Noch einen Hang hinauf und sie sehen ihr gemietetes Wohnmobil, das sie vermutlich auf dem
heruntergekommenen Gelände der Diskothek MAD abgestellt haben. Von der Sparkasse bis hierher sind es nur ein paar Hundert Meter. Sie haben, das ist offensichtlich, alles gut geplant. Später heißt es, dass man die Männer beim Einkaufen und ihren Caravan schon zuvor in Stregda gesehen hat.
Sie packen die Fahrräder hinein und fahren schnell los. Einem Zeugen fällt das auf, er ruft deshalb die Polizei an. Er hat sich den ersten Buchstaben des Nummernschildes gemerkt - V für Vogtlandkreis. Das Vorgehen der Täter gleicht auffällig einem Sparkassen-Überfall im September in Arnstadt. Auch dort waren Fahrräder sowie ein Wohnmobil im Spiel.
Die auf so einen Fall vorbereitete Polizei rückt mit allem aus, was fahren kann, berichtet später der Chef der zuständigen Polizeidirektion Gotha, Michael Menzel. Mehr als zehn Streifenwagen sind in Eisenach unterwegs, ein Fahndungsring wird gezogen, andere Dienststellen informiert, auch im nahen Hessen.
Obwohl sie die Autobahn vor der Nase haben, fahren die Täter nach dem
Obi-Kreisel am gleichnamigen Baumarkt nicht rechts zur Schnellstraße, sondern links ins
Dorf Stregda. Wieder sind es nur ein paar Hundert Meter, dann erreichen sie den
Schafrain, wo sie das weiße Wohnmobil gegen
9.45 Uhr parken. Eine ruhige Gegend, in der Fremde eigentlich gleich auffallen müssten. Weil sie ein Gerät zum Abhören des Polizeifunks an Bord haben, wissen sie vermutlich, dass die Fahndung läuft.