Knapp vier Jahre Haft für kino.to-Programmierer

Zuletzt fungierte er als Chef von kino.to: Der Programmierer des Raubkopie-Verzeichnisses ist in Leipzig zu fast vier Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht rechnete ihm sein Geständnis an und blieb unter dem vom Staatsanwalt geforderten Strafmaß.
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Der Chef-Programmierer des illegalen Filmportals kino.to ist zu drei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt worden. Das Landgericht Leipzig sprach den 29-Jährigen der massenhaften Verletzung des Urheberrechts schuldig.

Der Programmierer aus Hamburg hatte zum Prozessauftakt am 30. März eingeräumt, die Infrastruktur hinter der Website von Anfang an programmiert zu haben. Das Geständnis legten die Richter zu seinen Gunsten aus. Die Generalstaatsanwaltschaft hatte vier Jahre und zwei Monate Gefängnis gefordert, die Verteidigung lediglich ein "angemessenes Strafmaß".

"Dass das Portal als solches tatsächlich Gefängnis bedeuten würde, wusste ich nicht", hatte der Mann Ende März vor Gericht gesagt. Er sitzt seit vergangenem Jahr in Untersuchungshaft. kino.to war im vergangenen Sommer von der Polizei stillgelegt worden. Die Generalstaatsanwaltschaft hatte dem Mann eine massenhafte Verletzung des Urheberrechts vorgeworfen. Über die von ihm programmierte Seite waren 135.000 raubkopierte Filme, Serien und Dokumentationen zu erreichen, die bei sogenannten Filehostern lagerten. (...)"


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Was ist das eigentlich für ein Land, in dem man für Sachbeschädigung oder Urheberrechtsverletzung langjährige Haftstrafen kassiert, wohingegen solche, die in U-Bahnhöfen oder sonstwo arglose Zeitgenossen halbtotschlagen oder bei einer Hetzjagd vor ein Auto in den Tod jagen, mit Bewährungsstrafen davonkommen?