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OneDownOne2Go
Also, mein Elternhaus steht unter dem Endanflugteil des ILS-Anfluges auf die 07R in Frankfurt, etwa 8 Kilometer vor der Bahnschwelle. Gebaut 1927, war es lange vor dem Flughafen da. Solange ich mich erinnern kann, waren alle 45 bis 90 Sekunden startende oder landende Flugzeuge über unserem Garten, wo sie keine 800 Meter mehr hoch sind. Seit den frühen 80ern sind die Flugzeuge deutlich leiser geworden, und ich selbst kenne es sowieso nicht anders, deswegen höre ich die Flugzeuge auch heute nicht mal, wenn ich meine Eltern besuche - es sei denn, ich komme auf die Idee, mich im Garten in normaler Gesprächslautstärke unterhalten zu wollen.
Ich behaupte mal, 99,95%, die von ökofaschistischem "Plattmachen" reden, haben keine Ahnung, was Fluglärm wirklich ist, und ich verstehe schon jeden, der wenigstens nachts mal ein paar Stunden Ruhe will - zumal die Frachtflüge, die nachts abgewickelt werden, in der Regel mit älteren - und deswegen meistens lauteren - Maschinen abgewickelt werden. Wer daran nicht gewöhnt ist, tut nachts kein Auge mehr zu. Ich würde mir also wünschen, der Augenmerk läge nicht ganz so pauschal auf den Bedürfnissen und Rechten der Flughafenbetreiber und Fluggesellschaften, sondern auch auf denen derer, die die unvermeidlichen Folgen mit tragen müssen.
Trotzdem bin ich ein Gegner ristriktiver Flugverbote, und ich finde, der wirtschaftlichen Bedeutung des Flughafens für die gesamte Region ist mit dem Urteil der Bundesverwaltungsgerichtes ungenügend Rechnung getragen worden. Eine Anpassung der An- und Abflugverfahren, eine bessere Verteilung des Verkehrs auf die verfügbaren Bahnen und vor allem hinreichend strenge Lärm-Grenzwerte für die eingesetzten Maschinen wären die kompliziertere, aber sicher die bessere Lösung gewesen.