Zitat Zitat von GnomInc Beitrag anzeigen
Was willst du hören ?

Daß der Dicke keine Ordnung in Flugzeugentwicklung und - produktion brachte , seine " Spezis " zB. Messerschmidt und seine Bf 109 bevorzugte , obwohl die schwere Mängel hatte ?
Die Bf-109 hatte mal hauptsächlich zweii Mängel. Ihr schmales Fahrwerk, das sie am Boden unhandlich machte, und dem Umstand, dass sie weit über ihr technisches Potential hinaus weiter entwickelt und im Einsatz gehalten wurde.

Auch hatte "der Dicke" im unvergleichlichen Chaos nationalsozialistischer Kompetenzkonkurenz auch eher nicht die Möglichkeit, großen Einfluss auf den Verlauf der Luftrüstung zu nehmen, als der Krieg mal ausgebrochen war. Okay, vielleicht hätte ein Mann mit einer kleineren Vorliebe für Morphium diese Hemmnisse überwinden und die Luftrüstung wieder in die Hand bekommen können, aber viele andere "führende" Männer des 3. Reiches sind am Kompetenzenstreit und dem Nepotismus der NS-Organisation mit dem Versuch gescheitert, sich Kompetenzen zu verschaffen, die ihren Verantwortlichkeiten entsprachen.

Auch hilft es wenig, erst passend zu rüsten, wenn der Krieg mal ausgebrochen ist. Die unvermeidliche Verknappung aller Ressourcen setzt dem enge Grenzen, die nur zwei am 2. Weltkrieg beteiligte Parteien überwinden konnten, die USA und - mir einiger Verzögerung - die UdSSR, und die konnten es, weil ihre Industrie teilweise oder ganz der Wirkung feindlicher Angriffe aller Art entzogen war.

Die Behauptung, die RKM wäre 1940 kriegsbereit gewesen, ist absolut haltlos. Der Z-Plan sah die Marine nicht vor Mitte der 40er Jahre "kriegsbereit" vor, entsprechend dürftig - gemessen an ihrer Aufgabe - war die RKM auch ausgestattet. Ob es nun um die Bismarck-Klasse geht, die Schlachtschiffe der H-Klasse, die deutschen Flugzeugträger, ehrlich hochseetaugliche Zerstörer oder auch Dönitz' 300 U-Boote, mit denen er England alleine zu besiegen gedachte, nichts war 1939 auch nur im Ansatz fertig, und wäre es auch 1940 nicht gewesen.

Auch das Heer war nicht auf dem Stand, der für einen Kriegsausbruch gewünscht und vorgesehen war. Seine Motorisierung war noch nicht ausreichend, oft folgten schnellen Mot-Verbänden berittene und bespannte Einheiten, und selbst in den IDmot's oblagen der Nachschub und manche Etappendienste noch immer dem Klassiker beweglicher Kriegsführung, dem Pferd. Die Panzerverbände waren noch im Aufbau, die zu ihrem Ansatz günstigste Strategie wurde erst im Krieg fertig entwickelt und gegen den Widerstand vieler "alter Hasen" in hohen Kommandostellen durchgesetzt.

Legt man die Annahme zu Grunde, dass jemand mit der festen Absicht, einen Krieg zu beginnen, auch auf den Moment hinrüsten und den Ausbruch bis zu diesem Moment zu vermeiden suchen wird, dann bleibt nur die Erkenntnis, dass Hitler 1939 weder Krieg wollte noch ernsthaft mit einem großen Krieg gerechnet hat.