[Links nur für registrierte Nutzer]Stuttgart - Die Pflegedienste im Südwesten müssen sich nach Ansicht von Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD) gezielter um ältere Migranten kümmern. Die erste Generation von Zuwanderern komme in die Jahre, bleibe aber entgegen ursprünglicher Planung häufig in Deutschland und stelle die ambulante und stationäre Pflege vor neue Herausforderungen.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband zählt insgesamt 300 000 Senioren mit ausländischen Wurzeln zwischen Main und Bodensee.
Nötig sei eine "kultursensible Pflege", sagte Öney. Zum einen sei der körperliche Verschleiß wegen der harten Arbeit in der Industrie oft größer. Die Migranten seien zudem stärker von psychosomatischen Problemen betroffen als Deutsche gleichen Alters. "Es gibt Studien, die zeigen, dass das Gefühl der Fremde und Traumata während der Integration in Deutschland diese Menschen psychologisch enorm belasten." Auch hierauf müsse die Pflege eingehen, insbesondere mit Personal, das die Heimatsprache beherrsche. Denn die "Gastarbeiter" hätten selten Integrationskurse besucht.
Migranten-Familien übernehmen nach den Worten der türkischstämmigen Ministerin nicht mehr selbstverständlich die Pflege der Älteren. "Das Familienkonzept hat sich geändert." Zudem bestünden bei Essen und Schamgefühl andere Bedürfnisse als bei deutschen Senioren, sagte Öney. "Auch darauf müssen wir uns einstellen." Sie sieht hierin einen lukrativen Markt.
Die Integrationsministerin Bilkay Öney fordert einen Alten-Service der besonderen Art! Besonders teuer!!!