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Thema: NPD endlich pleite...

  1. #1
    Inglorius Bastard
    Gast

    Standard NPD endlich pleite...

    "Für die NPD läuft es derzeit alles andere als rund. Erst beschlossen die Ministerpräsidenten, ein neues Verbotsverfahren auf den Weg zu bringen, nun die Hiobsbotschaft aus Leipzig. Das Bundesverwaltungsgericht gab den Rechtsextremisten gegen eine Strafzahlung des Bundestages nur teilweise Recht: Ein falscher Rechenschaftsbericht kostet sie 1,3 Millionen Euro.
    „Herr Köster, sie sind doch die trübste Tasse der gesamten Veranstaltung.“ Dieses harte Urteil fällte ein SPD-Abgeordneter über den Parlamentarischen Geschäftsführer der NPD-Fraktion, Stefan Köster, in der letzten Plenarsitzung. Ungeahnt spielte er damit auf einen Vorfall an, der die NPD nun einen stattlichen Betrag kosten wird. Der Landesvorsitzende von Mecklenburg-Vorpommern hat seine Partei sozusagen endgültig in die Pleite geritten.

    Kösters Vorgänger im Amt des NPD-Schatzmeiszters, Erwin Kemna, hatte sich freimütig in der Parteikasse bedient. Mit fast 750.000 Euro versuchte er, seinen maroden Betrieb, ein Küchenstudio, zu retten. Doch die kriminellen Machenschaften des engen Weggefährten des damaligen Parteichefs Udo Voigt flogen auf – und bescherten der stets klammen Partei nicht nur eine Finanzkrise, sondern auch einen erbitterten Machtkampf, an dessen Ende Voigt gegenüber seinem Zögling Holger Apfel den Kürzeren zog.

    Kemna jedenfalls hinterließ eine katastrophale Buchführung, der studierte Betriebswirt Köster verlor vollends den Überblick und lieferte einen falschen Rechenschaftsbericht ab. Nach eigener Aussage hatte er dem Dokument sieben falsche Seiten beigelegt. Außerdem stellten die Beamten Fehler in der Berechnung der staatlichen Mittel und bei den Verbindlichkeiten fest. Die Bundestagsverwaltung, zuständig für die Parteienfinanzierung, forderte von den Rechtsextremisten daraufhin 2,5 Millionen Euro zurück – den doppelten Betrag der fälschlicherweise zuviel ausgezahlten Unterstützung.

    Die NPD focht den Beschluss juristisch an. Vor dem Berliner Verwaltungsgericht erzielte sie einen Punktsieg, verlor dann aber vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg, dessen Kammer die Beamten des Bundestages bestätigte. Heute nun sprach das Bundesverwaltungsgericht in letzter Instanz sein Urteil. Nach Meinung der Bundesrichter agierte die NPD „zumindest fahrlässig“, sie hätte die Unregelmäßigkeiten voraussehen und vermeiden können.

    Auch der Bundestagsverwaltung attesstierten die Leipziger Richter Fehler: So heißt es in einer [Links nur für registrierte Nutzer]:Allerdings bestehen die Unrichtigkeiten in dem von der Klägerin eingereichten Rechenschaftsbericht nicht in der im angefochtenen Bescheid festgestellten Höhe. Insbesondere hätte der Präsident des Deutschen Bundestages bei der Auslegung des Rechenschaftsberichts auch nach Ablauf der im Parteiengesetz geregelten Ausschlussfrist zur Einreichung des Berichts solche Umstände berücksichtigen müssen, die die Partei im Rahmen der Anhörung vorgetragen hat
    Allerdings bestehen die Unrichtigkeiten in dem von der Klägerin eingereichten Rechenschaftsbericht nicht in der im angefochtenen Bescheid festgestellten Höhe. Insbesondere hätte der Präsident des Deutschen Bundestages bei der Auslegung des Rechenschaftsberichts auch nach Ablauf der im Parteiengesetz geregelten Ausschlussfrist zur Einreichung des Berichts solche Umstände berücksichtigen müssen, die die Partei im Rahmen der Anhörung vorgetragen hat
    „Allerdings bestehen die Unrichtigkeiten in dem von der Klägerin eingereichten Rechenschaftsbericht nicht in der im angefochtenen Bescheid festgestellten Höhe. Insbesondere hätte der Präsident des Deutschen Bundestages bei der Auslegung des Rechenschaftsberichts auch nach Ablauf der im Parteiengesetz geregelten Ausschlussfrist zur Einreichung des Berichts solche Umstände berücksichtigen müssen, die die Partei im Rahmen der Anhörung vorgetragen hat.“

    In der Summe halbierte das Bundesverwaltungsgericht daher die von der Bundestagsverwaltung festgelegte Strafzahlung auf rund 1,3 Millionen Euro. Damit wurde der Revision der NPD teliweise stattgegeben, da der Bescheid in Teilen rechtswidrig gewesen sei (BVerwG 6 C 32.11 - Urteil vom 12. Dezember 2012). Doch dies könnte nur die Spitze des Eisberges sein: Berlin prüft nämlich noch weitere Berichte der Partei.

    Die NPD hofft trotzdem, zumindest vorübergehend, ungeschoren davon zu kommen. Da mit dem wahrscheinlich bald beschlossenen Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht hohe finanzielle Auslagen auf seine Partei zukämen, hofft der amtierende Schatzmeister Andreas Storr, dass die Strafzahlungen gestundet würden. „Man zwingt uns, an diesem Verfahren teilzunehmen. Wir müssen Anwälte bezahlen. Das sind Sonderkosten, die man unserem Existenzminimum hinzurechnen müsste“, sagte der sächsische Landtagsabgeordnete dem [Links nur für registrierte Nutzer].

    Besonders im Hinblick auf die anstehenden Bundestags- und Landtagswahlen des kommenden Jahres sind die Strafzahlungen ein schwerer Rückschlag. Die Beteuerungen von Parteichef Apfel auf der Pressekonferenz letzten Mittwoch, man habe genug Geld für die kommenden Wahlkämpfe, muten in diesem Kontext wie die Durchhalteparolen eines Verzweifelten an."

    Naja, mit solchen Hohlpfosten lässt sich natürlich ein freiheitlicher Nationalstaat aufbauen...Da lachen selbst die Griechen

  2. #2
    GESPERRT
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    Standard AW: NPD endlich pleite...

    Selber Schuld, zu blöd, zu kriminell.

    Um diese Rückzahlungsforderung beziehungsweise ihre Höhe hatte es ein langjähriges juristisches Tauziehen gegeben. Anlaß dafür war der Rechenschaftsbericht für das Jahr 2007, eingereicht Ende 2008. Im Februar 2008 war der frühere Bundesschatzmeister der NPD, Erwin Kemna, verhaftet worden. Er hat nicht nur seine eigene Partei um rund gerechnet 750.000 Euro betrogen, sondern offenbar eine ziemlich heillose Buchhaltung geführt. Erschwert wurde die Situation noch dadurch, daß damals gleichfalls Rückzahlungsforderungen des Deutschen Bundestages bestanden. Ein anderer NPD-Schatzmeister auf Landesebene, Golkowski, hatte zwar nicht seine eigene Partei betrogen, wohl aber das Finanzamt. Er hatte gefälschte Spendenbescheinigungen ausgestellt. Da damit die Abrechnungsunterlagen falsch waren, wurde eine Strafzahlung fällig. Und die hat Kemnas Nachfolger Stefan Köster, Mitglied des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern, offenbar falsch verbucht.Bundestagspräsident Lammert verlangte zunächst eine Strafzahlung von 2,5 Millionen. Dagegen legte die NPD Rechtsmittel ein. Das Verwaltungsgericht Berlin entschied, daß zwar Strafe zu zahlen sei, aber nur ungefähr die Hälfte. Gegen dieses Urteil legten beide Seiten Berufung ein. Das Oberverwaltungsgericht der Länder Berlin und Brandenburg setzte im zweiten Anlauf die von Lammert verlangten 2,5 Millionen fest. Hiergegen ging die NPD in Revision. Die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts ist drittinstanzlich und damit rechtskräftig.
    Diese 1,27 Mio Euro entsprechen ziemlich genau dem, was die NPD in den letzten Jahren jährlich an staatlicher Parteienteilfinanzierung erhalten hat.
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Da die Parteien jedoch alle bescheixxen, trifft es halt Jeden irgendwann.

  3. #3
    Erweitere deinen Horizont Benutzerbild von Demokrat
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    Standard AW: NPD endlich pleite...

    Ein schwarzer Tag für die NPD, denn heute berät außerdem der Bundestag über einen neuen Verbotsantrag, dem die Länderkammer bereits letzte Woche zugestimmt hat. Experten halten ein Verbot der NPD für wahrscheinlich, wenn das BVerfG die Verfassungsfeindlichkeit der Partei bestätigen sollte. Alle Foristen sollten jubeln, denn schließlich halten sie die NPD für vom Verfassungsschutz und dem "System" (wer auch immer das sein sollte) inszeniert.

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von Dr Mittendrin
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    Standard AW: NPD endlich pleite...

    Zitat Zitat von Demokrat Beitrag anzeigen
    Ein schwarzer Tag für die NPD, denn heute berät außerdem der Bundestag über einen neuen Verbotsantrag, dem die Länderkammer bereits letzte Woche zugestimmt hat. Experten halten ein Verbot der NPD für wahrscheinlich, wenn das BVerfG die Verfassungsfeindlichkeit der Partei bestätigen sollte. Alle Foristen sollten jubeln, denn schließlich halten sie die NPD für vom Verfassungsschutz und dem "System" (wer auch immer das sein sollte) inszeniert.
    NPD geht mir genauso wie du Deutschenhasser am Arsch vorbei.
    Ohne Skepsis verhungert die Demokratie.

  5. #5
    Paluten Benutzerbild von Rocko
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    Standard AW: NPD endlich pleite...

    Das Vakuum fuellen dann hoffentlich andere...in einer Demokratie muss das volle Spektrum politischer Anschauungen vertreten sein, aber dieses Mal bitte eine rechtskonservative Intellektuellenpartei ohne Verfassungsschutz-Infiltrierung als Gegenstueck zu SED (Linke) und Piraten!
    Free West Germany - Independence for the West German people!

  6. #6
    Enfant terrible Benutzerbild von Cinnamon
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    Standard AW: NPD endlich pleite...

    Ein guter Trick, um diese MI6-Gründung nicht zu gefährden. Wirklich ein guter Trick...... So muss sich die NPD selbst auflösen. Das Verbotsverfahren läuft ins Leere, und sobald Gras über die Sache gewachsen ist, wird der Verfassungsschutz die NPD 2.0 aus der Taufe heben. Respektive: Das ist schon mit "Die Rechte" passiert.
    Mit Zimt und Zucker

  7. #7
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    Standard AW: NPD endlich pleite...

    Zitat Zitat von Dr Mittendrin Beitrag anzeigen
    NPD geht mir genauso wie du Deutschenhasser am Arsch vorbei.
    Im Gegensatz zu den meisten Foristen, die die Deutschen als Blödmichel oder schlimmeres beschimpfen, habe ich kein Problem mit meinen Landsleuten.

  8. #8
    Enfant terrible Benutzerbild von Cinnamon
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    Standard AW: NPD endlich pleite...

    Zitat Zitat von Demokrat Beitrag anzeigen
    Im Gegensatz zu den meisten Foristen, die die Deutschen als Blödmichel oder schlimmeres beschimpfen, habe ich kein Problem mit meinen Landsleuten.
    Weil sie so ticken wie du. Das ist der einzige Grund.
    Mit Zimt und Zucker

  9. #9
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    Standard AW: NPD endlich pleite...

    Zitat Zitat von Cinnamon Beitrag anzeigen
    Wieviele Verfassungsschutzagenten werden jetzt wohl arbeitslos?
    Es ist irrig anzunehmen, der Verfassungsschutz würde seine eigenen Leute in die NPD schicken. Nein, das sind alles echte Rechtsradikale, die sich nicht zu schade dafür sind, für ihre Spitzeldienste auch noch Geld vom Verfassungsschutz zu nehmen. So sieht echte Kameradschaft unter Rechtsradikalen aus.

  10. #10
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    Zitat Zitat von Cinnamon Beitrag anzeigen
    Weil sie so ticken wie du. Das ist der einzige Grund.
    Da spricht ja auch nichts dagegen.

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