450.000 Euro für feministisches Studibeisl durch die ÖH versenkt?

[Dexter]

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450.000 Euro wurden in das Café Rosa der ÖH Wien bisher investiert - Oppositionsfraktionen bekommen keine Einsicht in die Finanzen und gehen von einer Pleite aus

Das Bier um 2,20 ein Bio-Saft gespritzt um 1,50 Euro: Das Café Rosa der ÖH Uni Wien hat sich zum Ziel gesetzt, die Preise für Getränke dem Geldbörserl von Studenten anzupassen. Das Café soll laut Homepage außerdem ein Raum sein, der "Studieren und politisches Interesse verbindet". Die Liste der Grundsätze des Café Rosa ist lang: basisdemokratisch, feministisch, antisexistisch, progressiv, antidiskriminierend, antirassistisch, emanzipatorisch, ökologisch-nachhaltig, antifaschistisch, antinationalistisch, antiklerikal, antipatriarchal, antiheteronormativ, antikapitalistisch und solidarisch. Auch vom "Konsumzwang" wird im Café abgesehen. "Natürlich wird ein Raum alleine nicht die nächste Revolution mit sich bringen, dennoch kann dieser einen Teil zum Beginn kritischen Denkens und Handelns beitragen", heißt es auf der Homepage zur Philosophie des Cafés.

Gegründet wurde das Café Rosa im Mai 2011 vom "Verein zur Förderung der Emanzipation von Studierenden", einer hundertprozentigen Tochter der ÖH Uni Wien. Den Vorsitz der ÖH Uni Wien führen die GRAS (Grüne & Alternative StudentInnen), der VSStÖ (Verband Sozialistischer Studenten und Studentinnen Österreichs) und der KSV-Lili (Kommunistischer StudentInnenverband- Linke Liste). In die Gründung des Lokals investierte die ÖH 393.000 Euro. Mit dem Geld wurde der Raum grundlegend renoviert.

Schon damals regnete es Kritik von den Oppositionsfraktionen der Studierendenvertretung der Universität. Die ÖVP-nahe AktionsGemeinschaft (AG) ortete "Geldverschwendung und Missbrauch von ÖH-Beiträgen". Nach nur acht Monaten sieht es so aus, als ob die Vorstellungen der ÖH nicht in die Realität umgesetzt werden können. Die Mitarbeiter wurden entlassen und die Öffnungszeit auf 18 bis 24 Uhr beschränkt. Die kommerziellen Tätigkeiten sollen an ein bestehendes Café ausgelagert werden.

Nun gehen der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) und die AG davon aus, dass das Café pleite ist. Martin Brenner, Bundesobmann der AG, wirft dem Vorsitzteam der ÖH Uni Wien vor allem vor, keinen Einblick in die Finanzen des Cafés zu bekommen. Zudem sei das Café als Verein gegründet worden, obwohl das Gesetz vorschreibe, dass die ÖH Wirtschafsbetriebe nur in Form von Kapitalgesellschaften führen dürfe. Für die Gründung einer Kapitalgesellschaft ist allerdings die Zustimmung des Wissenschaftsministers vorgesehen.

Die politischen Veranstaltungen des Lokals beinhalten Dinge wie:
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FemPorn Screening am 20.11 2011, 19:00 im Cafe Rosa
Wie laden euch herzlich zu einem Screening von (queer)feministischen Pornos im Cafe Rosa ein.
Einleitende Worte kommen von Regiseurin SI.SI Klocker. Anschließend gibt es die Möglichkeit zur Diskussion.
Die Veranstaltung ist offen für Frauen* und Trans*personen.

Leider war diese Veranstaltung Männern nicht zugänglich, außer sie definieren sich selbst als Frau und treten auch so auf. Die Männerwelt trauert diesem Pornscreening sicher nach.

Frau Janine Wulz, Vorsitzende der Grünen Studiorganisation GRAS, ÖH Vorsitzende und Kassiererin des Trägervereins des Beisls weist jegliche schuldhafte Involvierung von sich:
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An einen Rücktritt - der deutsche Präsident Wulff war wegen geringerer Summen abgetreten - denkt sie nicht: "Unhaltbare Vorwürfe und Vergleiche mit Politikern, die sich persönlich bereichert haben, gehören für mich nicht zu einer wünschenswerten Diskussionskultur."

[Senator74]

Vom Führen eines Lokales sollte man halt schon was verstehen, statt Unsummen an Geld widmungsfremd in den Sand zu setzen!!

[Ausonius]

Auch vom "Konsumzwang" wird im Café abgesehen. "

Das ist cool, da kann man sich das Bier einfach von zu Hause mitbringen und trotzdem schön mit den KomilitonInnen abchillen.

[Ausonius]

Witzig finde ich auch die Verteidigungsstragie, nach der ca. 400 000 Euro für die Renovierung fällig wurden und "nur" 50 000 Euro in einem Jahr Betrieb versenkt worden seien.

[schastar]

Das ist cool, da kann man sich das Bier einfach von zu Hause mitbringen und trotzdem schön mit den KomilitonInnen abchillen.

könntest du mir das bitte mal übersetzen?

[-jmw-]

Wer nichtmal in der Lage ist, ein kleines Café ordentlich in die Pleite zu führen - vom erfolgreichen Betreiben wollen wir garnicht anfangen -, sollte wegen mentaler Herausgefordertheit exmatrikuliert werden.

[Senator74]

Zwar soll man nicht von der Optik der interviewten "Betreiberinnen" auf deren "Geschäftstüchtigkeit schliessen, aber "blauäugig" kommt hin...

[Dexter]

Zwar soll man nicht von der Optik der interviewten "Betreiberinnen" auf deren "Geschäftstüchtigkeit schliessen, aber "blauäugig" kommt hin...

Angesichts des Jahresbudget tut das schon weh, und irgendwer muss die Rückstellungen, die gerade in den Sand gesetzt haben, auch mal angelegt haben.

Frau Wulz hat aber ihre Kerngruppe damit gut bedient. Die Gruppe, die dem ganzen politischen Programm völlig zustimmt, geht auch artig wählen und das tun nur wenige der Studis.
Betreiber finden sie bei den Konditionen keinen. Das Preisniveau ist einfach nicht haltbar bei den Mieten in dieser Gegend und der Vorbedingung von Öko- und Fairtradeprodukten. Den Raum erst um 18.00 zu öffnen ist angesichts der Vorlesungszeiten einfach lächerlich. Arbeitsgruppen finden zumeist zuvor statt und nicht so spät.
Wulz ist übrigens Kassierin des Vereins, was es umso unglaubwürdiger macht, dass sie keine Zahlen nennen kann, außer der Betrieb ist so schlampig geführt worden, dass es einfach keine Zahlen gibt.

[Senator74]

Aus momentaner Sicht: Ein Desaster der mittleren Kategorie!

[Trashcansinatra]

Vom Führen eines Lokales sollte man halt schon was verstehen, statt Unsummen an Geld widmungsfremd in den Sand zu setzen!!

Eben keine Ahnung von "Wirtschaft & Verkehr" - im ursprünglichen Sinne.

Mal im Ernst: Die Chance, solch einen Betrieb mit dieser Zielsetzung zumindest kostendeckend zu führen, war in etwa so hoch, wie ein weißes Einhorn in einem Pornokino zu finden.