Der Mord an Halit Yozgat nährt in rechten Kreisen die Vermutung, der NSU sei vom Geheimdienst kontrolliert worden.
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Am Mittwoch, dem 39. Verhandlungstag im NSU-Verfahren vor dem Oberlandesgericht München, wurde der Mord an dem 21-jährigen Yozgat erstmals verhandelt. Der junge Mann, der in seinem Internetcafé im Kassler Stadtteil Nord-Holland mit zwei gezielten Pistolenschüssen niedergestreckt wurde, war das mutmaßlich neunte und vermutlich vorletzte Todesopfer der NSU-Mordserie, die laut Anklage Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe zur Last gelegt wird. Er verblutete in den Armen seines zur Hilfe herbeigeeilten Vaters, den er zum Tatzeitpunkt nur kurz vertreten hatte.
Verfassungsschutzmitarbeiter T. war just am Tag des Mordes in Yozgats „Tele-Internet-Café“. Gut eine Minute vor den tödlichen Schüsse will er, den Kollegen „Klein Adolf“ nannten, das Lokal in dem er regelmäßig in Partnertauschbörsen chattete, verlassen haben. Als einziger Zeuge meldete er sich später nicht bei der Polizei.
Auch deshalb, weil der frühere hessische Innenminister und ehemalige Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) direkte Fragen an den Verfassungsschutzmitarbeiter von Seiten der Polizeiermittler unterband, ranken sich nun besonders um diesem Mordfall die Verschwörungstheorien.
Eine Variante lautet: T. könnte Mitglied einer geheimen Geheimdiensttruppe gewesen sein, der das NSU-Trio als Zelle anwarb. In rechten Kreisen kursiert die Idee, die NSU-Zelle sei eine „Erfindung der Geheimdienste“ gewesen, um der Neonaziszene empfindlichen zu schaden.
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Verstrickungen von V-Leuten
Seit dem Aufliegen des NSU-Kerntrios wird die NPD-Führung nicht müde von einem Geheimdienst-Phänomen zu sprechen. Doch nicht nur sie. Auch die Redaktion von
Compact um den Chefredakteur Jürgen Elsässer, einst Redakteur bei der
Jungen Welt, der
Jungle World und
Konkret, sieht die große Verschwörung „der Geheimdienste“ beim NSU
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Auf 84-Seiten werfen die Autoren offene Fragen und vermeintliche Unstimmigkeiten zum NSU auf, um sie zu der vermeintlichen Antwort zu verdichten, dass das Trio wäre eine „abhängige und weisungsgebundene Einheit eine größeren Untergrundnetzwerkes“ gewesen, denen die Bekennervideos „mitsamt den Waffen“ untergeschoben worden seien. „Ziel der Dienste ist es nämlich, die Zelle weiter zu radikalisieren und im bereits anlaufenden Verfahren zum Verbot der NPD öffentlichkeitswirksam einzusetzen“, heißt es in dem Text.