Wenn Du angeblich net weisst, was das mit Hitler zu tun hat, dann weisst DU einfach gar nichts.
Zudem fällt es in Bezug auf Deutschlands Ostpolitik in Zusammenhang mit seiner Geschichte generell schwer, mal nicht über Hitler zu reden. Ist nunmal das, was bis heute dieses Kollektiv nicht verwinden konnte (das zeigt sich im allgemeinen "empfindlichen" Umgang mit der Thematik, sowohl in der Öffentlichkeit, Lehrtätigkeit, Politik, wie auch Alltag - Deine Reaktion ist dafür der beste Beweis...)
Wegen dem Hühnchen - Glaubst Du ein Stresemann o.a. hätte diesen "Konflikt"
so gelöst wie Hitler? Wohl kaum. Zudem ist so ne Feindschaft unter Nachbarn damals in Europa normal - Hätte das Reich keinerlei Gebiete verloren, wäre es trotzdem keine freundchaftliche Beziehung geworden...man hätte dann einen anderen Punkt gefunden um sich künstlich aufzuregen (auf beiden Seiten), das war unter Nachbarn normal. Ich verweise darauf, das der sog. (dazu stilisierte) "Erbfeind" sich im bekanntlich Westen befand (und das schon vor 1871 und E-L etc). Das ist einfach NORMAL, daher sage ich ja (siehe meinen Post zuvor:
ES IST IRRELEVANT - Hitlers Politik war nur EIN Aspekt warum es das ist. Damit Du also ruhig schlafen kannst, haste nun hiermit nen anderen gekriegt (ohne Hitler)...
Selbst wenn denen nichts anderes eingefallen wäre, hätten sie notfalls das billigste "Argument" vom Daseinskampf der Slawen und Germanen herangezogen, denn das gab es auch schon vor Hitler. Selbst vor dem Krieg war dies schon der Fall (also noch lange bevor auch nur ein Meter Boden verloren war). Das lässt sich belgen durch (zB) die Pressekampagnen, die im Zuge der wirtschaftlichen und militärischen Vorbereitungen 1912/13 auf den großen Krieg ebd. Krieg bereits vorab (!) zum Entscheidungskampf der Germanen gegen die Slawen stiliserten (Vgl. dazu zB den "kontroversen Fritz" (hehe), Krieg der Illusionen. Die deutsche Politik von 1911 bis 1914, Düsseldorf 1969, 2. Auflage 1970, S. 269-280). Die Gebietsverluste waren für die Feindschaft - ja, ich WIEDERHOLE ES ERNEUT -
völlig irrelevant und wurden
nur oberflächlich dazu benutzt (so wie der Zugang zum Meer für Polen nur als offizieller Aufhänger für eigentlich französische Ängste diente, siehe weiter oben, mein erster Beitrag). Das gibt es immer wieder (auch das ist normal & dürfte doch jedem klar sein) - Die Gebietsverluste als Grund für die dt-pl Feindschaft zu sehen, ist wie daran zu glauben, dass (zB) Gustav II. Adolf sich 1630 (1629, wenn man nach seinem Mandat geht) für den Kriegseintritt entschied um den deutschen Protestantismus zu retten.
Man muss doch wohl in der Lage sein zwischen offiziellen Aufhängern und tatsächlichen Motiven unterschieden zu können (und das auch bei dieser Thematik der Gebietsverluste nach 1918...)
Wenn es etwas gab, was (wie Du später argumentierst in einem weiteren Post, den ich hier net mehr aufgreifen muss) die Undurchsetzung des V-Vertrages a priori unterminierte, waren es die Reparationen, da diese (unabhängig von der Berechtigung ihrer Summe oder net) auf zu lange Zeit ausgelegt waren (de facto haben wir, wenn man die bei der Abzahlung entstandenen Schulden und deren Tilgungen durch den haushalt etc. mitrechnet, erst 2010 alles abgezahlt gehabt. Außer an die USA, da war es in den 1970ern schon durch, wobei die auch den V-Vertrag nicht ratifiziert bzw. ihn ersetzt haben - siehe Vertrag von Berlin 1921).
PS: Memel- & Sudetenland (oben) sind nicht an Polen gegangen von daher verstehe ich ihre Heranziehung als Beispiele nicht in diesem Thread (siehe TITEL "
Polen´s Gebietsansprüche 1918).
Danke, zieh ich mir mal rein, wenn ich Zeit finde.
In diesem Deinen Post von 16:42h verstehe ich den Bezug nicht zu dem, was Du darin von mir zitierst (vgl. oben).
???
1) Völlig egal wer wie abgestimmt hat - das ist der Lauf der geschichte, Grenze verschieben sich, Menschen die Haus & Hof der Flagge vorziehen (gut!) tun dies nicht. Wo Problem bzw. Drama? Ich sagte doch (in den, was Du zitierst), dass wir ewig so weiter machen können, und am Ende feststellen müssten, das sog. "deutsche" gebiete eigentlich jemand anderem zugesprochen werden müssten - die gesamte Weltkarte müsste dann umgestaltet werde, und selbst das würde nicht ausreichen um alle zufrieden zu stellen. daher sag(t)e ich: Schlucken, verdauen, akzeptieren und weiter (nach vorne!!!) - alles andere ist gehirnf#*ken.
2) Im Memelland gab es niemals eine Abstimmung - was du vielleicht meinst, ist eine Erfassung der bevorzugten Muttersprache, was aber weder mit der Frage "Verbleib bei Dt oder Pl" zu tun hat, noch überhaupt Auskunft über Mehrheitsverhältnisse geben kann (da eine Sprache zu preferieren diverse Gründe haben kann, die in der Regel auch niemals so dünn sind, wie die der Flagge/Nation...).
Wie gesagt - ich check aber eh nicht, warum Du das da oben zu dem, was Du von mir zuvor zitierst schreibst. ??? Bezug?
Das mit der Föderation ist Schwachsinn, keiner wollte etwas etablieren, was auch nur so ähnlich funktuionierte, wie etwas von vor fast 400 Jahren damals. Das ist unrealistisch, meinste die Leute vor 100 Jahren lebten in Höhlen und hatten keinerlei geschichtskulturelles/politisches Wissen, kein Kollektivgedächntis und keine Forschung? Und davon abgesehen ist es ebenfalls dämlich, dass Polen sich selbst zum Puffer ("Schutzwall") machen wollte (freiwillig), das entbehrt sogar schon als abstrakte Formel jeder Logik.
Inoffizielle Quellen werden nicht par tout als unseriös betrachtet, jedoch sind sie nicht einfach verifizierbar. Das ist ein grundlegendes Problem einer jeden Wissenschaft. Ich könnte sonstwas niederschreiben und wenn das einer in 100 jahren findet und einfach so als wahr auslegt, versetzt mich das jetzt in die Position, die Weltgeschichte für unsere Nachgeborenen völlig frei und nach Belieben zu definieren. Daher werden inoffizielle Quellen stets den verifizierbaren Primärquellen untergeordnet bleiben (immer, egal in welcher Disziplin, die mit Recherche zu tun hat). Auch das dürfte wohl jedem klar sein.
Zudem: Wiki (oben) o.ä. ist NIEMALS (schon ihrer eigenen Satzung nach) eine seröse Quelle für gar nichts. das heisst nicht, dass darin falsches steht, sondern nur, dass die Inhalte nicht fachgerecht geprüft werden müssen - das bedeutet in wissenschaftlichem Rahmen schon "unseriös", da unseriös eben nur das heisst (und nicht falsch - Du scheinst diese Worte in diesem Zusammenhang fast synonym benutzt zu haben).
Siehe der andere Aspekt ohne Hitler (oben), den ich Dir nannte. Das da ist doch nur ausgewählte (!) Hetze, die gab es umgekehrt genauso. Solche Quellen lassen keine signifikanten Schlüsse über Gesamtmentalitäten zu, handelt es sich ja nicht um etwas wie "freie Presse" heute oder vglbares. Das sind nur Werkzeuge einer Wissensvermittlungsstrategie, instrumentalisiert von Politik zur Generierung eines gewünschten Wissenskonsens´, einem Nährboden für ganz realpolitische Ziele. Sowas wörtlich zu nehmen ohne diesen Aspekt zu sehen, führt zu Fehlschlüssen und -interpretationen (und das IMMER).
MfG
Sniper