Randi Zuckerberg - Schwester von Facebook-Erfinder Mark Zuckerberg und Marketing-Chefin des Unternehmens -
fordert die Abschaffung der Anonymität im Internet. Man müsse die User davon abhalten, im Internet irgend etwas ohne Angabe seines echten Namen zu machen. Damit soll vor allem das sogenannte Cyber-Bullying verhindert werden.
Facebook ist in der Vergangenheit immer wieder durch mangelhafte Datenschutzvorkehrungen in Kritik geraten. Was Marketing-Chefin Randi Zuckerberg fordert, stellt jedoch eine neue Dimension des "gläsernen Internetnutzers" dar: Sie forderte in einer Podiumsdiskussion zum Thema "Social Media" die Abschaffung der Anonymität im Internet. Man müsse die Nutzer daran hindern, irgend etwas ohne Angabe seines echten Namens zu tun. Zuckerberg ist der Meinung, viele Menschen würden sich hinter der Anonymität im Internet verstecken und dann denken, "sie könnten sagen, was immer sie wollen".
Darüber, welche zusätzlichen Maßnahmen Facebook ergreifen würde, um seine Nutzer zukünftig vor Cyber-Bullying zu schützen, äußerte sich Zuckerberg nicht näher. "Es gibt so viel mehr, was wir tun können", sagte sie. "Wir arbeiten aktiv mit Partnern wie Common Sense Media sowie unserem Sicherheits-Kommittee zusammen". Common Sense Media ist eine Organisation, die Medien auf ihre Tauglichkeit für Kinder untersucht. Auch der ehemalige Google-CEO Eric Schmidt bezeichnet Online-Anonymität als gefährlich. Er geht davon aus, dass Regierungen zukünftig von ihren Bürgern verlangen werden, Online ihre echte Identität zu benutzen. Googles Social Network Google+ steht derzeit in der Kritik, da viele Konten mit falschen Namensangaben gesperrt wurden.
Doch der Vorstoß stößt nicht nur auf Gegenliebe. Kritiker Matthew Ingram äußerte sich kürzlich zu diesem Thema: "Viele Leute denken, dass der Zwang, den echten Namen zu benutzen, das Problem der Trolle und des schlechten Verhaltens bekämpfen, aber dem ist nicht so. Und eine solche Politik kann negative Konsequenzen haben und den Austausch über wichtige Themen behindern."