Tut er ja nicht, die häufig und gerne postulierte Unabhängigkeit der Zentralbanken ist ein Wunschtraum, der schon lange ausgeträumt ist -und auf der Welt ohnehin keine Selbstverständlichkeit darstellt. Natürlich kann der Staat, sagen wir besser die Politik, der Zentralbank nicht die Tagespolitik diktieren. Sehr wohl können aber Gesetze gemacht und geändert werden, die die grundsätzliche Ausrichtung verändern oder aber ganz alltägliche Zwänge auferlegen können. Man muss hier häufig ins Detail gehen um zu erkennen, wie wenig unabhängig diese Institutionen doch tatsächlich sind. Sind dir bspw. die elementaren Auswirkungen des sog. "Glass-Steagall Act" von 1933 auf die us-amerikanische Geldpolitik bewusst? Hier wurde das FED z.b. per Gesetz verpflichtet, US-amerikanische Staatsanleihen nicht nur als Sicherheit anzunehmen, sondern auch im Kurs zu pflegen, was nichts anderes als dem gesetzlichen Zwang zum unbegrenzten Nachkauf solcher Anleihen bei Kursverfall -etwa aufgrund mangelnden Vertrauens in die Bonität des Staates- gleichkommt und in zweiter Instanz eine theoretisch unendliche Verschuldung des US-Staates zu Lasten des Dollars bedeutet.
Und im Falle der EZB konnten wir erst kürzlich beobachten, dass bei ihr bereits politischer Druck hinreicht, sich aller gesetzlich und vertraglicher Zielsetzungen zu entledigen.
Kartelle und Monopole zeichnen sich häufig durch wirtschaftliche Ineffizienz aus und ich kenne aus der Wirtschaftsgeschichte kein Monopol, dass einen längeren Zeitraum überdauern konnte. Sie sind immer Opfer eines besseren Konkurrenten oder einer verschlafenen technischen Weiterentwicklung geworden. Tatsächlich sind es sehr häufig staatliche Einmischungen in Form unsinniger Regulierungsgesetze, die Monopole noch künstlich am Leben erhalten. Nehmen wir mal das Bankwesen als aktuelles Beispiel. In Deutschland ist es heute nahezu unmöglich eine Privatbank zu gründen, während etablierte Großbanken -trotz groben Versagens, wenn auch staatlich induziert- vom Staat einen Blankocheck ausgestellt bekommen. Hier liegt der Teufelskreis, denn natürlich können sich immer Monopole bilden, aber die Wirtschaftsgeschichte liefert keinen Beweis dafür, dass Monopole fortdauernd eine marktbeherrschende Position innehaben werden.Wieso sollte er das nicht tun? Unter Laissez faire Voraussetzungen gibt es keine Instanz, die Monopol- und Kartellbildung verhindern kann, diese entstehen also ganz natürlich. Und nein, reiner Wettbewerbsdruck verhindert sowas nicht, im Endeffekt fällt er früher oder später einfach weg, weil er es sogar begünstigt.
Was sollte auf diese Weise entstehende übermächtige Wirtschaftsblöcke (oder Lobbys) denn davon abhalten, das Gewaltmonopol des Staates zu übernehmen, selbst wenn er sich nur auf elementare Aufgaben beschränkt? Und das Interessante ist, sobald das erst geschehen ist, also die Wirtschaft Herr über den Staat geworden ist, wird der Staat einen verstärkten Interventionismus (zu Gunsten der Wirtschaftsoligarchie) betreiben. Ein Teufelskreis.
Darüber muss man sich gar nicht streiten. Am Anfang steht immer eine übermäßige staatliche Verschuldung, sei es durch Krieg, sei es durch Katastrophen sei es -in unserem Fall- durch übermäßige Alimentierung von in- und ausländischen Taugenichtsen.Wie gesagt, die Grenzen sind hier flüssig und es macht kaum Sinn, sich darüber zu streiten was nun zuerst kam.