Statt Wagenknecht -Katja Kipping ist die letzte Hoffnung der Linken!
Gesine Lötzsch wurde so richtig berühmt mit ihren blumigen Einlassungen über die Wege zum Kommunismus, welche die Vorsitzende der Linkspartei zu finden sich anschickte. Nun ist sie diese Woche abgetreten und hinterlässt eine Partei, die personell und inhaltlich derart desorientiert wirkt, dass die Ratlosigkeit auf der Suche nach ihren alten Utopien nur die geringste zu sein scheint.
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Das war vor gut einem Jahr, und seither ist die Lage der Linken eher schlechter geworden. Nur mehr in Brandenburg, von jeder Menge unappetitlicher Stasi-Skandale erschüttert, haben die Linken Regierungsverantwortung. Ansonsten wird die Rechtsnachfolgerin der SED nur wahrnehmbar, wenn es um skandalöse Äußerungen gegen Israel, für Assad oder um die Rechtfertigung der Mauer geht.
Gesine Lötzsch
Familiäre Gründe
Linkspartei-Vorsitzende Lötzsch tritt zurück
Traditionell autoritätshörige Partei
Die Mitgliederzahl schrumpft dramatisch. und selbst Parlamentarierinnen wie die just gewählte Pia Döring im Saarland fliehen zur SPD. Der Abgang von Gesine Lötzsch kommt zum ungünstigen Zeitpunkt: Die weißgraue Eminenz der Partei, Oskar Lafontaine, hat noch nicht entschieden, ob er oder seine Lebensgefährtin künftig die Partei führen soll. Zudem verordnete er der Partei ein Schweigegebot für die kommenden drei Wochen.
Oskar Lafontaine war qua Intelligenz, Rhetorik und Machtwillen stets mit einer gehörigen Portion Autorität ausgestattet – in einer traditionell autoritätshörigen Partei hat er nun freie Bahn und quält die Linke nach Gutsherrenart.
Das gelingt ihm auch deshalb so gut, weil der Partei ein gemeinsames Dach und eine verbindende Identität fehlen. Die Linke versammelt ängstlich vor sich hin zappelnde Monaden, die sich je nach Herkunft und Denkschule in strammer Feindschaft gegenüberstehen.
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CDU wirkt moderner als die Linke
Angela Merkel hat die CDU komplett umgekrempelt: Manche sagen, modernisiert, andere behaupten, entkernt. Verglichen mit diesen Umwälzungen einer bürgerlichen Volkspartei wirkt die Linke doppelt erschlafft. Mit Oskar Lafontaine, einem weiterhin vor allem auf Rache an der SPD sinnenden Egomanen, und einem selbstverliebten DDR-Relikt wie Gregor Gysi kann die Partei keinerlei Zukunftsfantasien entwerfen. Gesine Lötzsch und der nun allein „regierende“ Klaus Ernst scheiterten sogar als Marionetten der alten Herren.
Mit Sahra Wagenknecht droht noch Schlimmeres. Das ehemalige Pin-up der Kommunistischen Plattform betreibt linke Geschichte als Varieté. Sie gibt Rosa Luxemburg als Boulevardtheater – in der bürgerlichsten Variante, mit dem greisenhaften Villenbesitzer als Lebensgefährten. Hegel vermutete, dass alle großen weltgeschichtlichen Personen sich zweimal ereignen. Und Marx ergänzte – oft zitiert: einmal als Tragödie, das andere Mal als Farce. Sahra Wagenknecht scheint dies – als Marxistin – zu beweisen.
Ihre politischen Begriffe stammen aus dem 19. Jahrhundert, die Garderobe aus dem 20. Wären da nicht Talkshows und vom Ennui geplagte bürgerliche Zeitungen: Ihr mediales Schmalspurprogramm wäre längst vergessen.
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