Taeuschen und Tarnen - Ueberlebenskuenstler der Natur
ab Minute 32: Schrecklicher Pfeilgiftfrosch (Phyllobates terribilis)
Wie kann sich tierisches Leben angesichts der vielen Bedrohungen auf diesem Planeten immer wieder durchsetzen? Trotz der Gegenwart von Fressfeinden, Klimaveränderungen und verschwindenden Lebensräumen? In jedem Fall einfallsreich und vielfältig - mit einer Fülle von unglaublichen Verhaltensweisen.
Diese Dokumentation eröffnet faszinierende Einblicke in die verblüffenden und manchmal sogar skurril anmutenden Überlebenstricks von Lebewesen, und ist eine kleine Evolutionsgeschichte. Sie zeigt die Zusammenhänge von Ökosystemen und wie erfinderisch sich manche Lebewesen darin behaupten. So haben sich Tiere im Lauf der Evolution die erstaunlichsten Waffen und außerordentliche Fähigkeiten im Tarnen und Täuschen angeeignet.
Im tropischen Panama sind derzeit alle Froscharten durch eine sich schnell verbreitende Pilzinfektion vom Aussterben bedroht. Mit unvorhersehbaren Folgen, denn Frösche sind ein entscheidendes Glied in der Nahrungskette des Regenwaldes. Bisher gibt es keine Möglichkeiten, die Ausbreitung des tödlichen Hautpilzes Chytrid in der Natur aufzuhalten. Der aus Panama stammende Biologe Edgardo Griffith war der erste, der von der Epidemie getötete Frösche fand. Lebende bekommt er jetzt nur noch selten zu Gesicht, egal, wie gründlich er nach ihnen sucht.
Griffith schlug Alarm und initiierte eine weltweit einmalige Rettungsaktion. Seine aus der Verzweiflung geborene Idee war es, möglichst viele gesunde Frösche einzufangen und in einer eigens errichteten Notaufnahmestation unter Quarantäne zu stellen - der "Arche" für Frösche. Die Sicherung der Froschbestände durch Züchtung ist ein schwieriges Unterfangen für Edgardo und seinen Mitstreiter, den amerikanischen Biologen Andrew Crawford. Vor zwei Jahren kam die Pilzinfektion mit dem Namen Chytrid aus dem benachbarten Costa Rica nach Panama. Aber auch in Südamerika, Australien und den USA hat der Chytrid bereits einige Froscharten komplett ausgerottet. Mittlerweile sind mehr als ein Drittel der knapp 6.000 verschiedenen Froscharten weltweit akut vom Aussterben bedroht. Die Dokumentation macht eine faszinierende Entdeckungsreise in die bedrohte Welt der Frösche im Regenwald von Panama und zeigt die landesweiten Bemühungen der Tierschützer, sie vor dem Aussterben zu retten.Der giftigste Frosch der Welt: Schrecklicher Pfeilgiftfrosch
Beschreibung und Portrait
Der im Folgenden genannte Frosch gehört zu den gefährlichsten und giftigsten Tieren der Welt. Durch sein Gift können seine Opfer in kürzester Zeit den Tod finden. Auch wenn die Opfer meist schnell den Tod finden, das Sterben und die letzten Augenblicke verlaufen meist jedoch sehr sehr schmerzhaft und qualvoll. Um sein Opfer zu töten, reicht meist nur eine geringe Menge seines Giftes aus.
Der Schreckliche Pfeilgiftfrosch gilt als der giftigste Frosch der Welt. Sein wissenschaftlicher Name lautet Phyllobates terribilis. Andere Namen für ihn sind der Schreckliche Giftfrosch und der Goldene Baumsteiger. Er erreicht eine Größe von 4,5 cm. Der Rücken des Schrecklichen Pfeilgiftfroschs ist goldgelb, orangegelb, gelbgrün oder selten mintgrün gefärbt. Meist ist die Bauchseite dunkelbraun bis schwarz gefärbt. Männliche Exemplare werden kleiner und weniger kräftig als die Weibchen.
Nach ca. 20 Monaten sind die Frösche geschlechtsreif. Die Jungfrösche können sehr gut klettern. Ihr Trillern, klingt fast wie bei einem Papagei und die Jungfrösche sind nur schwarz mit zwei farbigen Streifen auf dem Rücken. Die prächtige Rückenfärbung kommt erst mit der Geschlechtsreife. Sie sind nicht nur die giftigsten Frösche der Welt, nein, sie zählen auch zu den giftigsten Landbewohnern der Welt. Frösche, die aus der Wildnis gefangen wurden, sind sehr giftig. Nachzuchten sind jedoch kaum giftig, meist sogar ungiftig. Allerdings sollten zur Sicherheit bei dem Umgang im Terrarium immer Handschuhe getragen werden. Wenn das Gift in den Blutkreislauf gelangt, kann es innerhalb kürzester Zeit zu tödliche Vergiftungen kommen.
Die Giftmenge eines einzigen Schrecklichen Pfeilgiftfrosches reicht aus um 20.000 Labormäuse oder 10 Menschen zu töten. Früher wurden von den Choco-Indianern Blasrohrpfeile mit dem Gift der Frösche benetzt. Daher erhielten sie auch den Namen Pfeilgiftfrösche.
Die Choco-Indianer waren an der Pazifikküste von Kolumbien ansässig. Das Gift wirkt auf das Nervensystem und die Muskulatur. Es kommt zu Lähmungen von Gliedmaßen und führt bis zur Lähmung der Atemorgane. Das Gift der Frösche entsteht aus Substanzen, die sie mit ihrer Beute aufnehmen. Das ist auch der Grund dafür, dass Pfeilgiftfrösche in Terrarien ihre Giftigkeit verlieren, da ihre natürlichen Futtertiere fehlen. Der natürliche Lebensraum der Pfeilgiftfrösche befindet sich in der Rio Saija-Region in Kolumbien.
Schreckliche Pfeilgiftfrösche sind einfach im Terrarium zu halten. Tagsüber sollte eine Temperatur von ca. 25°C herrschen und die Luftfeuchtigkeit sollte sehr hoch sein. Die Mindestmaße für ein Terrarium für die Frösche betragen 40 cm in der Länge, 40 cm in der Breite und 40 cm in der Höhe für ein Tier. Als Bodengrund empfiehlt sich Terrarienerde. Zudem sollte man Pflanzen in das Terrarium stellen, damit die Frösche auch etwas zum Klettern haben. Ansonsten kann man auch mit Steinen Klettermöglichkeiten schaffen, jedoch muss man darauf achten, die Steine immer gut zu fixieren.
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Schrecklicher Blattsteiger
Der Schreckliche Blattsteiger (Phyllobates terribilis), der auch Goldener Blattsteiger und Schrecklicher Pfeilgiftfrosch genannt wird, gehört innerhalb der Familie der Baumsteigerfrösche (Dendrobatidae) zur Gattung der Blattsteiger (Phyllobates). Diese Art der Baumsteigerfrösche gilt als die mit Abstand giftigste.
Beschreibung
Der Schreckliche Pfeilgiftfrosch erreicht eine Körperlänge von rund 5 cm, wobei die Männchen etwas kleiner und schmächtiger bleiben als weibliche Tiere. Neben der gelben Farbvariante gibt es noch mintgrüne und orangefarbene Variationen. Es handelt sich dabei aber immer um die gleiche Art. Die Unterseite kann schwärzliche Stellen aufweisen. Als reiner Bodenbewohner sind diese Frösche sehr territorial und verteidigen ihr Revier gegenüber Artgenossen. Jungfrösche können auch recht gut klettern.
Neueste Untersuchungen haben gezeigt, daß es sich beim Schrecklichen Pfeilgiftfrosch um die giftigste Art innerhalb der Familie der Baumsteigerfrösche handelt. Sie verfügen über eine Giftmenge von rund 500 Milligramm. Diese Menge reicht aus um gut 20.000 Mäuse oder bis zu 20 Menschen zu töten. Das Gift ist ein Nervengift (Neurotoxin), welches in die Blutbahn geraten muß, um seine verheerende Wirkung zu entfalten. Auf der Haut löst es nur starkes Brennen aus. Hauptbestandteil des Neurotoxins ist der Giftstoff Batrachotoxin. Die Frösche produzieren dieses aufgrund von bestimmten Beutetieren (Ameisen, möglicher Weise auch Milben), welche das Batrachotoxin bereits enthalten, und lagern die Toxine im Schleim und in der eigenen Haut ein. In Gefangenschaft verlieren die Frösche nach und nach die Giftigkeit, da es an der entsprechenden Nahrung mangelt. Indianer in den tropischen, amerikanischen Regenwäldern nutzen dieses Gift für ihre Blasrohre. In freier Natur stehen diese wunderschönen Frösche kurz vor der Ausrottung.
Verbreitung
Das natürliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich über ein relativ kleines Areal im Südwesten Kolumbiens. Er bewohnt den Bodenbereich des tropischen Regenwaldes bis in Höhen von rund 200 Meter.
Nahrung
Das Nahrungsspektrum der Schrecklichen Blattsteiger erstreckt sich über kleinere Insekten (Insecta) und Spinnentiere (Arachnida). Die Beutetiere werden mit der leicht verlängerten, klebrigen Zunge gefangen. Wie alle Amphibien nimmt auch der Schreckliche Blattsteiger das Wasser fast ausschließlich über die Haut auf.
Fortpflanzung
Die Geschlechtsreife erreichen diese Frösche mit gut 18 Monaten. Das Weibchen legt außerhalb des Wassers an geschützter Stelle zwischen 15 und 20 Eier, aus denen nach etwa 15 Tagen die Kaulquappen schlüpfen. Die Befruchtung der Eier durch das Männchen erfolgt unmittelbar nach der Eiablage. Das Männchen trägt die Kaulquappen nach dem Schlupf auf seinem Rücken in Kleinstgewässer, wie z.B. kleine Tümpel oder andere Wasserlachen. Nach 10 bis 14 Wochen ist die Metamorphose zum Jungfrosch abgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt verlassen sie auch das Wasser. Die Lebenserwartung beträgt rund sechs Jahre.
Literatur und Quellen
Bernhard Grzimek: Grzimeks Tierleben. Fische 2, Lurche. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co.KG, München Oktober 1993. ISBN 3-423-05970-2
Kurt Deckert: Urania-Tierreich - Fische, Lurche, Kriechtiere. Urania-Verlag Leipzig - Jena - Berlin 1991. ISBN 3-332-00376-3
Link: The IUCN REd Lisst of Threatened Species
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