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Thema: Ist der Nationalsozialismus eine böse Religion?

  1. #21
    forward ever Benutzerbild von Lichtblau
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    Standard AW: Ist der Nationalsozialismus eine böse Religion?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Der NS ist keine böse Religion, da er keine Religion ist.
    Genau genommen schon, genau wie der Kommunismus eine Religion ist.
    Sind alles Gedankenkäfige in die die Menschen eingesperrt werden.

    Um eine monumentale stählerne Achse ("Deutsch sein", "Kommunismus", "Glaube") drehen sich die Zentralideen, die von der Hülle aller logischen Schlussfolgerungen aus ihnen umgeben sind, die die Gitterstäbe des Gefängnis bilden.

    Versucht man in diesen Gedankengebäude mit einem Argument einzudringen, zerbricht es sofort an den Gitterstäben, weil es automatisch falsch sein muss weil die Zentralideen unbedingt wahr sind, und diese sind wahr, weil das innere Selbst, die stählerne Achse, unbedingt wahr ist.

    Alles was den Gitterstäben widerspricht wird nicht wahr genommen. Alles was kompatibel ist, wird sofort bereitwillig geglaubt.
    Solche Menschen laufen durch die Gegend und bekommen die Wahrheit nicht mit, selbst wenn diese sie mit 180 überfährt.

    Ich war auch mal ein Gläubiger.
    Nie wieder kehre ich freiwillig in diesen Gedankenkäfig zurück.
    backward never.

    ignore: Lichtblau

  2. #22
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    Standard AW: Ist der Nationalsozialismus eine böse Religion?

    Der typische Strang für

    hirnverbrannte Esotheriker
    Niemand ist mehr Sklave, als der sich frei fühlt ohne es zu sein. Goethe
    Wir sehen viel, nehmen aber wenig wahr. Arthur Conan Doyle

  3. #23
    Mitglied Benutzerbild von Oasenfritz
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    Standard AW: Ist der Nationalsozialismus eine böse Religion?

    Zitat Zitat von Pythia Beitrag anzeigen
    ........... In keinem Land lebte das Volk besser als in Deutschland, am deutschem Wesen konnte tatsächlich die Welt genesen, und die Welt holte auf.
    .................[/IMG]
    Naja, gut gemeint, aber die wahren Verhältnisse in der späten Kaiser- und Gründerzeit spiegeln sich doch wohl eher in den Mietskasernenbauten Berlins und im gesellschaftl. Gefüge eines "Hauptmann von Köpenick" sowie den hohen Auswandererzahlen wider als in den Einzelfällen der "Kruppsiedlung Margarethenhöhe" und der Fuggerei in Augsburg ( die lediglich katholischen armen Bürgern offenstand, und das begrenzt).

    12 Std.-Arbeit in Fabriken unter ausbeuterischen Prämissen der Inhaber waren die Regel. Alte Fabrikordnungen sprechen da noch eine klare Sprache. Die "Gartenstadt-Bewegung" und die Schrebergartenbewegungen konnten das Leid und die Not nur zum geringsten Teil lindern .

    Erst die Schützengräben des 1. WK schütteten die sozialen Gräben in der dt. Gesellschaft einigermaßen zu, die durch den Turbokapitalismus damals entstanden waren.

  4. #24
    Mitglied Benutzerbild von frundsberg
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    Standard AW: Ist der Nationalsozialismus eine böse Religion?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Bei jeder Partei empfiehlt es sich, auch einen Blick auf das PP zu werfen.
    Dabei ist auch seine Entwicklung im Blick zu behalten, im Falle der N.S.d.A.P. also sollte man die offiziellen Kommentierungen sowohl vom Herrn Feder als auch vom Herrn Rosenberg lesen.

    Was mich jetzt wundert: Wo ist Punkt 25 abgeblieben?
    mußt du 'googlen'- das pp ist nicht vollständig aufgelistet

  5. #25
    Mitglied Benutzerbild von frundsberg
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    Standard AW: Ist der Nationalsozialismus eine böse Religion?

    Zitat Zitat von Oasenfritz Beitrag anzeigen
    Naja, gut gemeint, aber die wahren Verhältnisse in der späten Kaiser- und Gründerzeit spiegeln sich doch wohl eher in den Mietskasernenbauten Berlins und im gesellschaftl. Gefüge eines "Hauptmann von Köpenick" sowie den hohen Auswandererzahlen wider als in den Einzelfällen der "Kruppsiedlung Margarethenhöhe" und der Fuggerei in Augsburg ( die lediglich katholischen armen Bürgern offenstand, und das begrenzt).

    12 Std.-Arbeit in Fabriken unter ausbeuterischen Prämissen der Inhaber waren die Regel. Alte Fabrikordnungen sprechen da noch eine klare Sprache. Die "Gartenstadt-Bewegung" und die Schrebergartenbewegungen konnten das Leid und die Not nur zum geringsten Teil lindern .

    Erst die Schützengräben des 1. WK schütteten die sozialen Gräben in der dt. Gesellschaft einigermaßen zu, die durch den Turbokapitalismus damals entstanden waren.
    das sehe ich wesentlich differenzierter. besonders der punkt mit den auswanderungszahlen ist inkorrekt.
    die sanken nämlich deutlich ab.

    die deutschen hatten ein großes bürgertum, von dem man in uk und frnakreich nur träumen konnte.
    die arbeiter besaßen mehr schutz und rechte, als im übrigen westen.
    die schul- und uni-Bildung galt weltweit als vorbildlich.

    die armee besaß schon ab 1890 ein recht, was es nicht einmal in den USA gab (jeder soldat konnte sich über seinen diensthabenden beschweren und u.U. recht einfordern, d.h. willkürliche schickane wurde damit entgegengewirkt).

    zu den hohen geburts- und den niedriger werdenden auswanderungszahlen, siehe hier:

    --------------------------------------------

    Geburtenzahlen im Deutschen Kaiserreich
    Anfang des Jahrhunderts, genauer gesagt in den Jahren 1901 und 1902, sind jährlich über 2 Millionen Geburten zu verzeichnen; im Jahre 1913 werden in den Reichsgrenzen von 1871 noch 1.838.000 Kinder geboren: durch den Krieg wird diese Zahl halbiert. Zwischen 1919 und 1922 steigt die Zahl der Geburten aufgrund des Nachholphänomens auf 1.260.000 und schließlich 1.600.000. Bereits 1923 liegt die Zahl der jährlichen Geburten aber unter 1.300.000 und nimmt bis 1933 regelmäßig ab. Zu diesem Zeitpunkt werden in Deutschland halb so viele Kinder geboren wie vor dem Krieg; die Zahl von 956.000 entspricht genau der durchschnittlichen Geburtenzahl in den vollen Jahren des Ersten Weltkriegs (1915, 1916 und 1917).

    Quelle: Deutschland im Wandel: Geschichte der deutschen Bevölkerung seit 1815, von Michel Hubert, S. 228

    Von besonderer Bedeutung ist der Rückgang der Kindersterblichkeit; von 100 Lebendgeboren sind im ersten Lebensjahre gestorben: 1901 20,7, 1910 16,2. Zu dem erheblichen Rückgang der Sterblichkeit im allgemeinen müssen bessere Ernährung, geringerer Verbrauch durch übertriebene Arbeitsbelastung und günstigere sanitäre Verhältnisse zusammenwirken. Der Rückgang der relativen Sterbezahl beweist also, daß Deutschlands Bevölkerung, die heute um ein Drittel größer ist als vor fünfundzwanzig Jahren, sich auch wesentlich besserer Lebensbedingungen erfreut, als noch vor wenigen Jahrzehnten.

    Jahresdurchschnitt Geburten Gestorbene Geburtenüberschuß

    1871/1880 1.743.888 1.232.854 511.034
    1881/1890 1.798.778 1.247.470 551.308
    1891/1900 1.964.108 1.233.843 730.265
    1901/1910 2.061.482 1.195.144 866.338
    1911 1.927.039 1.187.094 739.945
    1912 1.925.883 1.085.996 839.887

    Auf dem Gebiet des heutigen Deutschen Reiches wohnten im Jahre 1816 etwa 25 Millionen Menschen. Im Jahre der Reichsgründung war die Bevölkerungszahl auf 41 Millionen Menschen gestiegen. Im Jahre des Regierungsantritts unseres Kaisers (1888) zählte das Reich eine Bevölkerung von 48 Millionen. In den seither verflossenen 25 Jahren (1913) hat sich die Reichsbevölkerung weiter um mehr als ein Drittel, auf 66 Millionen, vermehrt. Der jährliche Geburtenüberschuß beträgt seit langem etwa 800.000 Köpfe; er ist, im Verhältnis zur Bevölkerung gerechnet, stärker als in allen anderen großen europäischen Staaten, Rußland ausgenommen, ja selbst größer als in den Vereinigten Staaten von Amerika. Im Jahre 1911 betrug der Überschuß der Geburten über die Todesfälle, auf je 1000 Einwohner für Deutschland 11,3, Rußland 17,0 und England 9,8. Frankreich leidet unter einem Geburtendefizit von –0,9.


    Der große Bevölkerungszuwachs hat während der letzten 25 Jahre mehr und mehr innerhalb des deutschen Reichsgebietes selbst Unterkunft gefunden. Die Auswanderung, die in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts noch gewaltige Ziffern erreichte, hat fast bis zur Bedeutungslosigkeit abgenommen. Die Entwicklung wird erst in vollem Umfang klar, wenn man die Anzahl der Auswanderer dem Geburtenüberschuß gegenüberstellt. So betrug die Anzahl deutscher Auswanderer 1881/1890 134.000, sie sank kontinuierlich auf 22.700 bzw. 18.500 in den Jahren 1911/1912. Berücksichtigt man den Geburtenüberschuß, so sinkt das Verhältnis der Auswanderer zum Geburtenüberschuß in Prozent von 24,3 in den Jahren 1881 – 1890 auf 3,1 bzw. 2,2 Prozent in den Jahren 1911 bzw. 1912. Die hohe Zahl der Geburten und die später geringe Neigung zur Auswanderung können als Ausdruck einer allgemein verbreiteten (relativen) inneren Zufriedenheit der deutschen Bevölkerung mit ihren Lebensumständen im ehemaligen Kaiserreich angesehen werden.

    Quelle: Das deutsche Kaiserreich, 1871-1914 – ein historisches Lesebuch, 1992, Germany, 387 Seiten,
    Gerhard Albert Ritter, Kleine Vandenhoeck-Reihe, Seite 27f.



    … Friedrichsruh, der Altersitz Bismarcks bei Hamburg, erlebt von 1890 bis 1898 - Bismarcks Todesjahr - unzählige Wallfahrten aus allen Schichten der Bevölkerung. Hier wird aus größter Achtung vor einem politischen Genie zum Ausdruck gebracht, wie Bismarck seinen politischen Auftrag versteht: Er formuliert am 9. Juli 1879 - ein Jahr nach dem Berliner Kongreß – vor dem Reichstag: „Ich habe von Anfang meiner Laufbahn an nur den einen Leitstern gehabt: Durch welche Mittel und auf welchem Wege kann ich Deutschland zu einer Einigung bringen – und, soweit dies erreicht ist: Wie kann ich diese Einigung festigen, befördern und so gestalten, daß sie aus freiem Willen aller Deutschen dauernd erhalten bleibt.“ 1898 stirbt Otto von Bismarck im Sachsenwald bei Hamburg, seinem letzten Domizil. Theodor Fontane, der fast zeitgleich zu Bismarck dichterisch großartig gewirkt hat, schreibt über ihn sein letztes Gedicht:

    . Und kommen nach 3000 Jahren
    Fremde hier des Weges gefahren
    und sehen, geborgen vom Licht der Sonnen,
    den Waldgrund in Efeu tief eingesponnen
    und staunen der Schönheit und jauchzen froh,
    so gebietet einer: „Lärmt nicht so!
    Hier unten liegt (der) Bismarck irgendwo!’

    Bismarck „war nach meiner Ansicht der bedeutendste Staatsmann des 19. Jahrhunderts, weil er die Lösung für die Frage der deutschen Einheit und europäischen Ordnung gefunden hat“, bekannte Henry Kissinger. Aus zahlreichen Zitaten in- und ausländischer Persönlichkeiten wird deutlich, welchen Rang das kaiserliche Deutschland in Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung einnahm.
    Deutschland war ohne Zweifel vor dem Kriege die führende Nation Europas auf der Welt. Sein Handel und seine Industrie schienen auf den sichersten Grundlagen zu ruhen und mit den schnellsten Schritten voranzukommen; sein Volk war hoch organisiert, außerordentlich gebildet und unvergleichlich diszipliniert, gleichzeitig, sehr zufrieden und begeistert loyal, seine Philosophen und Männer der Wissenschaft, seine Historiker und Philologen gaben in der ganzen Menschheit durch ihre Gelehrsamkeit den Ton an."

    Wilhelm II., der im „Dreikaiserjahr“ 1888 den Thron besteigt, ist bei den Massen populär. Seine Aufgeschlossenheit für technische Neuerungen und die Wissenschaften insgesamt sind sehr beeindruckend. In einem geradezu atemberaubenden Wettlauf schießt Deutschland an den alten Wirtschaftsgroßmächten England und Frankreich vorbei und setzt sich mit den USA an die Spitze der industriellen Weltentwicklung. Galten die Deutschen bisher als Volk der Dichter und Denker, so entpuppen sie sich nach der Reichsgründung als das Volk der Arbeiter und Erfinder. Der englische Nobelpreisträger Bertrand Russell stellt fest: „Die Entwicklung Deutschlands von 1871 bis 1914 zeigte soviel Tatkraft, Fähigkeiten und Begabungen wie sie keine Nation jemals zuvor bewiesen hat. Die Deutschen verfügten über eine bessere Bildung als die Franzosen, Engländer oder Amerikaner; sie besaßen mehr technische Fachleute auf allen Gebieten. Doch ohne die Hilfe einer tüchtigen, ehrlichen Bürokratie hätte die deutsche Wirtschaft sich nicht zu dem entwickeln können, was sie wurde.“

    Quelle: Gilbert Murray - Philologe und Professor in Oxford (1866 - 1957) in „Essays and Adresses", London 1921
    Für Medizin, Chemie und Physik werden von 1901 bis 1919 neunundvierzig Nobelpreise an Wissenschaftler aus dreizehn Ländern verliehen. Allein siebzehn Nobelpreise entfallen hiervon auf deutsche Wissenschaftler. Die deutsche Unterrichtsverwaltung, die einheitliche Ausbildungsziele vorgibt, Prüfiingsordnungen festlegt, die Ausbildung der Lehrer bestimmt und für ständige Anpassung der Lehrpläne an die jeweiligen Gegebenheiten sorgt, schafft ein Bildungsniveau in Deutschland, das unter allen Ländern der Erde seinesgleichen sucht. … Diesem preußischen Bildungssystem verdankt Deutschland nach der staatlichen Einheit von 1871 seine wissenschaftliche und industrielle Spitzenstellung. Der englische Physiker John D. Bernal stellte 1967 fest: „Deutschland begann die wissenschaftliche Welt zu beherrschen.“

    Die deutsche Sprache wird zum internationalen Verständigungsmittel in der Wissenschaft. 80% der naturwissenschaftlichen Literatur in der Welt erscheint in deutscher Sprache. 40% der Medizinstudenten an der Friedrich-Wilhelm-Universität in Berlin sind im Jahre 1911 Ausländer. … Aus der Selbstständigkeit und Verantwortlichkeit der preußischen Verwaltung entwickelt sich das preußische Staats- und Verwaltungsrecht, das heute noch Fundament der Verwaltung der Bundesrepublik Deutschland ist. Der Geschäftsfiihrer des Verbandes der chemisch-pharmazeutischen Industrie Dr Rahn stellt 1913 fest:
    „Die deutsche Industrie hätte schwerlich ihren Wohlstand erreicht, wenn ihr nicht eine moderne Gesetzgebung zur Seite gestanden hätte, die im Dialog mit der Ministerialbürokratie zustande gekommen ist.’’

  6. #26
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    Standard AW: Ist der Nationalsozialismus eine böse Religion?

    Zitat Zitat von htc Beitrag anzeigen
    Genau genommen schon, genau wie der Kommunismus eine Religion ist.
    Zur einer Religion fehlt mir bei beiden ein transzendenter Bezug.

    Ich war auch mal ein Gläubiger.
    Nie wieder kehre ich freiwillig in diesen Gedankenkäfig zurück.
    Klingt gut, bin mir allerdings nicht sicher, was es konkret bedeutet...
    Aktueller Kalenderspruch: It is hard to believe that a man is telling the truth when you know that you would lie if you were in his place. (H.L. Mencken)

  7. #27
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    Standard AW: Ist der Nationalsozialismus eine böse Religion?

    Zitat Zitat von frundsberg Beitrag anzeigen
    mußt du 'googlen'- das pp ist nicht vollständig aufgelistet
    Meine Frage bezog sich v.a. darauf, dass Du oben in Deinem Beitrag von einem 24-Punkte-Programm schreibst.
    Das wundert(e) mich.
    Könnte 'n Tippfehler sein, könnt ja aber auch sein, dass ich was dazulerne, daher die Frage.
    Aktueller Kalenderspruch: It is hard to believe that a man is telling the truth when you know that you would lie if you were in his place. (H.L. Mencken)

  8. #28
    verteilt Lollis Benutzerbild von Reilinger
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    Standard AW: Ist der Nationalsozialismus eine böse Religion?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Zur einer Religion fehlt mir bei beiden ein transzendenter Bezug.
    Ich für meinen Teil halte auch den Grünismus für eine Religion. Wie bei anderen, bereits genannten politischen Ideologien wird Gott nur einfach durch den Traum vom "perfekten Menschen" ersetzt. Der Mensch selbst wird, Dank umfassender gedanklicher und verhaltenstechnischer Umstrukturierung zum Gott. Wie diese Umformung des Menschen aussieht, unterscheidet sich von Ideologie zu Ideologie natürlich etwas, aber das Ziel ist trotzdem das selbe. So ist auch Märtyrertum in diesen diversen politischen Richtungen weit verbreitet.

    Der Grünismus setzt z.B. auf die bereitwillige Selbstauflösung zugunsten einer neuen, idealerweise überall gleichförmigen Traumwelt, in der alles Böse durch das umfassende Gutsein der großen Gemeinschaft aufgesogen und ausgelöscht wird. Fakten (wie z.B. die schrecklichen Folgen der Überfremdung) werden, wie in einer Religion üblich, ignoriert und stattdessen durch dogmatische Grundsätze (wir brauchen mehr Zuwanderung) ersetzt. Widerspruch gegen diese Dogmen bedeutet den Verstoß aus der Gemeinschaft bis hin zu Verfolgung und Vernichtung der Existenz des Ketzers.

    Politreligiöse beten vielleicht keinen "Gott" im üblichen Sinne an, sondern phantasieren sich ihren Gott in Form des "perfekten Menschen" selbst zusammen, aber ich sehe da durchaus enge Parallelen. Es erinnert mich ein wenig an die alten polytheistischen Religionen, wie z.B. den griechischen Götterolymp. Noch ein paar Jahrhunderte Grünismus in Kombination mit Bildungsmisere und zivilisatorischem Niedergang und vielleicht wird dann Joschka Fischer über den neuen Götterhimmel herrschen...

  9. #29
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    Standard AW: Ist der Nationalsozialismus eine böse Religion?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Klingt gut, bin mir allerdings nicht sicher, was es konkret bedeutet...
    Freies Selbstdenken von Fall zu Fall ohne Denken von vorgefertigten Gedanken und ohne sie in ein Schema zu zwängen.
    backward never.

    ignore: Lichtblau

  10. #30
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Ist der Nationalsozialismus eine böse Religion?

    Zitat Zitat von htc Beitrag anzeigen
    Freies Selbstdenken von Fall zu Fall ohne Denken von vorgefertigten Gedanken und ohne sie in ein Schema zu zwängen.
    Aber Grundlagen braucht man ja, von denen aus man denken kann, nicht?
    Aktueller Kalenderspruch: It is hard to believe that a man is telling the truth when you know that you would lie if you were in his place. (H.L. Mencken)

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