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Nun, der preussische Adel hat sich.. sagen wir mal "nicht allen preussischen Idealen gleich verpflichtet gefühlt", das wird niemand bestreiten. Und ja, Friedrich II hat sich lange um ein Bündniss mit den Türken bemüht und sich sicher gewünscht, sie mögen doch - je nach aktueller Situation, gegen Russland oder Östereich ziehen. Taten sie aber nicht, und als die Türkei sich dann zu einem Bündnis anbot, lehnte Friedrich II "dankend ab". Wenn man so will, kann man das als versuchten Verrat an Europa werten, der im Effekt aber ohne jede Folge bleibt.
Die permanenten innerdeutschen Kriege haben Deutschland gegenüber Frankreich verwundbar gemacht, es nützt also nicht nur über Frankreich zu jammern, aber die Ursachen der eigenen Schwäche nicht zu kritisieren.
Und ich empfehle mal diesen Artikel, in dem Multikultis für Friedrich II. und seine Islamophilie schwärmen, gerade deswegen ist er ja bei Merkel & Co so beliebt:
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Nun, man könnte spitzfindig sagen, der Fehler Hitlers wäre nicht, den Krieg begonnen, sondern nur, ihn dann verloren zu haben.
Man könnte auch spitzfindig sagen, hätte Hitler den Krieg nicht angefangen, gäbe es Preußen noch.
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Und natürlich nahm Hitler sich Friedrich II zum "Vorbild", weil dieser ein erfolgreicher Kriegsherr war, aber bitte, gibt's denn die deutsche Geschichte nicht auch mal ohne Hitler-Verweis? Und tritt der Umstand, dass es ohne Friedrich II und seine Erfolge wohl niemals eine deutsche Reichseinigung gegeben hätte, denn zwangsweise hinter den Umstand zurück, dass er sich dabei der Mittel bediente, wie sie damals für absolutistische Herrscher absolut üblich waren? Die Beschädigung liegt in dieser Reduzierung auf den bellizistischen Aspekt.
Ein einem Strang über WN/Neonazis ist Hitler nicht fehl am Platz, und wenn du schon eine Kontinuität von Altpreußen zum Deutschen Reich ziehst, dann bitte inklusive der Probleme (Polen), sie mit zu den Niederlagen 1918/1945 beigetragen haben. Das Grenzproblem mit Polen ist ja erst 1990 gelöst worden, also Teil der modernen Geschichte. Und nein, mir ging es nicht primär um den Bellizismus, sondern um die gecheuchelten Tugenden.
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Ich würde sagen, wie tauglich die preussischen Tugenden sind - zu denen ja auch nicht nur blinder Untertanengeist gehört - hängt davon ab, von was man sich mit welchem Ziel befreien will. Zur errichtung einer "freien Gesellschaft" nach heute vorherrschendem Freiheitsverständnis sind sie natürlich nicht hilfreich. Was den Rest betrifft, die aktuelle europäische Recht z.B., so dürfte es selten ein so wenig förderliches Umfeld für nationales Gedankengut gegeben haben, wie es aktuell der Fall ist. Das sich darüber hinaus hier - wie aber auch in jedem anderen Bereich der Politik - "Kriegsgewinnler" tummeln, steht dabei auf einem anderen Blatt.
Dann werde doch etwas konkreter: ist für dich idealerweise ein neues, souveränes Deutschland eine freie Republik, oder ein Aufguß des II. oder III. Reiches? Bisher ist die „nationale Opposition" mit ihren Versuchen, die Deutschen (und andere Europäer) für einen neuen Reichsmoloch zu gewinnen, gescheitert.
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Ob Bayern ein zweites Östereich wäre, diese Frage wird wohl zwangsweise unbeantwortet bleiben müssen.
Was wäre wenn Fragen sind immer spekulativ, aber die kleinen Länder, die vorher zum HRRDN gehörten, stehen ökonomisch nicht schlechter da als die BRD.
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Den schwäbischen Begriff kannte ich tatsächlich nicht, so wenig wie seinen Hintergrund. Ich habe aber natürlich Verständnis dafür, sich gegen jede Art Besatzung auch noch jahrhunderte Rückblickend zu verwahren.
Es war keine Besatzung im eigentlichen Sinne, da ja das Reich seit 1871 geeint war, es waren die „eigenen Truppen".