Hm, an den Fakt, dass einen Israel-Kritik sofort in die Antisemiten-Nazi-Ecke stellt, muss man sich einfach gewöhnen. Je nach dem, von welcher Stelle dieser Vorwurf erhoben wird, ist das mal mehr, mal weniger einfach. Auch der Gelehrte schwingt dann und wann mal die Pauschal-Keule, ich tu's, und viele andere hier tun es auch. Und der offenbar aktuell gültigen Definition von Antisemit nach bin ich - was ich schon verschiedentlich klar schrieb - auch ein Antisemit.
Die Möglichkeit zur Differenzierung in einer Dikussion ergibt sich aus der Bereitschaft aller Beteiligten, sich darauf einzulassen. Wie differenziert Israel-Kritik in Deutschland gesehen wird, ist uns allen bestens bekannt, entsprechend ist die Differenziertheit der Diskussion über dieses Thema, gegen Sakrosanz kann man eigentlich nur strikte Ablehnung setzen.
Wie richtig du mit deinen Prozentwerten liegt, weiß ich nicht, aber ich denke, die grundsätzliche Darstellung stimmt - selbst, wenn es vielleicht 50, 30 und 20 Prozent sind. Allerdings bin ich überzeugt, dass sich das nicht entwirren lässt, bevor die Doktrin, dass die Sicherheit Israels - auch vor den Folgen seiner eigenen Fehler und Verbrechen - deutsche Staatsräson ist, gefallen ist. Erst, wenn Kritik überhaupt sachlich möglich wird, kann man sich auch sachlich mit der Zusammensetzung der Kritiker befassen.