Mit der Kriegssatire: Dr. Seltsam oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben etablierte sich Stanley Kubrick endgültig als einer der eigenwilligsten Erfolgsregisseure des internationalen Kinos.

Handlung:

Ein geisteskranker amerikanischer General, Jack D. Ripper, fühlt sich durch die kommunistische Weltverschwörung mehr und mehr bedroht. Eines Tages dreht er völlig durch. Er setzt die amerikanische Atombombenflotte Richtung Sowjetunion in Marsch. Weil der General das Geheimnis des Rückruf-Codes schließlich mit ins Grab nimmt, ist der amerikanische Präsident Muffley gezwungen, dem Sowjetpremier am Roten Telefon alle Einzelheiten über die anschwebenden Todesbomber zu verraten. Die rote Abwehr kann alle Bomber abschießen – bis auf einen!

Kalter Krieg. USA. General Jack Ripper nutzt eine Lücke im Sicherheitssystem und schafft es, einige mit Atomwaffen beladene Flugzeuge loszuschicken, um die UdSSR zu bombardieren. Die Funkverbindung ist so verschlüsselt, dass nur der General den Befehl zum Rückzug erteilen kann. Und einen solchen Befehl zu erteilen, ist so ziemlich das letzte, was der Jack Ripper vorhat, endlich soll Schluss mit den Kommis sein. Nun müssen der Präsident, seine Generäle, Minister und Berater die Suppe auslöffeln. Was tun? Warten, bis die Bomben fallen und die Russen mit aller Macht zum Gegenschlag herausholen? Weitere Flugzeuge losschicken, um sich im nun nicht mehr abwendbaren Atomkrieg Vorteile zu verschaffen? Oder doch den russischen Premier anrufen, um ihm stotternd zu erklären, dass das ganze nicht böse gemeint ist, und eigene Flugzeuge zum Abschuss frei geben? Bald stellt sich heraus, dass die Lage noch ernster ist, als man dachte: die Russen haben ein automatisches System installiert, welches die Erde in die Luft jagt, sobald Russland nuklear angegriffen wird.
Der Film bietet mehr als eine schwarze Militärsatire. Vielmehr beschäftigt sich "Dr. Strangelove" mit dem Kalten Krieg und der "Brinkmanship"- Politik am Abgrund. Für viele von uns ist der Kalte Krieg inzwischen nichts weiter als das "Schwänze-Messen" zwischen alten verbissenen Politikern. Gleichzeitig haben wir gerade jetzt, nachdem etwas Abstand von den Gefahren des Kalten Krieges gewonnen wurde, die Chance, die Sache etwas entspannter zu betrachten, und uns mit ihren strategischen Aspekten auseinanderzusetzen. Und die sind durchaus spannend und mit viel (schwarzem) Humor im Film illustriert. So wussten alle, dass der Ausbruch des Atomkriegs dem Selbstmord gleich kommt.

Das heißt, man wollte mit Nuklearwaffen erpressen und abschrecken, aber niemand wollte die wirklich einsetzen. Wie soll ich aber mit etwas erpressen, was ich am Ende doch nicht bereit bin einzusetzen?

Heute könnte man über die illegale A-Waffenverfügungsgewalt und das Verhalten des Israelis ebefalls einen satirischen Antikriegsfilm mit folgenden Titel drehen:

Dr. Zion, oder wie die Israelis lernten, die Atombombe zu lieben