Bekämpfung von Antiziganismus gefordert

Vertreter der Sinti und Roma haben am Dienstag im ehemaligen deutschen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau in Polen eine zunehmende Ausgrenzung ihrer Volksgruppe in Europa beklagt. In immer mehr Ländern greife eine staatliche Isolationspolitik um sich, sagte der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, bei einer Gedenkfeier zum 67. Jahrestag der Liquidierung des sogenannten Zigeunerfamilienlagers. Es sei höchste Zeit, die Diskriminierung der Minderheit ebenso energisch zu bekämpfen wie den Antisemitismus.

In der Nacht zum 3. August 1944 waren in den Gaskammern von Birkenau rund 3000 Männer, Frauen und Kinder ermordet worden - die letzten Häftlinge des «Zigeunerlagers». Zu der Gedenkfeier am Dienstag waren rund 500 Menschen nach Birkenau gekommen.

Die Nationalsozialisten hatten seit 1941 etwa 23 000 Sinti und Roma aus 14 europäischen Ländern nach Auschwitz deportiert. Vor allem Kinder wurden Opfer der medizinischen Versuche des berüchtigten Lagerarztes Josef Mengele.

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