Zitat von
Agesilaos Megas
Richtig. Fassen wir zusammen:
Kirchen sind nicht nur Gebäude, sondern dienen auch
I. der Gemeinde,
II. dem Glauben,
III. der Kultur,
IV. den Wissenschaften (Epigraphik etc.),
V. der hist. Identität.
Keiner der fünf Punkte trifft auch nur auf ein Argument von Sence zu - mit großer Mühe vllt. I. - und rechtfertigt eine derartig radikale Maßnahme. Dafür, dass er, wie er schreibt, ein Kirchenexperte sei, verdrießt es mich umso mehr, dass er wie ein, wie Du richtiger schreibst, Immobilienmakler urteilt; er ist wahrscheinlich nur am juristischen Aspekt interessiert. Das reicht aber nicht aus. Das Urteil "Ich sehe, dass die Kirche kacke aussieht. Deshalb kann da kein Schatz drinne sein." offenbart doch nur, dass er keinen fachlichen Einblick haben kann. Auch die Frage der kult. Bedeutung hängt nicht von den stark jur. gefärbten Termini der "Umbettung" ab, sondern wird auch abstrakt geführt (Symbolismus für Hugenottentum etc.). Die Frage die Epitaphe betreffend hat er erst gar nicht beantwortet.
Fazit: Ein kruder Versuch, einen höchst fragwürdigen Vorgang (Gemeinde zerstört, kulturelle Identität und Geschichte geschändet) zu rechtfertigen und die Legitimität für eben diesen auf "Entscheidungsträger" abzuschieben - mit einer fatalen Folge: "Entscheidungsträger darf das" = "Was Entscheidungsträger macht, ist richtig." = "Gemeinde oder Gesellschaft hat darüber nicht zu urteilen, selbst wenn Schäden entstehen, die über materielle Dinge hinausgehen." - so mistig haben bisher nur Juristen geurteilt. Ob hier einer schreibt?