Das galt für alle osteuropäischen Staaten mit ihrer maroden Industrie und Infrastruktur und die meisten davon haben es auch geschafft, ohne große westdeutsche Hilfe wieder auf die Beine zu kommen.
Die Grenzen hätten in der Tat ähnlich geschlossen bleiben müssen, wie sie es zu Polen oder der damaligen Tschechoslowakei waren und es wäre doch eher merkwürdig gewesen, wenn die im Vergleich zu den anderen osteuropäischen Staaten ordentlich dastehende DDR nun als einziges Land der Region nichts selbst auf die Reihe bekommen hätte. Na gut, ist ein historisches Thema, alles nicht mehr zu ändern und es ist auch bei weitem nicht die schlechteste aller Varianten realisiert worden. Hätte auch alles im WW3 oder größeren Kriegen im Osten enden können. Die UdSSR und danach Russland standen mehrmals kurz davor, dann die Ukraine und andere Staaten. Alternativlos war der schnelle Zusammenschluss dennoch nicht, es war die Variante, mit den kurzfristig niedrigsten Risiken, die sämtliche Mittel - und langfristigen Risikien verharmloste. Blühende Landschaften und Willkommensgeld bei sicheren Renten . . .Prämisse zum Erhalt der DDR - oder eines Wirtschaftsraumes anderer Prägung auf der gleichen Fläche - war die strikt geschlossene Grenze. Mit Wegfall dieses Faktors setzte umgehend wieder die Abstimmung mit den Füßen ein, die 61 zum Bau der Mauer überhaupt erst geführt hat.
Weder hätte sich die desolate Wirtschaft quasi "von alleine" erholt, noch wäre die Einheit zu einem späteren Zeitpunkt für den Westen billiger geworden. Man kann ohne Übertreibung eine heute inflationär angewendete Vokabel auf den Fahrplan der Einheit anwenden, er war alternativlos.