Rabbis protestieren gegen den Zionismus
Immer mehr Juden erkennen im Staat Israel den Feind des jüdischen Volkes. Sie gehen im Protest auf die Strasse, tragen palästinensische Fahnen und verbrennen die israelische Flagge. Außerdem gab ein Spitzenpolitiker schon vor dreißig Jahren zu, daß man den Nahostkonflikt dazu benützen wolle, um einen Weltenbrand zu entfachen.
Jedes Jahr verbrennen Juden am Tag des jüdischen Purim-Festes die israelische Flagge. Dieses Jahr nahmen Tausende in der ganzen Welt daran teil - im New Yorker Stadtteil Brooklyn ebenso wie beispielsweise in London oder Israel.
Rabbi Yisroel Dovid Weiß, der Sprecher der antizionistischen Vereinigung Neturei Karta, bezeichnete die diesjährigen Purim-Protestdemonstration als so erfolgreich wie nie zuvor. Allein in Brooklyn hätten über tausend Menschen teil genommen.
"Das jüdische Volk erwacht und erkennt das wahre Gesicht des Zionismus, seine Mißachtung der Thora-Gebote ebenso, wie seine feindselige Haltung gegenüber allen Nichtjuden im allgemeinen und den Palästinensern im speziellen", erklärte Rabbi Weiss. "Die Ablehnung des Zionismus ist der einzige Weg zum Frieden", meinte der tiefgläubige Jude, "und das zeigen wir symbolisch durch das Verbrennen der israelischen Flagge. Damit machen wir klar, daß der Staat Israel entgegen seinen absurden Behauptungen nicht das jüdische Volk repräsentiert."
Rabbi Weiss sieht die Mission der Juden an einem anderen Ort: "Das Weltjudentum hat die Pflicht, patriotische Bürger ihrer jeweiligen Heimatländer zu bleiben und mit allen Menschen in Frieden zu leben. Im Heiligen Land bedeutet dies, die palästinensische Souveränität über das Land zu anerkennen. Deshalb tragen wir die palästinensische Fahne mit uns, wenn wir die israelische Flagge verbrennen."
Wenn Sie mehr über die Ansichten von Neturei Karta und der Israelkritischen Thora-Juden erfahren und die historischen Hintergründe und politischen Absichten des Zionismus studieren möchten, so lesen Sie bitte unseren ausführlichen Bericht in unserer Ausgabe Nr. 36 mit dem Titel: "Die Zionisten haben das Herz des Judentums attackiert." Dieser Satz stammt übrigens von Rabbi V. Soloveichik.
So glaubt denn auch der streitbare Rabbi Weiss, daß die größten Leiden der Juden im 20. Jahrhundert durch den Zionismus mitverursacht worden seien. "Sie schüren absichtlich den Antisemitismus, um sich dann als Retter in der Not präsentieren zu können." Außerdem würde der Staat Israel aus eigennützigen Interessen einen Krieg gegen die Palästinenser führen, der dem Ansehen und der Sicherheit des Judentums schade; es gäbe momentan sowieso keinen gefährlicheren Aufenthaltsort für Juden als Israel.
"Der zionistische Kleinstaat steht vor dem wirtschaftlichen Bankrott"; glaubt Rabbi Weiss, "Israel kann ohne die massive finanzielle Hilfe vor allem des amerikanischen Steuerzahlers nicht überleben."
Israel als Nährboden für die Neue Weltordnung?
Doch Überleben muß das zionistische Israel um jeden Preis - auch wenn es nach wie vor ein Dorn im Fleisch der arabischen Welt darstellt und der Nahostkonflikt weit von einer friedlichen Lösung entfernt ist. - Wäre es möglich, daß genau dies von Anbeginn an die Absicht hinter der Staatsgründung von Israel war, nämlich den arabisch-israelischen Konflikt als Funke für einen Weltkrieg zu benützen, auf den dann eine Neue Weltordnung folgen kann?
Das behauptet jedenfalls ein längst vergessenes Buch, das vor bald dreißig Jahren von dem Amerikaner Thomas Kiernan geschrieben worden ist. Das Werk trägt den Titel ‚The Arabs: Their History, Aims and Challenge to the Industrialized World' (Die Araber: Ihre Geschichte, Ziele und Herausforderung an die industrialisierte Welt). Am Ende dieses Buches zitiert Kiernan einen hohen Beamten im amerikanischen Außenministerium - mit großer Wahrscheinlichkeit Außenminister Henry Kissinger selbst.
Auf die Frage Kiernans, ob der Nahostkonflikt je ohne einen Weltkrieg gelöst werden könne, antwortete der hohe Staatsbeamte mit dem freimaurerischen Symbol einer Pyramide: "Die Entwicklung des Nahostkonfliktes kann mit der Konstruktion einer auf dem Kopf stehenden Pyramide verglichen werden. Die Spitze - auf der in diesem Fall die ganze Pyramide balanciert - wurde geformt aus dem unausweichlichen Konflikt zwischen fremden Zionisten, ihren Bedürfnissen und Ambitionen einerseits, und dem Stolz und den Bestrebungen der ansässigen arabischen Bevölkerung andererseits."
Wir können dieser Aussage entnehmen, daß es für den ungenannt bleiben wollenden Spitzenbeamten klar war, daß die Gründung Israels in jedem Fall einen lokalen Konflikt nach sich ziehen würde. Der Mann - Kissinger? - fährt fort: "Während die Pyramide anwuchs, steuerte jeder der neu hinzugekommenen Steine weitere Elemente zum Konflikt bei: die Leidenschaften und Bedürfnisse ausländischer Interessen, die Leidenschaften und Bestrebungen weiterer nationaler Gruppierungen innerhalb der arabischen Welt.