrieb sein Sohn Professor Albrecht Haushofer, der kurz vor Kriegsschluß 1945 in der Berliner Strafanstalt Moabit als Verschwörer gegen Hitler erschossen wurde. Der Sohn deutet darin, wie in anderen Sonetten, des Vaters Stellung wie folgt an:

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    Diese Verse lassen vermuten, daß der alte Haushofer auf Weisung hinter ihm stehender überstaatlicher Mächte den unbekannten Soldaten Adolf Hitler mit aufgebaut hat zu dem, was er nachher wurde und damit eine schwere Schuld an dem Nachfolgenden trug.



    Der Angriffskrieg gegen die Sowjetunion wurde mit der Niederschrift des Kapitels 14 „Ostorientierung oder Ostpolitik“ in Hitlers „Mein Kampf“, 2. Band, beschlossen und am 11.12.1926 veröffentlicht. Das Kapitel 14 enthält genau jene Zielsetzungen und Begründungen, wie sie Hitler in der Besprechung mit den obersten Wehrmachtsleitern und der Diplomatie am 5.11.1937 verkündete und vom Adjudanten Hoßbach in einem Gedächtnisprotokoll festgehalten wurden.



    - Willi A. Boelcke „Deutschlands Rüstung im Zweiten Weltkrieg“, Akademische Verlagsgesellschaft ATHENAION, Frankfurt/M 1969.
    - Dietrich Eichholtz „Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939-1945“, Akademie-Verlag Berlin 1971.
    - Dietich Eichholtz, „Anatomie des Krieges, Neue Dokumente“, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1969.
    - Kai Moltke, „Krämer des Krieges“ (Dänischer Originaltitel „KRIGENS KRAEMMERE“), Dietz Verlag Berlin 1952. (über die amerikanische Rüstungsfinanzierung und Unterstützung Hitlers u.a. Standard Oil, Dupont de Nemours, General Motors etc.)
    - Schriften zur kriegswirtschaftlichen Forschung und Schulung, Herausgegeben mit Unterstützung amtlicher Stellen von Major Priv.-Doz. Dr. Kurt Hesse, Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg. U.a.
    Krieg und Finanzen, 1935
    Oelpolitik der Großmächte, 1935
    Industrielle Mobilmachung, 1936

    Im Generalrat der Reichsbank saßen ab 1924, neben Präsident Dr. Schacht, Bankleiter von Zentral- und Nationalbanken aus London (Bank of England), Paris, Mailand, Brüssel, New York (Federal Reserve), Rotterdam und Zürich, die das Daweskomitee vertraten und z.T. auch das Paish-Manifest der Internationalen Handelskammer 1926 unterschrieben hatten.

    Schacht brachte Hitler in die Koalitionsregierung mit Papen (Besprechung im Bankhaus Stein (Köln) mit Bankier Schröder (Schröderbanken in Hamburg, London, New York) und finanzierte die Aufrüstung. Die Divisionen wurden heimlich, unter Bruch des Versailler-Vertrages und Völkerbundentscheidungen, über die Reaktivierung von Weltkriegsoffizieren und eines Krümpersystems geschaffen. Die alliierten Beobacher zur Kontrollie der Einhaltung der deutschen Armee-und Rüstungsbeschränkungen wurden ebenfalls 1927 von den Westmächten zurückgezogen.

    Nach der englischen und französischen Kriegserklärung fand an der Westfromt ein unerklärlicher Sitzkrieg statt. Man ließ Hitler in Polen walten, ihn die norwegischen Erzgruben holen (Erzverschiffung über schwedischen Hafen), nach der Inbesitznahme der tschechischen Rüstungsschmieden von Skoda- Scheider-Crousot und Wittkowitz, durfte Hitler im Westen „angreifen“ und nach theatralisch schwachem Widerstand – Krieg ist ein Geschäft für Rüstungsfabrikanten – die Rüstungsschmieden in Belgien, Holland und Frankreich in Besitz nehmen, um mit ihrer Hilfe einen Blitzkrieg gegen die Sowjetunion führen zu können. (in den holländischen Häfen sollen unbekannte Freunde seltene Erden und Chrom als Vorrat für die Hitler-Kriegsführung für 6 Jahre deponiert haben). Es war alles irgendwo generalstabmäßig für den Söldner der Weltwirtschaft geplant und vorbereitet worden. Ob er das wußte oder blind an einer unsichtbaren Leine geführt wurde?

    Hier noch Kapitel 10 und 11 aus der Paish-Denkschrift.

    »Kapitel 10.
    Deutschland.

    Von allen Nationen des europäischen Kontinents befindet sich Deutschland in der bedenklichsten und schwierigsten Lage. Bereits einige Jahrzehnte vor dem Krieg vermochte es seine ständig wachsende Bevölkerung nur zu ernähren, weil es imstande war, vom Auslands Lebensmittel und wesentliche Rohstoffe zu kaufen. Beim Ausbruch des Krieges hing ein Drittel der deutschen Bevölkerung - über 20 Millionen Menschen - von solcher ausländischen Lebensmittelzufuhr ab. Trotz der schweren Kriegsverluste ist Deutschlands Bevölkerung - unter entsprechender Berücksichtigung der verlorenen Gebiete - seit 1913 stark gewachsen, und die Zunahme beträgt auch gegenwärtig noch etwa 500 000 Personen im Jahre. Dieser Bevölkerungszunahme steht die Minderung der landwirtschaftlichen Anbauflächen und die Abtrennung bergbaulich wertvoller Gebiete gegenüber. Gegenwärtig muß Deutschland etwa für 40 v. H. seiner Bevölkerung Lebensmittel und Rohstoffe aus dem Auslands kaufen, und dieser Prozentsatz wächst von Jahr zu Jahr.
    Vor dem Kriege fiel es Deutschland nicht schwer, die Lebensmittelversorgung für seine wachsende Bevölkerung sicherzustellen; ja, diese Versorgung gestaltete sich von Jahr zu Jahr leichter für Deutschland, und zwar in dem Maße, als es seine Industrien, seinen auswärtigen Handel, seine Handelsflotte, seine Kapitalinteressen in vielen fremden Ländern ausdehnte und andere wertvolle Dienste fremden Nationen leistete. Die deutsche Ausfuhr war auf über 10 Milliarden RM. angewachsen. Aus Kapitalrechten im Auslands flossen jährlich etwa 1400 Millionen RM. nach Deutschland; Schiffahrt und andere Dienstleistungen für die Weltwirtschaft brachten Jahr für Jahr etwa 1000 Millionen RM., so daß Deutschland jährlich Forderungen an das Ausland im Betrage von ungefähr 12 Milliarden RM. In Händen hatte. Aus dieser Summe wurde zunächst der Bedarf an fremden Nahrungsmitteln und Rohstoffen bezahlt. Die Bezahlung der Wareneinfuhr erforderte denn auch diese ganze Summe, bis auf etwa 1 Milliarde RM., welche als Kapital, also zur Entwicklung der Produktivkräfte benachbarter europäischer, aber auch überseeischer Gebiete, verwendet wurde. Der wachsende Wohlstand Deutschlands führte so zur Entwicklung des Wohlstandes anderer Völker, mit denen Deutschland im Handelsverkehr stand. Indem Deutschland diesen Ländern half, ihre Produktivkraft und damit ihr Einkommen zu steigern, setzte es sie auch wieder in den Stand, die zusätzlichen Güter sich zu kaufen, auf deren Verkauf Deutschland selbst von Jahr zu Jahr angewiesen war. Durch diese Zunahme der deutschen Ausfuhr wurde dann wieder die zusätzliche Kaufkraft Deutschlands dem Auslands gegenüber begründet, welche zur Erhaltung der Bevölkerung notwendig war. Deutschland als zahlungsfähiger Käufer war somit von größter Bedeutung für alle Länder; von England abgesehen war Deutschland der größte Käufer auf dem Weltmarkte.

    Der Krieg und die Nachkriegspolitik der Alliierten haben diese Stellung Deutschlands als einer Nation großer Kaufkraft sehr gefährdet, und damit auch die Lebensgrundlage eines großen Teils der deutschen Nation in Frage gestellt. Diese Gefahr wird wachsen, solange man nicht das Einkommen der Welt und damit ihre Kaufkraft zu erhöhen vermag. Im besonderen ist die Wohlfahrt Deutschlands sehr eng verwachsen mit der des ganzen europäischen Kontinents, England und Rußland eingeschlossen.
    Vor dem Kriege bildeten Deutschlands Nachbarstaaten auch die wichtigsten Märkte für seine Erzeugnisse. Nicht weniger als 75 v. H. der gesamten deutschen Ausfuhr wurde von anderen europäischen Nationen einschließlich England gekauft. Die Verarmung Europas infolge des Krieges hat daher auch auf Deutschland ganz besonders stark zurückgewirkt. Europa kann heute nicht mehr deutsche Waren in hinreichend großer Menge aufnehmen, und Deutschland kann daher auch nicht mehr für die Lebensmittel und Rohstoffe zahlen, welche seiner Bevölkerung notwendig sind. Die Gefahr der Lage ist für den Augenblick abgewendet durch die Bereitwilligkeit der Vereinigten Staaten und Englands, die erforderlichen Summen in der Form von Kapital an Deutschland zu leihen; aber man kann nicht ewig mit geliehenem Kapital laufende Ausgaben des Verbrauchs bezahlen. Vielmehr erschwert die Bezahlung der Jahr für Jahr wachsenden Zinsen für das Leihkapital, das zu Konsumzwecken hereingenommen worden ist, die Lage Deutschlands noch weiterhin.

    Im Jahre 1926 gab allerdings der englische Bergarbeiterstreik Deutschland Gelegenheit zu einer Hebung seiner Ausfuhr von Kohle, Stahl und anderen Waren. Gleichzeitig hat der Reichsbankpräsident Schritte unternommen, um die Kapitalaufnahme Deutschlands im Ausland zu beschränken. Trotzdem sieht sich Deutschland wiederum gezwungen, um Anleihen in New York und in London nachzusuchen; es wird auf diesem Wege fortfahren müssen, solange nicht seine weltwirtschaftliche Stellung ins Gleichgewicht gebracht ist. Gegenwärtig muß also Deutschland im Auslande jährlich bedeutende Summen borgen, um nur die eigene Bevölkerung mit den lebensnotwendigen Dingen zu versorgen.

    Sollte die schutzzöllnerische Abschließungspolitik weiter gesteigert werden, so wird der deutsche Anleihebedarf im Auslande noch weiter anwachsen. 1925 (in welchem Jahre kein britischer Kohlenarbeiterstreik Deutschland zu Hilfe kam) betrug Deutschlands Ausfuhr (Spezialwaren) nur 9798 Millionen RM., während seine Einfuhr 12 428 Millionen RM. ausmachte. Im Jahre 1927 hat dann die Einfuhr die Ausfuhr in starkem und wachsendem Maße übertroffen.

    Aber die Tatsache, daß Deutschland gegenwärtig die Warenmengen nicht verkaufen kann, welche es nur zur Erhaltung seiner Bevölkerung verkaufen müßte, zeigt noch nicht die Lage in ihrer ganzen Schwierigkeit. Unter dem Dawesplan muß Deutschland im Auslande große Mengen seiner Produkte absetzen, um seine Reparationszahlungen übertragbar zu machen. In dem zweiten Reparationsjahr, welches bis August 1927 läuft, beträgt die zu zahlende Summe 1500 Millionen RM.; im nächsten Reparationsjahr 1927-28 wird sie auf 1750 Millionen RM. anwachsen, und nach diesem Jahr ist sie dann 2500 Millionen RM. im Jahre. Diese Reparationen werden allerdings großenteils in Waren bezahlt. Aber ohne Zweifel gehen die Sachlieferungen zum beträchtlichen Teil auf Kosten des Verkaufs solcher Produkte, welche Deutschland an sich verkaufen müßte, um sich das kaufen zu können, was es braucht. Die Wirkung dieser Reparationsleistungen auf die Kaufkraft sowohl Deutschlands, als der an Deutschland verkaufenden Nationen ist also sicher höchst schädlich. Außerdem wirkt die Tatsache, daß die auf Reparationskonto gelieferten Waren verkauft werden müssen, während jedermann weiß, daß Deutschland zu gleicher Zeit sich mit allen Kräften bemüht, gleichartige Waren auf dem freien Weltmarkt zu verkaufen, recht verwirrend auf die politische Mentalität. Diese Überschwemmung des Weltmarktes mit deutschen Waren ist in beträchtlichem Umfange für die gegenwärtig zunehmende Politik schutzzöllnerischer Abschließung verantwortlich zu machen, eine Politik, welche die wirklichen Schwierigkeiten nur vermehrt.

    Solange Deutschland in den Vereinigten Staaten und in England Kredit findet, werden die verhängnisvollen Folgen seines relativen Mangels an Kaufkraft sich verhindern lassen; sollte aber einmal der deutsche Kredit im Ausland erschöpft sein, sollte Deutschland dann gezwungen sein, seine Käufe vom Ausland nach der Größe seiner Verkäufe an das Ausland abzüglich seiner Reparationsleistungen und seiner Zahlungen aus regulären Kapitalverpflichtungen zu bemessen, dann werden die anderen Völker aus eigener Erfahrung lernen, was die Verarmung Deutschlands auch für sie bedeutet.

    Wenn es notwendig ist, daß der Außenhandel Englands, Frankreichs, Italiens wieder hergestellt wird, daß das Realeinkommen dieser Nationen wächst, dann ist es auch ein Lebensinteresse nicht nur des deutschen Volkes, sondern aller Völker, daß man auf jeden Fall versucht, den Zusammenbruch des deutschen Kredits im Auslande zu verhindern, und das Einkommen und die Kaufkraft Deutschlands wiederherzustellen.

    Wir fassen zusammen: Anstatt daß Deutschland jährlich 1400 Millionen RM. aus Einkommen von Kapitalbesitz im Ausland bezieht, wie vor dem Kriege, wird es bald gezwungen sein, 2500 Millionen RM. für Reparationen zu zahlen, - eine Änderung der Zahlungsbilanz um ungefähr 4000 Millionen RM. im Jahre auf den Konten: Inländische Kapitalanlagen im Ausland und ausländische Kapitalanlagen im Inland. - An Stelle des blühenden und fortschrittlichen Europa der Vorkriegszeit, das fähig und willens war, deutsche Waren zu kaufen, sieht sich Deutschland heute umgeben von verarmten Völkern, die wenig kaufen können und noch weniger kaufen wollen. - An die Stelle des wirtschaftlich leistungsfähigen Rußland der Vorkriegszeit, das Deutschland mit unbegrenzten Mengen von Lebensmitteln und Rohstoffen versehen konnte und das dafür deutsche Fertigfabrikate in großen Mengen bezog, ist ein wirtschaftlich desorganisiertes Rußland getreten, unfähig, die Lebensmittel auszuführen, welche Deutschland braucht, oder die Fertigfabrikate zu kaufen, welche Deutschland feilzubieten hat. –

    Statt daß Deutschland seinen Lebensmittel- und Rohstoffbedarf von Ländern kaufen könnte, welche ihrerseits bereit wären, sich in deutschen Waren zurückzahlen zu lassen, muß Deutschland großenteils von Nationen kaufen, welche seine Produkte nicht brauchen, und welche Bezahlung in Kreditdokumenten verlangen. Die Gefahr ist, daß Deutschland mit Verpflichtungen belastet wird, die es nur erfüllen kann, wenn die Außenhandelspolitik der Nationen sich völlig ändert, sowohl in Hinsicht auf Zolltarife, als in Hinsicht auf Reparationsleistungen.

    Kapitel 11.
    Rußland.

    Kein Land hat durch den Krieg (Anmerkung: Erster Weltkrieg und Bürgerkrieg) und die Nachkriegspolitik schwerer gelitten als Rußland. Damit verglichen sind die Leiden Frankreichs, Deutschlands, selbst die Österreichs relativ leicht. Seine Verluste an Toten und Verwundeten waren noch viel schwerer als die Deutschlands; dazu die Sterblichkeit durch Seuchen, Hunger, Revolution; sie war unglaublich groß. Außerdem ist Rußland durch den Krieg noch vielmehr wirtschaftlich desorganisiert worden als irgend eine andere Nation. Will man die Heimsuchungen Europas durch den Krieg mit den Verwüstungen eines verheerenden Wirbelsturmes vergleichen, so muß man bei Rußland von der Zerstörung durch eine Erdbeben-Katastrophe sprechen. Während Europas Produktivkraft zu einem großen Teile wiederhergestellt ist, wartet die Rußlands noch immer auf solche Wiederherstellung.

    Aber wie schlimm auch immer die gegenwärtige Lage Rußlands sein mag, seine Zukunft ist zweifellos gesicherter als die des ganzen übrigen Europa, unvergleichlich viel gesicherter als die Deutschlands, Österreichs, Italiens, ja selbst Englands. Denn diesen Ländern im besonderen, Europa überhaupt, wird es gut gehen, wenn sie ihre Erzeugnisse der übrigen Welt verkaufen können gegen den Einkauf der Lebensmittel und Rohstoffe, die sie brauchen, um ihre große und wachsende Bevölkerung auf engem Raum zu erhalten. Die Voraussetzungen für Rußlands Wohlergehen dagegen liegen innerhalb Rußlands eigenen Grenzen. Rußland ist das größte Land der Welt; unbegrenzte Naturschätze stehen zu seiner Verfügung; für die Vermehrung der russischen Bevölkerung scheinen keine Grenzen gesetzt.

    Vor dem Kriege war Rußlands Ausfuhr an Getreide fast so groß als die aller übrigen Länder zusammengenommen. Seine Reserven an Petroleum, an Holz, an Mineralien (Kohle, Eisen, Kupfer, Blei, Gold, Platin, Silber) sind unerschöpflich; sehr große Gebiete stehen noch für den Anbau von Flachs, Hanf, Baumwolle zur Verfügung, große Mengen von diesen Gütern werden schon heute produziert. Rußlands industrielle Tätigkeit ist gegenwärtig noch beschränkt, und es muß deshalb fremde Fertigfabrikate kaufen im Austausch für Erzeugnisse seiner Landwirtschaft, seiner Forsten, seiner Bergwerke. Sollten aber die anderen Staaten sich zu solchem Austausch nicht bereit finden, so kann Rußland auch seine industrielle Produktion in jedem benötigten Umfange weiter ausdehnen. So ängstlich man auch bezüglich der anderen großen Nationen Europas sein mag, ob sie in näherer oder ferner Zukunft imstande sein werden, ihre Bevölkerung zu ernähren: ohne Zweifel kann Rußland aus seinen eigenen Produktivkräften heraus eine große Bevölkerung erhalten, vorausgesetzt, daß die Naturschätze systematisch
    entwickelt werden.

    Die schlimme gegenwärtige Wirtschaftslage Rußlands erklärt sich teilweise aus einer sehr starken Abnahme seiner industriellen Produktion, teilweise aus seiner Unfähigkeit, Fertigfabrikate des Auslandes in der benötigten Menge zu kaufen. Da der russische Bauer gegenwärtig seine Lebensmittelproduktion nicht entsprechend gegen Fertigfabrikate umsetzen kann, so produziert er an Lebensmitteln, Textilrohstoffen, nicht mehr, als er braucht, um sich seinen beschränkten Bedarf zu kaufen an Kleidung, Schuhen, landwirtschaftlichen Geräten und Maschinen und anderen Dingen, die ihm erreichbar sind. Daher ist die Produktion an Lebensmitteln und Rohstoffen kaum hinreichend, um auch nur Rußlands städtische Bevölkerung zu erhalten und der Teil der Produktion, welcher für die Ausfuhr verfügbar bleibt; ist recht gering.

    Das Fehlen dieser russischen Produktion an Lebensmitteln und Rohstoffen auf dem Weltmarkt ist sehr wesentlich auch für die gegenwärtigen Schwierigkeiten Europas verantwortlich zu machen. Würde diese russische Produktion auf dem europäischen Markt erscheinen, so würde Europa dafür in Fertigfabrikaten Zahlung leisten können. Da aber diese Versorgung des europäischen Marktes von Rußland aus fehlt, so muß Europa in steigendem Maße Lebensmittel und Rohmaterialien von Ländern kaufen, welche ihrerseits europäische Waren nicht kaufen wollen, mit der Folge, daß Europa diese Waren nur bezahlen kann dadurch, daß es Schulden eingeht.

    Vor dem Kriege kam das Kapital für die Entwicklung Rußlands großenteils von anderen europäischen Nationen, im besonderen von Frankreich und Deutschland. Auch jetzt wird die russische Produktion um so geschwinder wieder hergestellt werden können, je mehr Kapital Rußland von anderen Ländern erhalten wird. Da Frankreich und Deutschland gegenwärtig ihrerseits Kapital borgen müssen und daher Kapital nicht an andere Länder abgeben können, so hängt Rußlands Wiederaufbau und seine weitere Entwicklung großenteils von der Bereitwilligkeit Englands und der Vereinigten Staaten ab, die nötigen Kredite zu beschaffen. Jedermann hat Vertrauen auf Rußlands Kreditwürdigkeit unter dem Gesichtspunkt des Reichtums seiner Naturschätze; aber die Voraussetzungen des Vertrauens unter psychologischen und politischen Gesichtspunkten müssen erst noch geschaffen werden. Rußland sollte also lernen, daß es zunächst Vertrauen für seine Politik, Vertrauen auf seine geschäftliche Verlässigkeit schaffen muß. Europa aber und vor allem England sollten erkennen, daß Europas Schwierigkeiten nicht gelöst werden können, solange Rußland nicht wieder ein Glied der europäischen Wirtschaft geworden ist. Vor dem Kriege betrug die Ausfuhr Rußlands an Lebensmitteln und Rohstoffen 3,2 Milliarden RM. zu den damaligen Preisen (die gegenwärtigen Preise sind 50 v. H. höher). Wie groß wäre der unmittelbare Vorteil für die europäischen Nationen, wenn sie Fertigfabrikate an Rußland absetzen könnten im Austausch gegen die gleiche Menge russischer Rohprodukte, wie vor dem Kriege, wenn auch zu den erhöhten Preisen! Wie groß wären die Vorteile für Rußland, wenn man dort die Fertigfabrikate des Auslandes kaufen könnte, die man dringend braucht. Rußlands Ausfuhr steigt ja ständig, aber die Steigerung geht sehr langsam, und die Hoffnung auf große russische Getreideausfuhr hat sich bisher leider nicht erfüllt.

    Die Vorbedingung für die Gewährung großer Kredite, langfristiger oder kurzfristiger, an Rußland ist aber die Verständigung darüber, daß Rußland seine bestehenden Verpflichtungen aus Kapitalanlagen anerkennen wird. Dabei müßte die Höhe dieser Verpflichtungen genau Rußlands Leistungen angepaßt werden, auch unter dem Gesichtspunkt, daß die alten Verpflichtungen die Sicherstellung neuer Kredite nicht gefährden dürften.

    Vor dem Kriege sind Rußland mehr als 20 Milliarden RM, für den Eisenbahnbau, für kommunale Zwecke, für die Entwicklung seiner Petroleum- und Mineralschätze zur Verfügung gestellt worden; während des Krieges nahm Rußland im Auslands Anleihen auf im Betrage von 16 Milliarden RM., davon 12 Milliarden RM in England. Den Kapitalaufnahmen aus der Vorkriegszeit entsprechen noch immer die durch sie geschaffenen wertvollen Kapitalanlagen. Vor dem Kriege war die russische Regierung sehr zahlungskräftig. Den Vorkriegsschulden von 20 Milliarden RM standen an Aktiven das große Eisenbahnsystem, ungeheure Ackerlandgebiete und Forsten, wertvolle Bergwerke usw. gegenüber, deren Erträge allein ausreichten, die Zinserfordernisse zu decken. Zum großen Teil waren diese Aktiva, insbesondere die Bahnen, mit Hilfe des geliehenen Kapitals geschaffen worden. Die gegenwärtige Regierung Rußlands soll bereit sein, die aus der Vorkriegszeit herrührenden Kapitalverpflichtungen Rußlands nach bester Kraft zu erfüllen, vorausgesetzt, daß man Rußland das Kapital zur Verfügung stellt, das für den Wiederaufbau der Produktivkraft des Landes benötigt wird.

    Der Nutzen, der für Rußland und für Europa aus einer solchen Wiederherstellung von Rußlands Realeinkommen und von Rußlands internationaler Kaufkraft sich ergeben würde, ist sehr groß. Wenn man Rußland kurzfristiges und langfristiges Kapital gibt, so daß es die Ausfuhr seiner Ernte finanzieren und seine Produktion wieder auf die Vorkriegshöhe steigern kann, so würde unmittelbar ein großer Markt für die europäische Fertigfabrikation gewonnen sein. Rußlands alte Kaufkraft, Rußlands alte Produktivkraft wieder herzustellen, ist wahrlich die dringendste aller gegenwärtigen wirtschaftlichen Aufgaben.«
    Sie sind ja mal ein unterhaltsamer Märchenonkel, ein bisschen Indianer Jones, Victor und Victoria Trimondi, Fritz Aerni, eine Prise aus dem NKWD-Geheimdossier "das Buch Hitler"
    und ganz viel Guido Knopp......eine echte Wohltat (im Bereich Unterhaltung-Fantasie) gegenüber den roten oder reaktionären Spinnern.
    Lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf

  8. #1388
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    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von nethead Beitrag anzeigen
    Wer extrem selten gelesene und nicht beworbene Buecher, sowie eine Handvoll von Videos auf Youtube als "Anti-russische Propaganda Offensive" bezeichnet kann sie nicht mehr alle im Kasten haben. Um es mal ganz ganz vorsichtig zu formulieren.
    Alles fängt klein an.

  9. #1389
    GESPERRT
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    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von nethead Beitrag anzeigen
    Genauso neu wie die das Hitler ne Welteroberung geplant hatte. Allerdings ist die Präventivkriegsthese wesentlich glaubwuerdiger.
    Wer hat denn behauptet Hitler würde die ganze Welt erobern wollen?

  10. #1390
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    Standard AW: War die Ruestung Deutschlands 1939 auf einen Angriffskrieg ausgelegt?

    Zitat Zitat von Towarish Beitrag anzeigen
    Wer hat denn behauptet Hitler würde die ganze Welt erobern wollen?
    Sehr richtig, Genosse. Die Festung Europa sollte eigentlich genügen!

    "Lieber entdeckte ich einen Satz der Geometrie, als daß ich den Thron von Persien gewänne!"
    Thales von Milet (Philosoph, Staatsmann und Mathematiker 624 v.u.Z. - 546 v.u.Z.)

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