Die Zeit zum Handeln jedesmal verpassen nennt ihr die Dinge sich entwickeln lassen.
Was hat sich denn entwickelt, sagt mir an, das man zur rechten Stunde nicht getan?
Emanuel Geibel
Primär geht es, nach meiner Einschätzung, um die Etablierung einer neofeudalistischen Gesellschaftsordnung im globalen Maßstab.
Deshalb müssen Strukturen beseitigt werden, die während der "Schaufensterpolitik", die in den beiden ehemaligen deutschen Staaten zu Zeiten des eisernen Vorhangs etabliert wurden und im Weltmaßstab und in den Grenzen der entsprechenden Gesellschaftssysteme gesehen, beachtliche sozialen Standards für die Masse ihrer Einwohner garantiert hatten.
Auf dem amerikanischen Kontinent z.B. hat man die Herausbildung demokratischer Sozialstaaten, die gehobenere Sozialstandards für deutlich mehr Menschen in diesen Ländern zum Ziel hatten, meist schon erfolgreich im Keim erstickt; wie hier:
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Da dort "Leuchtürme", wie Deutschland oder die skandinavischen Staaten, bis heute praktisch nicht existieren, kann man die Leute in den USA offenbar leicht durch Propagandabeschallung dazu bringen, den eigenen Präsidenten mit Hitler zu vergleichen, nur weil der allen Menschen die Möglichkeit des Abschlusses einer Krankenversicherung geben wollte.
In weiten Teilen der restlichen Welt ist das wohl ähnlich.
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit."
Jean Baptiste Henri Lacordaire (1802-1861)
Geändert, da doppelt eingestellt.
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit."
Jean Baptiste Henri Lacordaire (1802-1861)
Da Du den Begriff "Sozialstaatsmodell" im Zitat sogar noch fett hervorgehoben hast, sollte Dir eigentlich aufgefallen sein, daß er nicht identisch ist mit dem Wort "Sozialtransfer".
In einer marktwirtschaftlich organisierten Volkswirtschaft übernimmt der Sozialstaat nach meinem Verständnis per Gesetzgebung die Rolle eines behutsamen Regulierers im Zusammenhang mit der Entstehung sozialer und wirtschaftlicher Ungleichgewichte und Verwerfungen innerhalb des Staatsgebietes (siehe auch meine Signatur).
In den letzten Jahrzehnten wurde, zuerst während der rot-grünen Bundesregierungen unter Gerhard Schröder und danach in anderen Regierungskoalitionen, eine massive Erosion der oben genannten Regulierungsfunktionen des Sozialstaates aggressiv vorangetrieben und die gesellschaftliche Position vieler abhängig Beschäftigter und sozial schwacher Menschen verschlechtert (z.B. durch die gesetzliche Legalisierung von sogenannten prekären Beschäftigungsverhältnissen und die massiven Aufwertung befristeter Arbeitsverträge , die Aushöhlung von Tarifautonomie und Kündigungsschutz, die Einführung der vollen Besteuerung von Abfindungen, die staatliche Subventionierung von Dumpinglöhnen und der massenhaften Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland, die Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes für Arbeitnehmer aus allen Teilen der Welt, die Einführung des Nachhaltigkeitsfaktors in die Rentenformel durch Rot- Grün, die Einführung der Hartz- Gesetze usw.)
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit."
Jean Baptiste Henri Lacordaire (1802-1861)
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit."
Jean Baptiste Henri Lacordaire (1802-1861)
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