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Verkehrskontrolle vor der Golmsdorfer Grundschule. Kinder bedanken sich bei vorbildlichen Kraftfahrern und wollen von Verkehrssündern wissen, warum sie zu schnell fahren.
Golmsdorf. Die Situation ist immer die gleiche. Wenn die Schulbusse an der Haltestelle halten, wenn gleichzeitig Mütter oder Väter das eigene Auto kurz vor der Schule stoppen und den Nachwuchs hinausspringen lassen, wird es besonders gefährlich.

Obwohl Verkehrsschilder mit einer "30" eindeutig die Geschwindigkeit begrenzen, rauschen manche Kraftfahrer mit deutlich mehr "Dampf" die Bürgelsche Straße entlang. Michael Volland, Vorsitzender der Elternvertretung der Schule, kann ein Lied davon singen. "Besonders seit die Straße hier saniert ist, rasen viele Autofahrer, ohne Rücksicht auf die Kinder zu nehmen", berichtet er. Schule und Eltern hätten versucht, dass im Zuge der Straßensanierung so genannte Berliner Kissen zur Geschwindigkeitsdrosselung eingebaut wurden, doch sei das abgelehnt worden. Deshalb organisierten Eltern und Klassenleiterin Jana Kilian jetzt einen Aktionstag mit der Verkehrspolizei.

Die postierte gestern Polizeihauptmeister Enrico Ewert mit einer Laserpistole neben der Schulbushaltestelle und mehrere Kollegen im Umfeld. Es dauerte nicht lange, da piepste die Laserpistole, weil der erste Autofahrer die eingestellte Geschwindigkeit von 35 Kilometer pro Stunde überschritten hatte. Und an diesem Vormittag rollte noch so mancher Autofahrer schneller als erlaubt die Bürgelsche Straße entlang.

Doch die Temposünder mussten ihre Fahrt unterbrechen, wurden von einer blinkenden Kelle "Halt Polizei" zum Anhalten gezwungen, über ihre Verfehlung belehrt und sahen sich dann Kindern gegenüber, die unangenehme Fragen stellten. Celina, Cosima, Jacob und die anderen fragten nach Herkunft, Fahrtziel und wollten wissen, ob der Fahrer selbst Kinder habe. Mit: "Haben Sie die Schilder vorn an der Straße gesehen, und wissen Sie, was die bedeuten?" brachten die Kinder manchen in Verlegenheit. "Ein Mann mit einem Transporter aus Jena hat zugegeben, dass er die Schilder gesehen hat, er wusste auch, was sie bedeuten", berichtet Laurence aus der 4. Klasse. Und er habe behauptet, dass es bergab ging und er nicht auf den Tacho geschaut habe. "Aber das glaube ich ihm nicht, das war eine Ausrede", schiebt der Junge nach. Sein Klassenkamerad Sven berichtete von einem Mann aus Camburg, der zugegeben habe, "sich nicht immer an die Verkehrsregeln zu halten". Dass das nicht in Ordnung ist, darin sind sich die Kinder mit den Polizisten einig. "Vielen Kraftfahrern sind Verkehrsschilder einfach egal", konstatiert Ewert. Und weil das nicht nur in Golmsdorf so ist, sind er und seine Kollegen von der Polizeiinspektion Eisenberg fast täglich mit der Laserpistole unterwegs, häufig im Umkreis von Schulen und Kindergärten.
Und da heißt immer das Beamte einfallslos sind. Die Idee ist nicht schlecht um Rasern die vorzustellen, denen sie möglicherweise schaden können.