Das Schulden-Porträt der Weimarer Republik 1918-1933
Die Weimarer Republik scheiterte aus vielen Gründen. Einer der wichtigsten beruht aber auf der schlechten Wirtschaftssituation, die - ohnehin schon schwierig war durch die allgemeine Lage und die hohen Wiedergutmachungsleistungen aus dem Versailler Vertrag - woran Bismarck und das Deutsche Reich nicht ganz unbeteiligt waren - und 1929 nach dem Börsenkrach an der Wallstreet extrem wurde. So "verdanken" wir wahrscheinlich Hitler auch den internationalen und namentlich USA-PlutokratInnen und WallstreetspekulantInnen, die bis auf den heutigen Tag ihr Unwesen treiben, eine Geld-, Währungs- und Wirtschaftskrise nach der anderen auslösen - zum Schaden der ganzen Welt. Bis zum Börsenkrach 1929 steigt das Sozialprodukt fortlaufend an mit einer stetigen Wachstumsrate nach dem Zinseszinsmodell um 5,69 % pro Jahr (2004 vielleicht 1,5 %, wenn es sehr gut läuft). Danach sinkt es dramatisch, bis Hitler jährlich um durchschnittlich - 14,8 % oder von 88,4 Milliarden Mark auf 56,7 Milliarden Mark, also insgesamt um 35,86 %. Der relative Anteil der Schulden in % vom Sozialprodukt (Deutschland 2002: 60,5%. Maastrichtkriterium 60%) betrug im Jahr 1929/30 des Börsenkraches 10,89 % und stieg bis Hitler auf 20,62 % an, obwohl die Schulden nicht zunahmen, weil eben das Sozialprodukt aufgrund der schwierigen weltwirtschaftlichen Umstände so sank.
Im Jahr des Börsenkraches wächst die Zahl der Arbeitslosen auf 1 Million und 899 Tausend an und schnellt dann im Jahr 1932/33 bis auf 5 Millionen 575000 hoch. Gemessen an der Zahl der Erwerbstätigen von rund 32 Millionen ergibt dies eine Arbeitslosenrate von 17,4 % (wie gegenwärtig - 2004 - etwa in den neuen Ländern).
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Die Weimarer Republik läßt sich nicht so einfach bewerten, weil es sehr schwere, wirre, wechselhafte und sehr krisenhafte Zeiten waren. Damals hat es jede Regierung sehr schwer gehabt. Die junge Republik war vielfach und tief gespalten, zerrissen und auch noch zu unerfahren. Skrupellose Kriegsgewinnler, Spekulanten und Wirtschaftskriminelle nutzten Leid und Elend hemmungs- und gnadenlos aus.
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