Der israelische Botschafter in Dänemark hat Juden und Israelis gewarnt, dort jüdische Symbole offen zur Schau zu stellen, z.b die Kippa zu tragen oder eine einer Halskette mit Davidsstern. Berichten zufolge gehe die Gewalt vor allem von Muslimen aus.

Kopenhagen (kath.net/KNA) Der israelische Botschafter in Dänemark hat Juden und Israelis gewarnt, dort jüdische Symbole offen zur Schau zu stellen. «Wenn man Jude in Kopenhagen ist, ist es am besten, diese Tatsache für sich zu behalten - auf der Straße ist das Risiko von Schikanen zu groß», sagte Arthur Avnon der Tageszeitung «Jyllands-Posten» (Mittwoch). Der Botschafter warnte unter anderem davor, beim Besuch einer Synagoge die Kippa, die jüdische Kopfbedeckung, schon auf der Straße aufzusetzen oder sich laut auf Hebräisch zu unterhalten. Das gelte auch für Gegenden, die im Allgemeinen für «sicher» gehalten würden.


Die jüdische Gemeinde Kopenhagen rief ihre jüngeren Mitglieder auf, sich in Acht zu nehmen, wenn sie eine Halskette mit einem Davidstern auf der Straße trügen. Jan G. Hansen, Leiter der jüdischen Privatschule «Carolineskolen», schloss sich der Warnung an: «Man sollte es sich gut überlegen, bevor man in bestimmten Vierteln Kopenhagens mit einer Kippa oder einem Davidstern unterwegs ist.»

Vorangegangen war ein Bericht der jüdischen Gemeinde über eine Zunahme antisemitischer Übergriffe, die vor allem von Muslimen ausgingen. Dazu gehörten judenfeindliche Schimpfwörter, aber auch körperliche Gewalt. Im November hatten rund 30 Personen vor der israelischen Botschaft demonstriert, Feuerwerkskörper gegen das Gebäude geworfen und die Außenwände beschmiert.

Vertreter der muslimischen Gemeinde wiesen die Vorwürfe des Antisemitismus als pauschal zurück. Kommunalpolitiker zeigten sich besorgt oder aber äußerten ihre Überraschung über das offensichtliche Ausmaß des Problems.

Seit Längerem häufen sich in Dänemark Meldungen von Überfällen auf Juden sowie auf jüdische Einrichtungen im benachbarten schwedischen Malmö durch muslimische Einwanderer. Lars-Christian Borg, Sprecher der Kopenhagener Polizei, sagte «Jyllands-Posten», Juden müssten wie Angehörige anderer «Risikogruppen» etwa Homosexuelle gewisse Verhaltensregeln beachten. «Es gibt Gegenden, in denen man um das Risiko weiß, auch wenn es ärgerlich ist, so etwas sagen zu müssen», so Borg.

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