Zitat von
Alfredos
Kleine Anfrageder Abgeordneten Stephanie Nabinger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
undAntwort des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Französische Studie „Kinderkrebs in der Umgebung von Kernkraftwerken“
Die Kleine Anfrage 708 vom 12. März 2012 hat folgenden Wortlaut:
Eine wissenschaftliche Studie, die in der Januarausgabe des International Journal of Cancer veröffentlicht und von mehreren französischen Institutionen und Behörden finanziert wurde, hat erstmals in Frankreich den Zusammenhang zwischen Leukämie im Kindesalter und Atomkraft aufgezeigt. Diese Studie bestätigt die Ergebnisse der 2007 in Deutschland veröffentlichen KiKK-Studie, die auch zu dem Schluss kam, dass das Risiko für Kinder, an Leukämie zu erkranken, zunimmt, je näher ihr Wohnort an einem Kernkraftwerk liegt.
Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:
1. Wie beurteilt die Landesregierung die Gefährdung der Bevölkerung durch das grenznahe französische Atomkraftwerk Cattenom? ...
Zu Frage 1:
Nach Bewertung durch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und der deutschen Strahlenschutzkommission (SSK) ist die zusätzliche Strahlendosis durch Ableitungen radioaktiver Stoffe mit dem Abwasser bzw. der Abluft aus Atomkraftwerken um mindestens den Faktor 1 000 zu niedrig, um nach dem bisherigen Stand des Wissens die in den vorliegenden epidemiologischen Studien beobachtete Risikoerhöhung für Leukämie bei Kindern alleine ursächlich erklären zu können. Nach dem derzeitigen Stand des Wissens sei davon auszugehen, dass ein Zusammenwirken von genetischer Veranlagung, weiteren endogenen Faktoren sowie äußeren Ein-
flüssen, wie zum Beispiel Umweltfaktoren, zur Entstehung von Leukämie bei Kindern führen können.