Zitat Zitat von KALTENBORN Beitrag anzeigen
Oh ich denke die Mehrheit von uns Deutschen sind sich der abscheulichen Taten eines Teiles unserer Vorfahren und der schwierigen Vergangenheit des Landes in welchem wir leben sehrwohl bewußt. Unsere Außenpolitik ist seit über einem halben Jahrhundert auf die Sühne dieses Erbes und die Verständigung mit den betroffenen Völkern ausgerichtet.
Stimme ich zu...

Auch materiell/finanziell leisteten bisher 3 Nachkriegsgenerationen Ihren Beitrag dazu.
Relativ zu sehen für jemanden, der 45 Jahre nach dem Krieg als einer der wenigen Überlebenden nun als kranker Greis mit 5.000,- DM für 4-6 Jahre Sklavenarbeit im Krieg weit weg von zu Hause unter unmenschlichen Bedingungen abgefunden wird, damit er beraubt von seinen besten Jahren und Gesundheit in ein total verwüstetes Umland zurückkehren durfte und 20% seiner Verwandtschaft nicht mehr sah....
Über die med. Versuche und Millionen von Toten brauchen wird hier nicht weiter zu reden.
Auch nicht über die materielle Verwüstung.

Es gibt keine finanzielle Wiedergutmachung....

Deutschland hätte diese finanziell niemals verkraften können und es ist auch besser so, wenn solch eine penible Rechnung nicht mehr aufgemacht wird.
Auch, wenn nun auch das kleine Griechenland sich daran erinnert und sozusagen eine Retourkutsche für die aus der Finanzkrise entstandenen Auflagen besonders gegen Deutschland ins Spiel bringt.
Dabei war die Ziel-Richtung und der Ausmaß der Vernichtung und Verwüstung im Namen des deutschen Staates im 2. WK nicht unbedingt auf Ägäis konzentriert.
So, zur Erinnerung.....

Wir wurden/werden zumindest schulisch im Geiste der geschichtlichen Aufklärung und Verantwortung erzogen und werden innenpolitisch nicht müde uns gegenseitig daran zu erinnern.
Stimme ich auch im allgemeinen zu.
Abgesehen natürlich von einigen Fällen, wo die Bildung nicht ausreichte, nur selektiv erfolgte oder schließlich - wo diese bei der Rasur der Schädeldecke auch von innen skalpiert wurde, wenn wir auch noch diesen gegen die Bildung schon gänzlich resistenten Rand der politischen Gesellschaft nennen dürften.

Wie schnell die Unmenschlichkeit solcher in der Nation Ausrede suchenden "Bildungsresistenten" zum Vorschein kommen kann, haben wir doch vor nicht allzu langer Zeit auf dem Balkan gesehen.
Allein aus diesem Grund schon dürfen wir nicht der Geschichte die Türe verschließen....

Die Frage aber welche ich mich stelle ist ob in Polen und Tschechien vergleichbares existiert? Denn eindeutig versöhnliches habe ich aus diesen Ländern zumindest aus politischen Reihen bisher nicht vernehmen dürfen. Oder gelten dort andere Maßstäbe?
In einem allein historisch schon gesehen christlichem Raum Europas kann es keine andere Maßstäbe geben, wenn man sich auf die daraus resultierenden Werte erinnert.

Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs darf man sich eben auch in Mittel- und Osteuropa an Kriegs- und Nachkriegszeit wieder erinnern und diese Erinnerung und Bewusstsein der Gesellschaft wird aber nun NICHT MEHR nach ideologischen Prinzipien gesteuert oder gelenkt. Das darf man nicht vergessen.
Auch zur Erinnerung....

Die Kontakte und Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens sind in meinen Augen besonders in den persönlichen Kontakten in vielen Fällen ein Ausdruck dafür, dass der Krieg "zu Ende ist" und dass man auch den Ross nun auch bei Namen nennen darf, wenn die Politik den Erinnerungsgeist und Zusammenhänge der Geschichte im Sinne der Mahnung und Versöhnung fördert und nicht stört.
Die 45 Jahre später (auch der "Verdienst" oder Folge des durch das Deutschland selbst entfachten Krieges) als im westlichen Teil Europas zurückkehrende Demokratisierung trägt endlich dazu bei, dass man sich nun endlich in Betrachtung der modernen Geschichte auf die Werte und nicht auf Propaganda stützt.

Beispiele gibt es schon genug, wenn man sich mit dem Thema etwas genauer auch beschäftigt.....