Nun, ich denke heute noch genauso wie damals, als die Leute auf der Mauer herumkletterten:
Endlich! Wirtschaftliche und monetäre Fehler kann man immer beheben, die Teilung eines Volkes zu beseitigen ist aber unsere Pflicht und Verantwortung vor unserer Geschichte.
Den Lammers halte ich für einen nicht ernstzunehmenden Sprechautomaten.
Klar gibt es Verträge, die einzuhalten sind. Aber nirgends steht geschrieben, dass man Verträge nicht nachverhandeln oder durch besser verhandelte Verträge ersetzen kann.
Das ist genau einer der Punkte, die etwas mehr Verhandlungstaktik und Geschick von unseren typisch deutschen Politikern erfordern würden. Ich halte unsere Politiker in solchen Fragen für ausgesprochen naiv und blauäugig-treudoof-deutsch.
Man sollte, bevor man in Deutschland Politiker wird, erstmal einen Kurs in französischer, britischer oder asiatischer Diplomatie absolviert haben, um das zähe Fingerhakeln, das Fordern und des bei gleichzeitig anderen (weniger wichtigen...) Punkten Nachgebens, das Voltieren und Ausweichen, scheibchenweises Abringen und ausdauerndes Beharren auf unverzichtbare Standpunkten zu erlernen.
Wir Deutschen lassen uns viel zu schnell einwickeln und über den Tisch ziehen.
Etwas mehr levantinische Gerissenheit, Verhandlungsgeschick, Zähigkeit und auch ein Quentchen mehr Cleverness würde uns in politischen Fragen sehr gut bekommen.
Kurzum: Wir Deutschen sind zwar keine geborenen Diplomaten, aber man dieses Handwerk (sowohl die Pflicht wie auch die Kür - siehe Bismarck) erlernen.