Archäologen erforschen Soldaten-Alltag

„Der Krieg liegt kaum 100 Jahre zurück, seine Gräuel sind vielfach beschrieben worden, aber über das alltägliche Leben der Männer im Stollen, bevor der Tod hier hereinbrach, wissen wir so gut wie nichts“, betont Landolt. Öfen, Senfgläser, eine Weinflasche oder Haken in den hölzernen Wänden bringen jetzt ein wenig Licht in das Dunkel einer nahen Vergangenheit. Auch zwei Blümchen aus Bakelit gehören dazu, die man offenbar mit einem Kranz für die verschütteten Toten am Stolleneingang zurückließ.

„Solche Beobachtungen macht man sehr selten in der Archäologie“, sagt Landolt. Alles sei noch genau an seinem Platz, nichts wurde seit der Explosion verändert. „Da denkt man automatisch an Pompeji.“ Die Archäologen sind zuversichtlich, dass sie die Identität der Verschütteten feststellen können.

Dann beginnt die Suche nach den Angehörigen. Wenn diese nicht andere Pläne haben, sollen die Toten vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf der Kriegsgräberstätte Illfurth (Département Haut-Rhin) beigesetzt werden.

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