Endlich habe ich den Film ebenfalls gesehen und kann nun etwas dazu sagen. Nie hätte ich gedacht, daß mich ein Film der 1950er Jahre dermaßen beeindrucken könnte. Von Filmgeschichte, und erst recht von schwedischer, habe ich halt keine Ahnung.
Es wäre müßig, zu diskutieren, ob der Film als Ganzes nun weniger oder dringender schwarzromantisch zu nennen sei. Beißender Schmerz und Spott können der Ausdruck von poetischer Leidenslust bzw. romantischer Ironie sein.
Vielmehr kommt es aber auf die Figuren, auf die romantischen Persönlichkeiten in dem Film an:
Zuoberst haben wir da den melancholischen Protagonisten, den innerlich aus der irdischen Menschwelt herausgefallenen und nach seiner Glaubensgewißheit um Gott strebenden und sich dabei selbstverzehrenden Ex-Kreuzritter, der dem personifizierten Tode geweiht ist, ihm aber so lange ein Schnippchen schlagen kann, bis er ihm im Schachspiel unterliegt. Ein schwedischer schwarzromantischer Faust?
Die beiden treffen sich in einer meiner Lieblingsszenen:
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Als zweiten haben wir den schwärmerischen Künstlertypen (Schauspieler), einen ironischen Romantiker, der mal von phantastischen Dingen fabuliert, mal tatsächlich heilige Dinge sieht. Neben dem heimkehrenden Kreuzritter ist er die einzige Person, die den Tod (beim Schachspielen) erblickt, ohne ihm kurz darauf in die Hände zu fallen.
Ich persönlich finde jedoch den Knappen des ehemaligen Kreuzritters beinahe am interessantesten, diesen alten Zyniker, der sein weiches Herz unter einer harten Schale versteckt. Er gibt wohl mehr vor, die Menschen und sich selbst für lächerlich zu halten, als daß er es wirklich ernst damit meint. Von ihm habe ich einen neuen Spruch gelernt, den ich bei Gelegenheit mal raushauen werde: "Wie man sich auch dreht, der Arsch bleibt immer hinten."
Ja, stimmt, recht hat er.