"Wenn wir irgendetwas beim Nationalsozialismus anerkennen, dann ist es die Tatsache, daß ihm zum erstenmal in der Politik die restlose Mobilisierung der menschlichen Dummheit gelungen ist."
Kurt Schumacher (1895-1952), deutscher Politiker und Patriot
"Wenn wir irgendetwas beim Nationalsozialismus anerkennen, dann ist es die Tatsache, daß ihm zum erstenmal in der Politik die restlose Mobilisierung der menschlichen Dummheit gelungen ist."
Kurt Schumacher (1895-1952), deutscher Politiker und Patriot
[Links nur für registrierte Nutzer]Literatur - Israel: Analyse: Der «gute Deutsche» Günter Grass
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Berlin (dpa) - Selten erregen literarische Texte eine solche Aufmerksamkeit. Mit seiner Israel-Kritik in Versform erzielt Günter Grass ein Medienecho, wie es Intellektuelle in Deutschland schon lange nicht mehr bekam
Immer wieder hat er getrommelt - war das nun ein Schlag zuviel? Mit seinem Gedicht «Was gesagt werden muss» und der Israel-Kritik hat Günter Grass mit 84 Jahren entschieden: «Ich schweige nicht mehr.» Das sagt ein Literaturnobelpreisträger, der sich über mehr als ein halbes Jahrhundert immer wieder zu Wort gemeldet und seinen Namen unter Hunderte Aufrufe und Erklärungen gesetzt hat. Nur zum Verhältnis von Deutschland und Israel schwieg er lang. Nun hat Grass seine Sprache wiedergefunden, um mit dem Staat der Juden abzurechnen. Das hat eine Welle der Empörung ausgelöst und seinen Ruf wohl nachhaltig beschädigt.
Wie wenige Deutsche genießt der Pfeifenraucher mit dem prominenten Schnauzer international ein Prestige jenseits von Claudia Schiffer, Franz Beckenbauer oder der Autos «made in Germany». Nicht erst seit der Nobelpreis-Ehrung 1999 wird er als wichtigster deutscher Literat des 20. Jahrhunderts wahrgenommen. Seine Bücher wurden in dutzende Sprachen übersetzt, die Auflagen gehen in die Millionen.
Grass war der erste deutsche Schriftsteller, der offiziell 1967 nach Israel eingeladen wurde, wenige Monate vor dem Sechs-Tage-Krieg und zwei Jahre nachdem das Land diplomatische Beziehungen zur Bundesrepublik aufgenommen hatte. Der Autor der «Blechtrommel» galt als «guter Deutscher», erinnerte sich der Journalist und Historiker Tom Segev, der Grass damals als Student erlebte.
Auch in seiner Heimat galt Grass als moralische Instanz, mitunter auch als Tabubrecher, seine Stimme zählte. Vergleichbar mit Jean-Paul Sartre oder Albert Camus in Frankreich, ist Grass der prominenteste unter den engagierten Autoren im demokratischen Nachkriegsdeutschland, der auch heftige Anfeindungen aus konservativen Kreisen aushalten musste.
In seinem Intellektuellen-Ranking setzte ihn das Magazin «Cicero» 2007 auf den dritten Platz hinter dem Papst und Martin Walser. Das mag eine Momentaufnahme gewesen sein. Doch wenn Grass seine Stimme erhebt - das zeigen gerade die Reaktionen auf sein Gedicht -, hören noch immer viele zu.
Sein Schweigen hatte Grass schon einmal gebrochen. 2006 bekannte er in seinen Memoiren «Beim Häuten der Zwiebel», dass er mit 17 Jahren in die Waffen-SS eingezogen wurde. «Das musste raus, endlich», erklärte er damals. Auch jenes Bekenntnis erregte eine mediale Welle. Er habe wohl Angst gehabt, dass seine Zugehörigkeit zum berüchtigten Korps seine Position als Mahner schwächen könnte, versuchte Mario Vargas Llosa, ebenfalls Literaturnobelpreisträger und mit Grass in herzlicher Abneigung verbunden, das lange Schweigen zu erklären.
Für einige Verteidiger hat Grass mit seinem Gedicht eine Tugend der Intellektuellen wieder aufleben lassen: Klare Worte der Einmischung «gegen das weichgespülte Talkshowgerede», wie Klaus Staeck, Präsident der Berliner Akademie der Künste, es ausdrückte. Die Angriffe, die Grass auszuhalten habe, sprächen eine Sprache «nach dem Motto: Misch Dich nicht ein!», sagte Staeck im Deutschlandradio Kultur. «Das wird sehr viele, glaube ich, abschrecken.»
Staeck trifft einen wunden Punkt. Längst haben Intellektuelle im öffentlichen Diskurs die Deutungshoheit verloren, wie es die allabendlichen Talkrunden beweisen, in der eher Politiker, Lobbyisten und «Betroffene» zu Gast sind. Und wenn einmal ein Dichter oder Denker Platz auf der Couch nimmt, etwa Richard David Precht, Norbert Bolz oder Peter Sloterdijk, dann handelt es sich um jene «Medienintellektuellen», die, wie der Soziologe Tilman Reitz schreibt, vor allem darauf bedacht seien, ihren Marktwert zu erhöhen. Über den braucht sich Günter Grass keine Sorgen zu machen.
Zitat von Widder58
Nein.
Zitat von Widder58
Der Zionismus war eine Zeiterscheinung und nicht aggressiver als der überzogene Nationalismus anderer Völker.
Zitat von Widder58
Die Gründung des Staates Israel war nicht illegal. Sie beruht auf einer UN-Resolution und dem Willen sowie dem Recht des israelischen Volkes, seine Geschicke selbst zu bestimmen.
Zitat von Widder58
So propagandistisch übertrieben hat das noch nicht einmal Herr Grass formuliert.
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Kurt Schumacher (1895-1952), deutscher Politiker und Patriot
[Links nur für registrierte Nutzer]08.04.2012
Günter Grass' israelkritisches Gedicht
Bin ich Antisemit?
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Sie existiert also immer noch. Die große israelische Angst vor dem Antisemiten im Schafspelz. Die große Paranoia vor antisemitischen Kräften aus dem Ausland. Strömungen, die Gewalt gegen Juden verherrlichen, ja, gar als Resultat aus dem gesunden Menschenverstand deklarieren. Was in diesen Tagen in inländischen und ausländischen Zimmern der Politik und nicht zuletzt in den Medien geschieht, ist eine Hetzjagd gegen die freie Meinungsäußerung, ein Armutszeugnis der Demokratie, eine Schande für den Freiheitsgedanken: Die Debatte um Günter Grass.
Ein Königreich dem, der mir erklären kann, was an Grass' Gedicht so offensichtlich antisemitisch sein soll, dass ich es nicht erkenne. Sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht? Verstehe ich einfach nicht warum Grass' Gedicht denn doch „irre“ sein soll, wie von der Bild analysiert? Macht mich das zu einem Antisemiten?
Siedlungsbau und Vertreibung
Lieber Henryk M. Broder, bin ich Antisemit, weil ich die Kritik an Israel verstehen kann? Weil ich mich seit Jahren mit der israelischen Innen- und Außenpolitik beschäftige und nur den Kopf schütteln kann, wenn man diese Regierung immer als „die Guten“ betrachtet? Siedlungsbau und Vertreibung. Vielerorts die Degradierung der Palästinenser zu Untermenschen. Und während die Araber unter Wassernot leiden, ihnen sogar das Recht zum Brunnenbau entzogen wird, bauen israelische Siedler nur wenige Kilometer entfernt Südfrüchte zum Export an – mitten in der Wüste.
Warum? Weil sie es können. Und kein Politiker dieser Welt genug Mumm in den Knochen hat diese Missstände anzuprangern. Ganz zu schweigen von den meisten Journalisten. Die Bedrohung, die von Israel in Richtung Ahmadinedschad ausgeht, ist da nur die Spitze des Eisberges. Und ja, Sie haben sich nicht verlesen, ich mich auch nicht verschrieben: Die Bedrohung die von Israel ausgeht. Und endlich hat es mal jemand auf den Punkt gebracht. Danke Günter Grass.
Bin ich jetzt intolerant, weil es mir zu einfach ist die Welt in Gut und Böse zu spalten? Ja, bin ich vielleicht sogar selbst „irre“, weil ich glaube, dass die Gefahr vom Iran ausgehend weniger groß ist, als in die andere Richtung? Bin ich „irre“ weil ich nicht nachvollziehen kann, wie man den Iran mit Sanktionen belegt, obwohl man noch nicht mal weiß, ob der Iran überhaupt zur Atommacht avanciert, während der Judenstaat sich nuklear aufrüstet, die Kriegstrommel rührt und vom Tempelberg zum Angriff bläst?
Verantwortung als Weltbürger
Irre ist nicht Grass' Gedicht, ich bin es genauso wenig, sondern dass wir in einer demokratischen, freien Gesellschaft immer noch fürchten müssen als Antisemit gestempelt zu werden, sobald man die zum Teil menschenverachtenden Praktiken der israelischen Politik gegenüber Nachbarn und Besetzten nicht mit einem Schulterzucken abtut. Ja, den Kriegswahn Israels nicht einfach damit begründet, dass es ein verfolgtes Volk sei. Es nicht einfach hinnimmt, dass sich der Staat Israel alles erlauben kann, weil das „auserwählte“ Volk durch tausende Jahre Gewalt und Schrecken wanderte. Bis zur Ankunft im heiligen Land.
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Kurt Schumacher (1895-1952), deutscher Politiker und Patriot
[Links nur für registrierte Nutzer]W.Behr am 9.4.12 Offener Brief - Es herrscht ein schamloser und agressiver Entrüstungswettbewerb bei fast allen, überwiegend zweitrangigen deutschen Intellektuellen und Politikern gegenüber Günter Grass, der aufzeigt, wie sehr Duckmäusertum und Sklavenseele tief in der deutschen Mentalität verankert sind. Man könnte es auch eine geistige Bücherverbrennung nennen. Wenn man die letzten Aussagen des Herrn Graumann vom Zentralrat der Juden richtig deutet, Zitat: „...offenbar hat die Judenfeindschaft der Waffen-SS Grass doch niemals verlassen“, dann erfährt man auch, dass gerade eine Zäsur in Deutschland stattfindet.
Was in den USA schon längst Alltag ist, nämlich die Kontrolle von Wirtschaft, Politik und Medien durch die mächtige nationalzionistische Lobby, findet in Deutschland gerade seine Vollendung.
Herr Graumann hat sich ganz offensichtlich zu einem McCarthy Deutschlands entwickelt, zum hysterischen Antisemitenjäger und zusammen mit seiner Jagdgefährtin Knobloch zu einer Vertretung der faschistoiden Regierung Netanjahu/LIebermann. Und man muss wohl annehmen, dass künftig die deutsche Politik weitgehend von West-Jerusalem aus gestaltet wird. Wem das zu phantastisch klingt, dem möchte ich noch folgendes Zitat mit auf den Weg geben: Ariel Sharon zu Shimon Peres am 3.10.2001:“ Wir, das jüdische Volk, kontrollieren Amerika und die Amerikaner wissen es“. Wissen es die Deutschen?.
Wer die Wahrheit nicht kennt ist nur ein Dummkopf. Aber wer sie kennt und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher.“
aus „Leben des Galilei“ von Bertolt Brecht
M. Velten - Vorstandsvorsitzender Vereinigung der Freunde Palästinas - Sehr geehrter Herr Grass, Sie haben Ihre guten Verse direkt an die Mauern der Wallstreet, die die Welt beherrschen möchte, geschrieben. Nun brechen die Oligarchen und deren Lakaien in Wehgeschrei aus. Das heißt, sehr geehrter Herr Grass, Ihr Hieb hat gesessen. Sie haben allen friedens- und freiheitsliebenden Menschen aus der Seele gesprochen. Danke vielmals und bitte weiter so. Aber seien Sie auf der Hut, Sie stehen Menschen gegenüber, die Skrupel nicht kennen und die vor Rufmord und Gewalt nicht zurück schrecken. M. Velten - Vorstandsvorsitzender Vereinigung der Freunde Palästinas
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Kurt Schumacher (1895-1952), deutscher Politiker und Patriot
..wir haben Alles bis zum Erbrechen hier mehrfach durchgekaut..
Fakt bleibt das weder der Iran noch andere militante Islamisten die Existenz Israels,eines seit 60 Jahren bestehenden Staates,der einzigen Demokratie der Region,nicht nur anzweifeln,nein diesen Staat vernichten wollen..
da dieser Staat jedoch wehrhaft ist hat er solchem Ansinnen immer schnell ein Ende bereiten können..
und da kommt nun ein Herr daher und stellt diese Fakten auf den Kopf,macht den Judenstaat zum Aggressor und die arabischen Aggressoren zu missverstandenen Trotteln " er will ja nur spielen"..
in der Welt globaler Machtpolitik ist kein Platz für arabisch-islamistische 1001er Nachspielchen..
Grass ist ..ach lassen wir das er soll dahin gehen woher er kam..aus der Vergessenheit einer 68er Geschichte mir Che-Romantik..
Knud
Advocatus Diaboli
Zitat von OneDownOne2Go
Schön. Dieser Erkenntnis gebührt hierzuforum deutlich mehr Beachtung!
Zitat von OneDownOne2Go
Soll dieser Satz gleich wieder als Relativierung des zustimmungsfähigen Standpunktes zuvor zu interpretieren sein?
Zitat von OneDownOne2Go
Wie kann man nur einen solchen Unfug zum "Gegenstand der Frage" erheben? Bei absichtlich durchgeführten Menschenrechtsverletzungen gibt es keinen Spielraum, diesen Tatbestand zu beurteilen.
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