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Thema: Gedanken zu Weihnachten - als Feier der Geburt eines Gottessohnes

  1. #1
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    Standard Gedanken zu Weihnachten - als Feier der Geburt eines Gottessohnes

    Wir haben uns gestern mal wieder in Bautzen das Weihnachtsoratorium angehört und angesehn, diesmal die Kantaten 3-6. Bautzen ist diesbezüglich kulturelle Spitze!

    Um die Andächtigkeit meiner lieben Frau nicht zu stören, hab ich mich weitgehend mit Kommentaren zu den Texten zurückgehalten, auch auf der Heimfahrt und später zu Hause. Zur Musik und zur Darbietung gibts keinerlei Kritik.

    Aber der Text, die Grundlage des Christentums...

    Schon im zweiten Satz der ersten Kantate dieses Teiles ist von "der Feinde Wut und Toben" die Rede, die Gottes Sohn natürlich dämpft. Allein durch sein Erscheinen wahrscheinlich. Ohne böse Feinde gehts wahrscheinlich nicht im schönen Christentum.

    Jetzt aber zu den wesentlichen Stellen der märchenhaften bzw. abergläubischen Grundlagen. Ein König (Herodes) erschrickt, weil in einem Ziegenstall ein Kind geboren wurde. Und mit ihm erschrickt das gesamte Jerusalem. Und zwar, weil das Wort dieses Neugeborenen "die hellste Kerze in allen Werken" sein soll und "die Seele nichts Böses beginnen lässt".

    Schön, aber doch etwas lebensfremd.

    Aber woher wussten die Drei, die zum kleinen Kindlein pilgerten, dass Derartiges geschehen sollte? Von einem Engel natürlich. Und da sie die Sterne deuten konnten, wussten sie natürlich auch, über welchem Haus bzw. über welchem Ziegenstall ein Stern stand, der Millionen Kilometer weit entfernt war. Dieses Kunsttück beherrschen nicht einmal die heutigen Sterndeuter, Kartenleger oder Handleser.

    Sie schenkten einem Baby in einer Viehkrippe auch gleich Gold, Myrrhe und Weihrauch. Myrrhe und Weihrauch mag ja noch angehn, obwohl Weihrauch auch ganz schön teuer war, aber Gold? Weshalb eigentlich keine Edelsteine? Heute hätten sie ihm sicher einen Porsche geschenkt!

    Und weshalb mieden sie wohl auf der Heimreise ins "Morgenland" den nochmaligen Besuch des Königs? Wo er sie doch nochmals sehn wollte und wo er ihnen doch vor ihrer Weiterreise gen Ziegenstall gesagt hatte: "Ziehet hin und forschet fleißig nach dem Kindlein, und wenn ihrs findet, sagt mir's wieder, dass ich auch komme und es anbete."

    Gut, er hatte ja vor, es töten zu lassen, aber woher wussten drei fromme Männer das? Wahrscheinlich konnten sie außer Sterndeutung auch noch Gedanken lesen...

  2. #2
    Löwinnen-Flüsterer Benutzerbild von Herr Schmidt
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    Standard AW: Gedanken zu Weihnachten - als Feier der Geburt eines Gottessohnes

    Ich feier das romantische Fest von St. Claus ... mit einer Gans, ganz allein zu zweit am Heilig Abend und dann die ganze (bucklige Verwandschaft) Sippe, die noch hier ist am 1. Feiertag (immer bei einem anderen) sehr romantisch.

    Jeder bekommt von jedem ein Geschenk (max. 25 Euro), damit man sich auch anstrengen muß ... klasse

    Und warum wir das herrliche Fest feiern, ist mir ehrlich gesagt "egal" ... ich würde auch das Zuckerfest feiern ... wir haben auch schon einmal "Bayram" gefeiert ... warum nicht.

    Man soll alle Feste feiern ... immer dann wenn sie fallen !
    Ich habe AfD gewählt ... .... und ich werde es wieder machen.


    Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation.
    (Ernst Thälmann)




  3. #3
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    Standard AW: Gedanken zu Weihnachten - als Feier der Geburt eines Gottessohnes

    Zitat Zitat von Herr Schmidt Beitrag anzeigen
    Ich feier das romantische Fest von St. Claus ... mit einer Gans, ganz allein zu zweit am Heilig Abend und dann die ganze (bucklige Verwandschaft) Sippe, die noch hier ist am 1. Feiertag (immer bei einem anderen) sehr romantisch.

    Jeder bekommt von jedem ein Geschenk (max. 25 Euro), damit man sich auch anstrengen muß ... klasse

    Und warum wir das herrliche Fest feiern, ist mir ehrlich gesagt "egal" ... ich würde auch das Zuckerfest feiern ... wir haben auch schon einmal "Bayram" gefeiert ... warum nicht.

    Man soll alle Feste feiern ... immer dann wenn sie fallen !
    Ja doch, wir fahrn auch zu unsern Kindern und sehn die Enkel, machen ihnen Geschenke und ich beschäftige mich, während die Bagage in der Kirche ist, mit Lesen, Fernsehn oder ich geh spazieren.

    Aber man macht sich halt paar mehr Gedanken als nur über die Ente...

    Von mir aus könnten sie alle kirchlichen Feste streichen, für mich ist sowieso jeder Tag Feiertag! Oder keiner. Je nachdem.

  4. #4
    Löwinnen-Flüsterer Benutzerbild von Herr Schmidt
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    Standard AW: Gedanken zu Weihnachten - als Feier der Geburt eines Gottessohnes

    Zitat Zitat von Unschlagbarer Beitrag anzeigen
    Ja doch, wir fahrn auch zu unsern Kindern und sehn die Enkel, machen ihnen Geschenke und ich beschäftige mich, während die Bagage in der Kirche ist, mit Lesen, Fernsehn oder ich geh spazieren.

    Aber man macht sich halt paar mehr Gedanken als nur über die Ente...

    Von mir aus könnten sie alle kirchlichen Feste streichen, für mich ist sowieso jeder Tag Feiertag! Oder keiner. Je nachdem.
    Nein ... ich will mehr Feiertage ... von mir aus können sie auch Bayram einführen

    Jedenfalls sind wir uns einmal einig .... dafür gibt es einen :keks:
    Ich habe AfD gewählt ... .... und ich werde es wieder machen.


    Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation.
    (Ernst Thälmann)




  5. #5
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    Standard AW: Gedanken zu Weihnachten - als Feier der Geburt eines Gottessohnes

    Zitat Zitat von Unschlagbarer Beitrag anzeigen
    Wir haben uns gestern mal wieder in Bautzen das Weihnachtsoratorium angehört und angesehn, diesmal die Kantaten 3-6. Bautzen ist diesbezüglich kulturelle Spitze!

    Um die Andächtigkeit meiner lieben Frau nicht zu stören, hab ich mich weitgehend mit Kommentaren zu den Texten zurückgehalten, auch auf der Heimfahrt und später zu Hause. Zur Musik und zur Darbietung gibts keinerlei Kritik.

    Aber der Text, die Grundlage des Christentums...

    Schon im zweiten Satz der ersten Kantate dieses Teiles ist von "der Feinde Wut und Toben" die Rede, die Gottes Sohn natürlich dämpft. Allein durch sein Erscheinen wahrscheinlich. Ohne böse Feinde gehts wahrscheinlich nicht im schönen Christentum.

    Jetzt aber zu den wesentlichen Stellen der märchenhaften bzw. abergläubischen Grundlagen. Ein König (Herodes) erschrickt, weil in einem Ziegenstall ein Kind geboren wurde. Und mit ihm erschrickt das gesamte Jerusalem. Und zwar, weil das Wort dieses Neugeborenen "die hellste Kerze in allen Werken" sein soll und "die Seele nichts Böses beginnen lässt".

    Schön, aber doch etwas lebensfremd.

    Aber woher wussten die Drei, die zum kleinen Kindlein pilgerten, dass Derartiges geschehen sollte? Von einem Engel natürlich. Und da sie die Sterne deuten konnten, wussten sie natürlich auch, über welchem Haus bzw. über welchem Ziegenstall ein Stern stand, der Millionen Kilometer weit entfernt war. Dieses Kunsttück beherrschen nicht einmal die heutigen Sterndeuter, Kartenleger oder Handleser.

    Sie schenkten einem Baby in einer Viehkrippe auch gleich Gold, Myrrhe und Weihrauch. Myrrhe und Weihrauch mag ja noch angehn, obwohl Weihrauch auch ganz schön teuer war, aber Gold? Weshalb eigentlich keine Edelsteine? Heute hätten sie ihm sicher einen Porsche geschenkt!

    Und weshalb mieden sie wohl auf der Heimreise ins "Morgenland" den nochmaligen Besuch des Königs? Wo er sie doch nochmals sehn wollte und wo er ihnen doch vor ihrer Weiterreise gen Ziegenstall gesagt hatte: "Ziehet hin und forschet fleißig nach dem Kindlein, und wenn ihrs findet, sagt mir's wieder, dass ich auch komme und es anbete."

    Gut, er hatte ja vor, es töten zu lassen, aber woher wussten drei fromme Männer das? Wahrscheinlich konnten sie außer Sterndeutung auch noch Gedanken lesen...
    Ahoi, Unschlagbarer!

    Ja, der christliche Mythos bietet den besten Stoff für Satyrica. Auch ich musste schon oft genug, als ich noch jünger und attraktiver war, um der Liebe willen Messen besuchen. Mir erging es bei diesem Ritual immer wie Mr. Bean im Gotteshaus, falls Dir bekannt. Mein persönliches Urteil: Die Messenbesucher könnten auch eine Kuh auf dem Altar schlachten - mir fiele der Unterschied nicht auf, da gleichermaßen irrational.
    Interessant ist, dass Du den Terminus des Feindes eingebracht hast; dieser wird unter Christen auch heute noch gebraucht und weist selbstverständlich eine biblische Tradition auf (vgl. Luk. 19,27; Matt. 5,43ff.). Der Begriff des Feindes macht eigentlich deutlich genug, wie beschaffen das Christentum resp. der monotheistische Kult generell ist: Obgleich man nur glauben, aber nichts wissen kann, sind diejenigen, welche nicht dem vertrauen, von dem die Christen glauben, dass es wahr sei, ihnen Feinde. Warum aber verleitet eine Sache, die man weder beweisen noch widerlegen kann, zu Feindschaft, wenn doch offensichtlich jede Partei irren kann, so dass es sich nicht lohnt, zu beharren? Rational kann das nicht erklärt werden; "die" Christen verlangen nämlich die Unterwerfung unter das von ihnen für göttlich gehaltene Wort; daher auch all die Rituale und das strikte Besuchen jener m.E. sinnlosen Messen und Feiern - daher die oft wiederholte Forderung, diesen Buchstaben zu vertrauen, daher auch die Machtinstrumente zur Einschüchterung - warum sollte auch ein mit dem Guten identischer Gott die Menschen, sein Ebenbild, in der Unterwelt quälen lassen (der typisch mosaische Rachegedanke!)? Die Musels oder Juden sind auch nicht anders.
    Nehmen wir einmal Platon: Er kommt ohne Feinde aus, auch wenn der platonische Sokrates allzu viele hatte, er bedarf nicht des Alleingültigen, auch wenn er nach ihm sucht, und beruft sich nicht auf alte Schriften, auch wenn er, den Christen gleich, ab und zu Mythen zu erdichten scheint (vgl. Atlantikos logos im Timaios oder Kritias) - ja, er ist paradox, aber dadurch sich seiner menschlichen Schwäche bewusst, nichts genau zu wissen; dem Menschen ist aber eine Waffe gegeben, um das Scheinwissen und die Paradoxa zu bekämpfen: das Prüfen. Sobald Du die Möglichkeit hast, etwas zu überprüfen - die Christen schmähen diese Leute als "Skeptiker" -, kannst Du Scheinwissen entlarven. Tja, und das tust Du auch, wie mir scheint, wenn Du nur noch über diese dämliche Weihnachtsgeschichte lachen kannst. Übrigens haben die Christen selbst dieses Geburtsdatum geklaut. Feiern wir also anstelle dieses bedeutungslosen Geburtstages etwas, was nützlich ist. Wie wär's, wenn wir beim Schenken blieben? Das hat gute alte römische Tradition (Saturnalien): Mache Deiner gesamten Familie eine Freude, indem Du jedem etwas schenkst - das, ut detur -; vergiss diesen Unsinn, dass einer allein unsere (!) Schulden auf sich nehmen wird, was ja impliziert, dass wir schuldig sind, auf dass Du und Deine Familie in Angst geratet und fleißig betet und spendet. Schenke als Freier, aber bete nicht als Sklave!

  6. #6
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    Standard AW: Gedanken zu Weihnachten - als Feier der Geburt eines Gottessohnes

    Zitat Zitat von Agesilaos Megas Beitrag anzeigen
    Ahoi, Unschlagbarer!

    Ja, der christliche Mythos bietet den besten Stoff für Satyrica. Auch ich musste schon oft genug, als ich noch jünger und attraktiver war, um der Liebe willen Messen besuchen. Mir erging es bei diesem Ritual immer wie Mr. Bean im Gotteshaus, falls Dir bekannt. Mein persönliches Urteil: Die Messenbesucher könnten auch eine Kuh auf dem Altar schlachten - mir fiele der Unterschied nicht auf, da gleichermaßen irrational.
    Interessant ist, dass Du den Terminus des Feindes eingebracht hast; dieser wird unter Christen auch heute noch gebraucht und weist selbstverständlich eine biblische Tradition auf (vgl. Luk. 19,27; Matt. 5,43ff.). Der Begriff des Feindes macht eigentlich deutlich genug, wie beschaffen das Christentum resp. der monotheistische Kult generell ist: Obgleich man nur glauben, aber nichts wissen kann, sind diejenigen, welche nicht dem vertrauen, von dem die Christen glauben, dass es wahr sei, ihnen Feinde. Warum aber verleitet eine Sache, die man weder beweisen noch widerlegen kann, zu Feindschaft, wenn doch offensichtlich jede Partei irren kann, so dass es sich nicht lohnt, zu beharren? Rational kann das nicht erklärt werden; "die" Christen verlangen nämlich die Unterwerfung unter das von ihnen für göttlich gehaltene Wort; daher auch all die Rituale und das strikte Besuchen jener m.E. sinnlosen Messen und Feiern - daher die oft wiederholte Forderung, diesen Buchstaben zu vertrauen, daher auch die Machtinstrumente zur Einschüchterung - warum sollte auch ein mit dem Guten identischer Gott die Menschen, sein Ebenbild, in der Unterwelt quälen lassen (der typisch mosaische Rachegedanke!)? Die Musels oder Juden sind auch nicht anders.
    Nehmen wir einmal Platon: Er kommt ohne Feinde aus, auch wenn der platonische Sokrates allzu viele hatte, er bedarf nicht des Alleingültigen, auch wenn er nach ihm sucht, und beruft sich nicht auf alte Schriften, auch wenn er, den Christen gleich, ab und zu Mythen zu erdichten scheint (vgl. Atlantikos logos im Timaios oder Kritias) - ja, er ist paradox, aber dadurch sich seiner menschlichen Schwäche bewusst, nichts genau zu wissen; dem Menschen ist aber eine Waffe gegeben, um das Scheinwissen und die Paradoxa zu bekämpfen: das Prüfen. Sobald Du die Möglichkeit hast, etwas zu überprüfen - die Christen schmähen diese Leute als "Skeptiker" -, kannst Du Scheinwissen entlarven. Tja, und das tust Du auch, wie mir scheint, wenn Du nur noch über diese dämliche Weihnachtsgeschichte lachen kannst. Übrigens haben die Christen selbst dieses Geburtsdatum geklaut. Feiern wir also anstelle dieses bedeutungslosen Geburtstages etwas, was nützlich ist. Wie wär's, wenn wir beim Schenken blieben? Das hat gute alte römische Tradition (Saturnalien): Mache Deiner gesamten Familie eine Freude, indem Du jedem etwas schenkst - das, ut detur -; vergiss diesen Unsinn, dass einer allein unsere (!) Schulden auf sich nehmen wird, was ja impliziert, dass wir schuldig sind, auf dass Du und Deine Familie in Angst geratet und fleißig betet und spendet. Schenke als Freier, aber bete nicht als Sklave!
    Gut geschrieben!

    Ich hätte eine rationlae Erklärung für die unentwegte Feindsuche der Religiösen, besonders der Monotheisten, und da besonders der Christen und der Moslems:

    Zum einen rührt die Abwehr der Feinde aus deren Anfangszeiten, wo sie verlacht, verspottet und verfolgt wurden. Gut, dass ist auch nicht grad schön, aber sind sie nicht selber schuld aufgrund ihrer absonderlichen Geschichten?

    Der zweite Grund könnte ihre schreckliche Unsicherheit sein, die sie mit Sicherheit alle mehr oder weniger verspüren. Sie wissen, dass sie keinen einzigen Beweis in der Hand haben, sie wissen auch, dass ihre Geschichten im Grunde nur Märchen sind und allzuviele Wunder beinhalten (besonders die Christen wissen das), und sie wissen ganz und gar nicht, ob ihrer Hoffnungen und Erwartungen bezüglich der angekündigten Wiederkehr ihres Jesus, der erwarteten Erlösung ihrer Seelen und ihrer Entrückung ins Himmelreich überhaupt eintreten wird, da liegt es doch auf der Hand, dass sie in allen Gegenmeinungen, in Zweiflern und Spöttern nur Feinde sehn.

    Der wirklich Starke braucht keinen Feind, der ist darüber erhaben.

    Ich bete übrigens weder als Sklave noch als Bewunderer.
    Ich mache Geschenke, aber selber brauch ich keine, denn ich hab ja schon alles...

  7. #7
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    Standard AW: Gedanken zu Weihnachten - als Feier der Geburt eines Gottessohnes

    Zitat Zitat von Unschlagbarer Beitrag anzeigen
    Zum einen rührt die Abwehr der Feinde aus deren Anfangszeiten, wo sie verlacht, verspottet und verfolgt wurden. Gut, dass ist auch nicht grad schön, aber sind sie nicht selber schuld aufgrund ihrer absonderlichen Geschichten?
    Ja, sie sind weniger aufgrund ihrer Mythen beargwöhnt worden als mehr aufgrund der den antiken Polytheisten - damals ein Großteil z.B. der Germanen, Römer und Griechen - anstößigen These, es gebe einen Gott; die Götter der anderen seien falsch; wer sie verehrte, sei dem Untergang geweiht. Ein Römer, der im griechischen Zeus seinen Juppiter sah oder den germanischen Kriegsgott dem römischen Mavors gleichsetzte, der glaubte, dass es für jede Sache auf dieser Welt einen zuständigen Gott gebe ("Verwalter"), dass aufgrund mangelnder menschlicher Wahrnehmung nicht jeder Gott in seiner Gesamtheit gefasst werden könne. Die ketzerischen Thesen der Juden und Christen mussten damals eine kulturelle Ohrfeige gewesen sein, die Empörung groß. Tatsächlich wurden die Christen anfangs nur verachtet; die Verfolgungen setzten erst mit der Missionierung ein, welche ja auch heute noch zu Konflikten führt. Dazu gibt es auch ein schönes Thema im Unterforum. Wie dem auch sei: Die Christen reden schon vom Feind, da gab es die Christenverfolgung nur durch die Juden selbst - wird auch da wohl Missionierung und vllt. versuchte Einflussnahme in Judäa eine Rolle gespielt haben? Jedenfalls zeigt uns der Terminus des Feindes, dass das Christentum aus einem Konflikt geboren worden sein muss, wie auch viele andere Dinge (vgl. INRI).

    Der zweite Grund könnte ihre schreckliche Unsicherheit sein, die sie mit Sicherheit alle mehr oder weniger verspüren. Sie wissen, dass sie keinen einzigen Beweis in der Hand haben, sie wissen auch, dass ihre Geschichten im Grunde nur Märchen sind und allzuviele Wunder beinhalten (besonders die Christen wissen das), und sie wissen ganz und gar nicht, ob ihrer Hoffnungen und Erwartungen bezüglich der angekündigten Wiederkehr ihres Jesus, der erwarteten Erlösung ihrer Seelen und ihrer Entrückung ins Himmelreich überhaupt eintreten wird, da liegt es doch auf der Hand, dass sie in allen Gegenmeinungen, in Zweiflern und Spöttern nur Feinde sehn.
    Ob sie selbst "wissen", dass der christliche Mythos zweifelhaft ist, kann ich nichtbeurteilen. M.E. bewirkt die Unterwerfung unter die heiligen Schriften und die Erpressung, dass nur "echte" Christen Seelenheil erlangen, sofern sie nur die Gebote befolgen und brave Schäfchen ihrer Pastoren bleiben - das bewirkt, dass sie tatsächlich völlig botmäßig werden und überall um ihrer selbst willen (Seelenheil) mit anderen zu kontrastieren beginnen, um letztendlich zu demonstrieren, ein wie guter Christ man doch ist (daher auch Konfession: der Zwang, sich immer wieder bekennen zu müssen). Wer die Leute am schlimmsten provoziert und dafür getötet wird, der wird dann sogar Märtyrer (ein Bezeuger!), eine Art waffenloser Bibelgrenadier. Du siehst: Die christlichen Tugenden basieren mehr oder weniger auf öffentlicher Konfrontation. Die Grundlage dafür ist natürlich das "Feindsein" der anderen, wie oben besprochen. Was tun, wenn man Christ ist? Ganz einfach:

    Der wirklich Starke braucht keinen Feind, der ist darüber erhaben.
    Eben! Damit hast Du die Schwelle der Religion einfach übersprungen und bist am Herdfeuer der Philosophie gelandet - wie Platon schreibt: to adikein kakion tou adikeisthai (Unrecht zu tun ist schlimmer als Unrecht zu erleiden).

  8. #8
    GESPERRT
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    Standard AW: Gedanken zu Weihnachten - als Feier der Geburt eines Gottessohnes

    Zitat Zitat von Agesilaos Megas Beitrag anzeigen
    Eben! Damit hast Du die Schwelle der Religion einfach übersprungen und bist am Herdfeuer der Philosophie gelandet - wie Platon schreibt: to adikein kakion tou adikeisthai (Unrecht zu tun ist schlimmer als Unrecht zu erleiden).
    Das glaube ich nicht, denn für den, der Unrecht tut, ist sein Tun nicht schlimm, sonst würde er es nicht tun.

    Ich bin überzeugt, dass Platon hier irrt, oder er meint es als Ermahnung der Unrecht-Tuenden, kein Unrecht mehr zu tun.

    Sicher war ich mir nicht immer, dass es da doch irgendetwas geben könnte, aber vor vor etwa 25 Jahren gabs für mich keine Zweifel mehr, dass es keine Götter gibt.

    Und daher feiere ich heute nicht die Geburt eines Gottessohnes, denn solchen Märchen bin ich nun wirklich entwachsen, sondern benutze es als Gelegenheit für das Auffrischen der verwandtschaftlichen Beziehungen.

    Also allen, aber besonders Dir hier in diesem Thema

    Frohe Feiertage!

  9. #9
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  10. #10
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    Standard AW: Gedanken zu Weihnachten - als Feier der Geburt eines Gottessohnes

    Zitat Zitat von Unschlagbarer Beitrag anzeigen
    Das glaube ich nicht, denn für den, der Unrecht tut, ist sein Tun nicht schlimm, sonst würde er es nicht tun.

    Ich bin überzeugt, dass Platon hier irrt, oder er meint es als Ermahnung der Unrecht-Tuenden, kein Unrecht mehr zu tun.


    Sicher war ich mir nicht immer, dass es da doch irgendetwas geben könnte, aber vor vor etwa 25 Jahren gabs für mich keine Zweifel mehr, dass es keine Götter gibt.

    Und daher feiere ich heute nicht die Geburt eines Gottessohnes, denn solchen Märchen bin ich nun wirklich entwachsen, sondern benutze es als Gelegenheit für das Auffrischen der verwandtschaftlichen Beziehungen.

    Also allen, aber besonders Dir hier in diesem Thema
    Frohe Feiertage!
    Werter Freund Unschlagbarer,

    deinem Beitrag entnehme ich, daß dir etwas grundsätzliches nicht zuteil geworden ist, die Epignose und Antilipsi um den Oros Theion. Die Theologie im klassisch-griechischen Pneuma hat andere Diastasen, in denen sich der Christianismus als Monotheokratie versuchte, aber kläglich scheiterte, scheitern mußte und bis zur Selbstaufgabe weiterhin scheitern wird.

    Du wirst das Theion auch nicht erfassen können, ja nicht einmal in dessen Peripherie gelangen, wenn du das unterentwickelte christianische bzw. mosaisch-arabische (judaische) bzw. islamische Verständnis heranziehst. Diese drei soeben erwähnten Namen sind dem Grunde nach keine Religionen, sondern eignen sich so gut wie ausschließlich dazu, die Menschenmassen zu lenken, gut zu erkennen an der Verstümmelungsmanie der Juden, die am Ende sogar noch dankbar sind, daß sie verstümmelt werden bzw. Der körperlichen verstümmelung folgt natürlich die geistige, unweigerlich.

    Für mich sind diese drei Gruppen die eigentlichen Atheisten.

    Vielleicht könnte unser Freund Agesílaos Mégas dazu etwas schreiben, solltest du darin Interesse haben und ihn darum bitten.

    Edit:
    Mir gefällt deine Formulierung, du seiest "den Märchen entwachsen".
    Ich sehe keine Lüge darin, festzustellen, daß wir ab heute, dem 25. des 10. Monats, wieder längere Tage bekommen. Oder hast die dieses ewige Spiel der Kräfte der Mutter Natur ausgekoppelt, fortan für nichtig erklärt, daß es nicht mehr stattfinde?

    Siehe auch hier:
    Wie Gott Mensch wurde
    ([Links nur für registrierte Nutzer])
    h ttp://www.politikforen.net/showthread.php?111564-Bin-ich-Christ&p=5008333&viewfull=1#post5008333


    Nachbar4986
    Geändert von Nachbar (25.12.2011 um 06:13 Uhr)

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