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Thema: TV-Nachrichten in D. : Fast drei Viertel Koalition, ein viertel Opposition.

  1. #1
    Fragend gehen wir voran. Benutzerbild von Roter Oktober
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    Ach, mein Herz möcht sich auf grauen Eismeerwogen wiegen.
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    Standard TV-Nachrichten in D. : Fast drei Viertel Koalition, ein viertel Opposition.

    Fast drei Viertel Koalition, ein viertel Opposition. Auf diese Formel lässt sich die Verteilung der Präsenz der im Bundestag vertretenen Parteien in den sechs wichtigsten Nachrichtensendern des deutschen Fernsehens bringen. Vor allem Politiker der Linkspartei kommen bei ARD, ZDF, RTL und Sat.1 so gut wie gar nicht vor. Besonders regierungsdominiert sind die Nachrichtensendungen der beiden Privatkanäle RTL und Sat.1.

    Punkt 20 Uhr: »Hier ist das erste deutsche Fernsehen mit der Tagesschau.« Durchschnittlich neun Millionen Menschen haben im Jahr 2011 täglich um 20 Uhr diesen Satz gehört. Die Hauptnachrichten der ARD gehören zur meistgesehenen Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen.
    Am 30. Juli wird über den Personalwechsel der Bundespolizei berichtet. Bundesinnenminister Friedrich habe den Umbau an der Spitze der Bundespolizei verteidigt, so der Moderator. »Die Opposition kritisierte das Vorgehen des CSU-Politikers.« Die Oppositionsmeinungen von Sozialdemokraten und den Grünen erfahren die Zuschauer dann per O-Ton in den Tagesthemen um 22.30 Uhr. Sie erfahren nichts von der Meinung der Linksfraktion, nichts von Steffen Bockhahn, der sich tags zuvor per Pressemeldung zu Wort gemeldet hatte. Nicht anders verlief die Berichterstattung der Tagesschau in derselben 20-Uhr-Hauptausgabe über Pläne, wonach das Emirat Katar Interesse an deutschen Kampfpanzern habe. »Aus der Opposition kommt scharfe Kritik.« Von der Linkspartei hört man nichts. Auch nicht später in den Tagesthemen.
    Einzelfälle? Mitnichten. Drei Tage zuvor wurde in den Tagesthemen ein Beitrag über mögliche Anleihekäufe der EZB ausgestrahlt. Ohne Statement der Linkspartei. Auch nicht bei der Berichterstattung über die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum neuen Wahlrecht. Auch nicht, als es um die Kreditwürdigkeit Deutschlands ging. Und als am 23. Juli 2012 ein Beitrag über den erwarteten Bericht der Troika in Griechenland ausgestrahlt wurde, hätte sicherlich Sahra Wagenknecht auch ein paar Wörtchen zu sagen gehabt.
    Das Ignorieren der Positionen der Linken in Deutschlands wichtigsten Nachrichtensendungen ist mittlerweile alarmierend. Dem Berliner »Tagesspiegel« war es im Januar dieses Jahres sogar einen eigenen Artikel wert. Unter der Überschrift »Die Linke und die Medien« heißt es: »Wer Oskar Lafontaine nach den Gründen fragt, warum die Linkspartei so schlecht dasteht, bekommt zwei geliefert.« Zu viel Selbstbeschäftigung und eine mediale Benachteiligung. »Die Partei ist im Tief, was läge näher, als dies ›bürgerlichen‹ oder wahlweise öffentlich-rechtlichen Medien anzulasten? Es lebt bei den Linken die Verschwörungstheorie. Und die besagt, dass linke Positionen unterdrückt würden«, schlussfolgert der Autor.
    Die Zahlen sprechen eine andere Sprache. In der Zeitschrift »media-perspektiven« erscheinen regelmäßig Studien im Auftrag der ARD/ZDF-Medienkommission. Im Heft 2/2012 veröffentlichte das Kölner Institut für empirische Medienforschung (IFEM) die Studie »InfoMonitor 2011: Fernsehnachrichten bei ARD, ZDF, RTL und SAT.1«. Und die birgt Zündstoff.
    Die Ergebnisse untermauern Lafontaines behauptete »mediale Benachteiligung« zumindest in den TV-Nachrichten mit erdrückender Beweislast. So kamen in den wichtigsten Nachrichtensendungen vor allem Politiker der Regierungsparteien mit 71 Prozent zu Wort: Die Hälfte aller Auftritte bestritten Politiker von CDU/CSU, 21 Prozent die Liberalen. Auch wenn man Politikern aus dem Regierungslager traditionell gern einen Vorsprung in der Fernsehpräsenz einräumt, weisen diese Zahlen trotzdem ein eklatantes Ungleichgewicht aus. Schaut man sich die Berücksichtigung der Linkspartei im Vergleich zu den anderen Oppositionsparteien an, kann die Bilanz dann nur noch als verheerend bezeichnet werden. Die Grünen kommen auf neun, die Sozialdemokraten auf 16 Prozent. Weit abgeschlagen konnten die Linkspartei gerade mal vier Prozent aller Auftritte für sich verbuchen.
    Wer jetzt meint, bei ARD und ZDF mit ihren Flaggschiffen »Tagesschau« und »Tagesthemen«, »heute« und »heute-journal« sei alles besser, da sie einen öffentlich-rechtlichen Auftrag haben, der irrt. Auch hier haben Politiker aus CDU/CSU bei der Berücksichtigung ihrer Medienpräsenz einen gewaltigen Vorsprung: 48 Prozent aller Auftritte kommen aus ihren Reihen, die Liberalen sind mit 20 Prozent gut bedient, die SPD kann auf 16 Prozent Präsenz verweisen, vor den Grünen mit neun und der Linkspartei mit lediglich 5,3 Prozent! Wie Hohn erscheint der Satz der beiden TV-Sender: »ARD und ZDF garantieren allen Bürgerinnen und Bürgern einen freien, unparteiischen Zugang zu allen wichtigen Informationen.« Und in Paragraf 11 des Rundfunkstaatsvertrags ist zu lesen: »Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen.«
    Bei den privaten Sendern sieht es mit Präsenz von Politikern der Linkspartei in den Fernsehnachrichten laut IFEM-Studie noch schwärzer aus. Sind CDU/CSU-Politiker bei »RTL Aktuell« durchschnittlich 79 Mal monatlich im Jahr 2011 vertreten und bei den »Sat.1 Nachrichten« knapp 70 Mal, dürfen sich die FDP-Politiker über durchschnittlich 29 Auftritte bei RTL im Monat freuen (Sat.1: 27 Mal) Grüne darf man bei RTL zehn Mal (Sat.1: elf Mal) monatlich sehen, SPD-Politiker in beiden Sendern 18 Mal. Die »Sat.1-Nachrichten« gewährten dagegen Politikern der Linkspartei im Jahr 2011 durchschnittlich gerade mal einen Auftritt pro Monat (RTL: 1,6 Mal). CDU/CSU-Politiker bestritten 56 Prozent aller Auftritte bei den Privaten, die Linkspartei nur ein Prozent. Auf den Punkt gebracht: Mehr als drei Viertel Koalition, weniger als ein Viertel Opposition.
    Von ausgewogener Berichterstattung kann also keine Rede mehr sein. Dabei heißt es in Paragraf 25 des Rundfunkstaatsvertrages: »Im privaten Rundfunk ist inhaltlich die Vielfalt der Meinungen im Wesentlichen zum Ausdruck zu bringen. Die bedeutsamen politischen, weltanschaulichen und gesellschaftlichen Kräfte und Gruppen müssen in den Vollprogrammen angemessen zu Wort kommen.«
    Parteien müssen eine bestimmte Präsenz in den Medien haben, damit sie die Menschen mit ihren Themen erreichen können. Finden ihre Botschaften kaum mehr mediale Aufmerksamkeit, werden sie von der Bevölkerung auch kaum mehr wahrgenommen.

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    Da haben wir es wiedereinmal...Die angeblich unabhänigen und objektiven Medien...

  2. #2
    GESPERRT
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    Standard AW: TV-Nachrichten in D. : Fast drei Viertel Koalition, ein viertel Opposition.

    Zitat Zitat von Roter Oktober Beitrag anzeigen
    ...[ Vollzitat ]...
    Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat das Gebot der Staatsferne und der Unabhängigkeit. Deshalb werden – bis auf die als Staatssender ebenfalls öffentlich-rechtlich organisierte Deutsche Welle – die Sender nicht durch Steuern finanziert wie bei einem echten staatlichen Rundfunk.

    So einen Mist erzählen die einem...allerdings sind Privatsender zumeist Privat (außer bei Themen wie Syrienfeldzug oder Schattenseiten des Multikulti). Hier würde ich nicht unbedingt ansetzen.

  3. #3
    Fragend gehen wir voran. Benutzerbild von Roter Oktober
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    Standard AW: TV-Nachrichten in D. : Fast drei Viertel Koalition, ein viertel Opposition.

    Zitat Zitat von Alfred Beitrag anzeigen
    Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat das Gebot der Staatsferne und der Unabhängigkeit. Deshalb werden – bis auf die als Staatssender ebenfalls öffentlich-rechtlich organisierte Deutsche Welle – die Sender nicht durch Steuern finanziert wie bei einem echten staatlichen Rundfunk.

    So einen Mist erzählen die einem...allerdings sind Privatsender zumeist Privat (außer bei Themen wie Syrienfeldzug oder Schattenseiten des Multikulti). Hier würde ich nicht unbedingt ansetzen.
    Ja das stimmt.

    Schau mal heir anderes Thema selbes Bild. Erstunken und erlogen. Maipoliert und indoktriniert.


  4. #4
    Abgehn!! Benutzerbild von Jonny
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    Standard AW: TV-Nachrichten in D. : Fast drei Viertel Koalition, ein viertel Opposition.

    Zitat Zitat von Roter Oktober Beitrag anzeigen
    Ja das stimmt.

    Schau mal heir anderes Thema selbes Bild. Erstunken und erlogen. Maipoliert und indoktriniert.

    Ach, das ist doch schon immer so! Schau dir mal [Links nur für registrierte Nutzer] an!
    In den Systemnachrichten wird doch das Smartphone und das Internet schon immer schlecht gemacht!

  5. #5
    GESPERRT
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    Standard AW: TV-Nachrichten in D. : Fast drei Viertel Koalition, ein viertel Opposition.

    Zitat Zitat von Roter Oktober Beitrag anzeigen
    Ja das stimmt.

    Schau mal heir anderes Thema selbes Bild. Erstunken und erlogen. Maipoliert und indoktriniert.
    Oder aktuell... -> Syrien. Reinste Propaganda.

    Tante Edith...:

    Das Video ist sagenhaft. Und solche Leute nennen sich Experten. *Lacht*. Und diese Experten sind zum Teil auch für die innere Sicherheit verantwortlich, oder es gewesen. (die Pfeife Pfeiffer zum beispiel).

  6. #6
    Alt-Right Benutzerbild von Sobieski Vengeance
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    Standard AW: TV-Nachrichten in D. : Fast drei Viertel Koalition, ein viertel Opposition.

    Eher: Fast 9/10 Blockparteien, 1/10 echte Opposition - und dieses Zehntel besteht wiederum aus medialer Hyperventilation, als würde das 4. Reich bevorstehen, weil diese eine 1%-Partei da immer noch nicht verboten ist.
    Ein Gott, der Eisen schuf,
    der wollte keine Knechte!

  7. #7
    Fragend gehen wir voran. Benutzerbild von Roter Oktober
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    Standard AW: TV-Nachrichten in D. : Fast drei Viertel Koalition, ein viertel Opposition.

    Zitat Zitat von Alfred Beitrag anzeigen
    Oder aktuell... -> Syrien. Reinste Propaganda.

    Tante Edith...:

    Das Video ist sagenhaft. Und solche Leute nennen sich Experten. *Lacht*. Und diese Experten sind zum Teil auch für die innere Sicherheit verantwortlich, oder es gewesen. (die Pfeife Pfeiffer zum beispiel).
    Ja genauso ist es.

    Oder auch ganz dreist der rein zufällige "Übersetzungsfehler" im Bezug auf das Interview mit dme iranischen Präsidenten...

    Wir heute immer noch im Fernsehn zitiert und zwar nicht nur von Friedman und co.

  8. #8
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    Standard AW: TV-Nachrichten in D. : Fast drei Viertel Koalition, ein viertel Opposition.

    Zitat Zitat von Roter Oktober Beitrag anzeigen
    Ja genauso ist es.

    Oder auch ganz dreist der rein zufällige "Übersetzungsfehler" im Bezug auf das Interview mit dme iranischen Präsidenten...
    ...oder Putin. Auch der wurde kreativ übersetzt seinerzeit. Und das obwohl er das Gespräch auf Deutsch gab zum teil.




    P.S: Der ganze Sachverhalt zu dieser dreisten Lüge der ARD.

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    Geändert von Alfred (10.08.2012 um 19:55 Uhr)

  9. #9
    Fragend gehen wir voran. Benutzerbild von Roter Oktober
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    Standard AW: TV-Nachrichten in D. : Fast drei Viertel Koalition, ein viertel Opposition.

    Zitat Zitat von Alfred Beitrag anzeigen
    ...oder Putin. Auch der wurde kreativ übersetzt seinerzeit. Und das obwohl er das Gespräch auf Deutsch gab zum teil.

    Das ist leider Methode und kein Zufall oder Versehen.

  10. #10
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    Standard AW: TV-Nachrichten in D. : Fast drei Viertel Koalition, ein viertel Opposition.

    Zitat Zitat von Roter Oktober Beitrag anzeigen
    Das ist leider Methode und kein Zufall oder Versehen.
    Natürlich ist das Methode. Wenn du mal Zeit hast dann vergleiche beide Fasungen des Videos. Und für diesen Lügensender müssen wir alle im nächsten Jahr zwangsweise Bezahlen.

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